Novelle – Überblick
Eine Novelle ist eine kurze bis mittellange Erzählung in Prosaform. Ursprünglich vom italienischen Wort "novella" abgeleitet, beinhaltet sie eine zentrale Konfrontation durch schicksalhafte Ereignisse. Erfahre mehr über den Aufbau, Dingensymbole und bekannte Autoren! Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text.
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Grundlagen zum Thema Novelle – Überblick
Novelle – Definition
Die literarische Gattung Novelle ist ihrer Definition zufolge eine kurze bis mittellange Erzählung. Es handelt sich um einen Fließtext, also um eine Prosaform.
Die erste Novellensammlung schrieb Giovanni Boccaccio in der Zeit der Renaissance ungefähr im Jahr 1349. Die Novellensammlung heißt Decamerone, was „Zehntagewerk“ bedeutet. Danach wurden Novellenzyklen in ganz Europa populär, bis sie von einzelnen Novellen abgelöst wurden.
Wusstest du schon?
Laut Begriffserklärung stammt das Wort Novelle vom italienischen Wort novella ab, was so viel wie „Neuigkeit“ oder „kleine Erzählung“ bedeutet. Ursprünglich waren Novellen kurze Geschichten, die von erstaunlichen oder unerwarteten Ereignissen berichteten.
Novelle – Merkmale
Was sind die typischen Merkmale einer Novelle? Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Merkmale einer Novelle:
- Die erste Besonderheit, die eine Novelle aufweist, liegt in der Konfrontation eines Menschen mit einem schicksalhaften Ereignis.
- Dadurch entsteht ein zentraler Konflikt, der meist aus dem Zusammenstoß zwischen Realem und Außergewöhnlichem besteht.
- Die sich ereignende außergewöhnliche oder unerhörte Begebenheit wird zum Mittelpunkt der Novelle. Sie ist das entscheidende Ereignis. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Hochstapelei des Schneidergesellen Wenzel Strapinski in Kleider machen Leute (1874) von Gottfried Keller oder um den Mord am Juden Aaron in Die Judenbuche (1842) von Annette von Droste-Hülshoff handeln.
- Oft hat die Novelle eine Rahmenhandlung, in die eine Binnenhandlung eingebettet ist.
- Außerdem ist die Novelle durch einen geradlinigen Handlungsverlauf ausgezeichnet, der sich zielgerichtet zunächst auf den Höhepunkt und dann auf das Ende zubewegt.
- Die Novelle weist außerdem durch das Leitmotiv und Dingsymbol eine geschlossene Form auf und hat keine Parallelhandlung.
- Sie wird zu einem großen Teil stark gerafft erzählt.
- Es gibt nur wenige Figuren, die knapp gezeichnet werden.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass bestimmte Geschichten spannend und fesselnd sind, obwohl sie nicht besonders lang sind. So ist es auch mit Novellen. Sie sind kürzer als Romane, aber genauso packend.
Eine Novelle konzentriert sich auf ein zentrales Ereignis oder eine außergewöhnliche Begebenheit, die oft das Leben der Figuren entscheidend verändert. Wenn du das nächste Mal eine spannende, kurze Geschichte liest, könnte es gut sein, dass sie eine Novelle ist.
Novelle – Handlung
In der Novelle dreht sich alles um ein schicksalhaftes Ereignis. Daher gibt es meistens nur einen Handlungsstrang und keine Parallel- oder Nebenhandlungen, wie sie beispielsweise für einen Roman typisch sind.
Zudem ist das Erzählte zwar außergewöhnlich und besonders, aber dennoch immer auch realistisch, sodass der Eindruck entsteht, die Handlung könne tatsächlich so passiert sein. Damit unterscheidet sich die Novelle eindeutig von einem Märchen, da hier sogleich deutlich wird, dass es sich um frei erfundene Figuren, Orte und Ereignisse handelt.
Die Themen von Novellen können von lustigen und heiteren bis hin zu ernsten und traurigen Begebenheiten variieren. Auch wenn es am Ende keine Moral, wie zum Beispiel in Fabeln, gibt, regt die Geschichte einer Novelle häufig zum Nachdenken an.
Kontrovers diskutiert:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler streiten darüber, ob die Novelle eine eigenständige literarische Form ist oder ob sie eher als Unterkategorie des Romans betrachtet werden sollte. Einige Forscherinnen und Forscher verweisen auf die klare Abgrenzung durch spezifische Merkmale wie die Dingsymbolik. Andere meinen, dass die Unterschiede zum Roman oft fließend sind und eine strikte Trennung nicht sinnvoll ist. Was denkst du?
Novelle – Charaktere
Aufgrund des kurzen Umfangs kommen in einer Novelle nur begrenzt Charaktere vor, die teilweise sogar namenlos bleiben und nicht weiter ausgeführt werden.
Fehleralarm
Es ist falsch zu denken, dass Novellen immer nur eine Hauptfigur haben. Obwohl sie meist viel weniger Charaktere als ein Roman haben, können Novellen mehrere wichtige Figuren enthalten.
Alle Charaktere einer Novelle sind allerdings in irgendeiner Form für den zentralen Konflikt bzw. das Kernthema der Handlung von Bedeutung. Anders als in einem Drama gibt es somit so gut wie keine Nebenfiguren. Daher bietet es sich gerade für eine Novelle an, die dargestellten Charaktere genau zu beobachten und ihr Verhalten bzw. das Gesagte im Hinblick auf das zentrale Thema zu analysieren. Mehr zur Figurencharakterisierung in epischen Texten erfährst du auf einer separaten Themenseite.
Novelle – Erzähltechnik
Eine Besonderheit der Novelle ist die Einteilung in Rahmen- und Binnenerzählung. Ihrem Namen gemäß bildet die sogenannte Rahmenhandlung den Rahmen für die Binnenhandlung, die in die Rahmenerzählung eingebettet wird.
Merke
Die Rahmenhandlung ist eine Erzählstruktur, bei der eine Binnenerzählung von einer äußeren Erzählebene umgeben ist. Die äußere Ebene dient oft dazu, die Rahmenbedingungen der Hauptgeschichte festzulegen oder einen Kontext für die erzählte Handlung zu schaffen.
Betrachten wir als Beispiel die Erzählung Die Verwandlung von Franz Kafka:
- Die Rahmenhandlung besteht aus der Einleitung und dem Abschluss der Novelle.
- In der Einleitung wird Gregor Samsa als Hauptcharakter vorgestellt, der sich eines Morgens in einen riesigen Käfer verwandelt.
- Die Binnenhandlung konzentriert sich auf die unmittelbaren Ereignisse, die nach Gregors Verwandlung folgen. Wir erleben seine Versuche, sich an sein neues Dasein anzupassen, sowie die Reaktionen seiner Familie und anderer Personen auf seine Verwandlung. Diese Binnenhandlung zeigt Gregors Isolation, seine Versuche, mit seiner neuen Realität umzugehen, und die schrittweise Entfremdung von seiner Familie.
- Der abschließende Teil der Rahmenhandlung reflektiert die Veränderungen, die Gregors Verwandlung in einen Käfer auf seine Familie und sein Umfeld hat.
Novelle – Motive
Die geschlossene Form wird bei der Novelle durch die Verwendung von Leitmotiven und Dingsymbolen erreicht.
Das Leitmotiv
Dieses zieht sich durch die gesamte Handlung und verdeutlicht, was die Autorin oder der Autor mithilfe der Erzählung sagen will.
Das Dingsymbol
Zu einem Dingsymbol werden in der Literatur Gegenstände oder Lebewesen, die den Sinnzusammenhang des Werks verdeutlichen. Ein solches Dingsymbol enthält beispielsweise Boccaccios Werk Decamerone. Darin geht es um einen Ritter, der eine adlige Dame liebt. Um sie zu beschenken, hat er bereits sein ganzes Vermögen verschwendet. Nun setzt er ihr einen Falken, der sein letzter Besitz war, zur Speise vor. Dadurch ist die Dame so gerührt, dass sie in eine Heirat einwilligt. Sie macht den verarmten Ritter also zum Herren ihres gesamten Vermögens. Der Falke wird zum Symbol der gesamten Handlung. Daher stammt der Begriff Falkentheorie, nach der jede Novelle einen Konflikt haben muss, der durch ein Dingsymbol veranschaulicht werden kann.
Wusstest du schon?
Leitmotive und Dingsymbole dienen beide dazu, bestimmte Elemente in einem literarischen Werk zu betonen oder zu verstärken. Während das Leitmotiv eher abstrakte Konzepte, Charaktere oder Handlungen betont, fokussiert sich das Dingsymbol auf konkrete Objekte, Tiere oder Pflanzen, die durch wiederkehrende Motive repräsentiert werden.
Novelle – Aufbau
Wie ist die Novelle aufgebaut? Ähnlich wie das Drama verfügt die Novelle über eine geraffte Exposition, gefolgt von der Steigerung der Handlung, einem konzentriert herausgearbeiteten Höhe- und Wendepunkt und dem Abfall und dem Abklingen der Handlung.
- In der Einleitung oder auch Exposition werden die Charaktere und Hintergründe der Handlung, wie Zeit und Ort, vorgestellt.
- Die Handlung steigert sich anschließend bis zu einem zentralen Konflikt, der im Hauptteil der Novelle ausgearbeitet wird.
- Innerhalb des Schlussteils der Novelle kommt es zu einem Wendepunkt der Geschichte, der oftmals unerwartet oder überraschend eintritt. Danach fällt die Handlung bis zum Ende der Erzählung wieder ab.
Schlaue Idee
Wenn du eine spannende Geschichte schreiben möchtest, versuche den Aufbau einer Novelle zu verwenden. Sie zeichnet sich durch eine klare Struktur und einen Wendepunkt aus, der Spannung schafft.
Die bekanntesten Autorinnen und Autoren von Novellen
In Deutschland war Johann Wolfgang von Goethe der erste Autor eines bedeutenden Novellenzyklus. Er heißt Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten und stammt aus dem Jahr 1795.
Andere Beispiele bekannter Novellen sind:
- Die Judenbuche (1842) von Annette von Droste-Hülshoff
- Kleider machen Leute (1874) von Gottfried Keller
- Bahnwärter Thiel (1888) von Gerhart Hauptmann
- Die Schachnovelle (1942) von Stefan Zweig
- Ein fliehendes Pferd (1978) von Martin Walser
Auch E. T. A. Hoffman (1776–1822), Heinrich von Kleist (1777–1811), Theodor Fontane (1819–1898), Theodor Storm (1817–1888), Thomas Mann (1875–1955) und Günter Grass (1927–2015) sind wichtige Vertreter deutschsprachiger Novellen.
Novelle – Beispiel
Die Novelle Der Schimmelreiter (1888) von Theodor Storm weist viele typische Merkmale auf:
Merkmale von Novellen | Beispiel aus Der Schimmelreiter |
---|---|
Kürze und Konzentration auf eine Handlung | Die Erzählung ist vergleichsweise kurz und dreht sich hauptsächlich um den Aufstieg und Fall des Deichgrafen Hauke Haien. |
wenige Figuren | Es gibt nur wenige Hauptfiguren, die im Mittelpunkt der Handlung stehen: Hauke Haien, seine Frau Elke, der alte Deichgraf und der Nachbar Detlef Pentenrieder. |
schicksalhaftes Ereignis | Das Schicksal von Hauke und dem Dorf wird besiegelt, als der Deich bricht und das Dorf überflutet wird. |
zentraler Konflikt | Der Hauptkonflikt dreht sich um Haukes Streben nach Anerkennung und Macht sowie die Ablehnung durch die Dorfgemeinschaft. |
unerhörte Begebenheit | Die unerhörte Begegnung zwischen Hauke und dem geisterhaften Schimmelreiter wird als mysteriöses Ereignis dargestellt. |
Rahmen- und Binnenhandlung | In dieser Novelle gibt es zwei Rahmenhandlungen und eine Binnenhandlung. Der äußere Rahmen wird durch einen namenlosen Ich-Erzähler gestaltet, der sich an einen Zeitungsartikel von vor über 50 Jahren zurückerinnert. Die weitere Rahmenhandlung enthält die Erzählung eines Reisenden über die Begegnung mit einem unbekannten Reiter, während die Binnenhandlung die eigentliche Geschichte von Haukes Aufstieg und Fall erzählt. |
Leitmotiv und Dingsymbol | Ein Leitmotiv könnte die wiederkehrende Erwähnung des Deichs sein, der die Bedeutung des Deichgrafenamts für Hauke und das Dorf unterstreicht. Als Dingsymbol wird oftmals der Schimmel genannt, der symbolisch für Haukes Ambitionen und seine Verbindung zur Natur steht. Allerdings werden mit diesem Dingsymbol häufig auch der Teufel und das Unheil assoziiert. |
Weitere Infos zum Werk der Schimmelreiter von Theodor Storm findest du auf folgenden Themenseiten:
- Der Schimmelreiter – Entstehungsgeschichte
- Der Schimmelreiter – Personen
- Der Schimmelreiter – Inhaltsangabe
- Der Schimmelreiter – Interpretation
Ausblick – das lernst du nach Novelle – Überblick
Vertiefe dein Verständnis mit den Merkmalen der Novelle. Entdecke, wie man Novellen interpretiert und was man in einer Analyse beachten sollte. Lass dich von berühmten Novellen der Weltliteratur, wie zum Beispiel der Traumnovelle, inspirieren. Sei gespannt auf spannende Erzählungen und tieferes Textverständnis!
Novelle – Zusammenfassung
- Die Novelle ist eine kurze Erzählung, die von einer unerhörten Begebenheit handelt und sich durch eine spezielle Erzähltechnik auszeichnet.
- Zu den typischen Merkmalen von Novellen zählen außerdem die Darstellung eines zentralen Konflikts, die Aufteilung in Rahmen- und Binnenhandlung, die Verwendung von Leitmotiven und Dingsymbolen sowie eine stark geraffte Handlung, die durch wenige Charaktere gekennzeichnet ist.
- Die Form der Novelle ist zumeist geschlossen und folgt einem klaren Aufbau aus Einleitung, Hauptteil, Wendepunkt und Schluss. Damit weist die Novelle in ihrer Struktur Ähnlichkeiten zum Drama auf.
- Bekannte Autorinnen und Autoren, die Novellen geschrieben haben, sind Annette von Droste-Hülshoff, Gottfried Keller, Gerhart Hauptmann, E. T. A. Hoffman oder Theodor Storm.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Novelle
Transkript Novelle – Überblick
Ira arbeitet heute an seiner neusten kulinarischen Kreation. „Hmm, meine Lieblingsspeise, lecker Ketchup und dieses saftige Würstchen! Zum Schluss noch ein bisschen Curry für den ganz besonderen Geschmack.“ „Hiiiiiimmmmmmliiiisch, aber wie könnte ich es nennen?“ „Currywurst! Der perfekte Name!“ Da hat sich Ira wohl von einer bekannten Novelle inspirieren lassen. Aber was sind eigentlich die „Merkmale einer Novelle“? Der Begriff Novelle stammt vom italienischen Wort „novella“, was so viel wie „Neuigkeit“ bedeutet. Bei einer Novelle handelt es sich um eine Erzählung in Prosaform, die in der Regel kürzer als ein Roman ist. Als erste Novellensammlung wird „Das Dekameron“ von Giovanni Boccaccio angesehen. Während früher ganze Novellenzyklen bzw. -sammlungen (wie etwa das Dekameron) geschrieben wurden, verfasste man später eher einzelne Novellen. Der Höhepunkt der Novellenkunst lag übrigens im 19. Jahrhundert in Italien. Die wahrscheinlich erste Novellensammlung Deutschlands war Johann Wolfgang von Goethes „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“. Bekannte Novellen vom Anfang des 19. Jahrhunderts sind z. B. „Das Bettelweib von Locarno“, „Der Sandmann“, oder „Die Judenbuche“. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Novellen „Kleider machen Leute“, „Bahnwärter Thiel“, und „Der Schimmelreiter“ verfasst. Vielleicht kennst du auch etwas modernere Novellen aus dem 20. Jahrhundert. So wie etwa „Die Schachnovelle“, „Katz und Maus“ oder „Der Tod in Venedig“. Woran kannst du eine Novelle nun genau erkennen? Die Erzählung einer Novelle steuert in straffer Erzählweise auf ein ungewöhnliches, unerwartetes, dramatisches Ereignis zu. Goethe sagte dazu auch „unerhörte Begebenheit“. Die Novelle erzählt dabei von einem tatsächlichen oder möglichen Ereignis, das oft den Wendepunkt im Leben eines Menschen darstellt. Daher steht meist ein Konflikt im Zentrum der einsträngigen Handlung. Häufig werden Novellen in Rahmenerzählungen eingebettet. Das ermöglicht es, die Erzählsituation sowie die jeweiligen zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge zu beleuchten. Häufig wird in Novellen auch mit erzählerischen Vorausdeutungen gearbeitet. Oftmals finden wir außerdem das leitmotivische Auftreten von Dingsymbolen. Zum Beispiel die „Judenbuche” als Ort des Unheils in der Novelle „Die Judenbuche” von Annette von Droste Hülshoff. Wie du sehen kannst, wird das Leitmotiv häufig sogar bereits im Titel genannt. Aufgepasst! Von der Kurzgeschichte unterscheidet sich die Novelle vor allem durch ihre geschlossene Form. Von Legende, Fabel und Märchen durch ihren Realitätsbezug. Eine bekannte Novelle aus dem Jahr 1993 ist „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm. Lass uns mal prüfen, ob wir die wichtigsten Merkmale auch in dieser Novelle finden. In Rückblenden erzählt die frühere Imbissbuden-Besitzerin Lena Brücker ihre Lebens- bzw. Liebesgeschichte. Dabei spielt die Rahmenhandlung in den späten 1980er Jahren in Norddeutschland. Die Binnenhandlung, also die Rückblenden über Lenas Leben, finden hingegen im letzten Kriegsjahr 1945 statt. Die Novelle hat also - wie recht häufig - eine Rahmen- und eine Binnenhandlung. Die Erzählung in „Die Entdeckung der Currywurst“ dreht sich um Lenas Affäre mit Hermann Bremer. Bremer, der auf dem Weg ist, sich als Panzersoldat zu melden, desertiert und hält sich bei Lena versteckt. Als im Krieg Hamburg bedingungslos an die Briten übergeben wird, verschweigt Lena Bremer das Kriegsende. Als Bremer die Wahrheit erfährt und Lena ohne Abschied verlässt, pachtet sie eine Imbissbude und entdeckt schließlich durch ein Missgeschick die Currywurst. Die Geschichte hat einen geringen Umfang, eine geschlossene Form und ist zielgerichtet erzählt. Durch den zeitgeschichtlichen Kontext finden wir in der Novelle außerdem einen Wirklichkeitsbezug. Im Mittelpunkt der Erzählung steht ein Konflikt. Wie wir bereits gelernt haben, wird in Novellen oft mit erzählerischen Vorausdeutungen, der Leitmotivtechnik oder mit der Verwendung von Dingsymbolen gearbeitet. In Timms Novelle wäre ein Dingsymbol z. B. die Uniform. Diese tauscht Bremer, als er desertiert, gegen einen Anzug von Lenas Mann ein. Was den Aufbau betrifft, weist die Novelle eine strenge Form auf, die dem Aufbau des Dramas ähnelt. Jedoch wird in der Novelle die Einleitung eher kurz gehalten und der Fokus auf den Konflikt oder das Ereignis gelegt. Auf eine knappe Exposition, folgt eine zielgerichtete Hinführung zum Höhe- und Wendepunkt, der alles verändert. Schließlich endet die Novelle in einer Lösung bzw. Katastrophe. Die Currywurst wurde also schon erfunden. Aber Ira hat sich schon was Neues ausgedacht. Ira, deine Hot Worms kommen uns aber auch ganz schön bekannt vor. „Upsi.“
Novelle – Überblick Übung
-
Definiere die Novelle.
TippsDer Begriff „Novelle“ stammt aus dem Italienischen.
Abgrenzung zur Novelle:
- Kurzgeschichte: offener
- Märchen: fantastischer
- Roman: länger
LösungPräge dir die Definition der Novelle ein:
- Sie ist eine kurze Erzählung in Prosaform.
- Im Gegensatz zur Reimform, der Poesie, ist die Prosaform frei und ungebunden.
- Die Novelle ist kürzer als ein Roman, geschlossener als eine Kurzgeschichte und realistischer als ein Märchen.
-
Zeige wichtige Merkmale einer Novelle auf.
TippsDie realistischen Ereignisse werden häufig nicht ausführlich und detailliert, sondern eher knapp dargestellt.
Der Wendepunkt bezieht sich meist auf eine menschliche Existenz.
LösungAnhand der hier gezeigten Merkmale kannst du Novellen erkennen. Nicht bei jeder Novelle kannst du all diese Merkmale finden.
Mithilfe dieser Merkmalsliste kannst du jedoch Novellen klar von Kurzgeschichten und Romanen abgrenzen.
-
Ordne die Merkmale den Beispielen aus Uwe Timms Novelle zu.
TippsEin Dingsymbol ist oft ein Gegenstand oder ein Tier, das in einer Novelle immer wieder auftaucht und von Bedeutung ist.
Achte auf den Unterschied zwischen einer klar abgegrenzten Binnen- und Rahmenhandlung und der Komplexität einer Romanerzählung.
LösungHier hast du drei zentrale Merkmale der Novelle auf Uwe Timms Novelle übertragen:
- Die straffe Erzählweise ist meist das Hauptmerkmal einer Novelle. Achte darauf, dass du dies nicht mit der Kürze der Kurzgeschichte verwechselst.
- Dingsymbole stehen oft für tiefergehende Sinnzusammenhänge und tauchen in Novellen an mehreren und meist wesentlichen Stellen auf.
- Durch die Gestaltung von Rahmen- und Binnenhandlung kann die Novelle trotz straffer Erzählweise beispielsweise Informationen aus verschiedenen Lebenszeiten wiedergeben.
-
Zeige auf, welche Novellenmerkmale in Storms Schimmelreiter zu finden sind.
TippsEin zentrales Novellenmerkmal ist das ungewöhnliche Ereignis, das Goethe als unerhörte Begebenheit bezeichnete, welches oft auch unerwartet und dramatisch ist.
Konflikte entstehen in der Regel bei zwei gegensätzlichen Meinungen.
LösungGenerell erfüllen die meisten Novellen nicht alle hier aufgezeigten Merkmale.
„Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm zeigt beispielsweise die von Goethe so benannte unerhörte Begebenheit sehr deutlich auf und enthält Dingsymbole und eine Rahmen- sowie Binnenhandlung. Storms Werk ist allerdings ausführlicher als andere Novellen und ziemlich ereignisreich.
-
Gib Beispiele verschiedener Novellenepochen an.
TippsDie erste Novellensammlung wurde von einem italienischen Autor verfasst. Johann Wolfgang von Goethe schrieb die erste deutsche Novellensammlung.
Stefan Zweig lebte von 1881 bis 1942 und Thomas Mann von 1875 bis 1955.
Gottfried Keller lebte von 1819 bis 1890 und Theodor Storm von 1817 bis 1888.
LösungDie wohl erste Novellensammlung wurde in Italien von Giovanni Boccaccio mit dem Titel „Das Dekameron“ verfasst.
Dabei wurde auch der Begriff aus dem Italienischen übernommen („novella“ = „Neuigkeit“).
-
Stelle zentrale Elemente der Novelle und der Kurzgeschichte gegenüber.
TippsDie Kurzgeschichte ist kürzer als die Novelle und legt im Unterschied zu ihr Alltagsthemen zugrunde, die sie zu ungewöhnlichen Situationen zuspitzt.
LösungDie Kurzgeschichte und die Novelle gehören zur literarischen Gattung der Epik.
- Kurzgeschichten erkennst du leicht an ihrer offenen Form. Die Kurzgeschichte beginnt mitten in der Handlung und das Ende ist offen.
- Die Novelle ist zwar auch eher kurz gehalten, du kannst sie jedoch an der geschlossenen Form einfach von der Kurzgeschichte unterscheiden: Es gibt in der Regel eine knappe Einleitung und einen Schluss.
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- Komma vor um
- Komma vor sondern
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- Personalpronomen
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- Komma vor wenn
- Das Oder Dass
- Komma vor da
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- Unter anderem groß oder klein
- Vergangenheitsformen
- Komma vor insbesondere
- Komma vor ob
- Modi Des Verbs
- Transitive und Intransitive Verben
- Komma vor welche
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- Satire, Parodie
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Ich schreibe morgen eine Arbeit dazu,unser Buch hat leider nicht so guten Stoff zum lernen und verstehen!
Deswegen vielen Dank für dieses super Video! Das wird bestimmt eine 2!
currryyyyyyyy wursssst