Textsorten: Überblick
Texte begegnen dir ständig - sowohl im Alltag als auch in der Schule. Doch was macht ein Text zu einem Text? Welche Texte gibt es überhaupt? Wir bringen endlich Licht ins (Texte-)Dunkel!
Inhaltsverzeichnis zum Thema
Was sind Texte und Textsorten?
Was fällt dir spontan ein, wenn du an das Wort Text denkst? Bestimmt kommen dir Begriffe wie Roman, Kurzgeschichte, Sachtext, Gedicht oder Aufsatz in den Sinn. Damit liegst du schon nicht schlecht, doch das Thema umfasst noch viel mehr! Wusstest du, dass man unter Texten alle sprachlichen Äußerungen versteht, die miteinander zusammenhängen und verbunden sind - egal, ob sie mündlich dargestellt werden oder in schriftlicher Form vorliegen? Im Folgenden versuchen wir, ein bisschen System in diese Text-Angelegenheit zu bringen. Du kannst dir außerdem einen Überblick über verschiedene Textsorten verschaffen. Textsorten sind Gruppen von Texten, die bestimmte Merkmale gemeinsam haben und sich so von anderen Texten abgrenzen lassen.
Was sind literarische Texte?
Literarische Texte werden auch als fiktionale, also erfundene, Texte bezeichnet. Sie erheben nicht den Anspruch, ein Geschehen wiederzugeben, das sich tatsächlich ereignet hat. Das schließt aber nicht aus, dass in fiktionalen Texten nicht auch wirkliche Geschehnisse verarbeitet werden können. Mit anderen Worten: Diese Texte erlauben es der Fantasie des Autors, mit der Wirklichkeit zu experimentieren. Zu literarischen Texten kann man diese drei großen Gattungen zählen: Die Epik, die Dramatik und die Lyrik.
Dramatik
Dramatische Texte sind eigentlich für das Theater gedacht, deswegen nennt man sie auch Schauspiele. Du unterscheidest dabei zwischen der Komödie mit Happy End, der Tragödie mit einem Konflikt und einem tragischen Ende sowie der Tragikomödie, die eine Mischung aus beiden Formen ist. Ein Merkmal des Dramas ist, dass es im Gegensatz zu epischen Texten, keinen Erzähler, sondern ausschließlich Monologe, Dialoge und Regienanweisungen enthält. Das berühmteste deutsche Drama ist ohne Zweifel Goethes Faust. Ganz sicher hast du auch schon einmal davon gehört!
Epik
Bestimmt warst du schon einmal in der Abteilung für Kinder- und Jugendbücher in einem Buchgeschäft. Dann kennst du mit Sicherheit schon ganz viele epische bzw. erzählende Texte! Dazu zählen zum Beispiel Romane, Märchen, Fabeln oder auch Kurzgeschichten. Epische Texte verfolgen Merkmale, an denen du dich gut orientieren kannst. So sind sie beispielsweise in der Regel in Alltagssprache bzw. Prosa, das heißt nicht in Reimen und Versen, verfasst. Außerdem gibt es immer einen Erzähler, der die Handlung wiedergibt - egal, ob in Harry Potter, Aschenputtel oder Gregs Tagebuch.
Lyrik
Unter lyrischen Texten versteht man nichts anderes als Gedichte. Unabhängig davon, ob es sich um ein Sonett, eine Ballade oder einen Liedtext handelt - charakteristisch für diese literarische Gattung ist die sprachlich-stilistische Gestaltung: Es gibt Strophen, Verse, Reime, ein Metrum und häufig bestimmte Stilmittel. Hier begegnet uns wieder ein alter Bekannter: Goethe. Weltbekannt ist sein Gedicht Der Zauberlehrling. Aber wenn du jetzt denkst, Lyrik ist etwas Verstaubtes und nur etwas für Literaturexperten, hast du dich getäuscht! Auch die Texte von modernen Pop- und Rocksongs werden als Lyrik bezeichnet.
Was sind nicht-literarische Texte?
Es ist eigentlich einfach: Alle anderen Texte als die bisher genannten sind nicht-literarische Texte bzw. Sach- und Gebrauchstexte. Sie kennzeichnet, dass sie in der Regel von der Wirklichkeit berichten - und das möglichst objektiv. Auch du produzierst jeden Tag nicht-literarische Texte, sei es durch E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder auch durch Gespräche mit deinen Freunden oder deiner Familie!
In diesem Zusammenhang kannst du verschiedene Textsorten unterscheiden:
Private Textsorten. Dazu zählen beispielsweise Notizen, Tagebucheinträge oder auch Briefe. (Bitte nicht verwechseln mit dem Briefroman!)
Journalistische Textsorten. Diese kennst du aus der Zeitung oder aus dem Fernsehen: Kommentare, Nachrichten, Berichte, Reportagen und so weiter.
Wissenschaftliche Textsorten. Forscher an Universitäten veröffentlichen ihre Ergebnisse oft in sogenannten Abhandlungen oder Monografien.
Didaktische Textsorten. Hinter diesem Begriff verstecken sich zum Beispiel Schulbücher, Anleitungen oder Vorlesungen.
Juristische Textsorten. Im Alltag undenkbar: Verträge, Testamente, Gesetze und Verordnungen.
Ökonomische Textsorten. Das sind beispielsweise Anzeigen, Flyer oder auch Werbeplakate.
In welche Kategorie fallen wohl Blogs, Instagram-Posts, Kataloge oder Poster? Gar nicht so einfach! Bestimmte Texte lassen sich nämlich nicht immer eindeutig einer einzigen Textsorte zuordnen. Trotzdem wird dir dieser Überblick in Zukunft dabei helfen, dich im Texte-Dschungel zurechtzufinden.
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