„Der Sandmann“ – Inhaltsangabe (Hoffmann)
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Grundlagen zum Thema „Der Sandmann“ – Inhaltsangabe (Hoffmann)
Warum ist es eigentlich so schwierig, eine Inhaltsangabe von E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Der Sandmann" zu geben? Wie verschafft man sich am besten einen Überblick über eine so komplexe Erzählung? Das Video fasst den Ablauf der wichtigsten Ereignisse zusammen. Außerdem wird erklärt, wie der Text aufgebaut ist. Das zentrale Thema ist der Konflikt zwischen Vernunft und Phantasie, Wirklichkeit und Wahn. Das Video geht genauer auf diesen Widerspruch ein. Für die Hauptperson, den Studenten Nathanael, ist dieser Zwiespalt unlösbar. Seine Geschichte endet tragisch. Er stürzt sich in den Tod.
Transkript „Der Sandmann“ – Inhaltsangabe (Hoffmann)
E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann - Inhaltsangabe
“Etwas Entsetzliches ist in mein Leben getreten! Dunkle Ahnungen eines grässlichen mir drohenden Geschicks breiten sich wie schwarze Wolkenschatten über mich aus.”
Der Leser ahnt im ersten Teil schon, dass es mit der Hauptfigur Nathanel schlimm ausgehen wird. Diese ängstliche Erwartung weckt E.T.A Hoffmann schon in den ersten Zeilen seiner Erzählung “Der Sandmann”. Das Zitat stammt aus dem ersten Teil der Erzählung, die die Vorgeschichte der Handlung beschreibt. Sie besteht aus drei Briefen und ist der Exposition eines Dramas gleichzusetzen. Im zweiten Teil spitzt sich der Konflikt zu und endet schließlich in der Katastrophe. Nathanael stürzt sich in den Tod.
Das Kindheitstrauma vom Sandmann
Nun aber von vorn. Im ersten Brief berichtet Nathanel seinem Freund Lothar, dass ihn ein Wetterglashändler namens Coppola an seine Kindheit erinnert. Er erzählt, dass seine Amme ihn einst mit Geschichten vom bösen Sandmann ängstigte. Dieser reißt den Kindern die Augen heraus, wenn sie nicht ins Bett gehen wollen. Diese Horrorvorstellung verknüpft Nathanael mit dem Alchimist Coppelius, der ein Bekannter seines Vaters war. Als Nathanel klein war, kam Coppelius mit polternden Schritten in der Nacht zu seinem Vater. Nathanael war neugierig und belauschte die beiden bei ihren nächtlichen Experimenten. Seitdem hält er den grässlichen Coppelius für den Sandmann, der einem die Augen herausreißt. Auch für den frühen Tod seines Vaters macht Nathanael Coppelius verantwortlich.
In der letzten Phase des ersten Teils ändert sich die Erzählperspektive. Siegfried, ein Freund Nathanaels, berichtet als allwissender Erzähler wie die Geschichte weitergegangen ist. Zurück in der alten Heimat steht die angespannte Beziehung von Clara und Nathanael im Vordergrund. Nathanael ist sehr verändert. Er versinkt in düsteren Betrachtungen über die finsteren Mächte, die sein und Claras Liebesglück zerstören wollen. Clara fühlt sich zusehends genervt. Sie reagiert abwehrend auf ein Gedicht Nathanaels. Das führt fast zum Zerwürfnis der Verlobten. Wiederum deutet es auf das tödliche Ende der Erzählung hin.
Zweiter Teil der Erzählung
Der zweite Teil der Sandmann-Erzählung setzt mit Nathanaels Rückkehr in die Studienstadt ein. Dieser Teil besteht aus drei zentralen Momenten:
Nathanaels Wohnung ist abgebrannt. Er muss in eine Wohnung umziehen, deren Fenster genau auf die gegenüberliegende Wohnung seines Professors Spalanzani zeigen. Den ganzen Tag sieht er dessen Tochter Olimpia regungslos am Tisch sitzend. Nathanael wird erneut von Coppola aufgesucht und kauft ihm ein Perspektiv ab. Durch das Augenglas betrachtet, erscheint ihm Olimpia als “himmlische Schönheit”. Auf einem Ball kommt es zur ersten wirklichen Begegnung mit Olimpia. Allen anderen erscheint sie als zu perfekt und leblos. Aber Nathanael genießt, dass sie ihm niemals widerspricht, sondern zu allem nur “Ach, Ach” sagt.
Die Katastrophe
Als Nathanael seiner angebeteten Olimpia einen Heiratsantrag machen will, platzt er in einen Kampf zwischen Coppola und Spelanzani um Olimpia hinein. Ihre zerstörte Hülle gibt preis, was sie wirklich ist: eine mechanische Holzpuppe. Ihre blutigen Augen - eigentlich Glasaugen in Spelanzanis Blut - liegen auf dem Boden. Nathanael ist darüber schockiert. Völlig außer sich versucht er, den Professor zu erwürgen. Er muss in ein Irrenhaus gebracht werden.
Schließlich scheint Nathanel von Wahnsinn geheilt. Er und Clara steigen auf einen Turm. Nathanael greift nach Coppolas Perspektiv. Als er Clara durch das Glas erblickt, ergreift ihn erneut der Wahnsinn. Er versucht sie vom Turm zu stürzen. Ihr Bruder Lothar kann sie gerade noch retten. Nathanael erblickt unten in der Menschenmenge den alten Coppelius seiner Kindheit. Mit den gleichen Worten, mit denen auch Coppola sein Fernglas angeboten hatte: “Ha! Sköne Oke-Sköne Oke“ stürzt er sich in den Tod.
„Der Sandmann“ – Inhaltsangabe (Hoffmann) Übung
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Gib die Struktur des Werkes „Der Sandmann“ wieder.
TippsDie Briefe fungieren als Einleitung der Handlung, ähnlich der Exposition eines Dramas.
LösungDas Werk „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann besteht aus zwei Teilen. Der Erste Teil enthält drei Briefe, die die Vorgeschichte der Handlung erzählen:
- Den ersten Brief schreibt Nathanael an Lothar, seinen Ziehbruder.
- Den zweiten Brief schreibt seine Verlobte Clara an Nathanael. Sie schreibt ihm, dass er den an ihren Bruder Lothar gerichteten Brief aus Versehen an sie geschickt hat. Sie habe den Brief gelesen und rät ihrem Verlobten daher, die Erlebnisse der Vergangenheit zu vergessen.
- Den dritten Brief schreibt Nathanael an Lothar und erklärt, Coppola sei doch nicht Coppelius. Er kündigt seinen Besuch bei der Familie an.
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Gib den Inhalt von Nathanaels erstem Brief wieder.
TippsDer erste Brief ist an seinen Freund gerichtet, wird aber falsch adressiert und kommt bei seiner Verlobten Clara an.
LösungDer Erzählung „Der Sandmann“ sind drei Briefe vorangestellt, die eine Art Exposition für das Folgende bilden. Der erste Brief ist von Nathanael an seinen Freund Lothar gerichtet.
Darin berichtet er von Erlebnissen aus seiner Kindheit und der unheimlichen Begegnung mit dem Alchimisten Coppelius, den Nathanael für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Nathanael hat einen italienischen Händler getroffen, Coppola, den er für den Alchimisten hält. Er möchte den Tod seines Vaters rächen.
Der erste Brief, der an seinen Freund Lothar gerichtet ist, gelangt durch eine Verwechslung zu seiner Verlobten Clara, die ihn öffnet und liest.
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Bestimme, welche Aussagen zum Inhalt richtig sind.
TippsDie Hauptfigur heißt Nathanael.
LösungE. T. A. Hoffmann beschreibt in seiner Erzählung die Geschichte des Studenten Nathanael, der unter Einfluss eines Kindheitstraumas in einen Wahn verfällt und am Ende Selbstmord begeht. Nathanael kann in der Erzählung nicht klar zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden und auch für den Leser bleibt es bis zum Schluss unklar, ob Nathanel Opfer seiner Wahnvorstellungen ist oder an seinen Vorstellungen etwas dran ist und er das Opfer eines Verbrechens ist.
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Bestimme die Reihenfolge der Handlungsschritte in „Der Sandmann“.
TippsDie Erzählung beginnt mit einem Brief Nathanaels an Lothar, der fälschlicherweise seine Schwester erreicht.
LösungE. T. A. Hoffmanns 1816 erschienene Erzählung „Der Sandmann“ handelt von dem Kunststudenten Nathanael, der sich, vorbelastet durch ein Kindheitstrauma, in die Puppe Olimpia verliebt. Am Ende verfällt Nathanael dem Wahnsinn und nimmt sich das Leben.
Hoffmanns Erzählung gehört der Schwarzen Romantik an und zählt zu seinen bedeutendsten Werken.
Der Schauerroman beginnt mit drei Briefen. Im Anschluss an die Briefe wendet sich ein fiktiver Erzähler direkt an die Leser und berichtet vom Fortgang des Geschehens.
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Nenne wichtige Personen in dem Werk „Der Sandmann“.
TippsNathanael heißt die Hauptfigur.
LösungDie Figuren, die im Sandmann ein Rolle spielen, sind:
- Nathanael, der Protagonist,
- Clara, seine Verlobte,
- Coppelius, der Alchimist, der mit Nathanaels Vater experimentiert hat und den Nathanael für den Tod seines Vaters verantwortlich macht,
- Coppola, ein italienischer Händler, in dem Nathanael Coppelius erkennt.
- Undine, Marthe und Huldbrand stammen aus E. T. A. Hoffmans romantischer Zauberoper Undine.
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Erschließe anhand des Textausschnitts den Verfasser und Adressaten der jeweiligen Briefe.
TippsKeiner der Briefe ist direkt an Clara gerichtet.
LösungE. T. A. Hoffmann setzt seiner Erzählung drei Briefe voran, die die Vorgeschichte der Handlung wiedergeben. Damit dienen die Briefe als Exposition.
Hoffmann lässt seine Figuren in den Briefen direkt und unmittelbar sprechen, was zu einer größeren Authentizität führt. Der Leser hat den Eindruck, er lernt die jeweiligen Personen besser und direkt kennen. Es gibt keine wertende Zwischeninstanz eines Erzählers.
Im ersten Brief schreibt Nathanael an Lothar und berichtet von dem Wetterglashändler Coppola, den er für den Sanmann hält und den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Der erste Brief landet jedoch nicht bei Lothar, sonder bei seiner Schwester Clara, die mit Nathanel verlobt ist. Clara liest den Brief.
Der zweite Brief ist die Antwort Claras an Nathanael. In diesem zweiten Brief versucht Clara Nathanael davon zu überzeugen, dass der Sandmann nur ein Kindheitstrauma Nathanaels ist und lediglich in seiner Einbildung besteht.
Den dritten Brief verfasst Nathanael und schreibt an Lothar, berichtet von Olimpia und kündigt seinen Besuch bei der Familie an.
Quellen: Text 1: E.T. A. Hoffmann: Der Sandmann. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-sandmann-3093/3 [20.08.16] Text 2 und 4: E.T. A. Hoffmann: Der Sandmann. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-sandmann-3093/2 [20.08.16] Text 3: E.T. A. Hoffmann: Der Sandmann. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-sandmann-3093/4 [20.08.16]
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Hallo Rehan Anwar,
gleich zu Beginn des Videos wird erwähnt, dass es insgesamt 3 Briefe gibt, daher wird im weiteren Verlauf des Videos nicht noch einmal explizit darauf eingegangen.
Viele Grüße aus der Redaktion
warum habt ihr den 2. und 3. brief in der Inhaltsangabe nicht erwähnt?