Ein Versuchsprotokoll erstellen in der Chemie
Erfahre, wie man ein Versuchsprotokoll in Chemie richtig schreibt. Von Sicherheitsmaßnahmen bis zur Entsorgung: Wir führen dich durch alle Schritte. Interessiert? Erfahre, wie du Experimente professionell dokumentierst und teste dein Wissen mit Übungsaufgaben!

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Grundlagen zum Thema Ein Versuchsprotokoll erstellen in der Chemie
Wie schreibt man ein gutes Versuchsprotokoll in der Chemie?
Stell dir vor, dass du im Chemieunterricht ein Experiment durchführen sollst. Damit du noch nach einiger Zeit nachvollziehen kannst, was du in dem Experiment gemacht hast, möchtest du zu dem Experiment ein Protokoll schreiben. Das Schreiben eines Protokolls wird auch als protokollieren bezeichnet. Aber wie fertigt man ein Versuchsprotokoll an? Genau das schauen wir uns in diesem Text genauer an.
Das Versuchsprotokoll in der Chemie
Das Versuchsprotokoll wird in der Chemie beim Experimentieren geführt, um das Experiment später erneut nachvollziehen zu können, Fehler zu entdecken oder damit andere das Experiment ebenfalls durchführen können.
Es wird üblicherweise in folgende Unterpunkte gegliedert:
- Titel, Aufgabe oder Thema des Versuchs: Hierbei ist es wichtig, sich über die Fragestellung oder das Ziel des Experiments klar zu werden.
- Geräte und Materialien: Diese werden am besten tabellarisch aufgeführt. Dabei können auch die Konzentrationen oder Mengen der verwendeten Chemikalien notiert werden.
- Sicherheitsmaßnahmen: Hier verweist man zum Beispiel darauf, dass ein Kittel und eine Schutzbrille zu tragen sind und dass unter einem Abzug gearbeitet werden muss (falls nötig).
- Versuchsaufbau: Dieser wird meist in Form einer Skizze dargestellt, wobei die Geräte beschriftet werden.
- Durchführung bzw. Versuchsanleitung: Das ist ist eine kurze und präzise Beschreibung der Durchführung des Experiments.
- Beobachtungen: Die beim Experiment gemachten Beobachtungen werden unter diesem Unterpunkt notiert.
- Auswertungen: Hier versucht man, die gemachten Beobachtungen zu klären und geht auch auf die Fragestellung des Versuchs ein.
- Hinweise zur Entsorgung der verwendeten Chemikalien: Im letzten Punkt ist es wichtig, auf die gesonderte Entsorgung von gefährlichen Stoffen einzugehen.
Manchmal sind die Sicherheitsmaßnahmen und die Entsorgungshinweise auch an anderer Stelle zu finden. Richtiges Protokollieren ist beim wissenschaftlichen Arbeiten sehr wichtig – am besten machst du dir bereits während des Versuchs Notizen!
Was ist ein Versuchsprotokoll in der Chemie? – Definition
Ein Versuchsprotokoll kann man sich wie ein Rezept vorstellen. Darin ist genau aufgeführt, welche Arbeitsschritte durchgeführt und welche Beobachtungen dabei gemacht wurden. Aber warum ist das Protokollieren überhaupt notwendig?
Viele Faktoren können das Experiment beeinflussen. Wenn du also einen Versuch im Chemieunterricht durchführst, ist es wichtig, jeden Arbeitsschritt genau zu dokumentieren.
Dadurch ist später nachvollziehbar, warum ein Experiment mal geklappt oder auch nicht geklappt hat. Außerdem können zum Beispiel deine Mitschülerinnen und Mitschüler, die selbst das Experiment nicht durchgeführt haben, mit deinem Protokoll das Experiment eigenständig durchführen.
Welche Punkte gehören in ein Versuchsprotokoll?
In der folgenden Tabelle ist ein Muster eines Versuchsprotokolls aufgeführt. Ein Versuchsprotokoll umfasst in der Regel diese acht Punkte:
Gliederung eines Protokolls | Beschreibung |
---|---|
1. Thema des Versuchs | Thema des Experiments |
2. Verwendete Geräte und Chemikalien | Übersicht aller verwendeten Laborgeräte und Chemikalien |
3. Sicherheitsmaßnahmen | Sicherheit im Labor, wie das Tragen einer Schutzbrille oder eines Kittels |
4. Aufbau des Experiments | Skizze mit allen wichtigen Bestandteilen des Versuchsaufbaus |
5. Versuchsanleitung | Genaue, präzise und kurze Anleitungen und Beschreibungen, wie der Versuch durchzuführen ist und was zu beachten ist |
6. Beobachtung | Notizen zu Beobachtungen und Veränderungen von Chemikalien |
7. Auswertung | Erklärung, warum sich der untersuchte Stoff entsprechend der Beobachtung verhält |
8. Entsorgung verwendeter Chemikalien | Manche Stoffe müssen auf gesonderte Weise entsorgt werden, weil sie gefährlich für die Gesundheit oder die Umwelt sind. |
Wie fertige ich ein Versuchsprotokoll an? – Beispiel eines Versuchsprotokolls
Wie man richtig ein Versuchsprotokoll schreibt und die Beobachtung in der Chemie richtig deutet, kannst du hier am Beispiel des Experiments Trennen eines Iod-Sand-Gemisches sehen.
Thema: Trennen eines Iod-Sand-Gemisch
Verwendete Geräte und Chemikalien
Geräte | Chemikalien |
---|---|
Becherglas | Iod |
Uhrglas | Sand |
Bunsenbrenner | Eis |
Sicherheitsmaßnahmen
- Schutzbrille
- Kittel
- Arbeiten unter einem Abzug, da die Ioddämpfe gesundheitsschädlich und umweltgefährlich sind
Aufbau des Experiments
Versuchsanleitung
Das Iod-Sand-Gemisch wird in ein Becherglas gefüllt und mit einem Uhrglas abgedeckt. Auf das Uhrglas werden Eiswürfel gelegt. Die Mischung wird vorsichtig mit der Flamme des Bunsenbrenners erhitzt.
Beobachtung
Beim Erhitzen der Mischung bilden sich violette Dämpfe. Beim Aufsteigen der Dämpfe kommen diese mit dem gekühlten Uhrglas in Berührung. Es bilden sich dunkle, metallisch glänzende Iodkristalle.
Auswertung
Iod sublimiert. Der Übergang in den gasförmigen Zustand ist an den violettfarbenen Ioddämpfen erkennbar. Das Iod resublimiert, wenn es mit dem Uhrglas und dem darauf befindlichen Eis in Berührung kommt. Das ist an den Kristallen zu erkennen. Somit konnte das Iod vom Sand getrennt werden, weil Sand nicht sublimiert.
Entsorgung
Iodabfälle werden in einem gesonderten Gefäß im Labor gesammelt.
Zusammenfassung – ein Versuchsprotokoll erstellen in der Chemie
Wir haben erklärt, wie man in der Chemie richtig protokolliert. Wichtig ist, Schritt für Schritt vorzugehen und keinen Schritt zu vergessen. Wir haben alle Schritte genannt, erklärt und anhand eines Beispiels eines Experiments erläutert.
Transkript Ein Versuchsprotokoll erstellen in der Chemie
Bist du auch manchmal überzeugt, eine Sache nicht aufschreiben zu müssen, weil du sie dir "ganz sicher" merken kannst? Und am Ende hast du sie natürlich doch vergessen. Das ist vor allem im Chemielabor ein Problem, wo ganz schön viel los ist und ein falscher Handgriff gefährlich sein kann! Besonders so einem luftigen Charakter wie dem Doc hier täte es mal gut zu lernen, wie "ein Versuchsprotokoll erstellen" geht und warum das sinnvoll ist. Zu einem Versuch, also einem wissenschaftlichen Experiment, gehört IMMER ein Versuchsprotokoll. Es erfüllt im Wesentlichen ZWEI Zwecke: Einerseits wird damit der Versuch "geplant und vorbereitet", sodass klar ist, wie das Experiment ablaufen soll. Andererseits werden die erlangten Erkenntnisse "dokumentiert und ausgewertet", sodass sie auch später noch nachvollzogen werden können. Das hilft natürlich, um die Ergebnisse des Experiments in der Welt bekannt zu machen! Manchmal hat ein EINZIGES gut dokumentiertes Experiment tatsächlich den Nobelpreis eingebracht! Aber es ist vor allem auch wichtig, um den Versuch später WIEDERHOLEN zu können. Wichtige Techniken und Herstellungsverfahren sollen schließlich mehr als nur einmal funktionieren; sie sollen "reproduzierbar" sein, wie man sagt. Wenn du ein Experiment "reproduzieren" willst, musst du genau wissen, wie es gemacht wurde. Erst dann kannst du gezielt einzelne Details oder Abläufe verändern und SO neue Erkenntnisse gewinnen. So funktioniert "wissenschaftliches Arbeiten". Okay, kommen wir jetzt zu den konkreten Punkten, die ein Versuchsprotokoll beinhalten muss: Ganz oben stehen Titel und Thema des Experiments. Wenn wir beispielsweise die Aufgabe haben, ein Gemisch aus Iod und Sand zu trennen, wäre DAS ein möglicher Titel. Im ersten Punkt formulieren wir die ZIELSETZUNG des Versuchs in EINEM Satz. Dabei benennen wir auch die METHODE, die den Kern des Experiments ausmacht. In unserem Fall ist das "Erhitzen und Abkühlen". Oft wird anschließend eine "Vermutung" formuliert, um auszudrücken, was wir bei dem Experiment erwarten. Schließlich gibt es einen Grund, warum wir denken, unserem Ziel mit der gewählten Methode näherzukommen. Wie du siehst, formulieren wir unsere Aussagen im Protokoll "in ganzen Sätzen" und "im Präsens", also in der Gegenwart, so als ob alles gerade im Moment passieren würde. Und wir schreiben aus einer NEUTRALEN Perspektive, das heißt, die Personen, die den Versuch tatsächlich durchführen, kommen im Protokoll gar nicht vor. Die Informationen, "wo", "wann" und "von wem" das Experiment durchgeführt wird, tauchen, wenn überhaupt, in der Kopfzeile des Protokolls, also noch über dem Titel, auf. Jetzt zum zweiten Punkt: "Geräte und Chemikalien". Hier werden alle Gegenstände genannt, die zur Durchführung des Versuchs benötigt werden, wobei eine einfache Aufzählung hier ausnahmsweise in Ordnung ist. Für unser Sublimationsexperiment brauchen wir den Bunsenbrenner, einen Dreifuß, ein Becherglas, ein Uhrglas und ein paar Eiswürfel. Außerdem natürlich unser Gemisch aus Iod und Sand. Jetzt wissen wir, womit wir es zu tun haben und notieren in Punkt drei die "Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen", die im Umgang mit diesen Stoffen beachtet werden müssen. Da beim Sublimieren gesundheitsschädliche Iod-Dämpfe zu erwarten sind, wird unter dem Abzug gearbeitet und, wie immer, eine Schutzbrille getragen. Punkt vier ist der Versuchsaufbau, das heißt, hier wird eine Skizze des Experiments angefertigt. Um möglichst einfach und sauber zu skizzieren, zeichnen wir alle Geräte von VORNE, und nur im "Querschnitt", also zweidimensional. Dazu müssen wir natürlich wissen, wie der Versuch genau ABLÄUFT. Das wird in Punkt fünftens, der "Versuchsanleitung", in kurzen, klaren Sätzen beschrieben. Drück ruhig auf "Pause" und lies dir durch, wie das für unser Beispielexperiment aussehen würde. Die Punkte Viertens und Fünftens werden manchmal zum Punkt "Durchführung" zusammengefasst. So oder so, jetzt kommt der interessante Teil: die Beobachtung. Hier wird alles aufgeschrieben, was bei der tatsächlichen Durchführung des Experiments passiert. Das ist besonders DANN leicht, wenn wir alles gut vorbereitet haben: EINE Person beobachtet und benennt, was beim Erhitzen des Iod-Sand-Gemisches zu sehen ist. Eine ZWEITE Person schreibt alles auf, zum Beispiel so: Wie du siehst, geht es vor allem darum zu beschreiben, wann und wie Stoffe sich bilden oder umwandeln. Wir beschreiben dabei aber lediglich Dinge wie Aggregatzustandsänderungen, Farben oder auch Lichterscheinungen, Geräusche und Gerüche, falls diese auftreten. Um WELCHE Stoffe es sich handelt und was da chemisch genau vor sich geht, das wird erst im LETZTEN Punkt des Protokolls bearbeitet: der "Auswertung". Hier schreiben wir auf, welche SCHLÜSSE wir aus unseren Beobachtungen ziehen. Das sind sozusagen die ERKENNTNISSE, die wir aus dem Versuch gewonnen haben. Dazu brauchen wir ein bisschen chemisches Vorwissen. Wir haben ja zu Beginn schon vermutet, dass Iod sublimiert, also von der festen in die Gasphase übergeht. Bei dem violetten Dampf muss es sich also um gasförmiges Iod handeln, während der Sand auf dem Boden des Becherglases zurückbleibt. Wenn der heiße Iod-Dampf auf das eisgekühlte Uhrglas trifft, wird das Iod wieder FEST – es RESUBLIMIERT. Die kleinen Kristalle, die wir dort gesehen haben, müssen also Iod-Kristalle sein. Das Experiment ist demnach geglückt: Unsere Vermutung wurde bestätigt und wir konnten Sand und Iod durch "Erhitzen und Abkühlen" voneinander trennen. Damit sind wir fertig und haben den Versuch durch unser Protokoll nachvollziehbar und reproduzierbar gemacht. Manchmal werden in einem allerletzten Punkt noch Hinweise zur Entsorgung der verwendeten oder entstandenen Chemikalien gegeben. Also räumen wir auf und fassen zusammen: Ein Versuchsprotokoll dient einerseits der Planung und Vorbereitung, andererseits der Dokumentation und Auswertung eines Experiments. So können die gewonnenen Erkenntnisse REPRODUZIERBAR nachvollzogen werden. Im Wesentlichen beinhaltet ein Versuchsprotokoll die vier Teile "Zielsetzung, Durchführung, Beobachtung und Auswertung", wobei diese oft detaillierter aufgegliedert werden. Es sollte in ganzen Sätzen, im Präsens, neutral und unpersönlich formuliert sein. Wenn du dich DARAN hältst, ist der "Weg der wissenschaftlichen Erkenntnis" geebnet, und du stehst nicht da wie der Doc.
Ein Versuchsprotokoll erstellen in der Chemie Übung
-
Zeige auf, welchen Zweck ein Versuchsprotokoll erfüllt.
-
Bestimme das Grundgerüst eines Versuchsprotokolls.
-
Gib die detaillierte Abfolge eines Versuchsprotokolls an.
-
Vervollständige das Versuchsprotokoll zur Trennung eines Iod-Sand-Gemisches.
-
Entscheide, zu welchem Teil des Versuchsprotokolls die Aussagen passen.
-
Bestimme, um welche Teile der Versuchsprotokolle es sich handelt.
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Hallo @Luisa – ja, leider ist die Reihenfolge und teilweise auch die Benennung der einzelnen Punkte nicht an allen Schulen gleich. Wenn ihr es anders macht, dann mach es am besten so, wie es deine Lehrkraft vorgibt. Aus unserer Sicht gibt es hier kein eindeutiges "richtig oder falsch" – wichtig ist am Ende nur, dass man alles gut nachvollziehen kann.
Wir machen fast gleich
Wir machen es ganz anders 🤷 aber was ist jetzt richtig ❓
Ja
echt cool