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„Prinz Friedrich von Homburg“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kleist)

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„Prinz Friedrich von Homburg“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kleist)
lernst du in der Oberstufe 7. Klasse - 8. Klasse - 9. Klasse

Grundlagen zum Thema „Prinz Friedrich von Homburg“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kleist)

Dieses Video zeigt dir, wie der Inhalt von Kleists Stück "Prinz Friedrich von Homburg" zur damaligen Zeit rezipiert wurde und warum. Außerdem werden Form und Sprache des Dramas analysiert. Schließlich lernst du noch die Themen des Dramas sowie die Absichten des Autors kennen. Viel Spaß beim Anschauen!

Transkript „Prinz Friedrich von Homburg“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kleist)

Rezeptionsgeschichte

  1. Wien. Zehn Jahre nach der Entstehung des Schauspiels und Kleists Tod wird es unter dem Namen “Die Schlacht von Fehrbellin” endlich uraufgeführt, jedoch in stark gekürzter Version:

  2. Der erste Auftritt des unkontrollierten, schlafwandlerischen Prinzen ist gestrichen.

  3. Seine Todesangst wird durch Verzweiflung über den nicht erhaltenen Ruhm ersetzt.

Trotz aller Kürzungen lässt der Erzherzog Karl das Stück nach nur vier Aufführungen absetzen. Ähnlich 1828 in Berlin. Nach der dritten Aufführung verbietet der König Friedrich Wilhelm III weitere Vorstellungen und ordnet an, dass das Stück “niemals wieder gegeben werden soll”.

Im zweiten Weltkrieg wird das Schauspiel zur Propaganda des Nationalismus missbraucht und gelangt danach nur schwer wieder auf deutsche Bühnen.

Kleist selbst bezeichnet sein letztes Drama als “vaterländisches Schauspiel” und hat durch den aktuellen Bezug - dem Krieg gegen die Franzosen - große Aufmerksamkeit erwartet.

Mit seiner vorangestellten Widmung an die Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen erhofft er sich Pension und Hofgunst, denn wie so oft hat er kein Geld und keine Wohnung. Doch von einem unheldenhaften, todesfürchtigen Reitergeneral und der Anspielung auf die Befehlsverweigerung des Prinzen Louis Ferdinand will das Königshaus nichts wissen.

Am Theater gilt die Todesfurchtszene lange als unaufführbar. Das Schlafwandeln des Prinzen und der Scherz des Kurfürsten werden als Stilmittel der Komödie kritisiert.

Von Kollegen wie Heinrich Heine beispielsweise erntet Kleist aber auch großes Lob für sein Stück.

Form

“Prinz Friedrich von Homburg” hat als Schauspiel in fünf Akten die Form eines geschlossenen Dramas - Konflikt, Steigerung und Lösung ergeben eine idealtypische Spannungskurve. Dazu kommt die symmetrische Auswahl der Schauplätze: Es gibt zahlreiche Parallelen zwischen Anfangs-, und Schlussszene, die beide im Garten spielen, wobei auch die Stimmung identisch ist.

Innerhalb dieses Rahmens überlagern sich verschiedene Ebenen, die das Schauspiel äußerst komplex machen: eine Liebesgeschichte, die sowohl private als auch politische Kraft besitzt - und ein juristischer und politischer Konflikt, der jedoch auch Züge einer persönlichen Auseinandersetzung aufweist.

Auf beiden Ebenen des Stücks spielt die Konfrontation von Prinz und Kurfürst eine entscheidende Rolle. Auf politischer Ebene dominiert das Verhältnis von Herrscher und Untertan, auf der persönlichen Ebene ein Vater-Sohn-Konflikt.

Thema ist die Trennung und Vermischung beider Bereiche - das Stück ist somit Staatsdrama und Familiendrama zugleich.

Sprache und Stil

Die Sprache des Dramas kann als pathetisch und bildreich bezeichnet werden. Dynamik wird durch Einschübe und Unterbrechungen aufgebaut.

Spannung erreicht Kleist durch das dramatische Mittel der “Mauerschau”, das heißt, er erzählt ein Ereignis wie die Schlacht nur durch die Reaktionen auf ihren Ausgang.

Unverkennbar steht das Schloss für Glanz, Macht und Ruhm des Kurfürsten, der Lorbeerkranz für die Ehre von Homburg. Der Garten ist ein märchenhafter Traumort. Natalies Handschuh kann als Bindeglied zwischen Traum und Realität gesehen werden.

Leitmotive des Dramas sind die Begriffe Traum, Gefühl, Herz, Sonne und Gold, die eine emotionale Wirkung haben. Dagegen symbolisiert der Staub die Zerstörung und Vernichtung.

Themen

Der Held ist bei Kleist oft ein schwer zu bändigendes Individuum. Einen schlafwandelnden Prinzen betrachtete das damalige Publikum als krank und Kranke gehörten nicht auf die Bühne. Todesangst erschien unmännlich und nicht heldenhaft, auch wenn sie als Mensch den Prinzen nun mal existentiell betraf.

Zudem schildert Kleist in dem Schauspiel nicht, wie zu der Zeit üblich, einen objektiven Konflikt mit äußeren Faktoren, sondern es geht ihm um die subjektive Sicht des Einzelnen auf die Welt.

Im Staat als kollektiver Rahmen für den Einzelnen besteht der Konflikt zwischen objektiven Regeln und dem Ausleben der individuellen Persönlichkeit. Ein Thema, das das Werk Kleists durchzieht.

Der Kurfürst versteht den Staat als Wertegemeinschaft. Der Prinz erlangt wieder Heldentum, da er als guter Staatsbürger sein Unrecht annimmt und dem Gesetz Legitimität verleiht. Er verliert aber Spontanität und Menschlichkeit.

Zusammenfassung

Kleists letztes Schauspiel “Prinz von Homburg” bringt dem Dichter zur damaligen Zeit nicht die erwartete königliche Hofehre. Auch zehn Jahre später werden die stattfindenden Aufführungen stark gekürzt und zensiert.

Da er es selbst als “vaterländisches Schauspiel” bezeichnete, wird es ein Jahrhundert lang als dichterische Gestaltung des preußischen Patriotismus verstanden.

Trotz seiner geschlossenen Form ist das Drama sehr komplex, zeigt einen verwirrten, unheldenhaften Protagonisten und das Dilemma der absolutistisch-aufgeklärten Staatsform.

Interpretation heute

  1. Berlin.

Ein Neonazi in Bomberjacke steht im Regen. Er ist einem monotonen “Böhse Onkelz”-Soundtrack ausgesetzt.

So wird Kleists brandenburgischer Feldherr heute am Maxim Gorki Theater inszeniert und interpretiert.

Eine einsame Figur ohne jede Hoffnung, zum Skinhead gemacht, zwar begnadigt, aber sie bekommt nur einen Platz in der Gesellschaft, wenn alle einen äußeren Feind bekämpfen.

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