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14. Sep 2012

Chaos auf dem Schreibtisch: Warum Ordnung schon den Jüngsten beim Lernen hilft

Mit unseren neuen Videos für die Grundschule lernen nun auch jüngere Schüler mit uns. Inzwischen haben wir schon viel Feedback von Eltern bekommen, die zusammen mit ihren Kindern unsere Videos anschauen. Das klappt wunderbar! Etwas hat uns aber dann doch erstaunt: Oft heißt es, dass man zusammen am Küchen- oder Wohnzimmertisch sitzt, da der eigens für Hausaufgaben vorgesehene Schreibtisch vor lauter Zetteln, Kram und Spielzeug kaum mehr als solcher zu erkennen ist!

Der ein oder andere von euch wird sich jetzt vielleicht angesprochen fühlen – und ist damit nicht alleine! Viele Schüler und Eltern kennen das Problem, dass die bloße Aufforderung zum Aufräumen bis auf Streit und Diskussionen langfristig oft wenig bringt – abgesehen von Zoff und schlechter Laune. Gerade Eltern von jüngeren Schülern suchen dann auch im Internet Rat und finden in entsprechenden Foren zahlreiche Tipps und Ratschläge.

Wenn wir jetzt alle einmal ehrlich sind: Ordnung zu halten ist also gar nicht so einfach! Wir wollen jetzt aber auch nicht davon reden, wie man sich in Meister Proper Manier gegenseitig beim Putzen überbieten kann. Eigentlich stellen wir uns nur eine Frage: Warum ist Ordnung eigentlich wichtig? In unserem Büro scheiden sich darüber die Geister. Doch relativ einig sind sich alle in einem Punkt: Ordnung schafft Struktur und spart damit Zeit – insbesondere beim Lernen!

Wer zu Hause also einen kleinen Chaos-Liebhaber zu sitzen hat, sollte ihm in einer ruhigen Minute zunächst einfach drei Fragen stellen:

1. Fühlst du dich in deinem Zimmer wohl, wenn es unaufgeräumt ist?

2. Findest du Sachen, die du auf deinem Schreibtisch suchst, in weniger als 3 Minuten?

3. Ärgert es dich, wenn du lange für deine Hausaufgaben brauchst, weil du deine Arbeitsmaterialien nicht findest?

Wenn man dann gemeinsam feststellt, dass die ganze Unordnung manchmal schon ziemlich nervig ist, weil man nie das findet, was man gerade sucht, dann heißt es: Ärmel hockrempeln und gemeinsam Ordnung in das Chaos bringen – und zwar mit Plan!

So beseitigt man das Schreibtisch-Chaos mit System:

Am besten ist es, den Schreibtisch erstmal komplett leerzuräumen. Dazu legt man alles, was sich dort so angesammelt hat, in eine große Kiste oder verteilt es auf dem Fußboden. Je mehr Überblick man dann über das Sammelsurium bekommt, desto besser (und man staunt oft nicht schlecht, was dabei so alles zutage tritt!).

Anschließend wird der Schreibtisch in vier Felder eingeteilt. Jeder einzelne Gegenstand, egal ob Radiergummi oder Tischtennisball, wird einem dieser Felder zugeordnet.

Feld 1: Für die Schule und zum Lernen – Was in diesem Feld landet, wird anschließend sorgsam und griffbereit nach Fächern einsortiert. Dafür bieten sich bunte Ablage-Fächer an. Ein Ansatz für Grundschüler könnte folgendermaßen aussehen:
Eine grüne Fach-Schublade für den Sachunterricht, eine rote Fach-Schulade für Englisch, eine orangene Fach-Schublade für Mathe, eine gelbe Fach-Schublade für Deutsch – in jedem der Fächer können dann Arbeitsblätter oder Übungshefte abgelegt werden. Der Taschenrechner, Stifte, Zirkel und andere wichtige Arbeitsmaterialien sollten ebenfalls griffbereit auf dem Schreibtisch liegen. Sinnvoll ist auch ein Regal in der Nähe des Schreibtisches, in dem Schul- und Wörterbücher, Duden und Lernkarteien Platz finden.

Feld 2: Zum Basteln und Malen – Alles, was in diesem Feld landet, sollte getrennt von den Schul-und Lernmaterialien in speziellen Bastelkisten oder Zeichenmappen verstaut werden. Insbesondere vereinsamte Stifte haben nun die Gelegenheit, wieder in die Federtasche oder den Stifthalter zu wandern.

Feld 3: Spielzeug – Nichts gegen Spielzeug! Wir unterstützen Spiel und Spaß für alle, aber Spielzeug lenkt stark vom konzentrierten Arbeiten ab und sollte daher nicht auf dem Schreibtisch – dem festgelegten Ort zum Lernen und Hausaufgaben machen – liegen. Mit Sicherheit findet sich ein „angemessenerer“ Ort für die geliebten Stofftiere, die Lego-Sammlung oder was sonst noch für Erheiterung sorgt.

Feld 4: Zum wegschmeißen oder verschenken – In diesem Feld landet alles, was entweder kaputt ist oder nicht mehr genutzt oder gebraucht wird. Bekannte und Freunde werden mit dem einen oder anderen sicher noch etwas anzufangen wissen. Alternativ kann man mit Freunden und Nachbarn auch für einen Trödelmarkt oder das Schulfest sammeln.

Ziel des Ganzen ist es, sich einmal darüber klar zu werden, dass es ziemlich nützlich ist, wenn jeder Gegenstand einen festgelegten Ort hat: Je nachdem, ob er etwas mit Lernen und Schule, Basteln und kreativ sein oder mit Spielen und Freizeit zu tun hat. Außerdem wird damit auch die Informationsaufnahme- und Verarbeitung bei Lernen positiv beeinflusst, da die Tätigkeit des Lernens kognitiv mit dem Schreibtisch verknüpft wird. So kann sich der frühere “Chaos-Liebhaber” bei den Hausaufgaben an seinen aufgeräumten Arbeitsplatz zurückziehen und weiß sofort, in welcher Ablage das Übungsheft für Mathe oder Deutsch steckt und hat anschließend auch mehr Zeit zum Basteln und Spielen ;-).

In dem Sinne wünschen wir frohes Schaffen!

Das Grundschul-Team von sofatutor

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