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Südamerika

Südamerika ist ein Kontinent der Superlative: Er besitzt den größten Regenwald, die längste Gebirgskette, den wasserreichsten Fluss, die trockenste Wüste und den höchstgelegensten See der Welt! Hier erfährst du mehr darüber!

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Lage

Südamerika hat eine Bevölkerung von 422 Millionen Menschen (Stand 2016) und eine Fläche von 17.840.000 km². Der Kontinent hat grob die Form eines Dreiecks: Der südlichste Zipfel wird durch die Insel Feuerland geformt, während er im äußersten Norden mit der Bucht von Venezuela und dem Maracaibo-See endet. Im äußersten Nordwesten war Südamerika lange Zeit über eine enge Landbrücke mit Nordamerika verbunden, was seit dem Bau des Panamakanals nicht mehr der Fall ist. Mit Ausnahme der zahlreichen kleinen Inseln im südlichsten Teil der Westküste und den Falklandinseln östlich von Südargentinien (nur geografisch zu Südamerika gehörig), hat Südamerika keine größeren Inseln. Im Norden grenzt der Kontinent an die Karibische See, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Westen an den Pazifischen Ozean und im Süden an die Drakestraße.

Südamerika

Topografie

Ähnlich wie in Nordamerika verläuft entlang der gesamten Westküste Südamerikas ein langgestrecktes Hochgebirge in Nord-Süd-Richtung: die Anden. Die höchsten Berge der Anden werden im südlichen Teil fast 7000 m hoch. Der Rest des Kontinents ist eingeteilt in flaches Tiefland und welliges Hügelland. Die großen Tiefebenen im Norden und Westen Brasiliens sowie im Osten und Norden Argentiniens werden durch die Flüsse Amazonas und Parana bestimmt. Dabei ist der Amazonas der zweitlängste Fluss der Welt, der mit großem Abstand aufgrund seiner zahlreichen Zuflüsse auch der wasserreichste Fluss der Welt ist. In den Anden befindet sich an der peruanisch-bolivianischen Grenze auch der höchstgelegene schiffbare Süßwassersee der Welt - der Titicacasee - sowie auch der größte Salzsee der Welt. In den Anden entlang der Westküste befinden sich zahlreiche Vulkane und auch hier ist die Westküste ähnlich wie in Nordamerika eine Zone mit großer Erdbebenaktivität, da sich hier die sogenannte Nazca-Platte unter die südamerikanische Platte schiebt.

Vegetation

Den größten Vegetationsanteil Südamerikas nehmen Trockenwälder, Baum- und Strauchsavannen ein. Diese befinden sich vor allem im äußersten Norden sowie fast im gesamten Süden des Kontinents. Ein großer Teil des Nordens wird durch den tropischen Regenwald des Amazonas-Tieflandes bedeckt, welcher der größte und undurchdringlichste Regenwald der Welt ist und bis heute immer noch unerforschte Gebiete aufweist. Entlang der mittleren Westküste ziehen sich Wüsten, von denen die Atacama-Wüste, die sich im nördlichen Chile erstreckt, die trockenste Wüste der Welt ist. Patagonien, die südlichste Region Argentiniens, kann als eine Mischung aus Halbwüste und Steppe bezeichnet werden. In den Anden finden sich dagegen oft nur niedrige Büsche, kahle Felsen oder weiter im Süden dichte Wälder sowie zahlreiche Gletscher. Die Südspitze besitzt dagegen eine tundrenartige Vegetation mit Moosen und Gräsern.

Klima

In den Anden herrscht je nach Höhenstufe und Entfernung vom Äquator eine Mischung aus feuchtem tropischem Klima mit ständigen Niederschlägen, trockenem kontinentalem Wüstenklima ohne Niederschläge, hochkontinentalem Hochgebirgsklima und ozeanischem Klima. An der Südspitze in Feuerland sowie in Patagonien wehen meist sehr stürmische und kalte Winde, während sich weiter nördlich zuerst wechselfeuchtes subtropisches Klima durchsetzt. Weiter zum Äquator und Norden hin setzt sich vor allem im Amazonasbecken dauerfeuchtes tropisches Klima durch, das durch ständige Niederschläge und kaum schwankende Temperaturen bestimmt ist. In den Hochgebirgswüsten und Hochebenen der Anden kann es dagegen zu extremen Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten und zwischen Tag- und Nachtzeiten kommen.

Geschichte

Südamerika wurde als letzter Kontinent vor ungefähr 13.000 Jahren besiedelt. Bereits vor 6000 Jahren wurde der Ackerbau eingeführt und in der Andenregion das Lama als Nutz- und Lasttier gezähmt. In den Anden, vor allem auf dem Gebiet des heutigen Peru und Bolivien, entwickelten sich vor ungefähr 3000 Jahren die ersten und einzigen Hochkulturen des südamerikanischen Kontinents, die sich durch Städte-, Pyramiden- und Tempelbau auszeichneten. Die Inka - die wohl bedeutendste Hochkultur Südamerikas - herrschte zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert auf einem Gebiet, das sich heute von Ecuador bis nach Argentinien und Chile erstreckt. Die Inka waren die letzte südamerikanische Hochkultur, bevor vor 500 Jahren mit den Spaniern die ersten Europäer Südamerika betraten und das mächtige 3000 km lange Inka-Reich unterwarfen. Schnell wurde der gesamte Kontinent von Spaniern und Portugiesen erobert und kolonialisiert. Die Portugiesen brachten zudem Millionen von afrikanischen Sklaven nach Brasilien. Auch nach Brasiliens Unabhängigkeit blieb die Sklaverei noch lange ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aufgrund des spanischen und portugiesischen Erbes spricht heute die Mehrheit der Südamerikaner Spanisch sowie Portugiesisch (in Brasilien). Die meisten Einwohner sind katholische Christen, wobei sich bei einigen indigenen Völkern bis heute Naturreligionen sowie indigene Sprachen wie Aymara, Quechua und Guaraní halten konnten.

Inkatempel

Wirtschaft

Südamerika ist stark landwirtschaftlich geprägt. In den Regenwäldern ist das Geschäft mit Tropenhölzern eine wichtige Einnahmequelle, dessen Abholzung aber den Lebensraum unzähliger Tierarten zerstört und auch die Zwangsumsiedlung vieler indigener Völker hervorruft. In den weiten Savannen und Grassteppen Argentiniens und Paraguays wird Rinderzucht betrieben, in den gebirgigen und trockeneren Anden spielt dagegen der Bergbau eine große Rolle. Denn dort gibt es Bodenschätze wie Zinn, Kupfer, Gold und auch Silber, wie es bis heute in Potosí in Bolivien abgebaut wird. Die Länder im Delta des Orinoco im Nordwesten des Kontinents weisen einen großen Anteil an Erdölreserven auf und Venezuela, aber auch Brasilien zählen bereits heute zu den weltweit größten Förderländern. In Peru spielt der Tourismus aufgrund der gut erhaltenen Ruinenanlagen des Inkareichs eine wichtige Rolle. Auch in anderen Ländern Lateinamerikas boomt der Tourismus, in Brasilien als das größte südamerikanische Land spielt neben dem Badetourismus vor allem der Export von Eisenerz, Kaffee, Kakao, Sojabohnen, Früchten und Zucker eine enorme Rolle. Die extremen Unterschiede zwischen Arm und Reich sowie eine extrem hohe Gewalt durch Banden, Kriminalität und Drogenhandel führen zu hoher Korruption im gesamten südamerikanischen Raum, sodass auch hier noch große Anstrengungen unternommen werden müssen, damit sich dieser Kontinent wirtschaftlich besser entwickeln kann.