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Lesetechniken

Erfahre mehr über die Bedeutung und die Vorteile verschiedener Lesetechniken. Lerne, wie du dein Lesetempo steigern, die Absicht eines Textes verstehen und dein generelles Textverständnis verbessern kannst. Interessiert? Vertiefe dein Wissen mit Übungen und Arbeitsblättern, die deinen Lernerfolg unterstützen.

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Was sind Lesetechniken?

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Lerntext zum Thema Lesetechniken

Warum sind Lesetechniken wichtig?

In der Schule wirst du vielleicht schon einmal etwas über Lesetechniken gehört haben. Besonders für den Deutschunterricht, aber auch generell für den Umgang mit Texten, können diese hilfreich sein. Doch was bedeutet der Begriff Lesetechnik überhaupt und warum brauchen wir verschiedene Techniken zum Lesen?

Eine Lesetechnik ist eine Strategie für das Lesen. Sie kann dir dabei helfen, Texte besser und schneller zu verstehen. Mit einfachen Lesetechniken kannst du dein Lesetempo verbessern. Wie das funktioniert, zeigen wir dir in unserem Video und in diesem Text. Um dein Wissen über Lesetechniken zu erweitern, kannst du auch unsere Übungen und das Arbeitsblatt nutzen.

Welche Funktionen von Lesen gibt es?

Bevor wir uns weiter damit beschäftigen, was Lesetechniken sind, wollen wir dir eine Übersicht über die Funktionen des Lesens geben.

Lesen Funktionen

Das Lesen begleitet uns ständig in unserem Alltag und bietet uns die Möglichkeit, uns auf vielfältige Weise weiterzuentwickeln. Durch die Fähigkeit des Lesens können wir etwas lernen, Informationen gewinnen, Sprachkenntnisse entwickeln, aber wir können uns auch in der Freizeit entspannen oder sogar Hilfe für Probleme in Texten finden. Außerdem regt das Lesen unsere Fantasie an und einige Lektüren (etwa Ratgeber oder Werbetexte) können sogar unsere Entscheidungen beeinflussen, bestimmte Dinge zu tun, beispielsweise etwas zu kaufen.

Welche Lesetechniken gibt es?

Im Folgenden werden wir dir verschiedene Lesetechniken vorstellen, mit denen du dein Lesetempo erhöhen, aber gleichzeitig auch die Texte gut aufnehmen und verstehen kannst. Zunächst ist es wichtig, dass deine Augen sich konzentriert und bewusst über den Text bewegen, sodass du in der Lage bist, Textzeilen oder auch ganze Textabschnitte mit einem Blick zu erfassen.

Beispiel:
Sie sang.
Sie sang ein Lied.
Sie sang ein Lied auf dem Heimweg.
Sie sang ein Lied auf dem Heimweg von der Schule.

In diesem Beispiel werden die Sätze immer komplexer und du kannst sicherlich auf einen Blick erkennen, welche Elemente neu dazukommen und damit wichtig für die Aussage des jeweiligen Satzes sind.

Es gibt insgesamt drei grundlegende Arten von Lesetechniken:

  • Das orientierte (überfliegende) Lesen, auch das globale Lesen genannt
  • Das selektive oder gezielte Lesen
  • Das intensive oder detaillierte Lesen

Orientiertes Lesen – globales Lesen

Das orientierte oder auch überfliegende Lesen dient dazu, sich einen schnellen Überblick über einen Text zu verschaffen. Auch hierfür ist eine konzentrierte und bewusste Augenbewegung notwendig. Du konzentrierst dich nur auf die wesentlichen Aspekte des Textes und versuchst, das generelle Thema des Textes zu erfassen und zu verstehen. Oft wird diese Methode auch globales Lesen genannt, weil man versucht, den Text global, also in seiner Gesamtheit, zu verstehen.

Es gibt drei Arten des orientierten Lesens:

Diagonales Lesen Slalomlesen Schlüsselwortlesen
Der Text wird von links oben nach rechts unten gelesen (unsichtbare Diagonale). Der Text wird in einer Schleife wie beim Slalomfahren von links nach rechts und wieder zurück nach links und so weiter gelesen. Es wird sich auf die wichtigen Wörter = Schlüsselwörter im Text konzentriert.
Man scannt den Text nach wichtigen Wörtern, z. B. in Hervorhebungen oder Überschriften, oder sucht nach Abbildungen und Fotos. Man scannt den Text nach wichtigen Wörtern, z. B. in Hervorhebungen oder Überschriften, oder sucht auch nach Abbildungen und Fotos. Diese Wörter geben Auskunft über das Thema und den Inhalt des Textes.

Alle Techniken helfen dabei, einen schnellen Überblick über den Text zu bekommen!

Selektives Lesen oder gezieltes Lesen

Beim selektiven Lesen suchst du gezielt nach bestimmten Informationen. Dafür musst du wiederum auf bestimmte Schlüsselwörter achten, die du dir eventuell schon zuvor markiert hast. Auch kann man sich beim selektiven Lesen an bestimmten Leitfragen, also Fragen zum Text, orientieren. Eine solche Frage zu dem hier vorliegenden Text, den du gerade liest, könnte beispielsweise so lauten: Was gibt es für Lesetechniken?.

Intensives oder detailliertes Lesen

Beim intensiven Lesen achtest du schließlich genau auf alle Details eines Textes. Diese Lesetechnik benötigt viel Zeit und Geduld und ist nicht immer für jeden Text geeignet. Besonders in der Schule, wenn du lange Texte in kurzer Zeit lesen musst, ist es oft nicht möglich, auf jedes Wort zu achten. In solchen Fällen kann ein überfliegendes oder auch selektives Lesen zielführender sein.

Welche Lesetechnik ist die richtige?

Bei der Auswahl einer geeigneten Lesetechnik ist es wichtig zu wissen, mit welchem Ziel oder mit welcher Absicht du einen Text liest. Wenn du nur einen groben Überblick über den Text bekommen möchtest, reicht ein orientiertes oder überfliegendes Lesen völlig aus. Möchtest du jedoch bestimmte Informationen aus einem Text filtern, ist ein selektives oder gezieltes Lesen geeigneter. Bei geringem Vorwissen suchst du aktiv nach neuen Informationen in einem Text.

Manchmal kann es sein, dass du dabei auf neue Wörter oder Fremdwörter stößt. Solche Wörter kannst du in einem Wörterbuch nachschlagen oder du fragst eine Lehrerin oder einen Lehrer. Natürlich kannst du einen Text schließlich auch komplett und intensiv Wort für Wort lesen, um noch mehr Informationen aufzunehmen. Diese letzte Technik ist besonders gut geeignet, wenn du einen literarischen Text, beispielsweise einen Roman, liest und hier auf alle Details achten möchtest.

Tipp: Markiere dir wichtige Wörter immer mit einem farbigen Stift!

Nun wünschen wir dir viel Freude beim Lesen!

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Vorschaubild einer Übung

Lesetechniken Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Lesetechniken kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme die Funktionen des Lesens.

    Tipps

    Das Lesen kann dazu beitragen, sich sprachlich besser auszudrücken und den Wortschatz zu erweitern.

    Wer Ratgeber und Nachrichten liest, erhält viele Informationen und gewinnt neue Erkenntnisse.

    Lösung

    Die Gründe, warum Menschen lesen, sind vermutlich so verschieden wie die Leser und Leserinnen selbst. Viele Menschen lesen, um Informationen zu erhalten. So können wir beispielsweise im Internet oder in der Literatur Themen, die uns interessieren, nachschlagen. Diese Informationen können den Lesern und Leserinnen helfen, Alltagsprobleme zu lösen.

    Doch viele Funktionen des Lesens bemerken wir nicht auf Anhieb. So fördert das Lesen die Sprachentwicklung. Man hat herausgefunden, dass Menschen, die Lesen, meist einen umfassenderen Wortschatz aufweisen und sich viel präziser ausdrücken können.

    Wenn du zu den Lesern oder Leserinnen gehörst, die sich meist kurz vor dem Schlafengehen in ein Buch vertiefen und dabei die Gedanken schweifen lassen, weißt du, dass das Lesen zur Entspannung und Fantasieentwicklung beitragen kann. So hilft das Lesen nicht nur im Alltag oder bei der Entwicklung der Sprache, sondern kann auch viel Vergnügen bereiten.

  • Definiere die verschiedenen Lesetechniken.

    Tipps

    Achte auf die Bezeichnungen der Schnelllesetechniken. Sie geben dir einen Hinweis darauf, wie die unterschiedlichen Methoden funktionieren.

    Schlüsselwörter sind wichtige Wörter, mit deren Hilfe man einen Text entschlüsseln, also verstehen kann.

    Lösung

    Viele Menschen springen beim Lesen eines Textes zwischen den Wörtern und Zeilen hin und her, weil sie unter Zeitdruck lesen oder einfach schnell vorankommen möchten. Da man jedoch bei dieser unstrukturierten Vorgehensweise sehr viele Informationen schnell wieder vergisst, haben sich Fachleute strukturierte Vorgehensweisen beim Lesen überlegt. Diese sollen dabei helfen, einem Text in so kurzer Zeit wie möglich die wichtigsten Informationen wie nur möglich zu entnehmen. Das orientierte oder überfliegende Lesen beschreibt eine Art des Lesens und umfasst drei unterschiedliche Strategien, die du in dieser Aufgabe kennengelernt hast. Welche würdest du gerne einmal ausprobieren?

  • Erläutere die Lesestrategie Scanning.

    Tipps

    Das Scanning ähnelt dem Schlüsselwortlesen.

    Lösung

    Bei der Bewältigung von Literatur für eine Recherche oder für das Erlernen von Inhalten in kurzer Zeit helfen uns Lesestrategien. Eine dieser Lesestrategien ist das Scanning. Dabei scannen wir die Texte, die wir lesen, auf die Informationen, die wir brauchen. Diese Strategie hilft uns dabei, unsere Konzentration auf die wichtigen Inhalte zu richten und wir lassen bewusst viele Informationen, die wir nicht brauchen, außer Acht.

    Für Schüler und Schülerinnen ist diese Strategie eine wichtige Hilfe beim Verstehen von Texten. So können sie besonders unter Zeitdruck viele Sätze überfliegen und ihre Aufmerksamkeit auf die Stellen lenken, die bedeutend sind.

  • Ermittle die wichtigsten Informationen mithilfe der Lesestrategie Scanning.

    Tipps

    Lies dir zuerst die Fragen durch, bevor du beginnst, den Text zu scannen.

    Versuche den Text nicht komplett zu lesen, sondern ihn auf die wichtigen Informationen zu durchsuchen.

    Der Familienstand gibt an, ob jemand ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet ist.

    Lösung

    Wie lange hast du für das Ermitteln der Angaben zu Livia gebraucht? Geübte Scanner und Scannerinnen sind in der Lage, die Angaben sehr schnell ausfindig zu machen, indem sie ihren Blick auf die wichtigen Inhalte fokussieren. Wenn beispielsweise nach dem Alter von Livia gefragt wird, wird die Aufmerksamkeit auf Zahlen oder Zahlwörter gerichtet.

    Wenn du das Gefühl hast, dass es bei dir zu lange gedauert hat oder zumindest länger, als wenn du den Text linear gelesen hättest, könnte es daran liegen, dass du diese Strategie nicht oft anwendest. Dann kann es passieren, dass man beim Suchen der Informationen im Text hin und her springt und die Orientierung gänzlich verliert, sodass am Ende die Aufmerksamkeit und die Konzentration darunter leiden.

    Auch hier heißt es also: Übung macht den Meister! Je öfter du scannst, desto schneller und konzentrierter wirst du darin werden.

    Quelle des Textes: Schriftliche Prüfungsarbeit zur erweiterten Berufsbildungsreife und zum mittleren Schulabschluss 2016 im Fach Deutsch. URL: https://www.msa-berlin.de/deutschpr%C3%BCfungen-der-letzten-jahre-mit-l%C3%B6sungen/ [aufgerufen am 20.07.2018]

  • Gib die Schwierigkeiten des gründlichen Lesens wieder.

    Tipps

    Fachleute empfehlen einen Text mehrfach zu lesen, um den Inhalt des Textes zu erfassen. Jedoch soll man nicht sofort Wort für Wort, also geradlinig, vorgehen.

    Lösung

    Kennst du das auch? Immer wieder im Text zurückzugehen, weil man das Gefühl hat, die Bedeutung des Satzes bereits vergessen oder nicht verstanden zu haben?

    Dieses Gefühl kann schnell aufkommen, wenn man den Anspruch hat, einen Text geradlinig abzuarbeiten, also von vorne bis hinten penibel zu lesen. Gerade bei schwierigen Texten kann dieses Vorhaben zum Verhängnis werden, denn die Informationsdichte in Fach- und Sachtexten ist sehr hoch. Es ist kaum möglich alle Informationen durch einmaliges Lesen zu erfassen.

    Gerade beim Lesen solcher Texte kann die Anwendung von Schnelllesetechniken von Nutzen sein.

  • Bestimme die Schlüsselwörter des Textes.

    Tipps

    Überlege, welche Wörter für eine Wiedergabe des Textes wichtig sind.

    Oft sind Nomen die Schlüsselwörter in Texten.

    Lösung

    Das Lesen und Markieren der Schlüsselwörter kann manchmal schwierig werden, denn es kann passieren, dass man am Ende viel zu viele Wörter markiert hat, weil man sie beim Lesen für wichtig gehalten hat. Für das Textverständnis und die Wiedergabe des Textes wird ein komplett markierter Text jedoch keine Hilfe sein. Konntest du die Schlüsselwörter in diesem Text von den eher unwichtigen Wörtern unterscheiden?

    Quelle des Textes: https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/eisbaeren/ [aufgerufen am 14.07.2018].

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