Anpassung der Tiere an ein Leben in der Stadt
Erfahre, wie sich wilde Tiere clever an das Leben in städtischen Gebieten angepasst haben. Entdecke die verschiedenen Lebensräume in der Stadt, die den Tieren ein neues Zuhause bieten. Interessiert? Dies und mehr erwartet dich im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Anpassung der Tiere an ein Leben in der Stadt
Anpassung der Tiere an ein Leben in der Stadt – Biologie
Eigentlich haben wir Menschen die Städte für uns selbst gebaut, doch es sind noch viele andere Bewohner eingezogen. Viele dieser wilden Tiere, die nun unsere Mitbewohner sind, haben sich an das Leben in Städten angepasst. Unsere Lebensweise und die Dinge, die wir so hinterlassen, werden von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt. Dafür passen sie ihr Verhalten und ihre Lebensweisen an die Bedingungen einer Stadt an. Aber warum ziehen Wildtiere in die Stadt? Und welche verschiedenen Lebensräume gibt es in der Stadt? Das wollen wir uns in diesem Lerntext etwas genauer ansehen.
Warum leben Tiere in der Stadt?
Städte bieten den Tieren eine Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen. Sie ersetzen oft Lebensräume, die in der Natur- und Kulturlandschaft selten geworden oder sogar ganz verschwunden sind.
Als europäische Hauptstadt der Tiere gilt übrigens die Hauptstadt Deutschlands. Die Vielfalt und die Anzahl an Tieren in der Stadt ist in Berlin sehr groß.
Städte sind Wärme- und Trockeninseln, denn in größeren Städten ist es generell einige Grad wärmer als am Stadtrand. Im Sommer speichern die geteerten Straßen Wärme und im Winter erhöhen die geheizten Gebäude die Umgebungstemperatur. Wilde Tiere werden auch vom großen Futterangebot in den Städten angelockt. An Mülleimern finden sie ohne viel Aufwand Futter. Die Lebensbedingungen sind hier besser als auf Feldern und Wiesen, wo landwirtschaftliche Monokulturen nur noch wenig Nahrung bieten.
Welche wilden Tiere leben in der Stadt? – Beispiele
Obwohl die Stadt durch Asphalt, Beton, Verkehr, Lärm und Abgase gekennzeichnet ist, leben viele Wildtiere dort. Einige Beispiele für wilde Tiere in der Stadt findest du in der folgenden Tabelle.
Beispiele für Tiere in der Stadt |
Beschreibung |
---|---|
Saatkrähe | Saatkrähen benötigen alte Bäume als Brutplätze und bilden in der Stadt – anders als auf dem Land – nur kleine Brutkolonien. Dies ist eine Anpassung an das begrenzte Nistplatzangebot. |
Honigbiene | Honigbienen nisten in alten, knorrigen Linden. Diese Bäume findet man aber in den Städten nur selten. Häufig werden aber Honigbienen als Nutz- bzw. Haustiere in der Stadt gehalten. |
Mauereidechse | Die Mauereidechse stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Die warme Stadt bietet für das Tier einen idealen Lebensraum. |
Feldhase | Feldhasen fühlen sich zwischen Gleisen auf brachliegenden Bahnstrecken sehr wohl. Diese steppenähnlichen Landschaften bieten für den Feldhasen und viele andere Pflanzen- und Tierarten bessere Lebensbedingungen als das Umland. Hier findet man zum Beispiel auch die Ödlandschrecke und die Wechselkröte. |
Waschbär | Der Waschbär ist nachtaktiv und sehr anpassungsfähig. Er ist ein Allesfresser und bedient sich gerne an Beeren, Früchten, Nüssen, Insekten, Würmern, Eiern und sogar Vögel und Mäuse stehen auf seinem Speiseplan. In besiedelten Gebieten findet er ein reichhaltiges Nahrungsangebot, zum Beispiel im Hausmüll. Der Waschbär wurde wegen seines Pelzes aus Amerika eingeführt. |
Steinmarder | Den Steinmarder trifft man oft in Siedlungsgebieten. Er ist ein eher unbeliebter Nachbar, da er gerne an den Kabeln im Motorraum vom Autos knabbert. Warum er das macht, ist nicht bis ins Detail geklärt. |
Rotwangenschmuckschildkröte | Auch aus Amerika stammt die Rotwangenschmuckschildkröte. Überforderte Schildkrötenhalter haben die Tiere ausgesetzt, die sich dann über die Zeit in ihrem neuen Lebensraum angesiedelt haben. |
Mauersegler | Der Mauersegler hatte seinen ursprünglichen Lebensraum in steilen Felslandschaften. Die hohen Gebäude in den Städten sind den Felslandschaften sehr ähnlich und daher für den Mauersegler ein bevorzugter Brutplatz. |
Weitere Tiere, die man nicht selten in Städten antrifft, sind Füchse, Biber, diverse Vogelarten oder auch Wildschweine. In einigen Städten der Welt werden zunehmend auch Wölfe und Bären gesichtet.
Welche Nachteile hat das Leben in der Stadt für Wildtiere?
Viele Tierarten haben sich an die Anwesenheit der Menschen gewöhnt. Siedlungsgebiete sind jedoch nicht ungefährlich für Wildtiere. Unter anderem sind hier die Straßen ein Problem.
Fahrzeuge stellen eine Gefahr für alle Tierarten in der Stadt dar und sie verursachen Verkehrslärm – eine Störungsquelle, die viele Wildtiere meiden. Damit verkleinert sich ihr Lebensraum zusätzlich.
Für viele kleinere Tierarten sind Straßen eine Barriere, die sie kaum überwinden können. Sind die Straßen eingezäunt, begrenzen sie den Lebensraum der Wildtiere. Außerdem werden für den Straßenbau offene Flächen zugebaut. Dies verkleinert oder zerstört vielerorts wertvolle Lebensräume für Wildtiere.
Dieses Video
Städte sind für viele Tiere gar nicht so lebensfeindlich. Im Gegenteil: Viele wilde Tiere haben in der Stadt eine Nische zum Leben geschaffen. Das Video erklärt dir, welche Tiere im Ökosystem Stadt leben und wo die Tiere in der Stadt leben.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen und dich auf ein Referat zu den Tieren in der Stadt bestens vorzubereiten. Viel Spaß!
Häufige Fragen zum Thema Wildtiere in der Stadt
Transkript Anpassung der Tiere an ein Leben in der Stadt
Unsere Städte sind geprägt von Asphalt, Beton und Glas. Verkehr, Lärm, Abgase und ständiger Wandel scheinen nicht viel Raum für die Natur zu lassen. Städte erscheinen manchmal sogar lebensfeindlich. Trotzdem ist die natürliche Vielfalt in manchen Metropolen sogar größer als in ihrem weniger besiedelten Umland. Aber wie gelingt es den Tieren, in der Großstadt zu überleben? In Städten spielen alte Bäume eine besondere Rolle bei der Verbesserung der Luftqualität. Und sie bieten zahlreichen Tieren Unterschlupf. So brauchen die Saatkrähen alte Bäume als Brutplätze. Anders als auf dem Land bilden sie in der Stadt nur kleine Brutkolonien. Eine Anpassung an das begrenzte Nistplatzangebot. Mehrere hundert Jahre alte Bäume, wie diese knorrige Linde, findet man in Städten nur selten. Aber hier hat sich in einem hohlen Ast ein entflohenes Bienenvolk eingenistet. Ehe die Honigbienen zu Haustieren wurden, waren solche Bäume ihr bevorzugtes Zuhause. Städte sind Wärmeinseln. Hier findet man viele Bewohner trockenwarmer Lebensräume, wie die Mauereidechse. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Möglicherweise ist sie als blinder Passagier in Zügen nach Deutschland gekommen. Brach liegende Bahnstrecken besitzen einen steppenähnlichen Charakter und beherbergen eine ganz besondere Pflanzen- und Tierwelt. So finden Feldhasen zwischen den Gleisen oft bessere Lebensbedingungen als in der monotonen Agrarlandschaft rund um die Stadt. Im Schotter der Gleisanlagen leben Tiere, die wie die Ödlandschrecke an extreme Hitze und Trockenheit angepasst sind. Wechselkröten stammen ursprünglich ebenfalls aus Steppengebieten und auch sie kommen mit den Lebensbedingungen in der Stadt gut zurecht. Ein relativ neuer Bewohner unserer Städte ist der Waschbär. Er ist ein anpassungsfähiger Allesfresser, der ursprünglich wegen seines Pelzes aus Amerika eingeführt wurde. Heute ist er in ganz Deutschland zu finden, auch wenn man ihn wegen seiner nächtlichen Lebensweise kaum zu Gesicht bekommt. Steinmarder, vielen Menschen besser bekannt als Automarder, fühlen sich ebenfalls in Städten wohl. Warum sie sich aber so gerne über die Kabel in den Motorräumen von Autos hermachen, ist bis heute nicht im Detail geklärt. Auch die aus Amerika stammende Rotwangenschmuckschildkröte ist mittlerweile in vielen Stadtgebieten anzutreffen. Überforderte Schildkrötenhalter haben sie hier ausgesetzt. Die schrillen Schreie der Mauersegler kennt jeder Stadtbewohner. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind steile Felslandschaften. Die hohen Gebäude in unseren Städten sind die bevorzugten Brutplätze der Mauersegler. Sie erfüllen hier die gleiche Funktion wie die Felswände in der freien Natur. Unsere Städte sind also gar nicht so lebensfeindlich. Viele Tierarten haben sich hier neue Nischen zum Leben geschaffen.
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