Schulalltag in der Ukraine: Ein Lehrer berichtet
An der Deutschen Schule Kiew ist sofatutor ein unverzichtbares Werkzeug für den Lehrbetrieb
Seit 2023 hat sofatutor eine Kooperation mit der Deutschen Schule in Kiew. Martin Gmeiner, Grundschulleiter der Deutschen Schule Kiew, teilt seine Erfahrungen mit der sofatutor Schullizenz mit uns. Wie kann der Lehr- und Lernbetrieb selbst in Zeiten des Krieges aufrechterhalten werden? Wie können Lehrerinnen und Lehrer trotz aller Widrigkeiten den Unterricht fortsetzen und Schülerinnen und Schüler motivieren, weiter zu lernen?
An der Deutschen Schule in Kiew ist der Luftalarm ein unliebsamer Begleiter im Schulalltag. Der Alarmton auf dem Mobiltelefon bedeutet für die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte, dass sie sich in den Luftschutzkeller begeben müssen. Dieser Raum dient nicht nur als sicherer Rückzugsort, sondern auch als improvisiertes Klassenzimmer, in dem der Unterricht nahtlos weitergeht – vorwiegend in digitaler Form.
Martin Gmeiner leitet die Grundschulabteilung an der Deutschen Schule in Kiew und begann seine Tätigkeit dort im September 2021. Zu dieser Zeit gab es keine Anzeichen für das, was bald folgen sollte. Ein halbes Jahr später überfiel Russland die Ukraine, und alles änderte sich. Der Unterricht konnte nicht mehr wie gewohnt stattfinden. Martin Gmeiner wurde in die entfernte Stadt Bratislava abgeordnet, von wo aus er seither den Unterricht für die Kinder in Kiew online abhält. Andere Kollegen und Kolleginnen wurden nach Deutschland beordert, die ukrainischen Lehrkräfte blieben in Kiew. Und auch viele Schülerinnen und Schüler waren während des Krieges geflüchtet, ins Ausland oder zu Verwandten in sichereren Regionen.
In dieser schwierigen Zeit bemühen sich die Lehrkräfte, den Schulbetrieb so normal wie möglich aufrechtzuerhalten. Die Lernplattform sofatutor und das Lernspiel sofaheld werden zu einem „Rettungsanker“, wie Gmeiner sie nennt. Denn so konnte das Lernen trotz aller Widrigkeiten weitergehen. Sehr schnell ist sofatutor neben den regulären Lehrwerken zu einem festen Bestandteil des Unterrichts geworden, insbesondere für die Lehrenden, die komplett online unterrichten müssen. „Deshalb bin ich froh und sehr dankbar, dass wir sofatutor erst einmal bis auf weiteres kostenlos erhalten“, betont Gmeiner.
Die Schule wird zwar von Deutschland finanziell gefördert – sie ist aber zusätzlich auf Spenden angewiesen, denn sie wird vom Schulgeld der Eltern bezahlt und im Krieg ist das Geld knapp. Deshalb kümmern sich Martin Gmeiner und seine Kollegen und Kolleginnen in Deutschland darum, dass Spenden gesammelt werden, um Materialien für den Schulbetrieb zu kaufen. Denn die Schule benötigt nicht nur Lehrmaterialien, sondern auch tragbare Akkus für die Tablets, die im Keller des Schulgebäudes, dem Luftschutzkeller, genutzt werden können.
Fast alle Kinder sind mittlerweile wieder vor Ort in der Schule. Der Unterricht ist hybrid: Die Lehrkräfte aus Deutschland und Bratislava schalten sich online zu, ebenso die Mitschüler:innen, die nicht in Kiew sind. Bei den Kindern vor Ort ist immer eine Lehrkraft oder – wenn nicht anders möglich – eine betreuende Person im Klassenzimmer. Eine große Herausforderung. Zum Beispiel im Fach Mathematik, das Gmeiner unterrichtet. „Früher habe ich den Kindern mathematische Konzepte mit analogen Methoden veranschaulicht. Da nimmt man beispielsweise einen Eierkarton mit, um den Zehnerübergang zu erklären. Im Fernunterricht geht das nur noch verbal,“ sagt Gmeiner.
Jetzt verwendet er dazu unter anderem auch die Erklärvideos von sofatutor und ist immer wieder beeindruckt: „Ich bin seit 25 Jahren Lehrer und ich merke, der Unterricht mit sofatutor erweist sich als äußerst effektiv, besonders im Fach Mathematik. Und die Kinder freuen sich auf die Videos. Die Erklärfilme haben einen Wiedererkennungseffekt, da sie immer die gleichen Charaktere zeigen. Das gibt den Kindern Sicherheit, denn so haben sie ihre Lernbuddies immer an der Seite,“ so Gmeiner weiter.
Außerdem können die Lehrkräfte Übungen freischalten, damit die Schülerinnen und Schüler eigenständig lernen können. Dies war besonders hilfreich, als die Kinder während des Krieges verstreut waren und keine Schulmaterialien dabei hatten. So konnten sie sich aus ganz Europa einwählen und den Unterricht fortsetzen. Und auch heute wird dies noch regelmäßig verwendet: „Das Lernspiel Sofaheld ist für die Kinder ein Highlight,“ erzählt Gmeiner. „Die spielerischen Übungen und die Möglichkeit in Leveln aufzusteigen, motiviert die Kinder beim Lernen zusätzlich.”
Das Lernen soll weitergehen und trotz aller Widrigkeiten Freude machen. Auch deshalb bemüht sich das Kollegium der Deutschen Schule Kiew, den Kindern den Schulalltag so normal wie möglich zu gestalten. Man feiert Weihnachten, das Frühlingsfest und Nikolaus, um die Struktur im Jahreslauf aufrechtzuerhalten. Doch Gmeiner merkt auch, wie sehr der Krieg die Kinder verändert hat. „Sie wissen, wie wichtig es ist, zu lernen und schon die ganz kleinen Kinder sind sehr vernünftig – wie kleine Erwachsene.“
Der Schulalltag an der Deutschen Schule Kiew ist geprägt von Anpassung und Zusammenarbeit mit modernen Technologien. In dieser schwierigen Zeit sind Lösungen wie sofatutor zu unverzichtbaren Helfern geworden, um Bildung und die Freude am Lernen aufrechtzuerhalten.