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„Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles)

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„Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles)
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Grundlagen zum Thema „Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles)

Erinnerst du dich an Ödipus? Diesen tragischen Mann, der seinen Vater erschlug und seine Mutter heiratete? Er ist der Vater von Antigone. Wie es ihr ergeht, wirst du in diesem Video erfahren. Du lernst die Vorgeschichte kennen und hörst, was die Form der griechischen Tragödie auszeichnet. Vor allem aber wirst du danach wissen, weshalb Antigone lebendig in ein Felsengrab eingemauert wurde. Von ihrem eigenen Onkel noch dazu. Viel Vergnügen beim Schauen!

Transkript „Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles)

Die Tragödie “Antigone” ist uralt: Vor mehr als 2000 Jahren hat Sophokles sie geschrieben. Damals kannten die Leute alle Sagen, sie waren ihnen so geläufig, wie uns heute Märchen oder die Songs aus den Charts sind. Heute braucht es einige Erklärungen, um den antiken Text zu verstehen.

Zuerst ist es wichtig, die Vorgeschichte zu kennen. Die Familie von Antigone leidet schon seit drei Generationen unter tragischen Ereignissen. Grund dafür ist ein Fluch, mit dem Antigones Großvater Laios belegt wurde. Laios` Sohn Ödipus tötete dann seinen Vater, ohne zu wissen, dass er sein Vater war. Er heiratete unwissentlich seine Mutter Iokaste und wurde König. Die beiden hatten vier Kinder: Antigone, Ismene, Eteokles und Polyneikes. Als er die Wahrheit erfuhr, verließ Ödipus sein Land und Iokaste tötete sich. Die elternlos gewordenen Kinder wuchsen bei ihrem Onkel Kreon auf. Antigones Brüder, Eteokles und Polyneikes, sollten sich den Thron teilen. Doch sie stritten sich und Polineykes wurde aus dem Land vertrieben. Er kam mit einem Heer zurück. Bei einem Zweikampf töteten die beiden Brüder sich gegenseitig. Nun wurde Kreon König von Theben. Er befahl, Eteokles zu bestatten. Polyneikes hingegen sollte nicht bestattet werden, da dieser die Stadt angegriffen hatte.

Hier setzt die Handlung von „Antigone“ ein. Sie ist in der Form einer klassischen griechischen Tragödie gehalten. Das bedeutet: Wir haben eine Einheit von Zeit, Ort und Handlung. Es spielt sich also alles in Theben innerhalb weniger Stunden ab. Es bedeutet auch: Es gibt einen Chor und es gibt Schauspieler. Der Chor kommentiert das, was die Schauspieler tun. Gegliedert ist das Stück in einen Prolog, also eine einführende Szene, auf die fünf Akte und der Schluss, Exodus gennant, folgen. Antigone will, dass ihr Bruder Polyneikes bestattet wird. Wenn er nicht bestattet wird, kann er nicht ins Totenreich, den sogenannten Hades, einziehen. Das besagt das Gesetz der Unterweltgötter. Antigone erklärt ihrer Schwester Ismene, dass sie Polyneikes trotz Kreons Verbot bestatten werde. Ismene versucht sie davon abzuhalten, schafft es aber nicht. Ein Wächter berichtet dem König Kreon, dass Polyneikes Leichnam mit Staub bedeckt, also symbolisch bestattet worden ist. Kreon verdächtigt die Wächter und will sie töten lassen, wenn sie den Schuldigen nicht stellen. Kurz darauf kehrt der Wächter mit der Schuldigen zurück. Er berichtet, wie Antigone bei der Tat erwischt wurde.

Antigone streitet das nicht ab. Sie argumentiert, dass das Gesetz der Götter ihr wichtiger sei als das Gesetz von Kreon. Kreon ist empört über ihren Ungehorsam. Er beschließt, sie lebendig in einem Felsengrab einzumauern. Kreons Sohn Haimon versucht seinen Vater umzustimmen. Er liebt Antigone und will sie heiraten. Er wirft Kreon vor, engstirnig zu sein und nur seine eigene Denkart gelten zu lassen. Die Leute der Stadt stellten sich hinter Antigone, meint er. Sie seien dagegen, dass sie getötet werde. Doch Kreon bleibt hart. Haimon droht dem Vater, dass er ihn nicht wiedersehen werde. Inzwischen ist Antigone auf dem Weg zu ihrem eigenen Grab. Sie beklagt ihren nahenden Tod. Dass sie so jung und ohne verheiratet gewesen zu sein sterben muss, grämt sie. Noch jemand versucht, Kreon umzustimmen: der greise Seher Teiresias. Er erzählt Kreon, wie Polyneikes Leiche von Vögeln und Hunden geschändet herumliegt. Wenn Kreon Polyneikes nicht ordentlich beerdigen lässt, zieht er den Zorn der Götter auf sich. Teiresias rät Kreon dringend, Polyneikes ordnungsgemäß zu begraben und Antigone aus dem Felsengrab zu befreien. Doch Kreon bleibt stur und beleidigt sogar den alten Seher.

Erst als der Chor, der zugleich Rat der Ältesten ist, sich an ihn wendet, ändert Kreon endlich seine Meinung. Er lässt sich von ihm überreden, Antigone aus dem Felsengrab zu befreien. Doch sein Entschluss kommt zu spät. Als Kreons Leute das Grab öffnen, finden sie Antigone erhängt vor. Kreons Sohn Haimon umarmt sie weinend. Als er seinen Vater sieht, geht er auf ihn los. Doch Kreon weicht aus. So wendet Haimon das Schwert gegen sich selbst. Er ersticht sich. Als Kreons Frau und Haimons Mutter Eurydike davon erfährt, tötet auch sie sich. Kreon bleibt zurück als gebrochener Mann.

Obwohl diese Tragödie vor mehr als zwei Jahrtausenden geschrieben wurde, verstehen wir sie noch immer. Der Konflikt zwischen Antigone und Kreon, zwei sturen Persönlichkeiten, verjährt nicht. Und das schreckliche Ende, der tragische Tod von gleich drei Familienmitgliedern, berührt uns noch heute.

4 Kommentare
  1. Danke

    Von Szymon i Tupciu, vor fast 2 Jahren
  2. Hallo sea shepherd p.,
    mit Hades wird sowohl der Gott der Unterwelt als auch die Unterwelt an sich bezeichnet werden.
    Viele Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor etwa 4 Jahren
  3. Sehr gut aber Hades ist doch der Todesgott und nicht das Reich der Toten...
    oder irre ich mich?

    Von sea shepherd p., vor etwa 4 Jahren
  4. Die Aufgabe 5 lässt sich nicht lösen ???

    Von M Iatroudakis, vor etwa 6 Jahren

„Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Antigone“ – Inhaltsangabe (Sophokles) kannst du es wiederholen und üben.
  • Fasse das Stück „ Antigone“ zusammen.

    Tipps

    Nimmt die Geschichte um Antigone ein tragisches oder ein komisches Ende? Welche Form des Dramas kannst du daraus ableiten?

    Die Brüder Polyneikes und Eteokles erschlagen sich gegenseitig beim Kampf um den Thron. Kannst du dich noch daran erinnern, wer das Heer gegen Theben geführt hat und zur Strafe dafür nicht beerdigt werden soll?

    Lösung

    „Antigone “ ist eine griechische Tragödie, die vor mehr als 2000 Jahren von Sophokles verfasst wurde. Sie basiert auf der Ödipus-Sage und greift somit den Familienfluch auf. Ödipus, Antigones Vater, hat unwissentlich seinen eigenen Vater getötet und seine Mutter geheiratet. Seine vier Kinder, Antigone, Ismene, Polyneikes und Eteokles wachsen deswegen bei ihrem Onkel Kreon auf. Polyneikes und Eteokles führen Krieg um den Thron. Polyneikes führt dabei sogar ein Heer gegen die Stadt Theben an. Im Zweikampf töten sich die beiden Brüder gegenseitig, doch Polyneikes darf auf Kreons Befehl hin nicht bestattet werden. Antigone widersetzt sich dagegen und wird zur Strafe dafür lebendig in einem Felsengrab eingemauert. Alle Versuche, Kreon umzustimmen, schlagen fehl.

  • Gib die Vorgeschichte des Stücks wieder.

    Tipps

    Antigone, Ismene, Polyneikes und Eteokles sind die vier Kinder von Ödipus und Iokaste.

    Polyneikes darf laut Kreons Gesetz nicht bestattet werden. Erinnerst du dich, warum?

    Lösung

    Auf dem Herrschergeschlecht von Theben, den Labdakiden, liegt ein Fluch, der sich auf Laios zurückführen lässt. Laios wurde von seinem Sohn Ödipus ermordet, ohne dass dieser ahnte, dass er sein Vater ist. Ödipus heiratet dann seine Mutter Iokaste. Ihre vier Kinder wachsen bei ihrem Onkel Kreon auf, als die Iokaste und Ödipus die Wahrheit erfahren.

    Die tragische Geschichte um Antigone und ihren Geschwister zeigt, dass auch in der nächsten Generation der Fluch der Labdakiden noch nicht gebrochen ist.

  • Arbeite die besondere Bedeutung des Chors für die klassische griechische Tragödie heraus.

    Tipps

    Das Wort Prolog geht auf das griechische Wort Vor-Wort oder Vor-Rede zurück. Wo denkst, könnte dieses Vor-Wort stehen?

    Der Chor nimmt nicht nur im Standlied eine zentrale Rolle ein.

    Lösung

    In dieser Aufgabe werden einige der Fachausdrücke exemplarisch aufgegriffen und näher beleuchtet:

    Der Prolog leitet in das Stück ein und entspricht einem Vorwort. Der griechische Ausdruck der Stichomythie bezeichnet eine Wechselrede. Generell lässt sich gerade für das Stück „Antigone“ feststellen, dass nach den Auftritten der Darsteller der Chor ein Standlied hält. Die Pathos-Szenen thematisieren das menschliche Leid.

    Quelle: Diekhans, Johannes (2009): EinFach Deutsch Unterrichtsmodell: Dramentheorie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Paderborn, S. 34.

  • Arbeite anhand des Textauszugs Antigones und Kreons Auffassung des Gesetzes heraus.

    Tipps

    Frevel meint eine Schandtat oder eine Sünde.

    Hier prallen zwei Vorstellungen des Gesetzes aufeinander: Die des irdischen und die des göttlichen Gesetzes. Nur wer vertritt welches?

    Lösung

    Antigone rechtfertigt in dieser Textstelle vor Kreon ihre Tat. Sie hebt hervor, dass für sie das göttliche Recht über Kreons Gesetz steht:

    „Mich schreckte, schuldig werden vor den Göttern"

    Kreon hingegen beschuldigt Antigone der Überheblichkeit, da sie sich gegen sein Gesetz aufgelehnt hat. In Wahrheit ist er jedoch der Überhebliche, da er sein Gesetz mit dem der Götter gleichsetzen will.

    Quelle: Sophokles: Antigone. Stuttgart, S. 22f.

  • Beschreibe die Figuren des Stücks „Antigone“.

    Tipps

    Eine der Personen ist in Antigone verliebt und versucht deshalb, Kreon von seinem Plan, sie einzumauern, abzubringen. Erinnerst du dich noch, wer das war?

    Antigone und Ismene sind Schwestern. Ismene versucht Antigone davon abzuhalten, Polyneikes zu bestatten.

    Lösung

    Antigone bestattet gegen den Willen ihres Onkels Kreon ihren Bruder Polyneikes. Dieser hat ein Heer gegen Theben geführt, um sich den Thron zu sichern und soll aus Strafe dafür nicht bestattet werden. Als sich Antigone gegen Kreons Gesetz widersetzt, lässt dieser sie lebendig in ein Felsengrab einmauern. Kreons Sohn Haimon und auch der greise Seher versuchen vergebens, ihn davon abzuhalten. Sowohl Antigone als auch Haimon begehen aus Verzweiflung Selbstmord.

  • Stelle das Stück „Antigone“ von Jean Anouilh dem von Sophokles gegenüber.

    Tipps

    Wer bestimmt in Sophokles Fassung das Geschick der Menschen und wer übernimmt diese Aufgabe bei Anouilh?

    Lösung

    Jean Anouilhs Fassung von „Antigone“ ist ebenfalls eine Tragödie, die in sprachlicher Sicht jedoch wesentlich moderner als die Fassung von Sophokles ist. Formal hält sich das Stück jedoch an die Elemente der klassischen Tragödie. Vor allem dadurch, dass Anouilh auf die Götter verzichtet, verlangt dieses Stück von den Protagonisten mehr Eigenständigkeit ab, da sie nun selber für ihr Schicksal verantwortlich sind. Dies ist der Hauptunterschied zu Sophokles „Antigone“.

    Quelle des Textauszugs: Kohrs, Peter (Hrsg.) (1998): Deutsch in der Oberstufe. Paderborn, S. 154f.

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