Tasteninstrumente
Tasteninstrumente sind sich lediglich in der Eigenschaft ähnlich, dass sie mit Hilfe einer Tastatur gespielt werden. Wichtigste Vertreter sind der Flügel, das Pianino und die Orgel.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Spielweise und Klangerzeugung
- Tasteninstrumente, die gezupft werden
- Tasteninstrumente, die angeschlagen werden
- Tasteninstrumente, die angeblasen werden
Spielweise und Klangerzeugung
Bei der Einordnung einzelner Instrumente in Instrumentengruppen können verschiedene Merkmale beachtet werden: die Art der Klangerzeugung, die Bauweise und die Spielweise. Die Kategorie Tasteninstrumente ergibt sich aus ihrer Spielweise. Das entscheidende Merkmal ist hier, dass auf einer Tastatur (auch Klaviatur genannt) gespielt wird. Die Klaviatur besteht bei allen Tasteninstrumenten aus je zwölf Tasten pro Oktave. Im Folgenden werden nur die klassischen Tasteninstrumente vorgestellt. Elektronische Tasteninstrumente wie das Keyboard, das vor allem in der Popmusik eingesetzt wird, gibt es natürlich auch!
Tasteninstrumente, die gezupft werden
Das Cembalo erfuhr im 17. Jahrhundert seine größte Beliebtheit. In der Barockzeit wurde es genau wie die Orgel sowohl als Solo- als auch als Generalbassinstrument eingesetzt. Da die Saiten im Instrument durch eine Mechanik angerissen (angezupft) werden, kann keine differenzierte Dynamik, d. h. feine Unterschiede in der Lautstärke, darauf umgesetzt werden. Größere Instrumente verfügen über verschiedene Manuale (Tastaturen) und Register, die verschiedene Lautstärken und Klangfarben erzeugen. Da die Dynamik auf diese Weise wie mit einem Schalter umgelegt klingt und es keine sanften Übergänge gibt, spricht man vor diesem Hintergrund von Terrassendynamik. Heutzutage wird das Cembalo immer noch vorwiegend für das Spielen von Barockliteratur eingesetzt. Das Spinett und Virginal sind kleinere Versionen mit demselben Bauprinzip.
Tasteninstrumente, die angeschlagen werden
Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Cembalo zunehmend durch das Klavier verdrängt. Die Hammermechanik ermöglichte eine differenziertere Dynamik durch den direkten Anschlag. Aus diesem Grund wurde das Instrument auch Pianoforte (kurz: Piano) genannt. Klaviere haben mindestens zwei Pedale, die entweder den Ton leicht abdämpfen oder ausklingen lassen. Die heutigen Formen des Klaviers sind das Pianino und der Flügel. Beim Pianino sind die Saiten im Instrument vertikal aufgespannt, es ist also deutlich kleiner und platzsparender, da es an einer Wand stehen kann. Ein Flügel verdankt seinen Namen der aufstützbaren Instrumentendecke, unter der die horizontal gespannten Saiten ihren Klang besonders voll im Raum entfalten können. Im Konzertkontext kommen darum vor allem die großen Flügel zum Einsatz. Der Druck auf die Tasten betätigt eine im Instrument liegende Mechanik, die kleine Filzhämmerchen gegen die Saiten schlagen lässt. Im Prinzip sind Klaviere also, was die Klangerzeugung betrifft, auch Schlaginstrumente.
Tasteninstrumente, die angeblasen werden
Bezüglich der Klangerzeugung gehören diese Tasteninstrumente theoretisch zu den Balginstrumenten. Der Ton wird durch einen Blasebalg mechanisch angeblasen. Dieser ist natürlich viel größer als beim Akkordeon oder Dudelsack.
Die Orgel hat ihren festen Platz in nahezu jeder Kirche. Sie besteht aus einer Reihung von Pfeifen, die durch Tasten angespielt und durch die Windzufuhr eines Blasebalgs zum Klingen gebracht werden. Heutzutage wird dieser Blasebalg elektrisch angetrieben, da das Instrument sehr groß sein kann. Eine Pfeifenreihe mit der gleichen Klangeigenschaft bildet ein Register. Die verschiedenen Register können über Hebel und Knöpfe vom Musizierenden selbst ein- und ausgeschaltet werden. Orgeln haben in der Regel zwei Manuale und dazu noch eine Pedaltastatur, die mit den Füßen bespielt wird. Wegen dieses großen Klangvolumens und Klangrepertoires wird die Orgel auch als Königin der Instrumente bezeichnet. Das Harmonium funktioniert wie die Orgel mit einer mechanischen Luftzufuhr. Allerdings gibt es anstelle der Pfeifen Metallzungen, die im Luftstrom in Schwingung geraten. Das Harmonium diente häufig als kleiner Orgelersatz. Der Blasebalg kann vom Musizierenden selbst mit Hilfe von Pedalen angeblasen werden.
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