09.07.2013

Belastender Schulstart: fünf Tipps gegen tonnenschwere Schulranzen und sinnlose Schlepperei

  • Stephan Bayer von sofatutor.com erklärt, worauf man beim Kauf, Packen und Tragen des Schulranzens achten sollte * iBook & Co.: Digitale Lernmaterialien erleichtern den Schulalltag

Berlin, 09. Juli 2013 – Atlas, Mathebuch, ABC-Fibel, Englisch-Wörterbuch, Notizblock – einmal kariert, einmal liniert – Federtasche, Brotbox und Getränkeflasche: Deutschlands Kinder und Jugendliche haben es nicht leicht! Auf ihrem täglichen Weg zur Schule schleppen sie im Durchschnitt fünf bis zehn1 Kilogramm Gepäck mit. Häufige Folgen sind Verspannungen, Schmerzen und Fehlhaltungen. Wie Eltern, Lehrer und auch ein digitaler Unterricht dafür Sorge tragen können, dass der Rücken junger Schüler geschont wird, erklärt Stephan Bayer, Gründer und Geschäftsführer der Online-Nachhilfe-Plattform sofatutor (www.sofatutor.com):

1. Informiert kaufen – Qualität ist wichtiger als Comic-Motive

Wenn es um den Kauf des richtigen Schulranzens geht, sollten Eltern vor allem auf die Qualitätsmerkmale und erst im zweiten Schritt auf die Farb- und Motiv-Vorlieben ihrer Kinder achten. Die Schulranzen-Norm DIN 58124 regelt zulässige Sicherheits- und Gewichtsbestimmungen und sollte bei einem neuen Ranzen entsprechend gekennzeichnet sein. Zu beachten ist beispielsweise, dass ein Schulranzen aus Stabilitätsgründen häufig bereits ein Eigengewicht von einem bis 1,3 Kilogramm mitbringt. Die Schultergurte sollten breit (mindestens vier Zentimeter), gepolstert und stufenlos verstellbar sein. So wird das Gewicht besser auf den Schultern verteilt. Im Idealfall sollten Eltern ihre Kinder zum Kauf des Ranzens mitnehmen und das Ganze vor Ort mit Gepäck testen. So lässt sich am besten feststellen, ob der Ranzen perfekt und bequem sitzt.

2. Effizient packen – Die tägliche Checkliste

Der Grund für Übergepäck ist häufig die fehlende Organisation beim Packen. Dabei hilft schon eine einfache Faustregel: Das Gesamtgewicht des Schulranzens sollte 15 Prozent des Eigengewichts des Kindes in der Regel nicht überschreiten. Eltern sollten deswegen gerade zu Beginn der Schule jeden Tag gemeinsam mit ihren Kindern den Ranzen komplett entleeren und anhand einer Checkliste neu einpacken. So landet nur das im Ranzen, was auch tatsächlich gebraucht wird. Nach ein paar Wochen und etwas Hartnäckigkeit hat das Kind diese Routine gelernt. Schwere Bücher gehören beim Packen nah an den Rücken, leichtere Materialien wie Federtasche und Pinselset in die vorderen Fächer. Grundsätzlich sollte nicht mehr als ein Buch pro Unterrichtsfach von den Lehrern verlangt werden. Wird langfristig wesentlich mehr gefordert, hilft häufig ein konstruktives Gespräch zwischen Eltern und Lehrern.

3. Richtig tragen – Auf gesunde Haltung achten

Lockere Tragegurte, tief hängende Rucksäcke oder einseitiges Tragen auf einer Schulter mögen vielleicht cool aussehen, führen aber häufig zu Rückenproblemen. Vor allem Kinder bis zur vierten Klasse sollten ausschließlich einen stabilen Schulranzen tragen, der das Gewicht gut verteilt und so den Rücken schont. Sind die Gurte zu kurz eingestellt, riskiert das Kind einen Rundrücken, sind sie zu lang, besteht die Gefahr zu einem Hohlkreuz. Daher sollte der Ranzen parallel zu den Schultern abschließen. Eltern sollten ihr Kind zudem genau beim Aufsetzen und Tragen der Tasche beobachten: Kann es den Ranzen ohne Probleme alleine aufsetzen? Beugt es sich beim Tragen nach vorne oder nach hinten? Sobald sie eine unnatürliche Haltung feststellen, sollte die richtige Anpassung überprüft werden.

4. Fit vorbeugen – Bewegung ist die beste Schule für den Rücken

Ein schwerer Schulranzen ist nicht das einzige Problem. Vor allem aufgrund des langen Sitzens im Unterricht, ergonomisch ungeeigneter Stühle in den Schulen und einer falschen, vorgebeugten Sitzhaltung beim Schreiben und Lesen sollte regelmäßig auf genügend Bewegung des Kindes geachtet werden. Egal, ob Sport im Verein oder eine aufregende Schnitzeljagd: Es gibt viele Möglichkeiten, die Fitness zu fördern. Ein starker Rücken kann dann auch mehr Gewicht tragen und das Kind ist weniger anfällig für Verspannungen, die sich wiederum auch in Form von Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar machen können.

5. Digital lernen – Schule der Zukunft bedeutet das Ende des Schleppens

“Erwachsene profitieren längst durch iPad, Kindle & Co. von den Gewichtsvorteilen auf Geschäftsreisen oder im Urlaub. Dieser Komfort sollte auch Kindern und Jugendlichen im Schulalltag zugänglich gemacht werden”, fasst Stephan Bayer, Gründer und Geschäftsführer von sofatutor.com, zusammen. Die Schule der Zukunft, die einen Unterricht mit Tablets, digitalen Schultafeln und interaktiven Inhalten ermöglicht, schont nicht nur den Rücken. Sie fördert auch die Lernmotivation und bereitet die junge Generation auf die Anforderungen einer digitalen Gesellschaft vor. Fortlaufendes, selbstbestimmtes Lernen mit Hilfe neuer, digitaler Technologien wird hier in Zukunft zu den wichtigsten Qualifikationen gehören.

1 http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/9112/wie-kann-man-kinder-mit-schweren-schulranzen-entlasten/

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