Willi auf der Alm
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Grundlagen zum Thema Willi auf der Alm
Willi besucht Doris und Josef Schneider, die auf knapp 1400 Meter Höhe eine Alm bewirtschaften. In den Sommermonaten kümmern sie sich um 40 Milchkühe. Dadurch, dass diese ungefähr 100 verschiedenen Kräuter fressen, die auf den Bergwiesen wachsen, geben sie eine besonders schmackhafte Milch. Der Milchrahm wird dann im Butterfass zu Butter und Buttermilch verarbeitet. Auch Käse wird auf der Alm hergestellt. Willi macht sich überall nützlich. Dann ist der Sommer vorbei. Wenn die gesamte Herde unverletzt geblieben ist, werden die Tiere zum Almabtrieb mit Blumenkränzen und Festtagsglocken geschmückt.
Transkript Willi auf der Alm
Wo geht das hin das Rohr im Klo? Wer bringt meine Post nach Mexiko? Wie werde ich Astronaut, wie wird ein Haus gebaut? Willi will’s wissen. Wie wird man eigentlich Bürgermeister? Und warum klebt Tapetenkleister? Wie löscht die Feuerwehr, wo kommt die Kohle her? Willi will’s wissen.
Willi: Ja was gibt es denn da zu gucken? Das ist normal, hat der Josef jedenfalls gesagt. Was ist denn das überhaupt?
Josef: Das ist ein Melkschemel.
Willi: Ein Melkschemel. Ja das trifft sich auch gut. Ich bin nämlich heute in einem Kuhstall. Aber dieser Kuhstall der steht nicht irgendwo auf dem platten Land. Kommt mal mit zum Fenster. Wir sind hoch oben auf dem Berg, genauer gesagt auf einer Alm.
Josef: Willi das heißt nicht Alm. Das heißt Alpe. Was geht auf der Alpe ab? Um das zu erfahren, bin ich heute zu Gast bei der Familie Schneider auf der Ornach Alpe. Bauer Josef, seine Frau Doris und die Kinder Christof, Karin und Peter. Josef? Wie hoch sind wir denn hier eigentlich?
Josef: Hier sind wir 1395 Meter.
Willi: Fast 1400 Meter?
Josef: Ja.
Willi: Also ich sage Alm, du sagst?
Josef: Alpe heißt das.
Willi: Kann ich eigentlich Alm sagen oder ist das falsch, wenn ich das sage?
Josef: Nein. Das kannst du sagen. Hier im Allgäu sagt man Alpe.
Willi: Was machen wir denn jetzt mit diesem Melkschemel? Melken, oder?
Josef: Ja da wird jetzt gemolken. Ja, da müssen die Kühe gemolken werden. Die Zitzen massieren bis die richtig voll sind und dann kann man richtig anfangen, melken. Das nennt man vormelken.
Willi: Aber immerhin ist das ein Beweis, dass braune Kühe auch Milch und keinen Kakao geben.
Josef: Möchtest du mal probieren?
Willi: Gerne.
Josef: Komm mal her.
Willi: Ja Moment mal. Ok. Das habe ich noch nie gemacht.
Josef: Komm Willi, komm.
Willi: Das mache ich für alle Milchbubis. Das mache ich nicht freiwillig.
Josef: Milch ist gesund.Schmeckt doch richtig gut.
Willi: Milch halt, also. Bergmilch. Und davon wollen wir jetzt ganz viel. Ladies haltet eure Euter bereit.
Josef: Geht das nicht Willi?
Willi: Doch alles in Ordnung.
Josef: Kommt bei dir auch nichts? Ich höre auch nichts. Das muss man doch hören.
Willi: Sind das alles deine Kühe?
Josef: Nein. Die gehören verschiedenen Bauern hier vom Dorf unten.
Willi: Wie jetzt?
Josef: Da sind verschiedene Bauern, die bringen ihre Kühe praktisch in die Sommerwäsche zu uns.
Willi: Das heißt unten im Tal die Bauern die machen jetzt Urlaub, oder wie?
Josef: Nicht ganz aber die haben halt einige Kühe, bringen die im Sommer weg, damit sie weniger Arbeit haben. Und sie das Futter auf dem Heimbetrieb, haben sie dann im Winter mehr Futter.
Willi: Ja ich weiß, ihr wollt auch gemolken werden. Aber wir müssen uns jetzt erstmal um die Kuhmilch kümmern. Die wird nämlich hier an der Milchwaage aufgehängt und dann kann man sehen, wieviel Liter eine Kuh gegeben hat. Ein bisschen ruhiger. Acht Liter. Und das wird dann hier aufgeschrieben. (Endreß Rupert?) 8 Liter. Also so heißt die Kuh nicht. Das sind die Namen der Bauern, denen die Kühe gehören. Und wenn alle Kühe gemolken worden sind, dann geht es raus. Komm Linda, geh schon. Jetzt lass dich doch nicht so bitten.
Josef: Hinaus, hinaus.
Willi: Nicht runter. Hoch geht es. 40 Kühe hat Josef im Stall. Drei Monate sind sie im Sommer hier oben. Und auch nur in dieser Zeit sind die Schneiders hier um sich um die Tiere zu kümmern. Eigentlich leben sie in Österreich. Dafür ist dann noch später Zeit. Wir wollen doch jetzt auf die Weide. Josef? Was soll ich denn sagen? Was rufst du immer?
Josef: Hoi, Hoi, Hoi.
Willi: Hoi, Hoi, Hoi. Nur sehr fitte Kühe sind für das Leben auf einer Alpe geeignet. Schließlich geht es steil bergauf bis zu 1600 Meter hoch. Hoi, Hoi. Gras ist ja hier unten. Ist das anders als Rasen im flachen Land?
Josef: Wir haben hier auch…also ungefähr 100 verschiedene Kräuter hier auf dieser Weide.
Willi: Und die werden gefressen von den Kühen?
Josef: Ja und unten im Tal sind dann vielleicht noch sieben, acht verschiedene Kräuter.
Willi: Achso.
Josef: Auf der Wiese.
Willi: Das ist ja viel weniger.
Josef: Ja. Viel weniger, ja.
Willi: Und bedeutet das tatsächlich, dass die Milch deswegen einen anderen Geschmack kriegt?
Josef: Ja, die hat dadurch einen sehr anderen Geschmack.
Willi: Schöner Arbeitsplatz würde ich sagen.
Josef: Die Berge hier? Wahnsinn. Da kann man wieder richtig aufdampfen.
Willi: Wie hoch sind denn die dahinten?
Josef: Ja die sind 2200 sind da die höchsten, 2300.
Willi: Soll ich mal einen Echotest machen?
Josef: Ja.
Willi: Naja.
Josef: Das kannst du doch besser
Willi: Kannst du eigentlich jodeln?
Josef: Ja, nein…
Willi: Ja was jetzt? Ja oder nein?
Josef: Ich kann das nicht mehr. Ich erstens bin ich sehr verkühlt und zweitens…
Willi: Komm, das ist doch eine Ausrede. Komm, mal nur einen ganz kleinen Jodler. Nur ein Juhu. Bitte, Josef?
Josef: Ja ich...
Willi: Wir zu zweit.
Josef: Ok das meinst du.
Willi: Ich stelle mich auch neben dich. Juhuhu.
Josef: Juhuhuhu.
Willi: Die Weide ist riesig. Sie gehört mehreren Bauern. Irgendwo weit hinter den Bäumen ist ein Zaun. Die Kühe können also nicht abhauen. Und damit Josef die Tiere auch wiederfindet, wenn er sie abends zum Melken in den Stall treibt, tragen sie große Glocken. Wer geglaubt hat, hier oben gibt es auch ein Plumpsklo, den muss ich enttäuschen. Dafür ist so eine Alphütte ganz besonders aufgebaut. Hier geht es nämlich vom Ziegen-, Kühe- und Schweinestall in die Käserei. Hier wird übrigens auch Butter gemacht. So, jetzt spritz mich nicht nass. Und von hier in die Küche. Hallo Karin.
Karin: Hallo.
Willi: Und hier geht es jetzt…Wohin geht's denn hier?
Karin: Ins Schlafzimmer von Doris und Josef.
Willi: Lacht. Und hier sieht man wieder gut, dass es nicht nur altmodisch zugeht, ein alter Herd, der mit Holz geheizt wird, auch ein moderner. Au. War nur Spaß.
Karin: Ja, aber Fernseher haben wir hier oben keinen.
Willi: Habt ihr keinen?
Karin: Nein.
Willi: Dafür eine Menge Arbeit?
Karin: Ja.
Willi: Kann ich was helfen?
Karin: Ja. Du kannst gleich mit anpacken. Hier das. Die Milch kannst du mal da raus zu den zwei Damen bringen.
Willi: Bedienen. Die Schneiders bewirten auf der Ornach Alpe nämlich Touristen. Grüß Gott. Seid ihr echte Bergsteiger oder mit der Seilbahn hoch?
Gast: Halb und halb.
Willi: Ok. Prost, Tobias.
Tobias: Prost.
Willi: Trink.... Das sieht ja aus. Verbringst du jetzt deine Ferien hier oben?
Tobias: Ja, den ganzen Sommer.
Willi: Ach so und dann hilfst du mit, oder?
B4: Mhm..
Willi: Bedienen?
Tobias: Ja alles.
Willi: Was denn noch?
Tobias: Melken.
Willi: Wo wohnst du normalerweise?
Tobias: Schwarzenberg in Österreich.
Willi: In Österreich. Im Tal oder auch auf dem Berg?
Tobias: Tal.
Willi: Bei deinen Eltern zu Hause?
Tobias: Mhm,ja.
Willi: Und die vermisst du dann gar nicht, wenn du den ganzen Sommerferien hier über bist?
Tobias: Nein.
Willi: Was macht man da so lange hier oben? Das wird ja irgendwann langweilig, oder?
Tobias: Nein, immer das gleiche. Was machst du den ganzen Tag?
Willi: Ja. Ich stelle die ganze Zeit nur Fragen. Prost.
Tobias: Prost.
Willi: Das hier in der Milchkanne ist eine komische Milch.
Doris Ja, Willi. Das ist auch richtiger Rahm und keine Milch.
Willi: Rahm?
Doris: Rahm haben wir hier.
Willi: Kannst du mir mal Rahm erklären?
Doris: Ja. Da haben wir die Milch.
Willi: In den Tellern drin?
Doris: Und die ist jetzt in den Tellern in diesen Gefäßen. Und die ist jetzt über Nacht gestanden. Und da hat sich jetzt richtig schöner Rahm, hier sieht man das ganz gut, gebildet.
Willi: Was ist das?
Doris: Das ist unser Butterfass. Schau mal.
Willi: Und da kommt der Rahm rein, oder?
Doris: Da kommt jetzt der Rahm rein.
Willi: Also habe ich nur geraten.
Doris: So.
Willi: Deckel drauf.
Doris: Deckel drauf. Jetzt müssen wir warten bis, da haben wir das Schauglas, bis da sich dann Butter zeigt.
Willi: Wie erkennt man Butter?
Doris: Jetzt ist das Sahne solange das schlägt. Also erst zuerst Schlagsahne und nach circa zehn Minuten sind die ersten Butterflocken sichtbar.
Willi: Jetzt kommen so festere Teile schon, die an das Fenster geschleudert werden. Ausschalten.
Doris: Aber jetzt muss das sein. So jawohl, siehst du? Schau mal. Da hat sich jetzt das Wasser getrennt. Jetzt haben wir Butter hier. Du machst jetzt gerade, dass die schön fest wird.
Willi: Hast du eine Mutter, dann hast du immer Butter. Mutter ist die beste Frau. Das macht Spaß.
Doris: Schön kneten bis das so sich schön so streichen lässt. Schau mal.
Willi: Und Kahn nimmt den Ball, Abschlag. Richtig voll?
Doris: Richtig schön voll und gut reindrücken. Nimm dir das Holz und streifen das so ab.
Willi: Darf ich auch mal?
Doris: Das kannst du auch.
Willi: Ah ja. Moment.
Doris: Ja das fällt dann raus. Gut.
Willi: Sieht super aus, oder?
Doris: Ja schön, nicht?
Willi: Herzlichen Glückwunsch.
Doris: Auch so.
Willi: Glitsch. Habt ihr mal ein Stück Brot? Dann können wir das gleich mal probieren.
Doris: Ja.
Willi: Danke. Schmeckt gut.
Doris: Hm.
Willi: Eine Alm oder Alpe wie man im Allgäu sagt, ist so etwas wie ein Bauernhof auf Zeit. Drei Monate im Jahr leben Doris und Josef hier um sich um das Vieh zu kümmern. Verschiedene Bauern aus dem Tal schicken ihre Kühe zu den Schneiders auf die Alpe. Und weil die Kühe hier oben viele Kräuter fressen, die im Tal nicht wachsen, geben sie besonders gute Milch. Und schon geht es weiter mit den Jobs, die auf einer Alpe erledigt werden müssen. Mit zickigen Ziegen Gassi gehen. Die Hühner füttern und Eier holen. Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben. Wie viele Hühner? Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben. Sehr gute Arbeit. Tschüss Mädels. Und jetzt bringe ich Feuerholz. Das brauchen wir zum Käse machen.
Josef: Langsam.
Willi: Milch muss man…?
Josef: Ganz ruhig umgehen.
Willi Ok. Die Milch hat jetzt 32 Grad. Und das schütten wir jetzt auch rein?
Josef: Das ist ein Lab, ja.
I: L A B, ja?
Josef: Lab. Das ist ein Stoff, der wird aus dem Kälbermagen gewonnen.
Willi: Das riecht ein bisschen sauer.
Josef: Ja richtig. Ganz langsam rein.
Willi: Alles?
Josef: ja, ganz langsam. Hier am Rand ganz langsam schüttest du das rein.
Willi: Lab ist ein Enzym eine Art Eiweiß. Es bewirkt, dass die Milch gerinnt und nach ungefähr einer halben Stunde fest wird. Aha. Das ist jetzt ja wie Joghurt.
Josef: Siehst du, wie hier schon die Molke kommt?
Willi: Ja.
Josef: Das ist schon Molke.
Willi: Was ist denn Molke jetzt? Die Flüssigkeit, die übrig bleibt ist die Molke. Jetzt der Fingertest. Die Masse muss möglichst glatt brechen.
Josef: So. Jetzt können wir anfangen. Zum Bruchschneiden heißt das.
Willi: Mit einer Käseharfe zerkleinert Josef den möchte gern Käse zu Kaffeebohnen kleinen Bröckchen. Sieht gut aus. Zum Schluss noch einmal Holz nachlegen und die letzte Rührrunde übernimmt zum Glück für eine Stunde das Rührgerät. Sieht ja abenteuerlich aus. Du machst das jetzt wie ein Fischer in der Nordsee.
Josef: Annehmen. Ja.
Willi: Ach so.
Josef: Beide Hände.
Willi: Wie ein Fischer in der Nordsee.
Josef: Genau, ja. Jetzt haben wir den Käse schon.
Willi: Ah, sehr schön. Sehr interessant.
Josef: Dann so auch machen, ja. Jawohl.
Willi: Jetzt haben wir ja schon ein Käserad.
Josef: Ja.
Willi: So kommt das zustande, oder wie?
Josef: Ja. So gibt es Käse.
Willi: Und die Käsemasse wuchten wir jetzt raus und pressen sie samt Käsetuch in eine Käseform.
Josef: Und das fest pressen.
Willi: Hier auch noch?
Josef: Ja genau.
Willi: Form rein?
Josef: Immer, ja.
Willi: In die runde Form rein?
Josef: Ja.
Willi: Man könnte ja eigentlich auch eckigen Käse machen, oder?
Josef: Ja könnte man auch.
Willi: Aber?
Josef: Aber dann rollt er nicht mehr.
Willi: Aber das Prinzip ist wie bei einem Sieb.
Josef: Ja genau.
Willi: Käse bleibt drin, Wasser kommt raus. Molke.
Josef: Molke, nicht Wasser.
Willi: Wir pressen den, weil die Molke rausgepresst werden muss, oder?
Josef: Ja richtig. Du denkst gut mit Willi.
Willi: Die letzten Tropfen. Genauer sind es viele Liter Molke, die beim Käse machen übrigbleiben. Und die bringe ich den Schweinen. Hallo ihr Schweine. Wollt ihr Molke? Wollt ihr Molke? Hier ist sie. Hey, du musst auch was kriegen. Also bitte benehmt euch doch ein bisschen. Esst doch nicht wie die Schweine. Und jetzt werfe ich noch einen Blick in den Keller, wo der fertige Käse lagert. Hey in die Katakomben geht es jetzt. 30 Kilo Käse, wie viel Liter Milch stecken da drin?
Josef: Das sind 300 Liter Milch. Man braucht pro Kilogramm Käse ungefähr zehn, elf Liter Milch.
Willi: 300 Liter? Da ist ja richtig Arbeit dahinter.
Josef: 300 Liter, ja.
Willi: Zack, zack, zack, zack. Dieses ganze Regal das ist voller Käse. Die Kühe aber, die du melkst das sind ja nicht deine. Die Milch ist ja auch eigentlich nicht dir. Wem ist denn dann der Käse?
Josef: Ja der wird nachher verteilt, praktisch. Von den verschiedenen Bauern, wo die Kühe hier haben, da wird die Milch aufgeschrieben und der Käse wird dann verteilt. Das wird so gemacht im Herbst.
Willi: Und jeder Bauer kriegt dann seinen Käse?
Josef: Ja.
Willi: So läuft das?
Josef: Ja.
Willi: Der Peter und ich wir machen jetzt Sport. Wie heißt die Sportart?
Peter: Alpengolfen.
Willi: Wo sind die Schläger und die Bälle?
Peter: Die Bälle liegen hier. Der Schläger ist das.
Willi: Eine Mistgabel und wo sind die Bälle denn?
Peter: Die liegen da. Die Kuhfladen.
Willi: Die Kuhfladen? Was machen wir damit jetzt?
Peter: Ja wie beim Golf spielen.
Willi: Mach mal vor bitte. Ich halte mal die Sense.
Peter: Die werden hier verteilt.
Willi: Ist das jetzt so ein Spiel, was du zum Zeitvertreib machst, oder was ist das?
Peter: Das wird…Jeden Herbst wird das auf den Alpen gemacht, damit das Gras wieder nachwachsen kann an den Stellen und ringsum dient der Mist als Dünger.
Willi: Das heißt, wir gehen jetzt über die ganze Wiese und suchen die Kuhfladen?
Peter: Genau.
Willi: Die sind aber gut versteckt.
Peter: Ich sehe schon welche.
Willi: Du hast da die bessere Erfahrung. Wo denn?
Peter: Hier! Hier ist ein frischer.
Willi: Jetzt wird es gefährlich.Oh, was macht man in dem Fall?
Peter: Weiter. Bis am Abend hast du noch mehr.
Willi Scheiß Job. In dem Fall darf man das wirklich sagen. Ich glaube, wir haben jetzt genug Fladen geschlagen.Siehst du noch welche?
Peter: Du stehst gerade in einem Willi.
Willi: Ah ist das eklig. Peter warte mal. Mir ist gerade was eingefallen. Das sind die Alpen. Die sind traumhaft. Und wenn man schlecht träumt, dann hat man doch einen Alptraum. Hat das irgendwas mit der Alpe oder den Alpen zu tun?
Peter: Nein, ganz bestimmt nicht.
Willi: Nicht.
Peter: Nein.
Willi: Weißt du denn, was das dann bedeutet?
Peter: Tut mir leid. Habe noch nie nachgeschaut das.
Willi: Ok. Ich meine, ich kann dir keine Löcher in den Bauch fragen. Aber ich finde es trotzdem raus. Entschuldigung. Ich bin schon eingenickt. Ihr wollt ja noch wissen, woher das Wort Alptraum kommt. Ich habe eben mal nachgeschaut. Das ist ein uraltes Wort von den Germanen. Alp – ein koboldhafter, gespenstischer unterirdisch lebender Geist. Nachts setzt er sich auf die Brust des Schlafenden und bewirkt so ein drückendes Gefühl, was Angst macht. Daher nennt man Träume, die Angst machen, Alpträume. Also ich hoffe, dass ich heute höchstens von der Alpe von der Doris und dem Josef träume. Gute Nacht ihr Beiden.
Doris: Gute Nacht Willi.
Josef: Gute Nacht Willi.
Willi: Gute Nacht Jungs.
Tobias: Gute Nacht Willi.
Peter: Gute Nacht Willi.
Willi: Gute Nacht Karin.
Karin: Gute Nacht Willi.
Willi: Schlaft schön. Außer zu Butter verarbeiten die Schneiders die Milch auch zu Käse. Das Lab bewirkt, dass die Milch auch gerinnt. Damit der Käse rund und fest wird, presst ihn Josef mit einem Drehkreuz in die Form und die Molke läuft aus. Molke kann man übrigens trinken und schmeckt nicht nur den Schweinen. Für einen 30 Kilo Käse musste Josef 300 Liter Milch melken. Ich blamiere mich. Du hast mich ja verkleidet, ich sehe aus wie ein Affe. Wieso hast du denn das gemacht?
Josef: Ja wir gehen heute nach unten ins Tal.
Willi: Aber da gehe ich doch nicht so runter.
Josef: Doch. Aber wir müssen das den Kühen anziehen.
Willi: Ach so. Das ist nicht für mich?
Josef: Nein, das ist nicht für dich.
Willi: Gott sei Dank. Die Ornach zieht Heim.
Josef: Ja aber schnell jetzt. Komm her.
Willi: Denn da kommt schon die Herde von der Nachbaralpe. Heute ziehen nämlich nicht nur die Schneiders, sondern auch die umliegenden Bauern nacheinander zurück ins Tal. Viehscheid heißt das im Allgäu, in anderen Regionen Almabtrieb. Und weil Viehscheid für die Bauern ein Festtag ist, ziehen sie die Tracht an und schmücken auch die Tiere. Wir nehmen den Kühen jetzt die ganzen Glocken weg, schreiben den Namen des Bauern dran und die Kühe, die kriegen jetzt besondere Glocken, Festglocken. Lasst mich mal bitte dazwischen. Ihr braucht noch eine Festglocke. Ach so. Hier geht es ja auch rein. Ist das zu eng Linda. Nein das geht, oder. Entschuldigung. Ich habe dein Ohr eingeklemmt. Entschuldigung. Ey ihr Kühe ihr könnt mich doch nicht zerquetschen. Muh. Und los geht es meine Damen. Immer Berg ab. Die Richtung stimmt in jedem Fall. Auf du Kuh sonst reiche ich dich ins Tal. Mir war gar nicht klar, wieviel Power in Kühen steckt. Die können ganz schön loslegen. Geschmückt werden die Kühe übrigens nur, wenn die gesamte Herde den Sommer über unverletzt geblieben ist und alle Tiere heil zurück ins Tal kommen. Sind das jetzt alles Touristen, die hier stehen oder auch Einheimische?
Josef: Sind auch Einheimische. Das sieht man aber an der Tracht. Die Einheimischen erkennt man gleich da raus. Servus. Hoi. Servus. Grüß Gott.
Willi: So. Jetzt weiß ich auch, warum das Viehscheid heißt. Weil, das Vieh wird jetzt geschieden zu den verschiedenen Bauern. Weil, die 40 Kühe, die oben auf der Alp stehen, die kommen jetzt zu verschiedenen Bauern.
Zu ihrem Besitzer nämlich. So richtig Lust auf ihren Heimatstall scheinen manche aber nicht zu haben.Mal sehen, ob Linda gleich in den Hänger geht. Hoi, Hoi. Hoi. Geht doch. So liebe Kühe jetzt sagen wir den Leuten unten im Tal mal, was wir oben auf der Alpe gelernt haben. Glocken aus.
Wo geht das hin das Rohr im Klo? Wer bringt meine Post nach Mexiko? Wie werde ich Astronaut, wie wird ein Haus gebaut? Willi will’s wissen. Wie wird man eigentlich Bürgermeister? Und warum klebt Tapetenkleister? Wie löscht die Feuerwehr, wo kommt die Kohle her? Willi will’s wissen.
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