Verhalten bei Säuglingen

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Grundlagen zum Thema Verhalten bei Säuglingen
In diesem Video geht es um angeborenes und erlerntes Verhalten bei Babys. Du wirst Reflexe, Schlüsselreize und Attrappenversuche kennen lernen. Außerdem schauen wir uns die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung für das spätere Vertrauen und die Experimente von Harlow an Rhesusaffen an.
Transkript Verhalten bei Säuglingen
Hallo. Jede Sekunde werden weltweit circa vier Kinder geboren. Das sind 135 Millionen Kinder pro Jahr. Obwohl jedes dieser Babys einen eigenen Charakter hat, gibt es doch bestimmte Muster, die allen gemein sind. Um dieses Verhalten der Säuglinge geht es in diesem Video. Du wirst erfahren, welches Verhalten angeboren und welches erlernt ist, was sich mit Attrappenversuchen herausfinden lässt und warum eine Eltern-Kind-Beziehung so wichtig ist. Angeboren sind uns vor allem Reflexe, Instinkte und durch Schlüsselreize hervorgerufenes Verhalten. Ein Schlüsselreiz ist ein Auslöser, auf den wir mit einer instinktiven Bewegung reagieren. Auch Reflexe folgen auf einen Reiz und lösen eine rasche, bestimmte Reaktion aus. Bewegt sich ein Gegenstand schnell auf die Augen des Säuglings zu, werden sich seine Lieder schließen, um die Augen zu schützen: der Lidschlussreflex. Bestimmt hast du schon einmal vom Saugreflex gehört. Berührt man die Lippen und Zungenspitze eines Babys mit dem Finger, fängt es automatisch an, an diesem zu nuckeln. Das ist wichtig zur Nahrungsaufnahme an der Brustwarze. Eigentlich ist der Name irreführend. Im Grunde presst das Baby seine Zunge nur rhythmisch gegen den Gaumen. Zum Ende des ersten Lebensjahres wird der Saugreflex verlernt. Ähnlich verhält es sich mit dem Greifreflex. Wird die innere Handfläche berührt, schließt sich die Säuglingshand und klammert. Verhaltensmuster wie das Schreien sind ebenfalls angeboren. Da Babys sich kaum anders mitteilen können, ist dies das entscheidende Mittel, um Aufmerksamkeit und Hilfe zu bekommen. Mit Attrappenversuchen wollen Forscher nun herausfinden, welcher Reiz der Schlüsselreiz für eine bestimmte Instinkthandlung ist. Die Attrappen sind oft stark vereinfacht. Nehmen wir zum Beispiel das Zulächeln ab dem dritten Lebensmonat. Das Gesicht eines Erwachsenen kann ganz leicht mit einer Maske imitiert werden. Diese Maske muss zwei Bedingungen erfüllen: Auf ihr müssen zwei Augen aufgezeichnet sein und sie muss einen bewegten Gesichtsausdruck darstellen, beispielsweise ein Lächeln. Es wurde gezeigt, dass Babys am besten auf eine aus Stirn, Augen und Nase bestehende, sich bewegende Attrappe reagieren, die ihnen zugewandt ist. Die meisten Verhaltensweisen muss ein Baby jedoch erlernen, zum Beispiel alle Bewegungen: Sitzen, krabbeln, stehen, laufen und gehen sind komplexe Vorgänge, bei denen viele Muskeln koordiniert werden müssen. Auch alles, was unser soziales Leben regelt, muss mühsam erlernt werden: Sprechen, Zusammenhänge verstehen, spielen, sich den sozialen Regeln unserer Gesellschaft gemäß zu verhalten. Auch das sogenannte Fremdeln, das Ablehnen fremder Personen, entwickelt sich erst im sechsten bis achten Monat. Vorher unterscheiden Säuglinge nicht wirklich zwischen den Menschen, die sie hochnehmen. Wichtig für die Entwicklung sind dennoch einige wenige, sehr enge Bezugspersonen. Man kann das als Eltern-Kind-Beziehung bezeichnen, auch wenn es sich nicht unbedingt um die biologischen Eltern handeln muss. Diese soziale und emotionale Bindung im ersten Lebensjahr bestimmt, wie viel Vertrauen der heranwachsende Mensch später in andere Personen haben wird. Ist die Beziehung sicher, wird das Kind mehr Vertrauen haben. Ist sie unsicher, weniger Vertrauen. Der Psychologe und Verhaltensforscher Harry Harlow führte sehr umstrittene Experimente an Rhesusaffen durch, um die Grundlagen der Eltern-Kind-Beziehung zu erforschen. Er setzte Affenbabys in einen Käfig, in dem ihnen zwar keine Mutter, aber zwei Attrappen zur Verfügung standen. Sie konnten also wählen zwischen einem milchspendenden Gestell aus Draht mit Saugnippeln und einem mit kuscheligen, Fell überzogenen, warmen, aber keinem milchgebenden Abbild eines Affen. Die Babys entschieden sich klar für die kuschelige Ersatzmama und suchten nur zur Nahrungsaufnahme das Drahtgestell auf. Tatsächlich gestaltete Harlow seine Experimente noch grausamer und stattete die Fellmutter mit Stacheln aus oder ließ sie kalte Luft auf das Kind pusten. Dennoch blieben ihr die Affenbabys treu. In einem zweiten Versuchsaufbau wies er nach, das komplett isoliert aufwachsende Affenkinder verhaltensgestört sind, so dass es ihnen nicht mehr möglich ist, Nachwuchs aufzuziehen. Babys, die nur mit der Mutter aufwachsen, sind ängstlicher. Optimal zurecht, finden sich Affen, die sowohl bei ihrer Mutter als auch mit Spielgefährten aufwuchsen. Mit diesen Experimenten konnte Harlow trotz aller Grausamkeit beweisen, wie wichtig eine enge soziale Bindung für die emotionale Entwicklung ist. Auch heute noch legt man Säuglinge ihren Müttern gleich nach der Geburt auf den Bauch und trägt sie in Tragetüchern. Fassen wir noch einmal zusammen: Zum angeborenen Verhalten zählen der Lidschluss, Saug- und Greifreflex, schreien und andere Instinktverhalten. Zum erlernten Verhalten zählen komplexe Bewegungen, sprechen, Zusammenhänge verstehen, Personen erkennen. Mit Attrappenversuchen lässt sich angeborenes Verhalten provozieren, zum Beispiel das Zulächeln. Das geschieht mit einer vereinfachten Maske, die nur Schlüsselreize für diese Reaktion aufweist. Entscheidend für die Fähigkeit zu vertrauen ist die frühe Eltern-Kind-Beziehung. Diese wurde zum Beispiel mit den teilweise grausamen Versuchen von Harry Harlow an Affenbabys untersucht. Hat ein Baby sichere, auch körperliche Verbindung zu engen Bezugspersonen, wird es auch später mehr Vertrauen haben. Ist die Bindung unsicher, wird es zu einem misstrauischen Menschen heranwachsen. Ich hoffe, du hast viel gelernt. Tschüss!
Verhalten bei Säuglingen Übung
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Unterscheide zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten.
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Beschreibe den Versuch von Harry Harlow.
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Skizziere den Verlauf eines Reflexbogens.
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Bestimme die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Säuglings.
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Beschreibe die Ergebnisse der Experimente von Harry Harlow.
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Erkläre, wer Kaspar Hauser war und leite daraus resultierende Erkenntnisse ab.
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