Luis Buñuel war ein renommierter Filmregisseur, der für Werke wie „Ein andalusischer Hund“ und „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ bekannt ist. Mit starken surrealistischen Elementen und kritischem Blick auf die Gesellschaft beeinflusste er das Filmschaffen des 20. Jahrhunderts maßgeblich. Interessiert? Mehr über Luis Buñuels Leben und Werk erfährst du hier!
Vielleicht ist dir im Zusammenhang mit dem Surrealismus schon einmal der Name des spanischen Filmregisseurs Luis Buñuel begegnet. Luis Buñuels Filme wie z. B. „Ein andalusischer Hund“ (Un chien andalou / Un perro andaluz, 1929) oder „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ (El discreto encanto de la burguesía / Le charme discret de la bourgeoisie, 1972) sind weltberühmt und machten ihn zu einem der bedeutendsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts.
Luis Buñuel – Steckbrief
Luis Buñuel
vollständiger Name
Luis Buñuel Portolés
Geburt
22.02.1900 in Calanda, Spanien
Ausbildung
Buñuel studierte Literatur, Philosophie und Geschichte in Madrid.
bekannteste Filme
„Ein andalusischer Hund“ (1929), „Das goldene Zeitalter“ (1930), „Belle de Jour – Schöne des Tages“ (1967), „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ (1972)
Tod
29.07.1983 in Mexiko-Stadt, Mexiko
Bedeutung
Er gilt als einer der bedeutendsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts.
Luis Buñuel – Biografie
Am 22. Februar 1900 wird Luis Buñuel Portolés in Calanda in der Region Aragón in Spanien geboren. Heute ist er als einer der bedeutendsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts und als Vertreter eines eigenen Filmgenres bekannt. Besonders die Elemente des Surrealismus in seinen Filmen machten sein Werk einzigartig.
Luis Buñuel kommt als erstes von sieben Kindern einer wohlhabenden Familie zur Welt. Schon als Kind zeichnet er sich durch Intelligenz, Ruhelosigkeit und Freiheitsdrang aus. Die repressive Erziehung in dem Jesuitenkolleg, das er besucht, hinterlässt bei ihm einen bleibenden Eindruck.
Als er an der Universität in Madrid studiert, lernt er dort zahlreiche Künstler kennen, etwa Ortega y Gasset, Rafael Alberti, Federico García Lorca und Salvador Dalí, mit dem Luis Buñuel bald eine enge Freundschaft verbindet.
Ein Kinobesuch verändert Luis Buñuels Leben. Das Kino hinterlässt einen so großen Eindruck bei ihm, dass er den ersten spanischen Kinoklub gründet und bald auch selbst Filme drehen möchte.
Luis Buñuel – erste Schritte als Filmregisseur
Im Jahr 1928 führt Luis Buñuel das erste Mal Regie und dreht den bis heute bekannten surrealistischen Film „Der andalusische Hund“. Sein Freund Salvador Dalí arbeitete maßgeblich an dem Film mit. Das surrealistische Werk beruht auf freier Assoziation und zeichnet sich durch eine lose Aufeinanderfolge von Bildern und Gedanken aus. Dabei bindet Buñuel auch schwarzen Humor, seine kritische Sicht auf die Welt und seine Einstellung zur Sexualität ein.
In seinem Film „Das goldene Zeitalter“ (La edad de oro / L’âge d’or, 1930) zeigt Buñuel ein Bild sexueller Leidenschaft, das stark von den erotischen und pornografischen Romanen des Autors Marquis de Sade (1740–1814) beeinflusst ist. Die Uraufführung des Films sorgte für einen Skandal.
Das Thema Sexualität entwickelt Luis Buñuel in seinen darauffolgenden Werken weiter, jedoch zunehmend unter sozialkritischen Aspekten. Vor allem seine Filme „Viridiana“, „Belle de Jour“, „Das Gespenst der Freiheit“ und „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ gelten heute als Meilensteine des kritischen Kinos.
Luis Buñuel – Exil in Mexiko
Aufgrund des spanischen Bürgerkriegs geht Luis Buñuel ins Exil nach Mexiko und fasst in der dortigen Filmindustrie Fuß. Luis Buñuels Film „Der Würgeengel“ (El ángel exterminador, 1962), eine surreale Parabel, entstand in Mexiko.
Luis Buñuel stirbt am 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt.
55 Jahre als erfolgreicher Filmregisseur in Spanien, Frankreich und Mexiko liegen zu diesem Zeitpunkt hinter ihm. Sein Sohn Juan Luis Buñuel (1934–2017) trat ebenfalls u. a. als Filmregisseur in Erscheinung und arbeitete an einigen seiner Filme mit. Luis Buñuels Werke enthalten immer wieder Kritik an sozialer Ungerechtigkeit und sind auch deshalb heute noch sehenswert.
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Am 22. Februar 1900 wird in Calanda in Spanien Luis Buñuel geboren. Er wird mit seiner Regiearbeit zu einem der wichtigsten Vertreter eines eigenen Filmgenres werden. Buñuel ist der Meister des ehrlichen, persönlichen und frechen Kinos. Seine Filme sind gleichermaßen geliebt wie gefürchtet. Dazu kommt das geheimnisvolle, surreale Element in seinem Werk, das beim anspruchsvollen Kinopublikum eine zeitlose Beliebtheit genießt. Luis kommt als erstes von sieben Kindern einer begüterten Familie zur Welt. Als Erbe seiner Kindheit trägt Buñuel Intelligenz, Rastlosigkeit und Freiheitsdrang davon, verbunden mit dem bleibenden Eindruck, den das repressive Erziehungssystem im Jesuitenkolleg bei ihm hinterlässt. An der Universität von Madrid lernt er viele Künstler kennen, darunter Ortega y Gasset, Rafael Alberti, García Lorca und Salvador Dalí, mit dem Buñuel eine enge Freundschaft verbindet. Ein Kinobesuch hinterlässt so tiefen Eindruck auf den Künstler, dass er den ersten spanischen Kinoclub gründet und selbst Filme machen will. 1928 führt Buñuel das erste Mal Regie. Der Film heißt Der andalusische Hund und Dalí arbeitet wesentlich daran mit. In dem auf freie Assoziation aufgebauten Streifen kommt deutlich die Vorliebe des Regisseurs für die Kunst des Surrealismus zum Ausdruck. Buñuels charakteristische Filmsprache ist eine lose Aneinanderreihung von Bildern und Gedanken, die es ihm erlaubt, seinen schwarzen Humor, seine kritische Weltsicht und seine spezifische Einstellung zur Sexualität unverhüllt einzubringen. Vor allem in dem Film Das goldene Zeitalter von 1930 manifestiert sich Buñuels Bild der sexuellen Leidenschaft, das stark von de Sade beeinflusst ist. Die Uraufführung sorgt für den entsprechenden Skandal. In seinem weiteren Schaffen entwickelt Buñuel diese Thematik weiter, allerdings unter sozialkritischem Aspekt. Vor allem die Filme Viridiana, Belle de Jour, Das Gespenst der Freiheit und Der diskrete Charme der Bourgeoisie werden zu Meilensteinen in der Geschichte des kritischen Kinos. Als Luis Buñuel 1983 stirbt, liegen 55 Jahre erfolgreiche Filmarbeit in Spanien, Frankreich und Mexiko hinter ihm. Seine Filme sind unnachahmlich und frech. Man hat den Regisseur dafür beschimpft, gelobt und als verrückt bezeichnet. Der Schriftsteller Henry Miller, selbst immer für öffentliche Erregung gut, verteidigte Buñuel mit dem Argument, dass der mögliche Wahnsinn des Spaniers nicht dessen ureigener, sondern der unserer Zivilisation sei. Buñuel selbst hat seinen ethischen Standpunkt sehr klar dargelegt. Die Mittelstandsmoral ist für ihn unmoralisch, weil sie auf sozialer Ungerechtigkeit begründet ist. Der einzige Weg, den der Mensch gehen kann, sagt Luis Buñuel, ist der des Widerstandes.
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