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„Maria Stuart“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Schiller)
lernst du in der Oberstufe 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema „Maria Stuart“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Schiller)

Direkt nach der Uraufführung des Stücks im Jahre 1800 kam es zu einem handfesten Skandal. In dem Video erfährst du die Zusammenhänge, warum und auf welchem Wege es zu dem gesellschaftlichen Aufschrei kam. Du lernst einen möglichen Interpretationsansatz kennen, der die Gründe für den Skandal erläutert und du hörst, wie unterschiedlich das Stück zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wahrgenommen wurde.

Transkript „Maria Stuart“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Schiller)

Im Jahre 1800 galt Friedrich Schiller als etablierter Autor und als einer der schillerndsten Theatermacher. Nichtsdestotrotz führte sein im gleichen Jahr uraufgeführtes Stück “Maria Stuart” zu einem handfesten Skandal. Der Grund dafür lag in der Darstellung der Religion im Drama. Deshalb soll das Drama im Folgenden mit Fokus auf die religiösen Aspekte interpretiert werden.

Dies ist nur eine von vielen möglichen Lesarten des Werks. Es wäre ebenso möglich, “Maria Stuart” als ein Drama mit zwei unterschiedlichen, aber starken Frauen zu untersuchen. Die heutige Interpretation analysiert nicht nur das Religiöse im Stück, sondern legt auch dar, wie die Kunst für Schiller selbst zur Religion wurde.

Neben vielen positiven Kritiken nach der Premiere in Weimar gab es sehr verärgerte Stimmen. Dass Maria Stuart ihre religiösen Bindungen am Ende des Stücks entdeckt und um Beichte und Abendmahl bittet, galt als akzeptabel. Nicht jedoch, dass Schiller diese auch auf der Bühne zeigt. Die Darstellung religiöser Praktiken galt im Theater als Tabu.

In Wien landete das Stück sogar auf dem Index und durfte erst 1814 unter zensurbedingten Veränderungen gezeigt werden. „Die Theatralisierung des Sakralen zeigt, wie weit sich Schiller inzwischen von der institutionellen Religion gelöst hatte“, stellt der Philosoph und Schiller-Biograf Rüdiger Safranski fest.

„Für ihn war die Schaubühne selbst etwas Sakrales, dem sich das andere Sakrale einfügen ließ.” Das heißt, Schiller stellte die Kunst über Religion.

Das Drama spielt zu einer Zeit, in der sich in England kurz zuvor die Glaubensspaltung vollzogen hatte. Der englische König Heinrich VIII., ursprünglich Katholik, löste sich von der römisch-katholischen Kirche. Grund dafür war die Tatsache, dass er sich nicht scheiden lassen durfte. Eheschließungen spielten damals vor allem als politisches Bündnis eine große Rolle. So gründete Heinrich die Anglikanische Kirche und ernannte sich selbst zu deren Oberhaupt.

Seine Tochter Elisabeth I. vollzieht den endgültigen Bruch mit Rom und damit mit dem Papst, nachdem es zuvor Versuche gegeben hatte, den katholischen Glauben wieder in England zu etablieren. Elisabeth symbolisiert folglich nicht nur die weltliche, sondern auch geistliche Macht: Die Hüterin der reformierten Religion in England.

Maria Stuart ist ebenfalls mit Heinrich VIII. verwandt. Sie ist die Tochter Jakobs V., des Sohnes von Margarete Tudor, der Schwester Heinrichs. Aus diesem Verwandtschaftsverhältnis resultiert zumindest ein theoretischer Anspruch auf den englischen Thron. In Frankreich aufgewachsen, ist sie Mitglied der katholischen Kirche. Diese Voraussetzung macht Elisabeth und Maria Stuart zu politischen und religiösen Gegenpolen.

Das Wissen über diese historischen Hintergründe ist wichtig für das Verständnis von Schillers Ästhethik. Schiller hatte als Theaterpraktiker natürlich das Publikum im Blick. Gleichzeitig wandte er sich jedoch in den seinen Stücken gegen den Zeitgeist, denn Ende des 18. Jahrhunderts dominierten in Weimar noch Stücke, die das Leben abbildeten, oftmals in heiterer Form.

Schillers Drama „Maria Stuart“ korrespondiert mit seinen theoretischen Schriften zur Ästhetik. So arbeitet er mit dem historischen Stoff und mit dem Religiösen, um seine Ideale seiner Auffassung vom Ästhetischen zu manifestieren. So scheint es zwar, dass sich Maria im Gefühl tiefster Religiosität für ihr Schicksal verantwortlich fühlt, aber der Zuschauer versteht ihr Handeln auch als Zeichen ihrer inneren Freiheit.

Schiller erläutert in seinen theoretischen Schriften „Über das Pathetische“ und „Vom Erhabenen“, dass die Freiheit einerseits als höchstes Ideal gelte, andererseits aber nur über das Ästhetische erreicht werden könne. Noch konkreter äußerte sich Schiller bereits 1797 in dem Distichon „Mein Glaube“, in dem es heißt: „Welche Religion ich bekenne / Keine von allen, / Die du mir nennst! »Und warum keine?« Aus Religion.”

Zur Rezeption des Werkes in den folgenden Jahren ist zu sagen, dass als “Maria Stuart” 1801 in der Buchausgabe erschien, sich die Rezensenten erneut an den Darstellungen des Religiösen stießen. Trotzdem erfolgten in Berlin im 19. Jahrhundert 268 Aufführungen, am Wiener Burgtheater immerhin 144. Trotz der häufig negativen Kritik avancierte “Maria Stuart” also zu einem Kassenschlager in den Theatern. Somit war “Maria Stuart” neben “Wilhelm Tell” Schillers beliebtetes Drama.

Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, gab es Kulturfunktionäre, die “Maria Stuart” auf den Index setzen wollten. Das heißt, das Stück sollte nicht mehr gespielt werden. Jedoch setzten sich diese Vertreter nicht durch. Bis 1945 blieb das Stück fest im Theaterbetrieb verankert. Nach dem Ende des Nazi-Regimes gab es zahlreiche Neu-Inszenierungen, die vor allem durch Text-Kürzungen auffielen. Hier wurde der Konflikt auf den Kern reduziert und viel Ausschmückendes weggelassen.

Auch heute noch gehört das Stück zum Repertoire vieler Theater im deutschsprachigen Raum. Skandale hingegen blieben aus. Während eine Inszenierung von “Wilhelm Tell” noch 1989 in der DDR verboten wurde, scheint der Text von “Maria Stuart” weniger Sprengstoff zu besitzen. Das mag daran liegen, dass streitende Königinnen bestenfalls in der Yellow-Press vorkommen und die Kunst sich längst vom Religiösen emanzipiert hat.

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