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Wellenoptik – Polarisation

Die Polarisation des Lichts beschreibt die Schwingungsrichtung des elektrischen Feldes einer Lichtwelle. Lerne, wie polarisiertes Licht entsteht, welche Polarisationszustände existieren und wo es Anwendungen wie in der Fotografie hat. Neugierig geworden? Das und mehr wirst du im folgenden Text erfahren!

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Was ist die Polarisation von Licht?**

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Wellenoptik – Polarisation
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Grundlagen zum Thema Wellenoptik – Polarisation

Polarisation – Definition

In diesem Text befassen wir uns mit der Polarisation des Lichts. Zuerst wollen wir eine Definition formulieren, um zu klären, was damit gemeint ist.

Als Polarisation von Licht bezeichnet man in der Physik die Richtung der Schwingung des elektrischen Feldes einer Lichtwelle.

Was das genau bedeutet, wie polarisiertes Licht erzeugt werden kann und wo es Anwendung findet, wollen wir im Folgenden klären. Dazu solltest du schon wissen, dass man Licht als elektromagnetische Welle beschreiben kann und die damit verbundenen Eigenschaften von Licht kennen.

Polarisation – einfach erklärt

Wir wissen bereits, dass wir Licht als elektromagnetische Transversalwelle beschreiben können. Transversalwelle bedeutet, dass die Schwingung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung erfolgt. Im Falle von Licht schwingen elektrische und magnetische Felder senkrecht zur Ausbreitungsrichtung und senkrecht zueinander.

Polarisation Physik

In der Abbildung ist die Ausbreitungsrichtung der gezeigten Lichtwelle in $x$-Richtung dargestellt. Die Schwingungsrichtung des magnetischen Feldes wird durch die rote Sinuskurve dargestellt, die Schwingungsrichtung des elektrischen Feldes wird durch die blaue Sinuskurve dargestellt. Beide Sinuskurven schwingen senkrecht zu ihrer Ausbreitung in $x$-Richtung.

Die Polarisation bezieht sich in der Regel auf das elektrische Feld des Lichts. Da das magnetische Feld immer senkrecht auf dem elektrischen steht, reicht das Wissen über das elektrische Feld aus, um die Polarisationseigenschaften der Lichtwelle vollständig zu beschreiben. Das elektrische Feld wird durch den elektrischen Feldvektor $\vec{E}$ beschrieben.

Als Schwingungsrichtung oder auch Schwingungsebene bezeichnet man die Ebene, in der der elektrische Feldvektor schwingt. In der Beispielillustration breitet sich die Welle in $x$-Richtung aus. Das elektrische Feld schwingt in der $x\text{-}y$-Ebene, und darin in $y$-Richtung.
Das heißt, die Auslenkung der Schwingung wird in $y$-Richtung größer und kleiner und bildet Wellenberge und Wellentäler, während die Wellenlänge, also der Abstand zwischen zwei Wellenbergen, in $x$-Richtung messbar ist.

Mit der Polarisation beschreibt man die Ausrichtung der Schwingungsebene, die durch die Schwingungsrichtung des elektrischen Feldes gegeben ist. Je nach Eigenschaften des Lichts werden verschiedene Polarisationszustände unterschieden: unpolarisiertes Licht, linear polarisiertes Licht und zirkular polarisiertes Licht. Diese sehen wir uns im Folgenden genauer an.

Polarisation – unpolarisiertes Licht

Licht, das von thermischen Quellen, zum Beispiel einer Kerze oder einer Glühlampe, emittiert wird, ist unpolarisiert. Das bedeutet, dass sich das Licht aus Einzelwellen zusammensetzt, die voneinander unabhängige Schwingungsrichtungen aufweisen. Diese Richtungen sind zufällig verteilt und überlagern sich. In unpolarisiertem Licht kommt in der Regel also jede beliebige Schwingungsrichtung vor.

Polarisation – linear polarisiertes Licht

In linear polarisiertem Licht schwingen alle Einzelwellen in dieselbe Richtung. Die Schwingungsebene kann dabei horizontal, vertikal oder in jedem beliebigen Winkel im Raum liegen, wobei die Schwingung nach wie vor senkrecht zur Ausbreitungsrichtung erfolgt. Bezogen auf das obige Beispiel würde linear polarisiertes Licht bedeuten, dass alle Einzelwellen genau wie die in der Abbildung gezeigte Welle in der $x\text{-}y$-Ebene schwingen, also parallel zueinander vertikal im Raum liegen.

Polarisation – zirkular polarisiertes Licht

Wenn linear polarisierte Wellen unter bestimmten Bedingungen überlagert werden oder besondere Bauteile durchqueren, ergibt sich zirkular polarisiertes Licht. In diesem besonderen Fall dreht sich die Schwingungsebene periodisch im Kreis. In der Natur kommt diese Form der Polarisation allerdings nur sehr selten vor.

In der folgenden Abbildung sind die drei Spezialfälle noch einmal dargestellt:

Polarisationsarten Übersicht

Ausbreitungsrichtung ist jeweils die $x$-Richtung. Neben den gezeigten Sonderfällen kann durch Überlagerung im Prinzip jede beliebige Polarisation, also Schwingungsrichtung, im Raum erreicht werden.

Erzeugung von Polarisation

Eine Möglichkeit, unpolarisiertes Licht zu polarisieren, ist die Verwendung von Polarisationsfiltern. Solche Polfilter bestehen aus speziellen Folien, die auf bestimmte Weise gestreckt werden. Auf diese Weise richten sich innerhalb der Folie Molekülketten parallel zueinander aus.

Wie funktioniert Polarisation im Polfilter

Wusstest du schon?
Polarisationsbrillen sind nicht nur für die Sonne nützlich! Viele 3D-Kinos nutzen ebenfalls Polarisationstechnologie, um die Bildschirme zu verdoppeln. Die Gläser in der Brille sorgen dafür, dass jedes Auge nur das passende Bild sieht, was den 3D-Effekt erzeugt. Das nächste Mal im Kino kannst du deinen Freunden von der Physik dahinter erzählen!

Wenn nun Licht, also ein elektrisches Feld, auf die Folie trifft, kann es abhängig von seiner Schwingungsrichtung gut oder schlecht absorbiert werden:
Schwingt das elektrische Feld in Richtung der Molekülketten, kann es Elektronen innerhalb der Ketten zum Schwingen anregen und wird daher absorbiert. Es wird also durch den Filter blockiert. Schwingt das Feld hingegen senkrecht zu den Molekülketten, kann es keine Schwingungen anregen und wird dementsprechend vollständig durchgelassen. Für alle anderen Winkel zwischen $0^\circ$ und $90^\circ$ wird das Licht geschwächt und nur der zu den Molekülketten senkrechte Anteil wird vom Filter vollständig durchgelassen.

Auf diese Weise ist das Licht hinter dem Polarisationsfilter senkrecht zu der Ausrichtung der Molekülketten polarisiert. So kann man einerseits aus unpolarisiertem Licht linear polarisiertes Licht erzeugen, oder aber andererseits auch bereits polarisiertes Licht gezielt blockieren.

Fehleralarm
Viele Schülerinnen und Schüler verwechseln Polarisation mit Modulation. Bei Polarisation geht es um die Ausrichtung des Schwingungszustandes, bei Modulation um die Änderung von Amplitude, Frequenz oder Phase einer Welle.

Neben Experimenten in der Wissenschaft kommen solche Polarisationsfilter auch in der Fotografie und in Brillen zum Einsatz. Warum das so ist, sehen wir im nächsten Abschnitt.

Polarisation – Sonnenlicht

Das Licht, das von der Sonne ausgeht, ist zunächst unpolarisiert. Allerdings kann Licht nicht nur durch Polarisationsfilter polarisiert werden, sondern auch bei Reflexion, Streuung und Brechung. Bei diesen Vorgängen wird das Licht in der Regel zwar nicht vollständig polarisiert, aber je nach Bedingungen zu einem großen Anteil. Das passiert beispielsweise bei der Streuung des Sonnenlichts in der Atmosphäre. So ist das Licht am Himmel abhängig von der relativen Position der Sonne unterschiedlich polarisiert. Das nutzen einige Insekten aus: Bienen können beispielsweise die Polarisation von Licht wahrnehmen. So können sie genau feststellen, in welcher Himmelsrichtung sich die Sonne befindet, ohne die Sonne selbst zu sehen.

Schlaue Idee
Wenn du gerne fotografierst, kannst du einen Polarisationsfilter für deine Kamera verwenden. Er hilft dir, Reflexionen auf Wasser und Glas zu minimieren und den Himmel blauer erscheinen zu lassen.

Ausblick – das lernst du nach Wellenoptik – Polarisation

Vertiefe dein Verständnis für Licht mit den Themen zum Welle-Teilchen-Dualismus! Die Themen wie der Fotoeffekt oder das Photon geben dir weitere Einblicke!

Zusammenfassung – Polarisation

  • Als Polarisation von Licht bezeichnet man die Richtung der Schwingung des elektrischen Feldes.
  • Es gibt unpolarisiertes Licht, linear polarisiertes Licht und zirkular polarisiertes Licht.
  • Bei unpolarisiertem Licht schwingt das elektrische Feld zufällig in allen möglichen Raumrichtungen.
  • Bei linear polarisiertem Licht schwingt das elektrische Feld in einer Vorzugsebene.
  • Bei zirkular polarisiertem Licht beschreibt der elektrische Feldvektor einen Kreis.
  • Polarisiertes Licht kann zum Beispiel durch die Verwendung von Polarisationsfiltern oder durch Reflexion und Brechung erzeugt werden.
  • Anwendungsbeispiele für Polarisationsfilter sind Experimente in der Wissenschaft, die Fotografie oder in Brillengläsern.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Polarisation

Was ist die Polarisation von Licht?
Was ist unpolarisiertes Licht?
Was ist zirkular polarisiertes Licht?
Was ist linear polarisiertes Licht?
Wie kann Licht polarisiert werden?
Ist Sonnenlicht polarisiert?
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Transkript Wellenoptik – Polarisation

Licht besteht aus elektromagnetischen Schwingungen. Diese Schwingungen erfolgen bei natürlichen Lichtstrahlen in allen Richtungen des Raumes. Lässt man jedoch den Lichtstrahl durch einen speziellen Filter fallen, so wird lediglich eine Schwingungsebene hindurch gelassen. Derartiges Licht mit nur einer ausgezeichneten Schwingungsebene nennt man polarisiertes Licht. Viele Insekten können übrigens polarisiertes Licht nach seiner Polarisationsrichtung unterscheiden. Sie können das sogar nutzen, um sich zu orientieren. Polarisiertes Licht lässt sich zum Beispiel durch einen Kalkspat-Kristall erzeugen. Blicken wir hindurch, erscheint die dahinterliegende Schrift doppelt. Mit einem Polfilter kann man regulieren, welches Licht mit welcher Schwingungsebene durchgelassen wird. So kann man Spiegelungen auf glänzenden Flächen vermindern. Dadurch verbessert sich der Kontrast bei Fotos oder Filmaufnahmen. Und gute Sonnenbrillen haben auch polarisierende Gläser. Dann blenden uns die Lichtwellen nicht mehr so sehr und wir können die Sonne genießen.

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