Dipole
Dipole in der Chemie sind Moleküle, die entgegengesetzte elektrische Pole haben. Sie entstehen durch die asymmetrische Ladungsverteilung entlang einer Atombindung. Ein Molekül ist ein Dipol, wenn mindestens eine polare Atombindung vorhanden ist. Mögliche Dipole hängen auch von der Molekülstruktur ab. Interessiert? All das und noch viel mehr findest du im vollständigen Text!
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Grundlagen zum Thema Dipole
Dipole in der Chemie
Viele Eigenschaften von Stoffen wie der Siedepunkt oder allgemein die chemische Reaktivität hängen damit zusammen, ob die Moleküle, aus denen der Stoff besteht, elektrische Dipole sind. Daher ist es wichtig, gut zu verstehen, was ein Dipol ist.
Was ist ein Dipol? – Definition
Die Bezeichnung Dipol steht allgemein für eine Anordnung mit
Ein nach außen neutrales, also ungeladenes Molekül ist dann ein elektrischer Dipol, wenn die Verteilung der Elektronen auf den Bindungen zwischen den Atomen asymmetrisch, also ungleichmäßig ist. Dann kann sich ein positiver und ein negativer Pol ausbilden und entlang der Atombindung entsteht zwischen den Atomen ein gerichtetes Dipolmoment $\vec{p}$. Da es eine Richtung hat, wird das Symbol $\vec{p}$ als Vektor geschrieben.
Ein Dipol ist eine Anordnung mit zwei Polen, zum Beispiel zwei entgegengesetzten elektrischen Ladungen. In einem Molekül kann sich ein Dipol ausbilden, wenn die Elektronen entlang einer Atombindung asymmetrisch verteilt sind. Aufgrund der ungleichmäßigen Ladungsverteilung entsteht ein gerichtetes Dipolmoment $\vec{p}$.
Wann entsteht ein Dipol?
Die erste Voraussetzung dafür, dass sich zwischen Atomen in einer Atombindung ein Dipolmoment $\vec{p}$ ausbildet, ist ein Unterschied in der Elektronegativität, kurz $EN$.
Die Elektronegativität beschreibt die Fähigkeit eines Elements, Bindungselektronen (also die Elektronen gemeinsamer, bindender Elektronenpaare) an sich zu ziehen. Da Atome des gleichen Elements die gleiche Elektronegativität haben, besteht nur zwischen Atomen unterschiedlicher Elemente eine Elektronegativitätsdifferenz.
Diese muss groß genug sein, um eine polare Atombindung auszubilden. Eine hohe Elektronegativität haben die Elemente Fluor
Ein Dipol entsteht entlang der Atombindung zwischen einem Element hoher Elektronegativität und einem Element geringer Elektronegativität. Das Atom des Elements mit der höheren Elektronegativität zieht die Bindungselektronen stärker an sich, dadurch entsteht eine ungleichmäßige Ladungsverteilung – die Bindung ist polar. Meist handelt es sich bei beiden Bindungspartnern um Nichtmetalle, da diese vorzugsweise Atombindungen, also kovalente Bindungen, bilden. Allerdings weist nur eine polare, kovalente Bindung ein ausreichend starkes Dipolmoment auf, um einen Dipol bilden zu können.
Die zweite Voraussetzung liegt in der Symmetrie des Moleküls. Ein Molekül ist dann ein Dipol, wenn die Symmetrie der Molekülstruktur die Dipolmomente entlang von Bindungen nicht insgesamt wieder aufhebt, also die gerichteten Dipolmomente einzelner, gleichwertiger Bindungen nicht genau entgegengesetzt zueinander verlaufen.
Du findest weiter unten mit dem Molekül Kohlenstoffdioxid ein Beispiel dafür.
Wusstest du schon?
Die hohe Oberflächenspannung von Wasser, die du beispielsweise bei einem Wassertropfen auf einem Blatt beobachten kannst, ist eine Folge der Dipol‑Dipol‑Wechselwirkungen zwischen den Wassermolekülen.
Diese Anziehungskräfte halten die Wassermoleküle so fest zusammen, dass zum Beispiel kleinere Insekten wie Wasserläufer auf Wasserflächen laufen können!
Darstellung eines Dipolmoleküls
Um in der Chemie Unterschiede in der Elektronegativität deutlich zu machen, schreibt man die Partialladungen $\delta^+$ und $\delta^-$ an die Atome. Atome mit hoher Elektronegativität bekommen eine
Beispiel Chlorwasserstoff
In dem Molekül Chlorwasserstoff mit der Summenformel $\ce{HCl}$ hat Chlor eine deutlich höhere Elektronegativität als Wasserstoff. Daher bildet sich zwischen beiden Atomen ein Dipolmoment $\vec{p}$ aus:
${}^{\color{red}\delta^+} \ce{H}~ \xrightarrow{\vec{p}} ~\ce{Cl}~{}^{\color{blue}\delta^-}$
In der Chemie symbolisiert manchmal auch ein Dreieck anstatt eines Bindungsstriches die asymmetrische Verteilung der Ladungsträgerdichte:
${}^{\color{red}\delta^+} \ce{H} \blacktriangleleft \ce{Cl}~{}^{\color{blue}\delta^-}$
Das Molekül Chlorwasserstoff ist ein Dipolmolekül. Es gibt eine polare Atombindung und damit ein Dipolmoment. Als Ganzes gesehen ist Chlorwasserstoff ein polarer Stoff und Chlorwasserstoffmoleküle sind Dipole.
Beispiel Wasserstoff
Wasserstoff
Es gibt demnach keine Verschiebung der Bindungselektronen auf die eine oder andere Seite und folglich entsteht auch kein Dipolmoment. Das Molekül Wasserstoff ist unpolar und somit kein Dipol.
Beispiel Kohlenstoffdioxid
Die zweite Voraussetzung dafür, dass ein Molekül ein Dipol ist, liegt in der geeigneten Molekülsymmetrie. Kohlenstoffdioxid
Die Sauerstoffatome haben eine deutlich höhere Elektronegativität als das Kohlenstoffatom. Wegen der großen Elektronegativitätsdifferenz zwischen den Atomen $\ce{O}$ und $\ce{C}$ sind also beide Doppelbindungen polar.
Da das Kohlenstoffatom allerdings genau in der Mitte liegt und das Molekül linear ist, heben sich die beiden entgegengesetzt gerichteten Dipolmomente und damit die polarisierende Wirkung gegenseitig auf. Das können wir in den folgenden Darstellungen erkennen:
${}^{\color{blue}\delta^-}{\underline{\overline{\ce{O}}}}~=~{\ce{C}}~{}^{\color{red}\delta^{+}}=~{\underline{\overline{\ce{O}}}}~{}^{\color{blue}\delta^-}$
${}^{\color{blue}\delta^-}{\underline{\overline{\ce{O}}}}~ \xrightarrow{\vec{p_1}} ~\ce{C}~{}^{\color{red}\delta^{+}} \xleftarrow{\vec{p_2}} ~{\underline{\overline{\ce{O}}}}~{}^{\color{blue}\delta^-}$
$\vec{p_1} + \vec{p_2} = 0$
Daher ist das Molekül Kohlenstoffdioxid insgesamt unpolar und somit kein Dipol.
Fehleralarm
Nicht jedes Molekül mit polaren Bindungen ist automatisch ein Dipol.
Ein Dipolmolekül entsteht nur, wenn die Ladungsverteilung insgesamt asymmetrisch ist.
Beispiel Wasser
Bei Wasser $\left( \ce{H2O} \right)$ zeigt die Strukturformel ein gewinkeltes Molekül:
Im Wassermolekül hat der Sauerstoff eine viel höhere Elektronegativität als die beiden Wasserstoffatome. Somit werden die Bindungselektronen näher zum Sauerstoff hingezogen.
Hier gibt es eine negative Partialladung und an den Wasserstoffatomen je eine positive Partialladung. Entlang der beiden
Da die Molekülstruktur – anders als beim $\ce{CO2}$-Molekül – nicht linear, sondern gewinkelt ist, heben sich die Dipolmomente im Wassermolekül nicht genau auf, sondern bilden einen Summenvektor, der ungleich null ist. Es bleibt ein resultierendes Gesamtdipolmoment:
$\vec{p} = \vec{p_1} + \vec{p_2} \neq 0$
Daher ist das Wassermolekül polar und ein Dipol.
Wie man sieht, hängt das Vorhandensein eines Gesamtdipolmomentes nicht nur von der Elektronegativität der beteiligten Atome ab, sondern auch von der Molekülstruktur. So können die Moleküle eines Stoffes wie $\ce{CO2}$ zwar polare Atombindungen enthalten, die Moleküle insgesamt allerdings unpolar und damit keine Dipole sein.
Schlaue Idee
Die Eigenschaften von Dipolen sind der Schlüssel, um das Prinzip von Seifen zu verstehen. Seifenmoleküle haben einen polaren und einen unpolaren Teil, wodurch sie sich an Fett und Schmutz anlagern und diese wasserlöslich machen.
Dipole – ein Experiment
Mit einem kleinen Experiment kannst du zu Hause ganz einfach eine Eigenschaft des Wassers untersuchen, die daraus folgt, dass Wassermoleküle Dipole sind:
Reibe einen Kamm aus Kunststoff (oder einen Luftballon) an einem Tuch, lade ihn auf diese Weise elektrostatisch auf und halte ihn dann in die Nähe eines dünnen Wasserstrahls. Du wirst sehen, dass der Wasserstrahl zum Kamm hin abgelenkt wird, sich also verbiegt!
Der Grund dafür liegt darin, dass sich die Wassermoleküle als Dipole mit den Seiten der positiven Partialladungen hin zum negativ aufgeladenen Kamm ausrichten und dann von diesem angezogen werden.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Plastikfolie auf deinem Arm kleben bleibt, nachdem du sie benutzt hast. Das liegt daran, dass du durch das Reiben der Folie Elektronen verschiebst und die Folie dadurch elektrisch auflädst.
Dein Arm und die Plastikfolie ziehen sich dann gegenseitig an, weil deine Haut gegensätzlich geladen ist. Das ist ein Beispiel dafür, wie elektrische Dipole im Alltag wirken können.
Ausblick – das lernst du nach Dipole
Vertiefe dein Verständnis von Dipolen und sieh dir die Van-der-Waals-Kräfte und weitere intermolekulare Kräfte an. Entdecke die Bedeutung verschiedener Anordnungen für das Zusammenspiel der Kräfte und Wechselwirkungen auf atomarer und molekularer Ebene!
Zusammenfassung der Dipole
- Ein Dipol ist eine Anordnung mit zwei Polen. In der Chemie sind damit in der Regel die elektrischen Pole eines Dipolmoleküls gemeint.
- Damit ein Molekül ein Dipol sein kann, muss es mindestens eine polare Atombindung im Molekül geben. Durch die asymmetrische Ladungsverteilung entlang der polaren Atombindung bildet sich ein Dipolmoment.
- Da Dipolmomente gerichtet sind, können sich gleich starke Dipolmomente entlang entgegengesetzt verlaufender Bindungen gegenseitig aufheben. Ist dies in einem Molekül der Fall, wie bei $\ce{CO2}$, ist das Molekül kein Dipol.
- Die Dipolmomente mehrerer polarer Atombindungen in einem Molekül können sich auch zu einem Gesamtdipolmoment aufaddieren. Das ist im Wassermolekül $\left( \ce{H2O} \right)$ der Fall, das einen besonders starken Dipol darstellt.
- Um zu entscheiden, ob die Moleküle eines Stoffes Dipole sind, muss demnach sowohl die Elektronegativitätsdifferenz der Bindungspartner als auch die Molekülstruktur berücksichtigt werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Dipole
Transkript Dipole
Was ist ein "Dipol", fragst du? Na alles, was zwei verschiedene Pole hat! Unsere Erde: oben "Norden", unten "Süden". Dieser Magnet hier: eine Seite anziehend, die andere ABSTOẞEND. Oh, und auch wir Menschen: Oben kommt's rein, und unten OH-kay! Wir wollen mal nicht abschweifen. Es soll natürlich um "Dipole" in der Chemie gehen. Also los! In der Chemie bezeichnen wir ein einzelnes MOLEKÜL als Dipol (beziehungsweise "Dipolmolekül"), wenn es ZWEI Seiten mit unterschiedlicher elektrischer LADUNG hat: also einen PLUS-Pol und einen MINUS-Pol. Jetzt weißt du aber hoffentlich schon, dass Moleküle NICHT aus geladenen Ionen bestehen! "Ionenverbindungen" sind KEINE Dipole. Moleküle werden durch "Atombindungen" gebildet. Aber wo kommen hier dann die Ladungen her? Dazu sehen wir uns ein einfaches Molekül an: "Chlorwasserstoff". Hier haben wir ein Wasserstoff- und ein Chloratom, die sich EIN bindendes Elektronenpaar teilen. In dieser Anordnung werden die negativen Ladungen der Elektronen durch die positiv geladenen Atomkerne ausgeglichen. Allerdings ist Chlor deutlich "elektronegativer" als Wasserstoff – das können wir dem Periodensystem entnehmen. Das bedeutet, es zieht die beiden Bindungselektronen stärker zu sich. So wird der SCHWERPUNKT der negativen Ladungen in Richtung des Chlor-Atoms verschoben. Man spricht hier von einer "Verschiebung der Ladungsträgerdichte". Das klingt kompliziert, bedeutet aber einfach, dass nun MEHR negative Ladungen auf der CHLOR-Seite des Moleküls angesammelt sind (wodurch auf dieser Seite eine "negative Partialladung" entsteht), während WENIGER negative Ladungen auf der WASSERSTOFF-Seite bleiben (weshalb diese eine "positive Partialladung" erhält). Die Atombindung ist damit POLAR. Es gibt ein sogenanntes DIPOLMOMENT "p", mit dem die ungleiche Ladungsverteilung beschrieben werden kann. Es handelt sich um eine "gerichtete Größe", also einen VEKTOR, da das Dipolmoment entlang der Bindung verläuft, also eine definierte RICHTUNG hat. Okay, also sind alle Moleküle mit einer POLAREN Atombindung auch Dipole, weil sie ein Dipolmoment haben, ja? Nein. So einfach ist es leider wieder mal NICHT. Denn wenn ein Molekül MEHRERE polare Bindungen hat, ist die ANORDNUNG der Dipolmomente im Raum entscheidend. Deswegen die lästige Sache mit dem Vektorpfeil. Sehen wir uns das am nächsten Beispiel an: Im "Kohlenstoffdioxid-Molekül" haben wir ZWEI Bindungen und beide sind POLAR. Denn Sauerstoff ist deutlich elektronegativer als Kohlenstoff. Das Problem ist hier nicht direkt, dass es sich um zwei DOPPEL-Bindungen handelt, sondern dass diese sich genau GEGENÜBERliegen. Das führt nämlich dazu, dass die Dipolmomente sich gegenseitig AUFHEBEN. Wenn wir die Vektorpfeile ADDIEREN, sprich das Ende des einen an die Spitze des anderen setzen, löschen sie sich genau aus. Wie LANG wir die Pfeile zeichnen, spielt dabei keine Rolle. Sie sind ja auf jeden Fall GLEICH lang, weil sie zu gleich starken Bindungen gehören. Obwohl es also zwei POLARE Bindungen und zwei "Dipolmomente" gibt, die jeweils für eine Ladungsverschiebung hin zu den Sauerstoffatomen sorgen, bleibt der LadungsSCHWERPUNKT insgesamt genau in der MITTE des Moleküls. Das GESAMTdipolmoment ist gleich null. Das C-O-zwei-Molekül ist demnach KEIN Dipol. Damit ein Molekül ein Dipol ist, müssen also ZWEI Bedingungen erfüllt sein. Einerseits muss es mindestens EINE "polare Atombindung" (und damit ein Dipolmoment) geben, andererseits dürfen sich vorhandene Dipolmomente nicht aufgrund der MOLEKÜLSTRUKTUR gegenseitig aufheben. Sehen wir uns als letztes noch ein Molekül an, bei dem das klappt: "Wasser". Im Wassermolekül gibt es AUCH zwei "polare Bindungen", allerdings ist es nicht langgestreckt, sondern hat eine GEWINKELTE Struktur. Das liegt an den freien Elektronenpaaren, die zwar nicht an den Bindungen teilnehmen, aber trotzdem ihren Platz brauchen. Dadurch ergibt sich nun Folgendes: Wenn wir die Vektorpfeile der Dipolmomente aneinandersetzen, löschen sie sich NICHT aus, sondern ergeben ein GESAMTdipolmoment, das eindeutig UNGLEICH null ist. Der Ladungsschwerpunkt wird dadurch INSGESAMT auf die Seite des Sauerstoffs verschoben. Das Wassermolekül ist also auch als Ganzes gesehen POLAR – und damit ein Dipol. Alles klar, jetzt können wir Dipole erkennen und je nach Molekülstruktur entscheiden, was Sache ist. Bleibt noch die Frage: Was ist so toll daran, ein Dipol zu sein? Hier wollen wir zwei Dinge nennen: Da die Dipolmoleküle in einem polaren Stoff wie Wasser UNTERSCHIEDLICH geladene Seiten haben, bilden sich ANZIEHUNGSKRÄFTE zwischen den einzelnen Molekülen aus. Diese nennt man "Dipol-Dipol-Wechselwirkungen". Sie führen unter anderem dazu, dass Wasser einen relativ HOHEN Siedepunkt hat, und sich andere polare Stoffe GUT in Wasser lösen können. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Dipolmoleküle mithilfe eines stark geladenen Körpers alle in dieselbe Richtung auszurichten und sogar anzuziehen. Ein Wasserstrahl lässt sich so beispielsweise mit einem Plastikstab anziehen, der durch Reibung an einem Tuch elektrostatisch aufgeladen wurde. Probier das doch mal zu Hause aus, bevor du in die Wanne steigst! Dann kannst du in "selbst polarisiertem Wasser" baden. Aber erst fassen wir zusammen: "Dipole" sind in der Chemie Moleküle, die ZWEI Bedingungen erfüllen: Sie haben mindestens EINE "polare Atombindung", die zu einer ungleichen Ladungsverteilung und damit zu einem "Dipolmoment" führt, und sie haben eine geeignete "Molekülstruktur", sodass sich die Dipolmomente nicht gegenseitig aufheben, sondern zu einem GESAMTdipolmoment summieren, das UNGLEICH null ist. "Polare Stoffe", die aus Dipolmolekülen aufgebaut sind, haben ERHÖHTE Siedepunkte, und mischen sich gut untereinander aufgrund von "Dipol-Dipol-Wechselwirkungen". Wenn alle Dipolmoleküle in EINE Richtung ausgerichtet werden, ist der gesamte Stoff "polarisiert". So, damit haben wir CHEMISCHE Dipole im Griff. Jetzt zurück zu den vielen anderen ZWEISEITIGEN Dingen, die es noch so gibt in der Welt: Kekse, Stifte, Nägel, Schuhe, Raketen, Trompeten, Tapeten
Dipole Übung
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Gib an, was ein Dipol ist.
TippsEs gibt zwei richtige Antworten.
Dipolmoleküle bestehen nicht aus geladenen Ionen.
LösungGanz generell gesehen bedeutet „Dipol“, dass etwas zwei verschiedene Pole hat.
In der Chemie bezeichnen wir ein einzelnes Molekül als Dipol beziehungsweise Dipolmolekül, wenn es zwei Seiten mit unterschiedlicher elektrischer Ladung hat, also einen Pluspol und einen Minuspol.
Moleküle bestehen nicht aus geladenen Ionen. Demnach entstehen Dipole nicht aus Ionenverbindungen, sondern werden durch Atombindungen gebildet.
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Kennzeichne die beteiligten Atome von Chlorwasserstoff $\ce{(HCl)}$.
TippsDem Wasserstoffatom werden zwei Eigenschaften zugeordnet.
Das elektronegativere Atom zieht die Bindungselektronen zu sich.
LösungEin typisches Beispiel eines Dipolmoleküls ist Chlorwasserstoff: Hier haben wir ein Wasserstoff- und ein Chloratom, die sich ein bindendes Elektronenpaar teilen.
Wenn die beiden Atome sich verbinden, geschieht Folgendes:- Chlor ($EN \ce{(Cl)} = 3,\!16$) ist deutlich elektronegativer als Wasserstoff ($EN \ce{(H)} = 2,\!2$). Das bedeutet, es zieht die beiden Bindungselektronen stärker zu sich.
- So wird der Schwerpunkt der negativen Ladungen in Richtung des Chloratoms verschoben. Man spricht hierbei von einer Verschiebung der Ladungsträgerdichte.
- Dadurch entsteht eine negative Partialladung auf der Seite des Chloratoms. Wasserstoff hingegen weist eine positive Partialladung auf.
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Beschreibe die Bedingungen zur Ausbildung eines Dipols.
TippsBei mehr als einer polaren Bindung in einem Molekül ist die Molekülstruktur entscheidend.
Durch eine polare Atombindung entsteht ein Dipolmoment.
LösungNicht alle Moleküle mit einer polaren Atombindung sind automatisch Dipole, nur weil sie ein Dipolmoment haben. Denn hat ein Molekül mehrere polare Bindungen, ist die Anordnung der Dipolmomente im Raum entscheidend.
Nehmen wir an, wir haben in einem Molekül zwei polare Bindungen, die sich genau gegenüberliegen: Wenn wir die Vektorpfeile addieren, also das Ende des einen an die Spitze des anderen setzen, dann löschen sie sich genau aus. Die Länge der Pfeile spielt dabei keine Rolle.
Damit ein Molekül ein Dipol ist, müssen somit zwei Bedingungen erfüllt sein:
$\to$ Es muss mindestens eine polare Atombindung (und damit ein Dipolmoment) geben.
$\to$ Vorhandene Dipolmomente dürfen sich nicht aufgrund der Molekülstruktur gegenseitig aufheben. -
Vergleiche die Moleküle.
TippsDas ist die räumliche Anordnung von Wasser.
Ein Wasserstrahl lässt sich mit einem elektrostatisch aufgeladenen Plastikstab anziehen.
LösungDamit ein Molekül ein Dipol ist, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
$\to$ Es muss mindestens eine polare Atombindung (und damit ein Dipolmoment) geben.
$\to$ Vorhandene Dipolmomente dürfen sich nicht aufgrund der Molekülstruktur gegenseitig aufheben.Die erste Bedingung trifft sowohl für Wasser als auch für Kohlenstoffdioxid zu. Jedoch unterscheiden sich die beiden Moleküle in ihrer Molekülstruktur. Anhand dieser kann herausgefunden werden, ob es sich bei dem jeweiligen Molekül um einen Dipol handelt:
$\underline{\text{Wasser} \ce{(H2O)}}$
- Anordnung im Raum: gewinkelt
- Ladungsträgerdichte: beim Sauerstoff
- Gesamtdipolmoment: $\boldsymbol{\neq 0}$
- Dipol: ja
$\underline{\text{Kohlenstoffdioxid} \ce{(CO2)}}$
- Anordnung im Raum: lang gestreckt
- Ladungsträgerdichte: in der Mitte
- Gesamtdipolmoment: $\boldsymbol{= 0}$
- Dipol: nein
-
Entscheide, welche Moleküle Dipole darstellen.
TippsEs gibt drei Dipolmoleküle.
LösungDamit ein Molekül ein Dipol ist, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
$\to$ Es muss mindestens eine polare Atombindung (und damit ein Dipolmoment) geben.
$\to$ Vorhandene Dipolmomente dürfen sich nicht aufgrund der Molekülstruktur gegenseitig aufheben.$\underline{\text{Folgende Moleküle sind Dipole:}}$
- Fluorwasserstoff $\ce{(HF)}$
- Ammoniak $\ce{(NH3)}$
- Wasser $\ce{(H2O)}$
Kohlenstoffdioxid $\ce{(CO2)}$ ist kein Dipol, weil sich die Vektorpfeile durch die lang gestreckte Anordnung wieder löschen. Dadurch ist die Ladungsdichte in der Mitte des Moleküls.
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Beschreibe einige Eigenschaften von Wasser.
TippsZwischen den Wassermolekülen bilden sich Anziehungskräfte aus.
Je stärker die Anziehungskraft, desto höher der Siedepunkt.
LösungDas Wassermolekül ist also als Ganzes gesehen polar – und damit ein Dipol. Denn:
- Es gibt zwei polare Bindungen. Sauerstoff ist elektronegativer als Wasserstoff.
- Das Molekül hat eine gewinkelte Struktur. Das liegt an den freien Elektronenpaaren, die zwar nicht an den Bindungen teilnehmen, aber trotzdem ihren Platz brauchen.
Das Ausbilden eines Dipols bestimmt einige Eigenschaften des Wassers:
- Durch unterschiedlich geladene Seiten entsteht ein Dipolmolekül.
- Dadurch bilden sich Anziehungskräfte. Man nennt sie Dipol-Dipol-Wechselwirkungen.
- Diese führen zu einem relativ hohen Siedepunkt.
- Außerdem können sich andere polare Stoffe gut in Wasser lösen.

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9.134
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sehr gut erklärt☺️