Van-der-Waals-Kräfte
Entdecke die unsichtbare Kraft: Van-der-Waals-Kräfte sind die Helden des Mikrokosmos, die Moleküle zusammenhalten. Ob im Alltag oder in der Wissenschaft, diese schwachen, nichtkovalenten Anziehungskräfte prägen unsere Welt. Verstehen, wie sie wirken, von permanenten Dipolen bis zu flüchtigen London-Kräften. Lust, mehr über diese faszinierenden Kräfte zu erfahren? Tauch ein und entdecke ihre Geheimnisse!
- Van-der-Waals-Kräfte in der Chemie
- Ursachen für Van-der-Waals-Kräfte
- 1. Elektrostatische Anziehung zwischen permanenten Dipolen
- 2. Wechselwirkung zwischen einem permanenten Dipol und einem induzierten Dipol
- 3. Wechselwirkung zwischen temporären Dipolen (London-Kräfte)
- Ausblick – das lernst du nach Van-der-Waals-Kräfte
- Zusammenfassung – Van-der-Waals-Kräfte einfach erklärt
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Van-der-Waals-Kräfte

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Grundlagen zum Thema Van-der-Waals-Kräfte
Van-der-Waals-Kräfte in der Chemie
Die nach dem niederländischen Physiker Johannes Diderik van der Waals benannten Van‑der‑Waals‑Kräfte spielen in der Chemie eine außerordentlich wichtige Rolle. Aber auch im Alltag begegnen wir ständig der Wirkung von Van‑der‑Waals‑Kräften. So sind sie beispielsweise die Ursache dafür, dass Farbe oder Lack nach dem Streichen auf dem Untergrund haften bleiben.
Wusstest du schon?
Van‑der‑Waals‑Kräfte sind der Grund, warum Geckos an Wänden und Decken klettern können! Ihre Füße haben unzählige, winzige Härchen, die aufgrund der Van‑der‑Waals‑Kräfte an Oberflächen haften. So können sie sogar kopfüber laufen, ohne herunterzufallen!
Van-der-Waals-Kräfte – Definition
Was Van‑der‑Waals‑Kräfte genau sind, können wir in einem Satz zusammenfassen:
Van‑der‑Waals‑Kräfte sind schwache, nicht kovalente Anziehungskräfte, die zwischen Molekülen bzw. Atomen auftreten können.
Van‑der‑Waals‑Kräfte sind also zwischenmolekulare Wechselwirkungen. Was das genau bedeutet, wollen wir nun näher beleuchten.
Einordnung der Van-der-Waals-Kräfte
Die Van‑der‑Waals‑Kräfte wirken viel schwächer als die Bindungskräfte in kovalenten Bindungen oder in Ionenbindungen. Sie sind auch schwächer als Wasserstoffbrückenbindungen.
Beispiel Chlorwasserstoff:
Wir vergleichen die benötigte Energie zur Auftrennung der Atombindung in Chlorwasserstoff in ein Wasserstoff-Radikal und ein Chlor-Radikal mit der benötigten Energie zur Lösung der Van‑der‑Waals‑Wechselwirkung zwischen zwei Chlorwasserstoffmolekülen.
1) Spaltung der Atombindung:
2) Lösung der Van‑der‑Waals‑Bindung:
Die Werte zeigen deutlich, um wie viel schwächer die Van‑der‑Waals‑Kräfte wirken. Es ist wesentlich leichter, die Energie aufzubringen, die nötig ist, um eine Van‑der‑Waals‑Wechselwirkung zu lösen, als eine Atombindung aufzutrennen.
Kennst du das?
Hast du schon einmal bemerkt, wie Staubpartikel aneinander haften, wenn in einem Zimmer lange nicht gesaugt wird? Die winzigen Kräfte, die die Staubpartikel zusammenhalten, sind unter anderem Van‑der‑Waals‑Kräfte.
Sie wirken zwischen den Staubmolekülen und machen es möglich, dass sie aneinander kleben und größere Staubflocken bilden.
Ohne diese Kräfte wäre das Staubwischen vielleicht weniger nervig, aber wir würden auch kein so klares Verständnis von den zwischenmolekularen Anziehungskräfte haben.
Ursachen für Van-der-Waals-Kräfte
Van‑der‑Waals‑Wechselwirkungen können unterschiedliche Ursachen haben. Unter dem Begriff Van‑der‑Waals‑Kräfte werden verschiedene Phänomene zusammengefasst, die allerdings alle eines gemeinsam haben: Es handelt sich um Anziehungskräfte zwischen elektrisch gegensätzlich geladenen Teilchen. Im Folgenden wollen wir auf drei verschiedene Ursachen eingehen, die solche Anziehungskräfte haben können.
1. Elektrostatische Anziehung zwischen permanenten Dipolen
Sind in einem Molekül Atome mit unterschiedlichen Elektronegativitäten verbunden, kann das Molekül ein permanenter, also dauerhaft bestehender Dipol sein. Dipol-Moleküle sind polare Moleküle. Der Bindungspartner im Molekül mit der größeren Elektronegativität trägt eine negative Partialladung und derjenige mit geringerer Elektronegativität eine positive Partialladung .
Beispiel Aceton (Propan-2-on):
Zwei Acetonmoleküle stehen hier nebeneinander in gleicher Ausrichtung. Unter den Atomen und sind die Elektronegativitätswerte notiert, für Sauerstoff
Zwischen zwei Acetonmolekülen kommt es so zur elektrostatischen Van‑der‑Waals‑Wechselwirkung zwischen einem Molekülende mit positiver Partialladung und einem Molekülende mit negativer Partialladung . Diese Anziehungskräfte beim Aceton bewirken, dass es in Anbetracht seiner relativ geringen Molekülmasse – vergleichbar mit dem Gas Butan – bei Raumtemperatur noch flüssig ist.
Beachte: Die Anziehungskräfte zwischen zwei permanenten Dipolen werden oft auch als Dipol-Dipol-Wechselwirkungen bezeichnet und damit von den Van‑der‑Waals‑Kräften abgegrenzt, zu denen sie aber streng genommen gehören.
2. Wechselwirkung zwischen einem permanenten Dipol und einem induzierten Dipol
Nähert sich ein Molekül, das ein permanenter Dipol ist, einem unpolaren Molekül, so kann im unpolaren Molekül ein Dipol induziert werden. Dabei sollte das unpolare Molekül polarisierbare, frei bewegliche Elektronen haben, so wie sie beispielsweise in aromatischen Verbindungen vorliegen.
Beispiel Wasser und Benzol (Benzen):
Das Wassermolekül ist polar und ein permanenter Dipol. Der Sauerstoff hat mit eine viel höhere Elektronegativität als die beiden Wasserstoffatome mit . Somit gibt es am Sauerstoff eine negative Partialladung und an den Wasserstoffatomen positive Partialladungen.
Das Benzolmolekül ist ein aromatischer Ring aus sechs Kohlenstoffatomen und unpolar. Hier gibt es leicht verschiebbare Elektronen (die
Wegen der Van‑der‑Waals‑Wechselwirkung zwischen Wasser und Benzol können sich geringe Mengen Wasser in Benzol lösen und umgekehrt. In Hexan dagegen, das keine frei beweglichen Elektronen hat, ist Wasser unlöslich (und umgekehrt).
3. Wechselwirkung zwischen temporären Dipolen (London-Kräfte)
Selbst in einem ansonsten völlig unpolaren Molekül kann es zu einer spontanen Polarisation, also einer plötzlichen Ladungsverschiebung, kommen. Denn durch die schnellen, zufällig verteilten Bewegungen der Elektronen kommt es rein statistisch zu Schwankungen der Ladungsträgerdichte (sogenannte Fluktuationen). So bilden sich im Molekül kurzzeitig (temporär) positive und negative Partialladungen aus. Ein solches temporär polarisiertes Molekül kann nun bei einem benachbarten Molekül wiederum einen temporären Dipol induzieren. Beide Moleküle bilden dann ein sehr schwach gebundenes Moleküldimer. Man spricht in einem solchen Fall der Anziehung auch von London-Kräften.
Beispiel Bildung eines Methandimers:
Extrem schnelle Fluktuationen in der Elektronendichte bewirken eine spontane Polarisation eines ansonsten völlig unpolaren Methanmoleküls. Bei dieser spontanen Polarisation bilden sich im Molekül positive und negative Partialladungen aus. Das temporär polarisierte Methanmolekül kann jetzt bei einem benachbarten Methanmolekül ebenfalls ein Dipolmoment induzieren. Beide Moleküle bilden dann ein sehr schwach gebundenes Methandimer.
Man kann die Van‑der‑Waals‑Bindungsenergie für das Methandimer bestimmen. Sie beträgt nur sehr geringe . Methan hat daher trotz der anziehend wirkenden London-Kräfte lediglich eine sehr geringe Siedetemperatur von .
Schlaue Idee
Bei einem Papierstapel sorgen die Van‑der‑Waals‑Kräfte dafür, dass die Blätter aneinander haften und nicht leicht verrutschen oder wegfliegen.
Das hilft dir und vielen anderen Schreibtischhengsten dabei, Ordnung zu halten.
Ausblick – das lernst du nach Van-der-Waals-Kräfte
Als nächstes kannst du dir Dipole und die Wasserstoffbrückenbindung noch einmal ansehen.
Bei den unpolaren Kohlenwasserstoffen spielen die Van‑der‑Waals‑Kräfte eine besonders große Rolle – sie haben einen entscheidenden Einfluss auf deren Aggregatzustände.
Lerne mehr über die faszinierenden Feinheiten der Moleküle!
Zusammenfassung – Van-der-Waals-Kräfte einfach erklärt
- Van‑der‑Waals‑Kräfte sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen, genauer gesagt anziehende Kräfte zwischen Molekülen (bzw. Atomen), die aufgrund gegensätzlicher elektrischer Ladungen auftreten.
- Van‑der‑Waals‑Kräfte sind klar von den Anziehungskräften in kovalenten Bindungen oder auch zwischen Ionen zu unterscheiden. Van‑der‑Waals‑Kräfte sind wesentlich schwächer und treten zwischen den Partialladungen verschiedener Moleküle auf.
- Partialladungen und damit Van‑der‑Waals‑Wechselwirkungen können auf drei verschiedene Arten auftreten: 1. in permanenten Dipolen, 2. in induzierten Dipolen oder 3. in temporären Dipolen.
- Van‑der‑Waals‑Wechselwirkungen zwischen permanenten Dipolen werden auch als Dipol-Dipol-Wechselwirkungen bezeichnet. Oft wird der Begriff Van‑der‑Waals‑Kräfte davon abgegrenzt und hauptsächlich für Wechselwirkungen mit induzierten oder temporären Dipolen benutzt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Van-der-Waals-Kräfte
Van-der-Waals-Kräfte Übung
-
Überprüfe die Aussagen über Van-der-Waals-Kräfte auf ihre Richtigkeit.
-
Bestimme alle Darstellungen von Dipolen.
-
Beschreibe die London-Kräfte.
-
Erläutere die Formen der Van-der-Waals-Kräfte genauer.
-
Gib an, wo Van-der-Waals-Kräfte zur Haftung des Lebewesens an einer Oberfläche genutzt werden.
-
Vergleiche die Bindungsstärke der Wechselwirkungen und Bindungen.
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