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Evolution des Menschen (Vertiefungswissen)

Erforsche die Entstehung und Entwicklung des Menschen durch archäologische Funde und Fossilien. Wer waren die Vorfahren des Menschen und wann fand die Menschwerdung statt? Interessiert? Entdecke hier die spannende Evolution des Menschen!

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Evolution des Menschen (Vertiefungswissen)
lernst du in der Oberstufe 7. Klasse - 8. Klasse - 9. Klasse

Grundlagen zum Thema Evolution des Menschen (Vertiefungswissen)

Evolution des Menschen – Biologie

Immer wieder liest man in den Nachrichten über neue Erkenntnisse zur Evolution des Menschen. Archäologen untersuchen Jahrmillionen alte Skelette und Knochenfragmente. Immer wieder tauchen neue Theorien und Beweise darüber auf, wie sich der Mensch entwickelt hat und welche Fähigkeiten wann erworben wurden. Aber was bedeutet Evolution des Menschen eigentlich? Wann fand die Entstehung der Menschheit statt? Und wer sind die Vorfahren des Menschen? Die Antworten auf diese Fragen findest du im folgenden Text.

Die Geschichte des Menschen

Die Geschichte des Menschen kann mittels verschiedener Fossilfunde rekonstruiert werden. Auch wenn diese teilweise wenig Ähnlichkeiten mit dem heutigen Menschen aufzeigen, belegen diese Funde bereits menschenähnliche Verhaltensweisen wie den aufrechten Gang. 1856 wurde der erste Neandertaler im Neandertal bei Düsseldorf gefunden. Er wurde damals aufgrund seines andersartig gebauten Körpers nicht als Mensch anerkannt. Es wurden Vermutungen aufgestellt, dass Krankheiten und Gewalteinwirkungen den Körperbau beeinflusst hätten. Weitere archäologische Funde belegten jedoch eindeutig, dass es menschliche Vorfahren gegeben hat, die einen vom heutigen Menschen abweichenden Körperbau aufwiesen. Der gefundene Neandertaler erhielt die Bezeichnung Homo neanderthalensis und dadurch eine Zuordnung zur Gattung Homo.

Im Jahr 1974 wurde in Äthiopien das Skelett eines Mädchens gefunden, das Lucy getauft wurde. Sie lebte vor ca. 3,5 bis vier Millionen Jahren und gilt als das älteste Fossil eines aufrecht gehenden Menschen.

Lucy erhielt als offizielle wissenschaftliche Bezeichnung den Namen Australopithecus afarensis.

In Laetoli (Tansania) konnten 1978 die Fußspuren einer Familie in Vulkanasche freigelegt werden. Diese lebten vor etwa $3,7$ Millionen Jahren und zeigten Ähnlichkeiten mit dem Australopithecus. Auch diese verwiesen auf den aufrechten Gang.
Mehrere Untersuchungen ergaben, dass die Gattungen Homo und Australopithecus nicht miteinander verwandt sind, jedoch aufgrund der vielen Knochenfunde eine gewisse Zeitspanne gleichzeitig existierten, bevor sich die Gattung Homo durchsetzte. Es fehlen in der Archäologie vereinzelt Fossilienfunde als Bindeglieder, um eventuelle Verwandtschaften aufzudecken. Diese fehlenden Bindeglieder werden als missing link bezeichnet.

Was bedeutet Evolution des Menschen?

Die Evolution des Menschen beschreibt auch den Prozess der Menschwerdung, der als Hominisation bezeichnet wird. Dazu zählen nicht nur die körperlichen, sondern auch die kulturellen Entwicklungen. Zur körperlichen Entwicklung des Menschen gehören der aufrechte Gang mit dem schüsselförmigen Becken, das die inneren Organe stabilisiert.

Den aufrechten Gang gab es schon vor der Entstehung der Gattung Homo. Trotzdem ist er natürlich ein wichtiges Merkmal des modernen Menschen.

Die Füße nahmen allmählich die heute leicht gewölbte Form an, um die Gewichtsverlagerung bei der Fortbewegung des Menschen besser auszugleichen. Durch den Gang auf zwei Beinen (Bipedie) wurden die Hände frei, was ganz neue Möglichkeiten mit sich brachte. Zudem änderte sich die Anatomie der Hand und der Daumen wurde länger. Dies ermöglichte das Biegen des Daumens zu allen Fingern und erlaubte mit dem daraus einhergehenden Präzisionsgriff bereits damals die Nutzung von Werkzeugen. Neben der fortschrittlichen Entwicklung des einfachen Werkzeugs aus Geröll, Steinen und Fauststeinen und späteren Techniken konnte der Mensch auf die Jagd gehen und sich gegen wilde Tiere besser wehren.

Evolution des Menschen Zeitstrahl

Im Gegensatz zum Australopithecus ernährte sich der Mensch nicht nur von Pflanzen, sondern auch von tierischer Nahrung. Daraus ergeben sich Veränderungen im Gebiss und Schädelbau: Die Kaumuskulatur wurde reduziert und der Schädel auf diese Weise umgebildet. Der Australopithecus besaß ein U-förmiges Gebiss und breite Eckzähne. Dagegen hat der Mensch eine parabole Gebissform, deren Eckzähne klein und leicht spitz geformt sind.

Kulturelle Evolution des Menschen

Die vermutlich wichtigste Voraussetzung für die Hominisation ist die Vergrößerung des Gehirnvolumens, die es dem Menschen ermöglicht, aufgrund einer steigenden Denkleistung mit Werkzeugen umzugehen sowie kulturelle Fähigkeiten, zum Beispiel Sprache, hochorganisierte Sozialstruktur sowie eine kooperative Arbeitsteilung zu entwickeln. Neben der Sprache traten auch die ersten künstlerischen Fähigkeiten auf. Funde zeigten, dass bereits vor $40\,000$ Jahren Musikinstrumente hergestellt und verwendet wurden. Im selben Zeitraum entstanden ebenfalls die ersten Höhlenmalereien.
Ebenfalls entwickelten sie verschiedene Schutzmaßnahmen gegen Kälte, Hitze und Naturgewalten, den Hüttenbau. So gaben die früheren Menschen nach und nach ihr Nomadenleben auf und wurden bereits vor $13\,000$ Jahren sesshaft. Dazu gehörte auch die Domestizierung von Tieren zur Nutztierhaltung und der Ackerbau.

Evolution des Menschen – Stammbaum

Die einfache Illustration stellt den Stammbaum des Menschen dar. Jedoch sind noch nicht alle Vorfahren des heutigen Menschen zweifelsfrei miteinander verbunden.

Arbeitsblatt Evolution des Menschen Stammbaum

In der folgenden Tabelle zur Evolution des Menschen sind weitere Details als Ergänzung zur Illustration aufgeführt.

Art Alter Merkmale
Ardipithecus ramidus 4,4 bis 5 Millionen Jahre
  • Aufrechter Gang
  • Gute Klettereigenschaft
  • Australopithecus afarensis
    „Lucy“
    3,8 bis 2,8 Millionen Jahre
  • Aufrechter Gang
  • Noch keine Werkzeugnutzung
  • Schädel affenähnlich
  • Australopithecus africanus 3,0 bis 2,3 Millionen Jahre Stirn- und Kieferform menschenähnlicher
    Homo rudolfensis 2,5 bis 1,8 Millionen Jahre
  • Menschenähnlicher Schädel
  • Stirn noch ohne Überaugenbogen
  • Große Zähne
  • Werkzeugnutzung
  • Homo ergaster 1,9 bis 1,4 Millionen Jahre Schädelform ähnlich des Homo sapiens
    Homo erectus 1,8 Millionen bis ca. 40 000 Jahre
  • Deutliche Überaugen-Stirnbögen
  • Kleine Zähne
  • Schmaler Wangenknochen
  • Nutzung Feuer
  • Faustkeile als Werkzeug
  • Hüttenbau
  • Homo neanderthalensis
    „Neandertaler“
    200 000 bis 30 000 Jahre
  • Der heutigen Schädelform sehr ähnlich
  • Feines Steinwerkzeug und Waffen
  • Eventuell die ersten Höhlenmalereien
  • Homo sapiens 195 000 Jahre bis jetzt
  • Der heutige Mensch
  • Höhlenmalerei
  • Evolution des Menschen – Zusammenfassung

    Kurz wiederholt entwickelte sich der Mensch vor drei bis zwei Millionen Jahren. Der direkte Vorfahre ist der Homo erectus. Die Gattung Homo entwickelte sich zeitgleich aus einer Nebenlinie des Australopithecus und setzte sich schließlich gegen ihn durch. Zu den typischen evolutionären Schritten des Menschen zählen die Anatomie des Beckens und der Füße für den aufrechten Gang, die Änderung des Gebisses von der U-Form zur parabolen Form, die Knochenanordnung der Finger für den Präzisionsgriff, die Werkzeugnutzung und die zunehmende Gehirngröße.

    Mit deinen hier erworbenen Kenntnissen zur Evolution des Menschen ist das Arbeitsblatt leicht zu lösen. Viel Erfolg!

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    Vorschaubild einer Übung

    Transkript Evolution des Menschen (Vertiefungswissen)

    Was macht einen Menschen aus oder ab wann ist ein Mensch ein Mensch? Das sind schwierige Fragen der Evolutionsforschung. Verschiedene archäologische Funde führten dazu, dass man unsere menschlichen Vorfahren relativ gut kennt. In diesem Video werde ich dir zeigen, wie sich der Mensch im Laufe der Evolution veränderte und dir zudem einige bedeutende Funde der Archäologie vorstellen.

    Neandertaler

    Im Jahr 1856 wurden im Neandertal bei Düsseldorf Überreste eines urtümlichen Menschen gefunden. Zunächst waren die Menschen empört, da die Anatomie dieses Menschen sich sehr von den heutigen Menschen unterschied.

    Viele stellten skurrile Vermutungen auf, dass der gefundene Mensch aufgrund von Krankheiten oder Gewalteinwirkung einen solch abartigen Bau hatte. Weitere archäologische Funde belegten aber eindeutig, dass es menschliche Vorfahren gegeben hat, die einen vom heutigen Menschen abweichenden Körperbau aufwiesen.

    Lucy - Australopithecus afarensis

    Beispielsweise wurde im Jahr 1974 in Äthiopien das älteste Fossil gefunden. Es handelt sich um das Skelett eines jungen Mädchens, das vor 3,5 bis 4 Mio. Jahre lebte. Von den Entdeckern wurde das Mädchen Lucy genannt. Der Name stammt aus einem Song der Beatles, den die Wissenschaftler am Abend des Fundes hörten.

    Offiziell heißt Lucy aber Australopithecus afarensis. Man konnte ableiten, dass Lucy aufrecht ging und damit stellt sie das älteste Fossil eines aufrecht gehenden Menschen dar.

    Prozess der Hominisation

    Ebenfalls spektakulär war 1978 der Fund von Fußspuren einer Familie bei Laetoli in Tansania. Sie sind 3,7 Mio Jahre alt und befinden sich in vulkanischer Asche. Die dort gefundenen Fußspuren lassen eindeutig auf einen aufrechten Gang schließen. Die menschlichen Vorfahren, die diese Spuren hinterlassen haben, werden aber wie Lucy noch nicht zur Gattung Homo gezählt.

    Den Prozess der Menschwerdung bezeichnet man übrigens als Hominisation. Man geht allerdings davon aus, dass über einen bestimmten Zeitraum hinweg Vertreter der Gattung Australopithecus und Homo zusammen existierten, bevor sich die Gattung Homo durchsetzte.

    Veränderungen im Körperbau

    Wir wollen uns im Folgenden anschauen, welche Merkmale sich während dieser Hominisation durchsetzten und was das für den Menschen bedeutete. Wie du eben gehört hast, gab es den aufrechten Gang schon vor der Entstehung der Gattung Homo. Nichtsdestotrotz ist er natürlich ein wichtiges Merkmal des modernen Menschen. Dieser aufrechte Gang wird u.a. durch einige charakteristische Veränderungen im Beckenbau ermöglicht.

    Beim modernen Menschen ist das Becken im Vergleich zu den Vormenschen schüsselförmig, sodass beim Stehen die inneren Organe guten Halt finden. Einhergehend damit sind gewölbte Füße, die beim Laufen ein Verlagern des Gewichtes von der Ferse zum Ballen erlauben.

    Durch den aufrechten Gang auf den zwei Hinterbeinen hatten unsere Vorfahren nun die Hände frei und konnten Werkzeuge benutzen. Dies wurde auch dadurch möglich, dass sich die Anatomie der Hand so veränderte, dass der Daumen nun jedem anderen Finger der Hand gegenüber gestellt werden kann. Somit wird der so genannte Präzisionsgriff möglich.

    Die Benutzung von Werkzeugen ist ein typisch menschliches Verhalten. Die ältesten fossilen Werkzeuge sind etwa 2 Mio Jahre alt. Bei diesen ersten Werkzeugen handelte es sich um einfache Geröllsteine, die durch Abschlagen auf einer Seite eine scharfe Kante bekamen. Später verwendete man auch Faustkeile.

    Veränderte Ernährung

    Was ist noch typisch Mensch? Man geht davon aus, dass die Gattung Australopithecus sich vorwiegend oder ausschließlich pflanzlich ernährte, während die Gattung Homo auch fleischliche Nahrung zu sich nahm. Daraus ergeben sich Veränderungen im Gebiss und Schädelbau. Die Kaumuskulatur wurde nämlich reduziert und der Schädel auf diese Weise umgebildet. Im Vergleich zu den affenähnlichen Vorfahren mit U-förmigem Zahnbogen und großen Eckzähnen besitzen Menschen ein Gebiss mit einem verkürzten, parabolischen Zahnboden und kleine Eckzähne.

    Vergrößerung des Gehirnvolumens

    Die wohl wichtigste Vorraussetzung für die Hominisation ist aber die Vergrößerung des Gehirnvolumens, die es dem Menschen ermöglicht aufgrund einer steigenden Denkleistung mit Werkzeugen umzugehen sowie kulturelle Fähigkeiten, wie z.B. Sprache, hochorganisierte Sozialstruktur sowie eine kooperative Arbeitsteilung zu entwickeln.

    Missing Link

    Obwohl man schon eine sehr gute Vorstellung von den menschlichen Vorfahren hat, fehlen oftmals immer noch fossile, bisher nicht entdeckte Übergangsformen der menschlichen Vorfahren. Man nennt eine solche fehlende Verbindung in einem Stammbaum auch Missing Link.

    Zusammenfassung

    Du hast in diesem Video gesehen, was eigentlich einen Menschen ausmacht und welche Merkmale sich im Zuge der Hominisation veränderten. Der aufrechte Gang, und die Benutzung von Werkzeugen wurden durch einige Änderungen im Körperbau möglich. Diese Änderungen betreffen den Gebiss- und Schädelaufbau, die Veränderung der Anatomie der Hände und Füße sowie des Beckens. Eine Vergrößerung des Gehirnvolumens ermöglichte höhere Denkleistungen. Tschüss!

    7 Kommentare
    1. Fands richtig gut👍👍👍👍👍🏼👩‍🎓👩🏽‍🎓👩🏽‍🎓👩🏼‍🎓👩🏻‍🎓

      Von Mimi P., vor fast 5 Jahren
    2. Dankeschön :) hab wirklich alles verstanden und war auch sehr anschaulich erklärt :D

      Von Renata K., vor mehr als 5 Jahren
    3. Das Video ist richtig Suuuuper!!!

      Von Toni Mayer, vor fast 6 Jahren
    4. Das Video ist richtig Suuuuper!!!

      Von Toni Mayer, vor fast 6 Jahren
    5. Super

      Von Mercedes R., vor etwa 6 Jahren
    Mehr Kommentare

    Evolution des Menschen (Vertiefungswissen) Übung

    Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Evolution des Menschen (Vertiefungswissen) kannst du es wiederholen und üben.
    • Nenne Vorteile des aufrechten Gangs.

      Tipps

      Der aufrechte Gang ermöglichte mit der Zeit weitere Entwicklungen des Menschen. Markiere hier nur die direkten Vorteile des aufrechten Ganges.

      Lösung

      Der aufrechte Gang brachte viele Veränderungen mit sich. Besonders vorteilhaft war dabei, dass die Hände nun frei waren. Die Fingerstellung veränderte sich etwas, sodass der Daumen nun jedem Finger gegenüberstand. Man spricht vom Präzisionsgriff. Mit Fingerspitzengefühl konnte nun auch mit Werkzeugen gearbeitet werden. Dadurch ergaben sich Vorteile bei der Jagd und der Verarbeitung von Nahrung und Fellen. Damit wurden die Grundlagen für unsere heutige Kultur gelegt.

    • Beschreibe, was 1856 im Neandertal bei Düsseldorf gefunden wurde.

      Tipps

      Vielleicht kennst du den Neandertaler? Hierbei handelt es sich um einen ausgestorbenen Verwandten des heutigen Menschen. Früher dachte man auch, dass es sich um einen Vorfahren des Menschen handeln könnte.

      Lösung

      1856 fand man bei Arbeiten in einem Steinbruch im Neandertal Überreste von Knochen. Zuerst dachte man, es handle sich um recht junge Knochen eines Menschen, der in dieser Region gestorben oder gar umgebracht worden war. Die Knochen wurden erst achtlos beiseite geworfen, später aber doch noch genauer von Wissenschaftlern untersucht.

      Es wurden einige offensichtliche Unterschiede zum menschlichen Skelett festgestellt. Dafür gab es damals zwei Erklärungen: Die einen glaubten, dass die Knochen durch Gewalteinwirkung auf den lebenden Menschen verformt wurden. Andere waren der Meinung, dass es sich gar nicht um die Knochen eines normalen Menschen handeln konnte.
      Einige weitere Untersuchungen und ähnliche Funde gaben ihnen mit der Zeit recht. Die Knochen gehörten zu einem nahen Verwandten des heutigen Menschen. Am Anfang war man sich nicht ganz sicher, ob es sich nicht auch um einen Vorfahren handeln könnte.

      Der Volksmund gab dem Fund den Namen Neandertaler. So wird diese Menschengruppe auch heute noch genannt. Der wissenschaftliche Name lautet Homo neanderthalensis (homo = Mensch).

    • Skizziere Veränderungen des menschlichen Skeletts, die mit dem aufrechten Gang zusammenhängen.

      Tipps

      Das Hinterhauptsloch ist die größte Öffnung im Schädel. Hier tritt das zentrale Nervensystem vom Schädel in den Wirbelkanal. Bei der Entwicklung des aufrechten Ganges wurde es Richtung Schädelmitte verlagert.

      Lösung

      Das Skelett des Menschen bzw. seiner Vorfahren hat einige Veränderungen durchgemacht, bis ein aufrechter Gang anatomisch überhaupt möglich war:

      • Das Hinterhauptsloch ist die größte Öffnung des Schädels. Hier tritt das zentrale Nervensystem (Gehirn + Rückenmark) aus dem Schädel aus und in den Wirbelkanal ein. Um einen aufrechten Gang zu ermöglichen, wurde es zur Schädelmitte hin verlagert.
      • Die Wirbelsäule ist nun doppelt S-förmig. Durch diese besondere Form kann sie Erschütterungen, die beim aufrechten Gang stärker auf die Wirbelsäule wirken, besser abdämpfen. Zudem wurde der Körperschwerpunkt ins Becken verlagert.
      • Die Darmbeinschaufeln sind nun nach innen gedreht, das Becken ist schüsselförmig. So werden die inneren Organe gehalten. Außerdem gibt es größere Ansatzflächen für den großen Gesäßmuskel, damit ein Ausstrecken der Beine möglich wird.
      • Es kommt zu einer leichten X-Bein-Stellung, die dafür sorgt, dass die Kniegelenke unter dem Körperschwerpunkt liegen.
      • Das neu gebildete Fußgewölbe stabilisiert die Füße und macht sie belastbarer. Denn nun liegt die ganze Körperlast auf nur zwei Extremitäten.
      • Der Präzisionsgriff wird durch den nun stärker opponierbaren Daumen möglich.
    • Vergleiche die Gattung Homo mit der Gattung Australopithecus.

      Tipps

      Die Begriffe herbivor und omnivor beschreiben jeweils das Futterspektrum eines Lebewesens. Sie kommen aus dem Lateinischen und bedeuten pflanzenfressend (herbivor) und allesfressend (omnivor).

      Bipedie kommt von lat. bis = doppelt und lat. pes/pedis = Fuß und beschreibt den Gang auf zwei Beinen. Dabei sind fakultativ bipede Lebewesen Tiere, die nur manchmal auf zwei Beinen gehen (z.B. Schimpansen).

      Das Adjektiv parabolisch leitet sich vom Substantiv Parabel ab. Ein parabolischer Zahnbogen hat also die gleiche Form wie die Parabel, die du vielleicht aus der Mathematik kennst. Im Gegensatz zu einem U-förmigen Zahnbogen geht der parabolische Zahnbogen nach hinten weiter auseinander.

      Lösung

      Vermutlich stammen die direkten Vorfahren des Homo sapiens von einer Art der Gattung Australopithecus ab. Trotzdem sind sich Wissenschaftler einig, dass beide Gattungen auch zeitgleich existiert haben. Die Art Homo sapiens hatte sich damals allerdings noch nicht entwickelt.
      Folgende Unterschiede kann man zwischen den Gattungen feststellen:

      • Das Gehirnvolumen von Homo ist um etwa 200 cm³ größer als das von Australopithecus.
      • Der Zahnbogen von Homo hat eine parabolische Form, der von Australopithecus ist U-förmig.
      • Individuen der Gattung Homo fressen auch Fleisch. Sie sind Allesfresser, sogenannte Omnivoren.
      • Individuen der Gattung Homo laufen ausschließlich auf zwei Beinen (obligate Bipedie). Australopithecinen beherrschen zwar schon den aufrechten Gang, bewegen sich aber auch anders fort (fakultative Bipedie).
      • Durch das größere Hirnvolumen konnten die Arten der Gattung Homo kulturelle Fähigkeiten, wie z.B. Sprache, entwickeln.

    • Definiere den Begriff Hominisation.

      Tipps

      Homo kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Mensch.

      Lösung

      Der Begriff Hominisation leitet sich vom lateinischen Wort homo ab, was Mensch bedeutet. Die Hominisation beschreibt also den Prozess der Menschwerdung. Dazu gehören unter anderem der aufrechte Gang, ein verändertes Gebiss und ein größeres Gehirn.

    • Erkläre die Entstehung verschiedener Fossilienarten.

      Tipps

      Das Wort Inkluse stammt aus dem Lateinischen und bedeutet eingeschlossen.

      Als Sedimente bezeichnet man Erdschichten, die durch die Ablagerung von Material an Land und im Meer entstehen.

      Lösung

      Bei der Entstehung von Fossilien kann man zwischen Abdrücken von abgestorbenen Lebewesen und tatsächlichen Überresten von Lebewesen unterscheiden.

      Zu den tatsächlichen Überresten gehören z.B. die Skelettteile von Lucy. Ebenfalls in diese Gruppe gehören Mumien, wie das Mammut im Dauerfrostboden Sibiriens.

      Um Abdrücke handelt es sich hingegen bei den versteinerten Fußabdrücken der Familie bei Laetoli. Auch die Inklusen im Bernstein sind nur Abdrücke. Der Körper des Lebewesens ist bereits verwest, übrig bleibt ein detailgetreuer Abdruck. Bei Versteinerungen handelt es sich ebenfalls um Abdrücke. Hier hat der zersetzte Tier- oder Pflanzenkörper einen Hohlraum hinterlassen, der sich mit kalk- oder kieselhaltigen Substanzen gefüllt hat und den Steinkern bildet.

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