Süßwasserpolyp – Bau und Lebensweise
Süßwasserpolypen sind faszinierende Bewohner unserer Gewässer. Wir erfahren mehr über ihren Körperbau, ihre Lebensweise und ihre Fortpflanzung. Was macht sie zu Umweltindikatoren und wie regenerieren sie sich? Bist du interessiert? Mehr darüber findest du im folgenden Text!

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Grundlagen zum Thema Süßwasserpolyp – Bau und Lebensweise
Süßwasserpolyp – Biologie
In unseren Gewässern gibt es zahlreiche faszinierende Lebewesen. Eines davon ist der Süßwasserpolyp. Dieses Tier lässt sich leicht mit einer Wasserpflanze verwechseln. Wenn man ihn jedoch genauer betrachtet, fallen ziemlich viele Besonderheiten auf. Was ist ein Süßwasserpolyp? Was ist bereits über sein Aussehen, sein Vorkommen, seine Nahrung und sein Fressverhalten bekannt? Sind Süßwasserpolypen Vielzeller? Und wie alt werden Süßwasserpolypen eigentlich? Im Folgenden befassen wir uns mit diesem faszinierenden Bewohner unserer Gewässer. Viel Spaß!
Süßwasserpolyp – Systematik und Definition
Süßwasserpolypen sind Hohltiere. Zur Gruppe der Hohltiere gehören etwa 10 000 Arten, die im Wasser leben. Es sind einfach gebaute vielzellige Tiere, die nur einen einzigen Hohlraum – die Magenhöhle – besitzen. Taxonomisch gehören die Süßwasserpolypen zum Stamm der Nesseltiere, da sie über die charakteristischen Nesselzellen verfügen. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Hydra.
Es gibt verschiedene Arten der Gattung Hydra, zum Beispiel Hydra vulgaris oder die Grüne Hydra Hydra viridissima. Aber warum sind diese Süßwasserpolypen grün, obwohl die anderen Arten meist hellbraun, beige oder weiß sind? Grund dafür ist die Symbiose, die diese Hydraart mit den grünen Chlorella-Algen eigegangen ist.
Süßwasserpolypen können übrigens als Umweltindikatoren fungieren, da sie nur geringe Mengen an Schwermetallen und anderen Schadstoffen vertragen. Man spricht dann von sogenannten Bioindikatoren. Anhand des Vorkommens von Süßwasserpolypen kann man erkennen, ob ein Gewässer verunreinigt ist oder nicht.
Der Körperbau der Süßwasserpolypen
Süßwasserpolypen besitzen einen besonderen Aufbau. Ihr Körper ist schlauchförmig und im Inneren befindet sich ein Hohlraum mit Magenfunktion. Außerdem besitzen sie eine Fußscheibe und eine Mundöffnung, die von Fangarmen umgeben ist. Eine Wirbelsäule haben sie nicht. Charakteristisch ist der Aufbau des Körpers aus drei Schichten: einer Außenschicht, einer Innenschicht und einer dazwischenliegenden Stützschicht.
In der folgenden Abbildung ist der Aufbau eines Süßwasserpolypen dargestellt.
Die Außenschicht besteht aus Hautmuskelzellen, einfachen Sinneszellen und Nesselzellen und die Innenschicht aus Drüsen- und Verdauungszellen. Die gallertartige Zwischenschicht beinhaltet das netzförmige Nervensystem, bestehend aus einzelnen Nervenzellen. Die in der Außenschicht lokalisierten Nesselzellen sind wichtig für die Ernährung der Süßwasserpolypen.
Die Lebensweise der Süßwasserpolypen
Auch in ihrer Lebensweise zeigen Süßwasserpolypen einige Besonderheiten auf.
Die Ernährung des Süßwasserpolypen – Nahrung und Fressverhalten
Süßwasserpolypen ernähren sich von Wasserflöhen, Insektenlarven, Plankton, kleinen Krebsen und anderen kleinen Wassertieren. Die Fangarme dienen der Erfassung der Beutetiere. Hat der Süßwasserpolyp seine Beute ergriffen, wird diese durch das Gift der Nesselkapseln gelähmt. Wie funktioniert das? Wenn die Nesselkapseln berührt werden, beispielsweise durch ein Beutetier, öffnen sie sich blitzschnell. Sofort dringt ein Schlauch aus der Nesselkapsel hervor und spritzt sein Gift in das Beutetier. Mithilfe der Fangarme kann die gelähmte Beute anschließend in die Mundöffnung befördert werden. Im Inneren des Polypen wird die Nahrung von einem Sekret der Drüsenzellen verdaut. Unverdauliche Nahrungsreste werden durch die Mundöffnung wieder ausgeschieden.
Aber wie atmen Süßwasserpolypen? Süßwasserpolypen atmen über die Hautoberfläche, sie nehmen dabei Sauerstoff aus dem Wasser auf.
Fortbewegung, Verteidigung und Regeneration beim Süßwasserpolypen
Die Fortbewegung der Süßwasserpolypen erfolgt oftmals mit der Wasserströmung. Dazu trennt sich die Fußscheibe vom Untergrund und der Süßwasserpolyp treibt ungezielt mit der Strömung mit. Er kann sich jedoch auch gezielt fortbewegen, indem er sich dreht und abwechselnd mit der Fußscheibe und den Fangarmen am Untergrund haftet.
Zur Verteidigung nutzen Süßwasserpolypen ebenfalls die Nesselkapseln. Außerdem zieht sich ihr Körper bei Berührung zusammen. Die einfachen Sinneszellen erkennen den Berührungsreiz und leiten ihn über die Nervenzellen weiter.
Eine Besonderheit der Süßwasserpolypen ist die Regeneration. Aber was versteht man unter Regeneration bei Süßwasserpolypen? Verletzen sie sich oder verlieren sie sogar einen Teil ihres Körpers, wächst dieser einfach nach. Selbst wenn nur ein kleines Stück eines Polypen übrig ist, kann daraus wieder ein vollständiges Tier heranwachsen. Wie alt werden denn Süßwasserpolypen oder sind sie dadurch unsterblich? Diese Frage ist noch nicht abschließend geklärt, doch es steht fest, dass ihr Sterberisiko mit zunehmenden Alter nicht ansteigt. Unter optimalen Lebensbedingungen können Süßwasserpolypen zumindest mehrere Jahrhunderte alt werden.
Süßwasserpolyp – Fortpflanzung
Bei den Süßwasserpolypen kann es sowohl zur geschlechtlichen als auch zur ungeschlechtlichen Vermehrung kommen. Ist der Polyp gut versorgt, so pflanzt er sich ungeschlechtlich, mittels der seitlichen Knospung, fort. Dabei wachsen kleine Tochterpolypen seitlich an den Mutterpolypen heran. Wenn die kleinen Süßwasserpolypen groß genug sind, trennen sie sich ab. Sind Süßwasserpolypen also Klone? Ja, durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandene kleine Süßwasserpolypen sind Klone des Muttertiers.
Ist der Polyp jedoch nicht so gut versorgt und die Lebensbedingungen sind eher schlecht, erfolgt eine geschlechtliche Fortpflanzung. In einem Samenbehälter unter den Fangarmen bilden sich männliche Geschlechtszellen. In einem anderen Behälter reift zeitgleich eine Eizelle heran. Anschließend kommt es zur Befruchtung der Eizelle. Die befruchtete Eizelle kann die schlechten Lebensbedingungen überdauern, da sie sehr widerstandsfähig ist. Sie hält Trockenheit und Kälte aus. Werden die Bedingungen wieder besser, wächst aus der Eizelle ein neuer Süßwasserpolyp heran.
Süßwasserpolyp – Zusammenfassung
Zusammenfassend ist hier ein kurzer Steckbrief des Süßwasserpolypen mit einigen wichtigen Eigenschaften dargestellt.
wissenschaftlicher Name | Hydra |
Stamm | Nesseltiere |
Lebensraum | Süß- und Fließwasser, teilweise Brackwasser |
Größe | je nach Art bis zu 3 cm |
Farbe | weiß, beige, braun, grün |
Nahrung | Wasserflöhe, Insektenlarven, Plankton, kleine Wassertiere |
Nun haben wir einiges über diese faszinierenden Tiere gelernt. Wir kennen die Charakteristik, wissen warum der Süßwasserpolyp ein Nesseltier ist, wie die Nahrungsaufnahme und Verdauung funktioniert und was man unter Regeneration bei Süßwasserpolypen versteht. Zur Festigung des Wissens gibt es hier bei sofatutor außerdem Übungen und Arbeitsblätter zum Thema Süßwasserpolyp – Bau und Lebensweise .
Transkript Süßwasserpolyp – Bau und Lebensweise
Hallo. In unseren Gewässern gibt es ein sehr ungewöhnliches Tier. Für das ungeübte Auge sieht es aus wie eine harmlose Wasserpflanze. Bei Gefahr kann es aber kleine giftgefüllte Harpunen ausschleudern und seine Beutetiere lähmen, innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. Die Rede ist vom Süßwasserpolypen. Was das für Tiere sind, wie sie sich ernähren, fortpflanzen und fortbewegen, das alles erfährst du in diesem Video. Süßwasserpolypen sind Hohltiere. Das heißt, sie sind sackförmige Schläuche mit Magenhöhle, Mundöffnung und Fußscheibe. Ihre Körper umschließen Hohlräume mit Magenfunktion. Eine Wirbelsäule haben sie nicht. Den Mund umgeben Fangarme oder Tentakel. Der nur ein Zentimeter lange Körper ist aus drei Schichten aufgebaut. Die Innenschicht besteht aus Drüsen und Verdauungszellen. Die gallertartige Stützschicht beinhaltet die Nervenzellen, also das netzförmige Nervensystem. Außen bilden Hautmuskel und einfache Sinneszellen die Außenschicht. Hier liegen auch die Nesselzellen. Diese Nesselzellen spielen eine Schlüsselrolle bei der Ernährung. Beutetiere werden mit den Fangarmen umfasst und mit vielen kleinen Giftharpunen gelähmt. Aber wie funktioniert das? Berührt ein kleines Wassertier, ein Wasserfloh oder Hüpferling zum Beispiel, die Fangarme, explodieren viele dieser Nesselzellen. Ein Schlauch wird aus jeder Kapsel herausgeschleudert und das Gift aus den Poren in das Opfer gespritzt. Die gelähmte Beute kann nun problemlos in die Mundhöhle gestopft werden. Nahrungsreste verlassen durch dieselbe Öffnung den Magen-Darm-Trakt. Mit Hilfe dieser Nesselkapseln verteidigen sich Süßwasserpolypen. Bei Berührung zieht sich der kleine Körper außerdem zusammen. Der Reiz wird mit den einfachen Sinneszellen aufgenommen und über die Nervenzellen weitergeleitet. Wird der Polyp verletzt oder ein Körperteil abgetrennt, wächst dieses einfach nach. Auch aus dem kleinsten Stück des Süßwasserpolypen kann ein vollständiges Tier heranwachsen. Das nennt man Regeneration. Die Fortpflanzung funktioniert ebenfalls auf ganz besondere Weise. Je nachdem ob der Polyp gut versorgt ist, pflanzt er sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich fort. Bei guten Nahrungsbedingungen erfolgt die seitliche Knospung. Ungeschlechtlich wachsen kleine Tochterpolypen am Mutterpolypen. Sind diese groß genug, trennen sie sich ab. Bei schlechten Bedingungen erfolgt die geschlechtliche Fortpflanzung. Unter den Tentakeln bilden sich männliche Geschlechtszellen in einem Samenbehälter. Weiter unten reift die Eizelle in einem anderen Behälter. Nach der Befruchtung hält die Eizelle Trockenheit und Kälte aus. Sie ist sehr widerstandsfähig und kann die schlechten Bedingungen überdauern, bis schließlich ein neuer Süßwasserpolyp heranwächst. Die Tiere bewegen sich oft mit der Wasserströmung fort. Dazu trennt sich die Fußscheibe einfach von dem Stein oder der Wasserpflanze, an der sie befestigt war. Eine gezielte Fortbewegung erfolgt über eine Drehung, bei der der Polyp abwechselnd mit den Tentakeln und wieder mit der Fußscheibe am Untergrund haftet. Fassen wir noch einmal zusammen: Süßwasserpolypen sind Hohltiere. Ihre Körper umschließen einen Hohlraum mit Magenfunktion. Es gibt Außen-, Stütz-, und Innenschicht mit Haut und einfachen Sinneszellen, Nervenzellen sowie Verdauungs- und Drüsenzellen. Um sich zu ernähren, halten die Polypen ihre Beute mit Fangarmen fest und lähmen sie mit Gift aus den Nesselkapseln. Werden sie verletzt, können alle Körperteile durch Regeneration nachgebildet werden. Die Fortpflanzung funktioniert ungeschlechtlich durch Knospung oder bei schlechten Lebensbedingungen durch geschlechtliche Fortpflanzung. Um sich fortzubewegen, nutzen Süßwasserpolypen die Wasserströmung oder ihre Fußscheibe und die Tentakel. Ich hoffe, du hast viel gelernt. Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Süßwasserpolyp – Bau und Lebensweise Übung
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Beschrifte den Aufbau von Süßwasserpolypen.
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Fasse die Besonderheiten des Süßwasserpolypen zusammen.
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Bestimme das Nervensystem des Süßwasserpolypen.
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Skizziere, wie die Ernährung bei Süßwasserpolypen stattfindet.
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Zeige auf, dass Süßwasserpolypen Hohltiere sind.
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Arbeite heraus, wie sich Süßwasserpolypen fortbewegen.
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Ich fand den text sehr hilfreich und interessant
supi🪱🪱🪱🪱🪱🪱🪱
Seesterne sind auch Regeneratiwe Tiere.
Süswasserpolypen...
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Ich fand dass Video gut und habe viel gelernt.