Europa
Europa ist nach Australien der kleinste Kontinent der Erde. Er umfasst derzeit 47 unabhängige Staaten. Drei dieser Staaten – Russland, Kasachstan und die Türkei – liegen territorial zum größten Teil in Asien.
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Lage
Der europäische Kontinent erstreckt sich zwischen dem 35. Breitengrad und dem 70. Breitengrad nördlicher Breite und befindet sich nördlich von Afrika und westlich von Asien. Er ist auf drei Seiten vom Meer umschlossen, während er im Osten mit dem Uralgebirge eine Landgrenze zu Asien hat. Die Form Europas ist durch zahlreiche Meere und Meeresbuchten bestimmt, so z. B. das Mittelmeer im Süden, das Schwarze Meer im Südosten und weiter östlich auch das Kaspische Meer. Meeresbuchten wie die Adria oder die Ostsee geben Europa seine typische Form. Im Atlantischen Ozean gibt es mit England, Irland und Island größere Inseln, während es im Mittelmeer und in der Ostsee kleinere Inseln gibt.
Topografie
Im Norden ist Europa mit Ausnahme des in Nord-Süd-Richtung verlaufenden norwegischen Küstengebirges relativ flach mit ausgedehnten Tiefländern. In der Mitte und vor allem im Süden ist Europa gebirgiger mit überwiegend in Ost-West-Richtung verlaufenden Gebirgen wie den Pyrenäen, den Alpen, den Karpaten und dem Balkangebirge. Die drei längsten Flüsse Europas sind die Wolga, die Donau sowie der Rhein im westlichen Mitteleuropa. Im Nordosten (Russland und Finnland) finden sich sehr viele Seen. Höchster Berg ist mit 4810 m der Mont Blanc in den Alpen zwischen Italien und Frankreich.
Städte und Länder
Welche sind eigentlich die flächenmäßig kleinsten und größten Länder Europas? Und welche die bevölkerungsreichsten? In Europa gibt es zahlreiche Staaten, die als Zwergstaaten bezeichnet werden können. Dazu zählen zum Beispiel Andorra, Liechtenstein, Malta, Monaco, San Marino und der Staat Vatikanstadt. Deutschland ist flächenmäßig lediglich der viertgrößte EU-Staat. Größter europäischer Staat insgesamt ist natürlich Russland, der kleinste San Marino. Das mit Abstand bevölkerungsreichste Land ist die Bundesrepublik Deutschland. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien stellen zusammen mehr als die Hälfte der EU-Bevölkerung, jedes einzelne dieser vier Länder hat deutlich mehr Einwohner als alle anderen Länder Europas.
Berlin ist mit rund 3,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Deutschlands. Gegen andere Metropolen der Erde wirkt die deutsche Hauptstadt jedoch direkt winzig. Mit gut 11,5 Millionen Einwohnern ist Moskau „Europas“ größte Stadt. Der europäische Teil Istanbuls ist mit gut 8,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Europas. London ist mit etwa 8 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Europas und die erste echte „europäische Stadt“ in dieser Liste.
Geschichte
Die Besiedlung Europas erfolgte vom Süden nach Norden hin. Deshalb lag der Machtschwerpunkt im Altertum auch zunächst im Süden (Hochkultur der griechischen Stadtstaaten und Römisches Reich) und verlagerte sich dann mit der verstärkten Ausbreitung des Christentums und der Völkerwanderung seit dem Frühmittelalter immer weiter nach Mittel- und Nordeuropa. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden große Teile Südwest- und Südosteuropas von muslimischen Völkern (Araber und Türken) erobert. Der sich seit der Neuzeit ausbreitende Kolonialismus und vor allem die von Europa ab dem 19. Jh. ausgehende Industrielle Revolution sowie die Demokratie als politische Staatsform sorgten dafür, dass Europa trotz zweier verheerender Weltkriege im 20. Jh. heute eine Vormachtstellung in der Welt hat und führend im Bereich Lebensstandard, Entwicklung, Erfindungen, Technologie und Kultur geworden ist.