Evolutionstheorien – Überblick
Begib dich auf eine Reise in die Welt der Evolution, indem du einen Überblick über die verschiedenen Theorien zur Entstehung der Arten erhältst. Vom Schöpfungsglauben bis zur modernen Synthese - erfahre, wie sich diese Konzepte voneinander unterscheiden und welche Bedeutung sie haben. Interessiert? All das und noch viel mehr wirst du im folgenden Text erfahren!
- Evolutionstheorien – Biologie
- Was ist eine Evolutionstheorie? – Definition
- Evolutionstheorien im Überblick
- Worum geht es bei der Katastrophentheorie von Cuvier?
- Was besagt die Evolutionstheorie von Lamarck?
- Was ist die darwinsche Evolutionstheorie?
- Was besagt die synthetische Evolutionstheorie?
- Was ist Kreationismus?
- Evolutionstheorien im Vergleich
- Zusammenfassung – Evolutionstheorien
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Grundlagen zum Thema Evolutionstheorien – Überblick
Evolutionstheorien – Biologie
Wie sind die vielen Tier- und Pflanzenarten entstanden? Das ist eine Frage, die die Menschheit seit jeher beschäftigt. Im Folgenden werden wir uns anschauen, welche Theorien dazu im Laufe der Geschichte entstanden sind, was die aktuelle Evolutionstheorie besagt, und wir vergleichen die unterschiedlichen Ansätze miteinander. Welche Evolutionstheorien es gibt, erfährst du im folgenden Text.
Was ist eine Evolutionstheorie? – Definition
Was ist eine Evolutionstheorie? Einfach erklärt versteht man unter dem Begriff Evolutionstheorie die wissenschaftliche Beschreibung der Entwicklung und Veränderung aller Lebewesen. Durch eine Evolutionstheorie wird die Entstehung der Artenvielfalt erklärt.
Evolutionstheorien im Überblick
Bevor die erste Evolutionstheorie verfasst wurde, gingen die Naturforscher davon aus, dass Lebewesen einmal von Gott geschaffen wurden und seither konstant blieben. Man glaubte damals an die sogenannte Schöpfungstheorie. Im Folgenden werden dir die Evolutionstheorien im Zeitverlauf vorgestellt. Am Ende erfährst du, was die heutige Evolutionstheorie ist.
Worum geht es bei der Katastrophentheorie von Cuvier?
Auch Georges Cuvier glaubte an die Schöpfungstheorie und damit an die Konstanz der Arten. Anfang des 19. Jahrhunderts fing er an, den Bau verschiedener Arten miteinander zu vergleichen. Außerdem begann er, Fossilien zu untersuchen, und er stellte fest, dass es Arten gab, die ausgestorben sein müssen. Dies erklärte er sich damit, dass es im Laufe der Zeit zu Naturkatastrophen (z. B. Tsunamis, Vulkanausbrüche) kommen kann, die das Leben vernichten. Die Katastrophentheorie besagt, dass die betroffenen Gebiete durch Neuschöpfung und Zuwanderung erneut besiedelt werden.
Was besagt die Evolutionstheorie von Lamarck?
Die erste Theorie, die davon ausging, dass Arten nicht konstant sind und somit eine Evolution stattfindet, wurde im Jahr 1809 von Jean Baptiste de Lamarck veröffentlicht. Lamarcks Evolutionstheorie besagt, dass Arten veränderlich sind und sich aktiv an ihre Umwelt anpassen können. Körperteile, die häufig benutzt werden, werden größer und kräftiger und jene, die nicht benutzt werden, verkümmern. Diese Körperanpassungen durch Gebrauch oder Nichtgebrauch werden an die Nachkommen vererbt. Bis heute konnten jedoch keine Belege für Lamarcks Evolutionstheorie gefunden werden.
Was ist die darwinsche Evolutionstheorie?
Im Jahr 1859 veröffentlichte Charles Darwin sein Buch „Die Entstehung der Arten“. Darwins Evolutionstheorie besagt, dass Arten gemeinsame Vorfahren haben, veränderlich sind und sich passiv an ihre Umwelt anpassen. Man nennt die darwinsche Evolutionstheorie auch Selektionstheorie, da Darwin davon ausging, dass natürliche Selektion – also eine natürliche Auslese der Besten – der Hauptgrund für eine stattfindende Evolution ist. Gut an die Lebensbedingungen angepasste Nachkommen haben bessere Überlebenschancen und können sich häufiger fortpflanzen. Somit geben sie ihre vorteilhaften Merkmale weiter. Viele Generationen später können sich somit bestimmte Merkmale einer Art an gewisse Lebensbedingungen angepasst haben.
Was besagt die synthetische Evolutionstheorie?
Die Erkenntnisse der darwinschen Evolutionstheorie bilden die Grundlage der aktuellen Evolutionstheorie, die synthetische Evolutionstheorie genannt wird. Darwins Denkansatz wurde und wird stetig durch neue Erkenntnisse aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen wie der Genetik oder der Populationsbiologie erweitert. Die synthetische Evolutionstheorie wird heute als die geltende Theorie anerkannt. Sie kann durch viele verschiedene naturwissenschaftliche Belege nachgewiesen werden.
Was ist Kreationismus?
Im 19. Jahrhundert stießen die Evolutionstheorien häufig auf wenig Akzeptanz, da sie die Schöpfung, wie sie in der Bibel steht, infrage stellten. Aber auch heute gibt es noch Menschen, die sich darum bemühen, die synthetische Evolutionstheorie zu widerlegen, da sie ihrer Religion widerspricht. Hier spricht man von Kreationismus. Die Kreationisten bestreiten die Veränderlichkeit der Arten und gehen davon aus, dass ein Schöpfer die Arten kreiert hat.
Evolutionstheorien im Vergleich
Am Beispiel der Giraffen lassen sich die verschiedenen Theorien gut veranschaulichen. Die Katastrophentheorie von Cuvier und der Kreationismus würden besagen, dass die Giraffen unveränderlich sind und ihre Hälse seit ihrer Schöpfung immer gleich lang geblieben sind. Es findet keine Evolution statt.
Die Evolutionstheorie von Lamarck besagt, dass die Giraffen früher kürzere Hälse hatten. Da das Nahrungsangebot am Boden immer knapper wurde, mussten sie ihre Hälse strecken, um an die Blätter der Bäumen zu gelangen. Durch den starken Gebrauch des Halses wurde dieser immer länger. Die langen Hälse werden dann an die Nachkommen vererbt.
Die darwinsche Evolutionstheorie sowie die synthetische Evolutionstheorie erklären sich die langen Giraffenhälse durch natürliche Selektion. Durch die Variabilität der Nachkommen der Giraffen gibt es einige mit längeren und einige mit kürzeren Hälsen. Es kommt zur Konkurrenz. Jene mit langen Hälsen bekommen mehr Futter, da sie auch die höheren Blätter erreichen. Diese Giraffen können sich häufiger fortpflanzen und geben ihr Merkmal der langen Hälse an ihre Nachkommen weiter. Von Generation zu Generation gibt es somit immer mehr Giraffen mit langen Hälsen.
Zusammenfassung – Evolutionstheorien
Zusammenfassend kannst du dir hier die Evolutionstheorien im Vergleich in einer Tabelle anschauen:
Jahr | Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler | Theoriename | Ansatz |
---|---|---|---|
um 1800 | Georges Cuvier | Katastrophentheorie von Cuvier | |
1809 | Jean Baptiste de Lamarck | Evolutionstheorie von Lamarck | |
1859 | Charles Darwin | Darwins Evolutionstheorie | |
1930 bis heute | diverse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler | synthetische Evolutionstheorie | |
1859 bis heute | diverse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler | Kreationismus | |
Nun hast du einen Überblick über die verschiedenen Evolutionstheorien erhalten, du weißt, welche Biologen in diesem Bereich wichtige Erkenntnisse hervorgebracht haben, und du kennst die heutige, moderne Evolutionstheorie. Wenn du dein Wissen testen willst, haben wir Übungen für dich vorbereitet. Außerdem gibt es auch ein Arbeitsblatt zu den Evolutionstheorien. Viel Spaß!
Transkript Evolutionstheorien – Überblick
Hallo! Wenn du schon einmal draußen die Natur beobachtet hast, ist dir sicher aufgefallen wieviele Tiere und Pflanzen sich dort tummeln. Es gibt auf der Welt viele Millionen Arten von Lebewesen. Seit langer Zeit beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, wie diese Artenvielfalt entstehen konnte.
In diesem Video möchte ich dir einen Überblick über die wichtigsten historischen und aktuellen Denkansätze zur Entstehung der Arten liefern. Dabei werde ich auf die Katastrophentheorie von Cuvier, die Theorie von Lamarck, Darwins Evolutionstheorie, die synthetische Evolutionstheorie und den Kreationismus eingehen.
Katastrophentheorie von Cuvier
Bis zum 19. Jahrhundert zweifelte die Wissenschaft nicht daran, dass die lebenden Arten unveränderlich sind. Die Schöpfungslehre der Bibel erklärte die Artenvielfalt der Erde.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts untersuchte der französische Naturforscher Cuvier den Bau von Lebewesen und verglich sie. Außerdem untersuchte und verglich er Fossilien. Er fand heraus, dass sich die fossilen Arten in den unterschiedlichen Erdschichten unterscheiden. Er stellte fest, dass sich das Leben entwickelt und Arten aussterben können.
Da er aber an der Unveränderlichkeit der Arten nicht zweifelte, stellte er die Katastrophentheorie auf: Naturkatastrophen vernichten das Leben von Zeit zu Zeit. Das betroffene Gebiet wird durch Neuschöpfung und Zuwanderung wieder besiedelt.
Theorie von Lamarck
1809 veröffentlichte der französische Naturforscher Jean-Baptiste de Lamarck die erste Evolutionstheorie. Er ging davon aus, dass Arten veränderlich sind und erklärte die Veränderlichkeit folgendermaßen:
Lebewesen passen sich im Laufe ihres Lebens aktiv an ihre Umwelt an. Sie tun dies, durch Gebrauch und Nichtgebrauch von Körperteilen. Körperteile, die genutzt werden, vergrößern sich und werden kräftiger. Körperteile, die nicht genutzt werden, verkümmern. Diese Anpassung wird an die Nachkommen vererbt.
Ich möchte dir diese Theorie am Beispiel der Giraffe verdeutlichen: Eine Giraffe lebt in trockenen Gebieten. Das Laub der Bäume ist eine gute Nahrung. Die Giraffe streckt sich immer wieder nach dem Laub, so dass der Hals durch den Gebrauch gestärkt wird und wächst. Den dadurch verlängerten Hals vererbt die Giraffe an ihre Nachkommen.
Für Lamarcks Theorie konnten jedoch keine Belege gefunden werden. Aus gegenwärtiger Sicht kann seine Theorie die Entstehung der Arten nicht erklären. Sie war trotzdem von großer Bedeutung, da Lamarck erstmals eine Theorie zur Entstehung der Arten aufstellte die auf der Veränderlichkeit der Arten beruhte.
Darwins Evolutionstheorie
1959 veröffentliche Charles Darwin seine Evolutionstheorie in dem Buch “Die Entstehung der Arten” (On the Origin of Species). Auch er geht davon aus, dass die Arten gemeinsame Vorfahren haben und veränderlich sind. Er erklärt dies mit seiner Selektionstheorie.
Alle Arten erzeugen mehr Nachkommen als zur Erhaltung der Art nötig wäre. Alle Nachkommen unterscheiden sich in bestimmten Merkmalen. Diese Tatsache nannte Darwin Variation.
Im Lebensraum herrscht Konkurrenz zwischen den Lebewesen einer Art um Nahrung, Brutplätze oder Geschlechtspartner. Nachkommen, die durch bestimmte Merkmale gut an die Umwelt angepasst sind, haben die größten Chancen zu überleben. Sie pflanzen sich häufiger fort und geben ihre Merkmale weiter. Diesen Prozess nannte Darwin natürliche Auslese oder Selektion. So kommt es über einen langen Zeitraum zur Veränderung der Arten.
Auch diese Theorie möchte ich dir am Beispiel der Giraffe verdeutlichen: Die Nachkommen der Giraffen unterscheiden sich leicht in ihren Halslängen. Einige Giraffen haben etwas längere Hälse als andere. Das ist die Variation. Sie tritt zufällig auf.
In der Savanne konkurrieren die Giraffen um Nahrung. Die Giraffen mit einem etwas längeren Hals haben einen Vorteil, da sie mehr Blätter fressen können. Sie pflanzen sich häufiger fort und vererben ihre Merkmale. Auch bei ihren Nachkommen gibt es also wieder das Merkmal eines längeren Halses, wobei auch hier wieder eine leichte Variation in der Halslänge auftritt. Durch diese natürliche Auslese hat sich über einen sehr langen Zeitraum der lange Giraffenhals herausgebildet.
Synthetische Evolutionstheorie
Darwins Theorie bildet die wesentliche Grundlage der aktuellen Evolutionstheorie, die als synthetische Evolutionstheorie bezeichnet wird.
Als Synthese bezeichnet man das Zusammensetzen mehrerer Teile zu einer Einheit. In der synthetischen Evolutionstheorie fließt sowohl Darwins Denkansatz als auch Erkenntnisse aus vielen Bereichen der Naturwissenschaften ein. Die Genetik und die Populationsbiologie spielen eine besonders wichtige Rolle.
Durch die Erkenntnisse der Genetik in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte geklärt werden, wie es zu der von Darwin genannten Variation kommt und wie Merkmale vererbt werden. Außerdem gelang es die Selektionstheorie besser nachzuvollziehen und weiter zu entwickeln. Sie wird heute als die geltende Theorie anerkannt.
Kreationismus ist keine Evolutionstheorie
Im 19. Jahrhundert fanden die Evolutionstheorien wenig Akzeptanz und auch heute noch unterstützen einige Menschen, z.B. in den USA, die Evolutionstheorie nicht. Sie glauben, dass alle Arten die Schöpfung eines Gottes und somit unveränderlich sind.
Diese meist religiöse Denkrichtung wird heute als Kreationismus bezeichnet, wird jedoch noch in verschiedene Ausprägungen unterteilt. Viele Anhänger des Kreationismus lehnen die Naturwissenschaften und ihre Methoden ab. Einige andere Kreationisten halten ihren Denkansatz mit den Naturwissenschaften durchaus vereinbar.
Der Kreationismus begründet zwar die Entstehung der Arten ist jedoch keine Evolutionstheorie, da er nicht auf der Veränderlichkeit der Arten beruht.
Zusammenfassung
Du hast in diesem Video gelernt, dass es verschiedene Denkansätze zur Entstehung der Arten gab und gibt. Neben älteren Evolutionstheorien entwickelte sich die moderne synthetische Evolutionstheorie, die sich heute wissenschaftlich etabliert hat und auch belegen lässt. Diese Theorie entstand auf der Grundlage von Darwins Selektionstheorie und basiert auf der Veränderlichkeit der Arten und ihre Anpassung an die Umwelt.
Der Kreationismus hingegen nimmt an, dass alle Geschöpfe von Gott geschaffen wurden und unveränderlich sind.
Du siehst, es gibt durchaus unterschiedliche Ansätze die heutige Artenvielfalt zu erklären.
Tschüss und bis zum nächsten mal.
Evolutionstheorien – Überblick Übung
-
Bestimme die Kernthesen verschiedener Theorien zur Entstehung der Arten.
TippsDas lateinische Wort creare bedeutet so viel wie erschaffen.
LösungAlle hier gezeigten Theorien zur Entstehung der Arten sind deshalb wichtig, weil sie gut die Entwicklung der Theorien zeigen. Diese Theorien bauen aufeinander auf.
- Der Kreationismus beschäftigte sich in der sehr frühen Menschheitsgeschichte mit der Entstehung der Arten. Wie viele Naturphänomene, wurde die Entstehung der Arten hier durch ein göttliches Handeln erklärt. Jedoch war es der erste Ansatz, der sich mit dieser Frage beschäftigte.
- Weil viele Menschen früher sehr religiös waren, stellten sie die Aussagen, dass die Arten durch göttliche Schöpfung entstanden seien, nicht in Frage, sondern beschäftigten sich, wie Cuvier, lediglich mit der Frage, wann und warum diese Schöpfung der Arten stattgefunden haben könnte.
- Lamarcks Theorie war deshalb richtungsweisend, da sie die erste Theorie war, die die Unveränderlichkeit der Arten in Frage stellte. Der von ihm vorgeschlagene Mechanismus zur Beantwortung der Frage, wie sich die Arten veränderten, stellte sich als nicht belegbar heraus.
-
Beschreibe den Konflikt zwischen Evolutionsbiologen und Kreationisten.
TippsKreationismus besagt, dass alle Lebewesen so geschaffen wurden, wie sie heute auf der Erde vorkommen.
LösungDer Kreationismus stützt sich vor allem auf religiöse Überzeugungen. Da in der Bibel geschrieben steht, dass Gott die Erde und ihre Lebewesen erschaffen hat, möchten einige Gläubige diese Formulierung so wortwörtlich glauben. Andere Gläubige sehen keinen Widerspruch in der Bibel und der Evolutionstheorie und glauben, dass, wenn die Evolutionstheorie ihre Richtigkeit hat, ihr Gott diesen natürlichen Mechanismus der Selektion ebenfalls geschaffen haben könnte.
-
Arbeite die Kernthesen des Zuchtversuches heraus.
TippsBei der Zucht von Lebewesen haben die Züchter oft die Erfahrung gemacht, dass sich mit einem Merkmal auch häufig weitere Merkmale veränderten.
Lösung- Sowohl Darwin als auch Lamarck gingen von einer Veränderlichkeit der Arten aus.
- Darwin glaubte, dass die leichten Variationen einer Art, mit denen sie geboren werden, sich verschieden gut in der Umwelt durchsetzten könnten. Diese Individuen könnten sich somit häufiger fortpflanzen und würden ihre Merkmale an ihre Nachkommen vererben. Er sprach hierbei von natürlicher Auslese, was auch passive Selektion genannt wird.
- „Das bessere Durchsetzen" verhält sich im Falle der Zucht von Silberfüchsen jedoch anders. Nur der Züchter bestimmt hier darüber, welche Füchse sich fortpflanzen sollen. Die Mechanismen der Evolution werden hier also von außen gesteuert. In freier Wildbahn würden sich die Füchse am häufigsten fortpflanzen, die am besten Nahrung finden oder sich gegenüber Konkurrenten am besten durchsetzen können.
- Man spricht von Selektionsdruck, wenn ein Umwelteinfluss die Evolution einer Art vorantreibt. Gibt es zum Beispiel weniger Nahrung, überleben nur die Individuen, die einen besonders sparsamen Stoffwechsel haben, oder diejenigen, welche die wenige Nahrung aufgrund körperlicher Überlegenheit für sich beanspruchen können. Nur die für diese Bedingungen am besten „geeigneten" Nachkommen setzen sich gegenüber ihren Artgenossen durch.
- Der einzige Selektionsdruck im Zuchtgehege ist im Falle der Fuchszucht das zahme Verhalten, weil es nur diesen Füchsen gestattet wird, sich fortzupflanzen.
-
Entscheide, welche Argumente die Evolutionstheorie stützen könnten.
TippsDas Wort „Übergangsformen" ist für Evolutionsbiologen ein schwieriger Begriff. Es wird passender von einem „gemeinsamen Vorfahren" gesprochen
LösungDer Ausdruck „Übergangsformen von Arten" impliziert, dass die Evolution eine gerichtete Entwicklung zu einem Ziel aufweist. Da dies aber der Theorie zufolge nicht zutrifft, wird dieser Begriff vermieden.
Der Konflikt zwischen Kreationisten und Darwinisten stellt im Wesentlichen nur die alte Diskussion zwischen Gläubigen und Atheisten dar. Dies führt zu extremen Aussagen auf beiden Seiten. So werden die Kreationisten von namenhaften Evolutionsbiologen mit Holocaustleugnern verglichen, während die andere Seite des öfteren Nazi-Vergleiche nutzt, um die Darwinisten zu diffamieren.
Viele Religionen schließen sich dieser Diskussion jedoch nicht an. Dem Sprecher einer Religion zufolge stellen Religionen die Frage, warum überhaupt etwas ist, und nicht, wie es entstanden ist. Aus biologischer Sicht ist es wichtig, die Beweise für das Stattfinden von Evolution anzuerkennen, da die Mechanismen grundlegende Funktionsweisen von Lebewesen und somit einen wichtigen Teil der Biologie als solche darstellen.
-
Beschreibe die Entstehung der Giraffen anhand der Selektionsthorie.
TippsIn der Evolutionsbiologie geht man davon aus, dass ein Lebewesen sich häufiger fortpflanzen kann, wenn es mehr Nahrung findet als andere.
Lösung- Die meisten Lebewesen unterscheiden sich bei ihrer Geburt ein wenig von ihren Artgenossen.
- So kamen bei den Vorfahren der Giraffen auch Nachkommen zur Welt, die neben vielen weiteren Unterschieden geringfügig unterschiedlich lange Hälse hatten.
- Die Vorfahren der Giraffen hatten, wie man anhand von Fossilienfunden herausgefunden hat, kürzere Hälse. Je kürzer die Hälse waren, desto weniger Blätter konnten sie von den Bäumen fressen, da diese zum Teil sehr hoch an den Bäumen wuchsen.
- Zu Zeiten, in denen es besonders wenig zu fressen gab, konnten die Tiere, die an die Blätter der Wipfel kamen, mehr fressen und mussten nicht verhungern.
- Ihre Lebensspanne war aufgrund des besseren Nahrungsangebotes somit vermutlich länger und sie konnten sich häufiger fortpflanzen.
- Auch konnten sich die langhalsigen Giraffen häufiger fortpflanzen, weil sie kräftiger waren als ihre Artgenossen.
- So kam es dazu, dass sich im Verlauf der Generationen immer längere Hälse entwickelten.
-
Überlege, welche Thesen Charles Darwin zu seiner Theorie angeführt haben könnte.
TippsDer Begriff Individuen bezieht sich nicht auf eine gesamte Art, sondern lediglich auf nur einen Vertreter dieser Art.
LösungDie hier vorgebrachten (allerdings verständlicher formulierten) Thesen stammen mit einer Ausnahme aus Darwins „Entstehung der Arten". Anhand der interessanten Rechtschreibung des Originaltextes ist zu erkennen, dass die Übersetzung aus dem Jahre 1860 stammt.
- „Die Thatsache, dass die Fossil-Reste jeder Formation im Charakter einigermaassen das Mittel halten zwischen den darunter und den darüber liegenden Resten, erklärt sich einfach aus ihrer mitteln Stelle in der Abstammungs-Kette."
- „Wenn der Mensch die ihm selbst nützlichen Abänderungen geduldig zur Nachzucht auswählt: warum sollte die Natur unterlassen, die unter veränderten Lebens-Bedingungen für ihre Produkte nützlichsten Abänderungen auszusuchen? Es ist kein Grund nachzuweisen, wesshalb diese Prinzipien, welche in Bezug auf die kultivirten Organismen so erfolgreich gewirkt, nicht auch in der Natur wirksam seyn sollten."
- „Solche Erscheinungen, wie die Anwesenheit besondrer Fledermaus-Arten und der Mangel aller andern Säugethiere auf ozeanischen Inseln sind nach der Theorie selbstständiger Schöpfungs-Akte gänzlich unerklärbar."
- „Aber Nichtgebrauch und Natürliche Züchtung werden auf jedes Geschöpf gewöhnlich erst wirken, wenn es zur Reife gelangt ist und selbstständigen Antheil am Kampfe ums Daseyn nimmt."
- „Die Erscheinungen, dass das Knochen-Gerüste das nämliche in der Hand des Menschen, wie im Flügel der Fledermaus, im Ruder der Seeschildkröte und im Bein des Pferdes ist, — dass die gleiche Anzahl von Wirbeln den Hals aller Säugethiere, den der Giraffe wie den des Elephanten bildet, und noch eine Menge ähnlicher, erklären sich sogleich aus der Theorie der Abstammung mit geringer und langsam aufeinander-folgender Abänderung."
- „Das Vorkommen nahe-verwandter oder stellvertretender Arten in zweierlei Gebieten setzt nach der Theorie gemeinsamer Abstammung mit allmählicher Abänderung voraus, dass die gleichen Ältern vordem beide Gebiete bewohnt haben; und wir finden fast ohne Ausnahme, dass, wo immer viele einander nahe-verwandte Arten zwei Gebiete bewohnen, auch einige identische dazwischen sind."
Eine These stammt jedoch von Lamarck:
- „Alles, was die Individuen durch den Einfluß der Verhältnisse, denen ihre Rasse lange Zeit hindurch ausgesetzt ist, und folglich durch den Einfluß des vorherrschenden Gebrauchs oder konstanten Nichtgebrauchs eines Organs erwerben oder verlieren, wird durch die Fortpflanzung auf die Nachkommen vererbt, vorausgesetzt, daß die erworbenen Veränderungen beiden Geschlechtern oder den Erzeugern dieser Individuen gemein sind."
Quellen:
- Darwin, Charles (1860): Entstehung der Arten, übersetzt von Heinrich Georg Bronn, Stuttgart.
- Schmidt, Heinrich (1909): Zoologische Philosophie. Das phylogenetische System der Tiere nach Haeckel. Alfred Kröner, Leipzig.
Evolutionstheorien – Überblick
Lamarck – Theorie über die Veränderung der Arten
Charles Darwin – Vater der Evolutionstheorie
Selektionstheorie von Darwin
Synthetische Evolutionstheorie
Evolutionstendenzen – der Weg der Evolution
Belege der Evolution
Brückentiere – Belege der Evolution
Homologie – Homologe Organe als Beleg der Evolution
Analoge Organe und Konvergenz
Rudimentäre Organe – lebendiger Evolutionsbeleg
Koevolution
Mimikry und Mimese – extreme Anpassung an die Umwelt
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Archäopteryx – ein Brückentier als Evolutionsbeleg
Buffon und die Geschichte der Natur – Es war einmal Forscher und Erfinder (Folge 11)
Evolutionstheorien – Überblick
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Hallo E Alijagic,
ab 5:40 wird die Synthetische Evolutionstheorie kurz vorgestellt. Wir haben aber auch ein ganzes Video zum Thema „Synthetische Evolutionstheorie“. Hier der Link dazu:
https://www.sofatutor.com/biologie/videos/synthetische-evolutionstheorie
Viel Spaß weiterhin mit unseren Videos!
Beste Grüße aus der Redaktion
Gut aber wieso wurde denn die Synthetische Evolutionstheorie so gar nicht erklärt?
Das Video ist sehr übersichtlich aufgebaut und vermittelt den Stoff sehr anschaulich und nachhaltig. Vielen Dank!
vielen Dank! Das hat 5 Kleingedruckte Seiten aus dem Unterricht perfekt zusammengefasst! :)