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Evolutionstheorien – Überblick
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Grundlagen zum Thema Evolutionstheorien – Überblick

Evolutionstheorien – Biologie

Wie sind die vielen Tier- und Pflanzenarten entstanden? Das ist eine Frage, die die Menschheit seit jeher beschäftigt. Im Folgenden werden wir uns anschauen, welche Theorien dazu im Laufe der Geschichte entstanden sind, was die aktuelle Evolutionstheorie besagt, und wir vergleichen die unterschiedlichen Ansätze miteinander. Welche Evolutionstheorien es gibt, erfährst du im folgenden Text.

Was ist eine Evolutionstheorie? – Definition

Was ist eine Evolutionstheorie? Einfach erklärt versteht man unter dem Begriff Evolutionstheorie die wissenschaftliche Beschreibung der Entwicklung und Veränderung aller Lebewesen. Durch eine Evolutionstheorie wird die Entstehung der Artenvielfalt erklärt.

Evolutionstheorien im Überblick

Bevor die erste Evolutionstheorie verfasst wurde, gingen die Naturforscher davon aus, dass Lebewesen einmal von Gott geschaffen wurden und seither konstant blieben. Man glaubte damals an die sogenannte Schöpfungstheorie. Im Folgenden werden dir die Evolutionstheorien im Zeitverlauf vorgestellt. Am Ende erfährst du, was die heutige Evolutionstheorie ist.

Worum geht es bei der Katastrophentheorie von Cuvier?

Auch Georges Cuvier glaubte an die Schöpfungstheorie und damit an die Konstanz der Arten. Anfang des 19. Jahrhunderts fing er an, den Bau verschiedener Arten miteinander zu vergleichen. Außerdem begann er, Fossilien zu untersuchen, und er stellte fest, dass es Arten gab, die ausgestorben sein müssen. Dies erklärte er sich damit, dass es im Laufe der Zeit zu Naturkatastrophen (z. B. Tsunamis, Vulkanausbrüche) kommen kann, die das Leben vernichten. Die Katastrophentheorie besagt, dass die betroffenen Gebiete durch Neuschöpfung und Zuwanderung erneut besiedelt werden.

Was besagt die Evolutionstheorie von Lamarck?

Die erste Theorie, die davon ausging, dass Arten nicht konstant sind und somit eine Evolution stattfindet, wurde im Jahr 1809 von Jean Baptiste de Lamarck veröffentlicht. Lamarcks Evolutionstheorie besagt, dass Arten veränderlich sind und sich aktiv an ihre Umwelt anpassen können. Körperteile, die häufig benutzt werden, werden größer und kräftiger und jene, die nicht benutzt werden, verkümmern. Diese Körperanpassungen durch Gebrauch oder Nichtgebrauch werden an die Nachkommen vererbt. Bis heute konnten jedoch keine Belege für Lamarcks Evolutionstheorie gefunden werden.

Was ist die darwinsche Evolutionstheorie?

Im Jahr 1859 veröffentlichte Charles Darwin sein Buch „Die Entstehung der Arten“. Darwins Evolutionstheorie besagt, dass Arten gemeinsame Vorfahren haben, veränderlich sind und sich passiv an ihre Umwelt anpassen. Man nennt die darwinsche Evolutionstheorie auch Selektionstheorie, da Darwin davon ausging, dass natürliche Selektion – also eine natürliche Auslese der Besten – der Hauptgrund für eine stattfindende Evolution ist. Gut an die Lebensbedingungen angepasste Nachkommen haben bessere Überlebenschancen und können sich häufiger fortpflanzen. Somit geben sie ihre vorteilhaften Merkmale weiter. Viele Generationen später können sich somit bestimmte Merkmale einer Art an gewisse Lebensbedingungen angepasst haben.

Was besagt die synthetische Evolutionstheorie?

Die Erkenntnisse der darwinschen Evolutionstheorie bilden die Grundlage der aktuellen Evolutionstheorie, die synthetische Evolutionstheorie genannt wird. Darwins Denkansatz wurde und wird stetig durch neue Erkenntnisse aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen wie der Genetik oder der Populationsbiologie erweitert. Die synthetische Evolutionstheorie wird heute als die geltende Theorie anerkannt. Sie kann durch viele verschiedene naturwissenschaftliche Belege nachgewiesen werden.

Was ist Kreationismus?

Im 19. Jahrhundert stießen die Evolutionstheorien häufig auf wenig Akzeptanz, da sie die Schöpfung, wie sie in der Bibel steht, infrage stellten. Aber auch heute gibt es noch Menschen, die sich darum bemühen, die synthetische Evolutionstheorie zu widerlegen, da sie ihrer Religion widerspricht. Hier spricht man von Kreationismus. Die Kreationisten bestreiten die Veränderlichkeit der Arten und gehen davon aus, dass ein Schöpfer die Arten kreiert hat.

Evolutionstheorien im Vergleich

Am Beispiel der Giraffen lassen sich die verschiedenen Theorien gut veranschaulichen. Die Katastrophentheorie von Cuvier und der Kreationismus würden besagen, dass die Giraffen unveränderlich sind und ihre Hälse seit ihrer Schöpfung immer gleich lang geblieben sind. Es findet keine Evolution statt.

Evolutionstheorien Lamarck und Darwin im Vergleich

Die Evolutionstheorie von Lamarck besagt, dass die Giraffen früher kürzere Hälse hatten. Da das Nahrungsangebot am Boden immer knapper wurde, mussten sie ihre Hälse strecken, um an die Blätter der Bäumen zu gelangen. Durch den starken Gebrauch des Halses wurde dieser immer länger. Die langen Hälse werden dann an die Nachkommen vererbt.

Die darwinsche Evolutionstheorie sowie die synthetische Evolutionstheorie erklären sich die langen Giraffenhälse durch natürliche Selektion. Durch die Variabilität der Nachkommen der Giraffen gibt es einige mit längeren und einige mit kürzeren Hälsen. Es kommt zur Konkurrenz. Jene mit langen Hälsen bekommen mehr Futter, da sie auch die höheren Blätter erreichen. Diese Giraffen können sich häufiger fortpflanzen und geben ihr Merkmal der langen Hälse an ihre Nachkommen weiter. Von Generation zu Generation gibt es somit immer mehr Giraffen mit langen Hälsen.

Zusammenfassung – Evolutionstheorien

Zusammenfassend kannst du dir hier die Evolutionstheorien im Vergleich in einer Tabelle anschauen:

Jahr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theoriename Ansatz
um 1800 Georges Cuvier Katastrophentheorie von Cuvier
  • Arten sind konstant.
  • Lebewesen werden durch Naturkatastrophen immer wieder vernichtet.
  • Betroffene Gebiete werden durch Neuschöpfung oder Zuwanderung erneut besiedelt.
  • 1809 Jean Baptiste de Lamarck Evolutionstheorie von Lamarck
  • Arten sind veränderlich.
  • Arten passen sich aktiv an ihre Umwelt an.
  • Durch Gebrauch oder Nichtgebrauch kommt es zu Körperanpassungen, die dann an die Nachkommen weitervererbt werden.
  • 1859 Charles Darwin Darwins Evolutionstheorie
  • Arten sind veränderlich.
  • Arten passen sich passiv an ihre Umwelt an.
  • Durch die Variabilität der Nachkommen und die Konkurrenz innerhalb einer Art findet eine Selektion statt.
  • Die Besten können sich häufiger fortpflanzen und geben ihre vorteilhaften Merkmale an ihre Nachkommen weiter.
  • 1930 bis heute diverse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler synthetische Evolutionstheorie
  • Sie entstand auf den Grundlagen der darwinschen Evolutionstheorie.
  • Sie wird ständig mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erweitert.
  • Sie ist die heute anerkannte Evolutionstheorie.
  • 1859 bis heute diverse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kreationismus
  • Arten sind konstant.
  • Kreationisten glauben an die Schöpfungstheorie.
  • Sie negieren jegliche Belege bezüglich der Evolution.
  • Nun hast du einen Überblick über die verschiedenen Evolutionstheorien erhalten, du weißt, welche Biologen in diesem Bereich wichtige Erkenntnisse hervorgebracht haben, und du kennst die heutige, moderne Evolutionstheorie. Wenn du dein Wissen testen willst, haben wir Übungen für dich vorbereitet. Außerdem gibt es auch ein Arbeitsblatt zu den Evolutionstheorien. Viel Spaß!

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