Armut in der Welt – Es war einmal unsere Erde (Folge 11)
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Grundlagen zum Thema Armut in der Welt – Es war einmal unsere Erde (Folge 11)
Ein Picknick in Maestros Garten. Während die Jugendlichen vergnügt speisen, können sie nicht vergessen, dass sie zu den 20 Prozent der Weltbevölkerung gehören, die 80 Prozent der weltweit verfügbaren Nahrungsmittel konsumieren. Was heißt das genau? Und wie lebt es sich, wenn man arm ist?
Transkript Armut in der Welt – Es war einmal unsere Erde (Folge 11)
Seht euch Mutter-Erde mal an, ihre Schönheit zieht uns in ihren Bann. Seht der Himmel zieht übers ganze Meer mit seinem Farbenspiel gefällt er uns sehr. Die Sonne ist die Quelle der Kraft, die immer wieder Abwechslung schafft. Die Täler und die Berge stehen uns bereit, erfreuen uns zu jeder Jahreszeit. Die Erde schenkt uns solche Pracht. Und was haben wir damit gemacht? Zerstören die Wälder und das Meer und wir machen ihr so das Leben schwer. Es ist höchste Zeit, vergesst nicht, sie zu schützen ist jetzt unsere Pflicht. Wir lieben unsere Erde so sehr, unsere Erde so sehr.Jetzt eine schöne Lammkeule, das wäre es für mich. Du bist auch so schon dick genug. Findest du nicht? Ah, mir hätte aber auch etwas Warmes ganz gut gefallen. Ja, ein Hamburger zum Beispiel. Im Imbiss nebenan gibt es sie fix und fertig. Schon fertig zubereitet. Ja, aber womit? Oh, wisst ihr, warmes Fertigessen, das gibt es schon seit langer Zeit, schon seit dem Homo erectus. Direktor was? Der Affenmensch. Aus einer Zeit, in die ihr beide gut gepasst hättet. Wenn wir mit dem Essen fertig sind, werden wir zurückgehen und uns über die da hinten unterhalten. Das hier sind also die Homo erectus, die ersten Affen, die aufrecht gingen. Nun jetzt habt ihr das Fastfood von damals gesehen. Man kannte weder Feuer noch Landwirtschaft noch Jagd. Die Ernährung war schwierig, aber man hatte ein Gefühl für die Gemeinschaft und war fähig zu teilen. Zum Glück leidet unter diesen Problemen heute keiner mehr. Jeder kann in den Supermarkt gehen und sich bedienen. Da gibt es alles was man braucht. Ah, das denkst du. Stelle dir nur vor, dass weniger als 20 Prozent der Weltbevölkerung 80 Prozent ihrer Erzeugnisse konsumieren. Stimmt. Etliche von uns essen zu viel und ungesund. In den USA sind 40 Prozent übergewichtig. Das sind vor allem die Armen in New Orleans oder anderswo und über 30 Prozent in anderen Städten. Ja, Fettleibigkeit ist zu einem Problem der Armen geworden. Und weltweit gibt es ziemlich viele davon. Die Reichen können es sich leisten, sich gut zu ernähren. Wird denn nichts getan um den Armen zu helfen? Oh doch, es gibt schon Organisationen, die UNESCO, UNICEF und viele weitere mehr. Aber das bedeutet kaum etwas angesichts der Bedürfnisse. Aber wie ist das möglich? Wie konnte es nur soweit kommen? Es werden doch Nahrungsmittel im Überfluss produziert. Und dann wirft man alles weg. Warum tut man das? Was glaubt ihr? Das ist doch ganz einfach. Aufgrund der Überproduktion und der fallenden Preise, die daraus resultieren, kann der kleine Bauer nicht mehr für den Unterhalt seiner Familie sorgen, also protestiert er. Und in den weniger fortschrittlichen Ländern, dort wo es keine fruchtbaren Böden gibt, keine perfektionierten Arbeitsgeräte, kein Geld für Düngemittel, haben die Bauern auch keine Chance. Und es gibt noch Länder in heißen Regionen, wo es so wenig regnet, dass die Erde zu Staub wird, zu Sand, zu Wüste. Und die Menschen, die in diesen Ländern leben, haben sogar noch viel weniger Chancen. Es gibt auch welche, die sind einfach intelligenter als die anderen. Es stimmt, aber andere Menschen haben auch mehr Glück als andere. Darüber hinaus gibt es aber auch noch weitere Gründe. Ja, es gibt Menschen die sind fleißig und andere sind eher faul. Und Pirot sagte bereit, die Böden lassen sich nicht überall vergleichen, manche sind nicht so wildreich, manche nicht so fruchtbar. Es gibt Böden die Gold enthalten oder noch besser Erdöl. Also wird im Laufe der Zeit der Abstand zwischen den Reichen und den weniger Reichen immer größer. Und deshalb gibt es dann ein paar Superreiche und ganz viele Superarme. Ihr habt alle recht, Kinder. Und ich bin beeindruckt von euch. Aber genauer betrachtet ist das alles noch komplizierter. Lassen sich diese Probleme überhaupt lösen Maestro? Aber ja, mein Kleines, aber ja. Wir werden der Sache auf den Grund gehen. Aha. Wir haben viel über die Armen gesprochen und über die weniger Armen, über die Dicken und die Dünnen. Wollen wir das alles mal unter die Lupe nehmen, dann könnt ihr noch besser darüber reden. Ja! Ja, natürlich, ganz bestimmt. Ist doch wahr, wir machen nichts anderes als reden. Allerdings. Weißt du, das ist im Grunde genau das, was auch viele Organisationen tun und Regierungen, wenn es um diese Probleme geht. Reden. Also ihr Lieben, wo möchtet ihr hin? Auf der Welt gibt es so viel Armut, so viel Elend, wo man helfen müsste. Ich schlage euch Afrika vor. Afrika? Da haben wir Freunde. Also nach Afrika. Aber um besser zu verstehen was anderswo passiert, sehen wir uns den Bericht an, den uns Munia und Simon von ihrer Mexikoreise mitgebracht haben. Es ist doch sowieso immer dasselbe, nie gehen wir dahin, wo ich hin möchte. Zwei junge Bauern versuchen in einer Bar in der Nähe der Grenze einen Weg in ihr Traumland zu finden, wo jedes Jahr Hunderttausende arme Mexikaner auch hinwollen, in die USA. Da saßen wir also, auf diesen Plätzen. Aber wie sollen wir das machen? Wir kennen die Gegend nicht. Auf der anderen Seite sollen Tag und Nacht 20000 Grenzer patrouillieren. Ja und ich habe nicht gehört, dass die freundlich wären. Hallo, ich habe zufällig euer Gespräch gehört und ich bin immer gerne für euch da. Zu ihren Diensten, Señores. Aber das kostet was Amigos. Und wie viel? Nein, auf keinen Fall. Hey, was denkt ihr denn? Nichts ist geschenkt, Amigo. Und hinter der Grenze habe ich einen Freund, der euch mit dem Wagen nach San Diego bringt. Ihr solltet meine Einladung lieber annehmen. Die Yankees bauen gerade eine riesengroße Mauer, da kommt keiner mehr rüber, also später. Na gut, in Ordnung, aber wirst du uns auch sicher rüberbringen. Mhm, das ist gar kein Thema, versprochen, bestimmt. So, hier ist Amerika. Hinter diesen Sandhügeln führt ein Weg zu einer alten Barracke und da wartet mein Freund mit seinem Wagen auf euch. Los, macht schnell, bevor wir gesehen werden. Da ist kein Wagen. Er hat uns reingelegt. Lass uns hier entlang laufen, vielleicht kommt er ja doch noch. Jetzt zeigen wir mal den Chicos, dass unsere Grenze kein Sieb ist. Abgemacht Jungs? Ja, das ist die perfekte Zeit, um sie zu schnappen. Die Schlaumeier denken, sie kämen nachts durch. Ihr seid wieder zu Hause. Ja. Dieses Mal habt ihr Glück gehabt, also macht das nicht noch mal. Das ist meine Geschichte. Ich mache den zu Hackfleisch, diesen miesen-. Naja, das ist das Schicksal, das einen Großteil derer erwartet, die jedes Jahr hoffen, eine Möglichkeit zu finden, mit ihren Familien in den USA zu leben. Ich glaube, es hätte noch sehr viel schlimmer kommen können. Warum verstehen die Menschen nicht, dass sie denen helfen müssen die nichts haben? Ganz klar und niemand will die Armen in sein Land lassen. Das stimmt und damit die armen Menschen aus Afrika nicht zu uns nach Europa kommen können, verbarrikadieren wir uns. Das arme Wüstenland Botswana hat gerade einen elektrischen Zaun aufgestellt, um die noch ärmeren Menschen aus Simbabwe daran zu hindern reinzukommen. Das sagt doch alles. Und ich könnte noch viel andere nennen, aber das reicht fürs Erste. Fahren wir lieber weg, um auf andere Gedanken zu kommen. Toll, ja. Seid ihr bereit? Reiseziel, Afrika. Los geht’s. Ditu, euer Führer. Eure Wagen erwarten euch. Wir sind in Mali. Es ist ein armes Land und der Hunger ist allgegenwärtig. Ist in den Wagen alles, worum ich gebeten hatte? Aber natürlich, sehen sie nach. Gut, na dann, verlieren wir keine Zeit. Bis bald. Auf Wiedersehen. Diese Ziegen hier sind sicher der größte Reichtum des Dorfes. So sieht wirkliche Armut aus. Sie warten alle, dass man ihnen zu Essen gibt. Was kann man tun? Wir können nicht allen helfen, aber ich möchte mit dieser Frau sprechen. Guten Tag, kann ich sie bitte kurz sprechen? Ich möchte sie etwas fragen. Es ist für unsere Zeitung. Wie sieht ihr Tagesablauf aus? Ich suche nach Essbarem und bereite es zu. Ich kümmere mich um mein Kind, hole Wasser, damit bin ich den ganzen Tag beschäftigt. Ist die Wasserstelle weit weg? Nein, nur drei Kilometer. Wie sehen ihre Träume für die Zukunft aus. Ich will in die Schule gehen, ich möchte lernen. Wir Frauen hier sind alle Analphabetinnen. Wir können weder lesen noch schreiben. Als Frau wird man schlecht angesehen. Ich versuche heimlich zu lernen und wenn mein Kind erst groß ist, werde ich studieren. Sie sehen noch so jung aus. Wie alt sind sie denn? Sechzehn. Ich wurde mit dreizehn verheiratet. Warten sie. Steigen sie doch bei uns ein, wir werden sie zu Hause absetzten. Bitteschön. Vielleicht gibt ihnen das ja ein bisschen Zeit zum Lernen. Könnt ihr euch vorstellen hier krank zu sein? Es gibt nur einen Arzt für 40000 Einwohner und der ist viele Kilometer entfernt. Man hat das Gefühl, dieses Dorf könnte ohne internationale Hilfe nicht überleben. Dein Gefühl trügt dich nicht. Es würde verschwinden, so wie viele andere Dörfer bereits verschwunden sind. Welche Möglichkeiten gibt es also außer die Öffentlichkeit zu alarmieren? Dörfer wie dieses gibt es unendlich viele in Afrika. Burkina Faso ist nicht weit von hier entfernt, dort gibt es ein Dorf, das ich kennenlernen möchte. Einverstanden? Na dann, auf geht’s. Herzlich Willkommen, fremde Besucher. Sagen sie, was machen diese jungen Leute? Sie bauen kleine Dämme. Wenn es dann anfängt zu regnen, wird das Wasser nicht den Abhang runtergespült, sondern versickert im Boden. Wunderbar! Großartig! Das ist ja beinahe wie beim Terrassenanbau. Bravo! Dieses Stück Land beackern alle Männer des Dorfes gemeinsam und dann ziehen sie weiter. Sind sie dort fertig, geht es wieder weiter, so werden alle Böden fruchtbar gemacht und die Ernte wird unter allen aufgeteilt. Bravo! Bravo! Eine großartige Methode. Seht ihr, sie haben zurückgefunden zum Verhalten der ersten Menschen. Ja, alle für alle. Aber was machen sie da? Diese Löcher nennt man Sais. Wir füllen sie mit Bio-Dung und sobald es regnet streuen wir Körner rein und die Saat beginnt zu keimen.Genauso muss es gemacht werden. Unser Baumwollanbau. Die Ernte ist aber jetzt vorbei und unsere Kooperative wird sie für den Export bearbeiten. Aus Amerika kommt aber starke Konkurrenz, oder nicht? Stark? Ihre Bauern werden subventioniert, sie erhalten einen Dollar pro Kilo erzeugtes Produkt. Sie können also sogar mit Verlust verkaufen und sie verdienen trotzdem, wir jedoch nicht. Aber wie könnt ihr denn so überleben? Ein Dollar ist viel Geld für die Menschen hier und diese Baumwolle ernährt zwei Millionen von uns. Hört auf herumzualbern. Wir sind in Nigeria, in einem der ärmsten Länder der Welt. Also jetzt reißt euch zusammen. Ach, seht euch diese jungen Frauen an, jede muss sieben oder acht Kinder haben. Wie leider viel zu oft, war es ein trockener Sommer. Milliarden von Heuschrecken haben sich über die mageren Ernten hergemacht. Kein einziges Baumwollblatt blieb verschont. Wie sollen die Menschen also zurechtkommen? Wer kann sich denn hier überhaupt etwas leisten? Nicht teuer, nicht teuer. Ich hoffe, eure Freunde aus der Sahel-Zone, die wir jetzt besuchen, kommen besser zurecht, als die, denen wir bisher begegnet sind. Seht ihr das? Ich glaube, das ist das Dorf, das wir gesucht haben. Wie kommt ihr zurecht mein Freund? Wir haben alle sehr unter der Dürre gelitten und als wäre das nicht schon genug, sind auch noch daumengroße Heuschrecken über uns hergefallen. Der Himmel war schwarz. Aber wissen sie, das wird schon wieder. Aber Vorsicht! Ihr habt nicht vor die Bäume zu fällen oder? Nicht vergessen, ohne sie habt ihr hier wieder Wüste. Ihre Wurzeln halten das Wasser und die Erde fest. Oh, wir haben die Ratschläge nicht vergessen. Wir freuen uns wirklich sehr euch wiederzusehen. Gut, gut, so, wer möchte denn jetzt ein paar Geschenke haben? Das hier ist Getreide, das sind Trockenfleisch und Medikamente. Und hier haben wir euch diese jungen Bäume mitgebracht, damit ihr euch besser vor dem Sand schützen könnt. Und Düngemittel und Samen und noch ein paar andere Dinge. Dazu noch zwei Überraschungen für euch. Ein solarbetriebener Herd. Damit braucht ihr kein Holz mehr um zu kochen und er lässt sich leicht aufstellen. Er funktioniert mit einer Solarbatterie. Ach, ihr werdet schon sehen. Das wird heute Abend eine tolle Überraschung. So meine Lieben, ihr habt dieses Mal Hunger und Armut aus der Nähe gesehen. Wie werdet ihr das für eure Zeitung verwenden? Ich würde sagen, es ist entscheidend, dass die reichen Länder den armen Ländern ihre Schulden erlassen. Das wäre sinnvoller für die Ärmsten, als die Weltbank finanziell zu stärken. Augenblick, die Schulden der 18 ärmsten Länder sind ja bereits gestrichen worden. Das ist immerhin ein Prozent der geschuldeten Beträge. Nettes Geschenk oder? Kenia zum Beispiel erhält jedes Jahr 100 Millionen Euro Entwicklungshilfe, aber es zahlt 600 Millionen für seine Schulden. Wie soll es denn da zurechtkommen? Wenn die Menschen in ihrem Land nichts mehr zu essen haben revoltieren sie. Sie werden kämpfen. Sie werden sich ihr Essen dort holen wo es etwas zu holen gibt. Wollen wir das wirklich? Und die, die etwas besitzen, wo wollen die leben? Etwa eingeschlossen in bewachten Vierteln? Sao Paolo in Brasilien, eine der bevölkerungsreichsten Städte der Welt, dort leben in einem Slum drei Millionen Menschen. So viele Arme auf einem Fleck. Und was tut man für sie? Wir müssen eindringlich an die reichen Industriestaaten appellieren. An Ihre Bereitschaft mehr zu geben. Diese Menschen haben ein Recht auf Nahrung, Kleidung, eine Unterkunft. Und ein Recht auf mehr Bildung. Gerade in diesen Ländern ist das notwendig. Diese Menschen brauchen für Ihre Entwicklung mehr als nur materielle Hilfe. Man muss Ihnen die Techniken beibringen, Werkzeuge liefern und Aufträge an sie vergeben, damit sie Praxis bekommen. Ja! Die Chinesen sagen es ist besser jemandem das Fischen beizubringen als ihn mit Fisch zu füttern. Die Menschen müssen aufwachen. Wir müssen das der ganzen Welt klar machen. Viele Institutionen, viele Menschen überall auf der Welt kämpfen dafür und wir müssen uns alle an diesem Kampf beteiligen. Schreibt jetzt für eure Zeitung Kinder, geht schon! Überzeugt die Menschen. Es ist wichtig den Teil der Menschheit, der kein Glück hat, nicht am Wegrand stehen zu lassen. Das Gleichgewicht unserer Welt steht auf dem Spiel.
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