Aktivierungsenergie
Erfahre, was Aktivierungsenergie in chemischen Reaktionen bedeutet und wie sie die Reaktionsgeschwindigkeit beeinflusst. Entdecke, wie Temperatur, Konzentration und Katalysatoren die Aktivierungsenergie beeinflussen. Interessiert? Dies und vieles mehr erfährst du im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Aktivierungsenergie
Die Aktivierungsenergie – Chemie
Sicherlich kennst du die chemische Reaktion von Natrium mit Wasser. Diese Reaktion verläuft schnell und unter Abgabe von Licht und Wärme. Unter den gleichen Bedingungen (gleicher Druck, gleiche Temperatur) reagieren andere Stoffe wiederum nicht miteinander wie beispielsweise Chlor mit Wasserstoff. Diese Reaktion findet nicht statt, weil den beteiligten Teilchen die nötige Energie fehlt, genauer gesagt die Aktivierungsenergie.
Was versteht man unter Aktivierungsenergie? – Definition
In der Chemie ist die Aktivierungsenergie als die notwendige Mindestenergie für eine chemische Reaktion definiert.
Aktivierungsenergie im Energiediagramm
Um uns die Aktivierungsenergie zu veranschaulichen, zeichnen wir den Energieverlauf einer chemischen Reaktion in einem Energie-Zeit-Diagramm. Die x-Achse beschreibt den Reaktionsverlauf, die y-Achse die Energie der beteiligten Reaktionspartner. Sowohl Edukte also auch Produkte einer chemischen Reaktion haben eine bestimmte Energie. Die Lage zueinander unterscheidet sich bei exothermen und endothermen Reaktionen. Haben die Edukte eine höhere Energie als die Produkte verläuft die Reaktion exotherm. Ist die Reaktion endotherm, haben die Produkte eine höhere Energie als die Edukte.
• $E_{Edukte} > E_{Produkte}$: exotherm, Energie wird frei
• $E_{Edukte} < E_{Produkte}$: endotherm, Energie wird zugeführt
Unabhängig davon, ob eine Reaktion endo- oder exotherm verläuft, muss in den meisten Fällen ein Energieberg überwunden werden. Die Differenz vom Gipfel des Berges bis zur Energie der Edukte bezeichnet man als Aktivierungsenergie $Ea$. Der Gipfel selbst wird als Übergangszustand oder Sattelpunkt bezeichnet. Die Struktur, die dem Sattelpunkt entspricht, liegt zwischen den Strukturen der Edukte und der Produkte.
Zusammenhang zwischen Aktivierungsenergie und Kinetik
Unter Kinetik versteht man in der Chemie die Lehre der Reaktionsgeschwindigkeit. Aktivierungsenergie und Reaktionsgeschwindigkeit stehen in einem direkten Bezug zueinander: Je höher die Aktivierungsenergie ist, umso geringer ist die Reaktionsgeschwindigkeit.
Abhängigkeit der Aktivierungsenergie
Aber wie kann man die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen bzw. die Aktivierungsenergie erniedrigen? Man kann die Temperatur erhöhen oder aber auch die Konzentration der an der Reaktion beteiligten Teilchen. Beide Faktoren führen dazu, dass die Zahl der Teilchen mit ausreichender Aktivierungsenergie steigt und somit die Wahrscheinlichkeit für ein „erfolgreiches“ Zusammenstoßen der Teilchen erhöht wird.
Katalysatoren und Enzyme
Eine weitere Möglichkeit ist der Zusatz eines Katalysator bei chemischen Reaktionen. Der Katalysator setzt die Aktivierungsenergie einer Reaktion herab, indem die Reaktion auf einen neuen Reaktionsweg gelenkt wird. Du kannst dir das ähnlich einer Autofahrt vorstellen, bei der dir dein Navigationssystem (Katalysator) eine kürzere Strecke zum Ziel weist. Dabei gelangst du nicht nur schneller ans Ziel, sondern verbrauchst auch weniger Energie. Bei einer chemischen Reaktion mit Katalysator wird die Aktivierungsenergie im Vergleich zum alten Reaktionsweg auch vermindert und die Reaktion wird schneller. In der Biologie gibt es Biokatalysatoren, sogenannte Enzyme, welche die Aktivierungsenergie herabsetzen. Enzyme sind besonders selektive Katalysatoren, die nur eine bestimmte Reaktion katalysieren.
Zusammenhang zwischen Kinetik und Thermodynamik
Nachdem wir den Zusammenhang zwischen Aktivierungsenergie und Kinetik angeschaut haben, werfen wir einen kurzen Blick auf den Zusammenhang von Thermodynamik und Kinetik. In dem nachfolgenden Diagramm siehst du neben den Aktivierungsenergien $\color{red}Ea$, welche kinetische Größen sind, auch thermodynamische Größen – die Reaktionsenergie $\color{blue}\Delta E$. Beachte: Je nachdem in welche Richtung die Reaktion abläuft, ist die Reaktionsenergie positiv oder negativ, das heißt, es wird Energie frei oder sie muss zugeführt werden:
${\color{blue}\Delta E}_{A \rightarrow B} = -{\color{blue}\Delta E}_{A\leftarrow B}$
Zwischen den thermodynamischen und kinetischen Größen lässt sich folgender Zusammenhang herstellen:
${\color{red}Ea}_{A\rightarrow B} + {\color{blue}ΔE}_{A \rightarrow B} = {\color{red}Ea}_{A\leftarrow B} $
Beachte: Es ist ganz wichtig, sowohl in der Kinetik als auch in der Thermodynamik, auf die Vorzeichen zu achten.
Berechnung der Aktivierungsenergie
Nun haben wir schon viel über die Aktivierungsenergie gelernt. Aber wie kann man die Aktivierungsenergie berechnen? Im Jahre 1889 entwickelte Svante Arrhenius die nach ihm benannte Arrheniusgleichung:
$k=A\cdot e^{-\frac{Ea}{R \cdot T}}$ (1)
Die Definitionen der einzelnen Variablen und ihre Einheiten sind wie folgt:
- k – Geschwindigkeitskonstante der Reaktion
- Ea – Aktivierungsenergie [$\frac{J}{mol}$]
- T – absolute Temperatur [$K$]
- R – universelle Gaskonstante [$\frac{J}{mol \cdot K}$]
- A – präexponentieller Faktor, er ist für jede Reaktion charakteristisch
Logarithmiert man die Arrhenius-Gleichung und dividiert anschließend durch $A$, erhält man folgende Formel:
$ln(\frac{k}{A})=-\frac{Ea}{R}\cdot \frac{1}{T}$ (2)
Nun kann man nach der Aktivierungsenergie $Ea$ umstellen:
$Ea = -\frac{R}{T}\cdot ln \frac{k}{A} $ (3a)
Bei dieser Form der Gleichung ist leicht zu erkennen, dass die Aktivierungsenergie temperaturabhängig ist. Die Aktivierungsenergie $Ea$ kann man aber auch grafisch bestimmen. Dazu überführt man die Arrhenius-Gleichung in folgende lineare Form:
$\underbrace {ln~k}_y = \underbrace {-\frac{Ea}{R}}_m \cdot \underbrace{ \frac{1}{T}}_x +\underbrace {ln~A}_n$ (3b)
Aus experimentellen Messungen erhält man für eine bestimmte Reaktion zu jeder Temperatur $T$ eine bestimmte Geschwindigkeitskonstante $k$. Diese Werte kann man grafisch als $ln~k$ gegen $\frac{1}{T}$ auftragen.
Die Konstante $A$ lässt sich aus der Schnittstelle mit der y-Achse ($n=ln~A$) ableiten. Aus dem Anstieg $m$ kann man die Aktivierungsenergie $Ea$ berechnen.
$m= \frac{\Delta ln~k }{\Delta \frac{1}{T}} = -\frac {Ea}{R}$
Bedeutung der Aktivierungsenergie
Jede Reaktion benötigt ihre Aktivierungsenergie! Betrachten wir ein paar Beispiele:
Die Aktivierungsenergie am Beispiel der Kerze: Benzin und Kerze reagieren nicht einfach so mit dem Sauerstoff der Luft und verbrennen. Sie benötigen eine Aktivierung. Bei Benzin reicht ein Glimmspan, während die Kerze ein brennendes Streichholz benötigt.
Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an: Diamant und Graphit, zwei Kohlenstoffmodifikationen. Wusstet ihr, dass Graphit energetisch stabiler ist als Diamant? Um jedoch einen Diamanten in Graphit umzuwandeln, benötigt es extrem hohe Temperaturen, um die nötige Aktivierungsenergie zu erreichen.
Auch in der Biologie ist die Aktivierungsenergie von großer Bedeutung. Damit Reaktionen wie beispielsweise die der lebensnotwendigen Atmungskette ablaufen können, muss die Aktivierungsenergie herabgesetzt werden. Das geschieht mittels Enzymen. Über diese Enzyme werden die Reaktionen auch reguliert. Ist das Enzym vorhanden, läuft die Reaktion ab. Ist das Enzym gehemmt, findet auch keine Reaktion statt. Man spricht hier auch von der Enzymkinetik.
Transkript Aktivierungsenergie
Guten Tag und herzlich willkommen. In diesem Video geht es um die Aktivierungsenergie. Der Film gehört zur Reihe Reaktionen. An Vorkenntnissen solltest du gut Bescheid wissen, was Reaktionsgeschwindigkeit und chemisches Gleichgewicht sind. Im Film möchte ich dir erklären, welche Auswirkungen die Aktivierungsenergie auf chemische Reaktionen besitzt. Das Video besteht aus 7 Abschnitten. 1. Reagiert es oder nicht? 2. Die anschauliche Interpretation. 3. Was macht die Reaktion schneller? 4. Die Arrheniusgleichung. 5. Zusammenhang zwischen Kinetik und Thermodynamik. 6. Bedeutung der Aktivierungsenergie und 7. Zusammenfassung 1. Reagiert es oder nicht? Nehmen wir eine allbekannte chemische Reaktion. Natrium reagiert mit Wasser. Die Reaktion verläuft sehr heftig. Unter den gleichen Bedingungen, nämlich Raumbedingungen, reagiert Chlor mit Wasserstoff nicht. Warum findet diese Reaktion nicht statt? Ganz einfach, die beteiligten Teilchen haben nicht die nötige Energie. Die für eine chemische Reaktion notwendige Mindestenergie der Ausgangsstoffe nennt man Aktivierungsenergie. 2. Die anschauliche Interpretation: Wir wollen einmal die relative Energie der beteiligten Reaktionspartner gegen den Reaktionsverlauf auftragen. Wir beginnen mit der Energie der Edukte. Die Reaktion ist beendet, wenn wir die Produkte erhalten haben. Diese haben eine andere Energie. Bevor es dazu kommt, muss aber ein Energieberg überwunden werden. Die Differenz vom Gipfel des Berges bis zur Energie der Edukte bezeichnet man als Ea, das ist die Aktivierungsenergie. Den höchsten Punkt des Berges bezeichnet man als Übergangszustand. Man sagt dazu auch Sattelpunkt, im dreidimensionalen Raum sieht er tatsächlich aus wie ein Sattel. Achtung, der Sattelpunkt ist nicht identisch mit dem sogenannten aktivierten Komplex. Dieser liegt ganz in der Nähe davon, wir werden ihn heute aber nicht besprechen. Die Edukte Wasserstoff und Chlor benötigen somit eine gewisse Aktivierungsenergie, um zum Reaktionsprodukt Chlorwasserstoff zu reagieren. Wir können zum Beispiel bestrahlen und die Reaktion läuft ab. Die Struktur des Moleküls, das dem Sattelpunkt entspricht, liegt zwischen den Strukturen der Edukte und der Produkte. Es ist sozusagen eine Zwischenstruktur. Die Aktivierungsenergie liefert einen direkten Bezug zur Kinetik, das heißt der Lehre von der Reaktionsgeschwindigkeit. Je höher die Aktivierungsenergie ist, umso geringer ist die Reaktionsgeschwindigkeit. 3. Was macht die Reaktion schneller? Als Erstes kann man die Temperatur erhöhen. Die Teilchen erhalten Energie und können die Barriere der Aktivierungsenergie überwinden. Außerdem kann man die Konzentration erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das eine oder andere Teilchen die Aktivierungsenergie erreicht, wird dann größer. Dritte Möglichkeit ist der Zusatz eines Katalysators, eines Beschleunigers der Reaktion. Durch den Katalysator wird die Reaktion auf einen neuen Reaktionsweg gelenkt. Die Aktivierungsenergie wird im Vergleich zur alten vermindert und die Reaktion wird schneller. 4. Die Arrheniusgleichung: Die Arrheniusgleichung entwickelte Svante Arrhenius im Jahre 1889. Inspiriert dafür wurde er wahrscheinlich durch seinen Arbeitsaufenthalt beim österreichischen Physiker Ludwig Boltzmann. Und so sieht sie aus: k = A × e^-Ea/R×T. k ist die Geschwindigkeitskonstante der Reaktion. Ea ist die Aktivierungsenergie. R ist die universelle Gaskonstante. T die absolute Temperatur, bei der die Reaktion abläuft. A ist der sogenannte präexponentielle Faktor, er ist für jede Reaktion charakteristisch und hat etwas mit der Sterik der Moleküle zu tun. Lasst uns 2 kleine mathematische Formalitäten erledigen. Wenn wir den Grenzwert von k für Ea gegen 0 ermitteln, so erhalten wir, ja richtig, A. Wenn die Aktivierungsenergie gegen ∞ geht, so ergibt sich für k ein Wert von 0. Das heißt, die Reaktion läuft nicht ab. Wenn man die Arrheniusgleichung logarithmiert, erhält man folgende Gleichung. Ich schreibe sie noch etwas um, dann sieht sie so aus. Sie hat die Struktur einer linearen Gleichung und wir können sie in der Form y = m × x + n aufschreiben. Aus experimentellen Messungen erhält man Ergebnisse, die man grafisch als lnk -> 1/T auftragen kann. lnA ist die Schnittstelle mit der y-Achse. Die Steigung der Geraden kann man aus Δlnk und Δ(1/T) ermitteln. Also n = lnA, somit kann man einfach A bestimmen. Und die Steigung Δlnk/Δ(1/T) ergibt sich aus der letzten Gleichung zu -Ea/R .Somit können wir auch die Aktivierungsenergie Ea berechnen. 5. Zusammenhang zwischen Kinetik und Thermodynamik: Wir tragen wieder die relative Energie über dem Reaktionsverlauf ab. A -> B, dazwischen befindet sich ein Übergangszustand. Zwischen A und B soll nun ein chemisches Gleichgewicht vorliegen. Die Reaktionsenergie von A zu B ist gleich der negativen Reaktionsenergie von B zu A. Reaktionsenergien sind thermodynamische Größen. Die Aktivierungsenergie, die zum Erreichen des Berges von A notwendig ist, bezeichne ich als Ea Pfeil von links nach rechts. Die Aktivierungsenergie, die von B zum Erreichen des Berggipfels notwendig ist, bezeichne ich als Ea Pfeil von rechts nach links. Aktivierungsenergien sind kinetische Größen, denn sie haben etwas mit der Reaktionsgeschwindigkeit zu tun. Aus dem Bild lässt sich eine kleine Gleichung ablesen: Ea-> + ΔEa-> = Ea<-. Bemerkung: Es ist ganz wichtig, vor allem in der Thermodynamik, auf die Vorzeichen zu achten. Immer schauen, ob ihr es mit plus oder Minus zu tun habt und in welchem Kontext. 6. Bedeutung der Aktivierungsenergie: Man kann mit Fug und Recht sagen, dass ohne die Aktivierungsenergie die Welt nicht existieren könnte. Und etwas enger oder chemischer gefasst, jede Reaktion braucht ihre Aktivierung. Betrachten wir einmal die Verbrennung von Benzin und Kohle. Für ihre Verbrennung benötigt man eine gewisse Aktivierung. Beim Benzin reicht ein brennendes Streichholz, während man für die Kohle brennendes Holz benötigt. Das war für euch sicher nicht neu, aber ich glaube das Nächste werdet ihr nicht wissen. Ihr wisst sicher, dass der Diamant und der Graphit 2 Modifikationen des Kohlenstoffs sind. Graphit ist energetisch etwas günstiger, stabiler, ich habe es hier angedeutet. Um aber vom Diamant zum Graphit zu gelangen, benötigt man eine sehr hohe Aktivierungsenergie. Sehr hohe Temperaturen sind dafür notwendig. Also keine Angst ihr Liebhaberinnen und Liebhaber des edlen Schmucks. Bei normalen Bedingungen wandelt sich Diamant niemals in Graphit um. Eine große Rolle spielt die Aktivierungsenergie bei Lebensprozessen wie der Atmung. Auch hier muss eine Aktivierungsbarriere überwunden werden. Im Organismus kann so die Atmung aber nicht ablaufen, die Aktivierungsbarriere ist zu hoch. Damit die Aktivierungsenergie hinreichend klein wird, benötigt man ein bestimmtes Enzym, ich bezeichne es hier einmal als Atmungsenzym. Auf diese Art und Weise wird auch der Prozess der Atmung geregelt. Immer wenn das Enzym als Katalysator wirksam wird, findet die Atmung statt. 7. Zusammenfassung: In diesem Video dreht sich eigentlich alles um die chemische Reaktion im Zusammenhang mit der Aktivierungsenergie. Die Aktivierungsenergie steht in engem Zusammenhang mit der Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion. Dieser Zusammenhang wird quantitativ durch die Arrheniusgleichung erfasst. Wir konnten auch feststellen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Kinetik und Thermodynamik einer Reaktion gibt. Und schließlich besitzt die Aktivierungsenergie eine große Bedeutung für die belebte und unbelebte Natur. Gerade erst begonnen und schon am Ende. Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg. Tschüss.
Aktivierungsenergie Übung
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Begründe, welche Veränderungen zu einer Beschleunigung der Reaktion führen.
TippsWarum setzt man Katalysatoren ein?
LösungDamit zwei Stoffe miteinander reagieren können, muss die Hürde der Aktivierungsenergie überwunden werden. Wenn eine Reaktion zwischen zwei Stoffen nicht stattfindet, liegt es daran, dass die Teilchen der Edukte (Ausgangsstoffe) diese Hürde nicht überwinden können. Die Teilchen haben dann zu wenig Energie. Die benötigte Aktivierungsenergie ist von Reaktion zu Reaktion unterschiedlich. Bei manchen Reaktionen reicht z.B. eine leichte Erwärmung aus, andere Reaktionen müssen stark erhitzt werden.
Beispiel: Aluminiumoxid entsteht schon bei Raumtemperatur aus Aluminium und dem Sauerstoff der Luft. Kohlenstoffdioxid hingegen entsteht erst dann aus Kohle, wenn sie verbrannt wird.
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Entscheide, welche Stoffkombinationen bei Raumtemperatur miteinander reagieren und welche nicht.
TippsWas musst du tun, damit Natrium mit Wasser reagiert? Wie ist das bei Sauerstoff und Wasserstoff?
LösungWie du nun weißt, ist die Aktivierungsenergie die entscheidende Hürde, die überwunden werden muss, damit eine Reaktion stattfindet. Ist die Aktivierungsenergie zu hoch, findet die Reaktion nur ganz langsam oder überhaupt nicht statt. Mamor wird von Wasser zum Beispiel nicht aufgelöst. Auch dann nicht, wenn wir das Reaktionsgemisch so lange Erwärmen, bis das Wasser kocht. Wegen dieser Beständigkeit gegenüber Wasser eignet sich Mamor gut für Skulpturen, die im Freien stehen. Dieses Gestein wurde in der Antike als Baumaterial für Badehäuser verwendet, weil es auch bei warmer, feuchter Luft oder heißem Wasser keine Veränderung zeigt.
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Berechne mit der Arrheniusgleichung die Konstante.
TippsRechne die Temperatur in Kelvin um.
LösungUm die Konstante berechnen zu können, musst du die Werte in die Gleichung einsetzen und ausrechnen. Beginne damit, die Temperatur in Kelvin umzurechnen. Dazu addierst du die gegebene Temperatur mit 273,15.
Bsp.: 25°C + 273,15 = 298,15 K
$e$ ist die eulerische Zahl. Sie beträgt ungefähr 2,7183. Nun hast du alle Werte, die du benötigst, um k zu berechnen.
Beispiel: A = 1 T = 25°C => 298,15 K Ea = -5.41 $\frac {J} {mol}$ R = 8,3145 $ \frac J {mol\cdot K}$
Arrheniusgleichung:
$k = A \cdot e^{\frac {-Ea}{R\cdot T}}$
Rechts mit eingesetzten Werten:
k = 0,998 (Die Einheiten kürzen sich heraus.)
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Entscheide, welche Aussagen über die Aktivierungsenergie getroffen werden können.
TippsWie sah das Diagram aus, an dem man die Steigung berechnet?
LösungDie Aktivierungsenergie kannst du sehr gut über die Steigung der Geraden in einem Diagramm wie dem abgebildeten berechnen. Auf der y-Achse werden alle Werte für lnk abgebildet und auf der x-Achse alle Werte für 1/T.
Die Steigung der Geraden: n = $-\frac{Ea}{R}$
Achtung: In der Kinetik und bei der Berechnung der Aktivierungsenergie wird die Temperatur immer in Kelvin umgerechnet.
Die Aktivierungsenergie gibt an, wie schnell oder langsam eine Reaktion stattfindet. Hohe Aktivierungsenergien sind ein Zeichen für langsame Reaktionen, weil die Hürde, die die Teilchen überwinden müssen, größer ist.
Will man die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen, so kann man die Temperatur oder die Konzentration der Edukte erhöhen oder einen Katalysator einsetzen.
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Beschreibe die Aktivierungsenergie.
TippsIn dem Energiediagramm wird die Energie der Edukte und der Produkte dargestellt. Haben Produkte oder Edukte eine höhere Energie?
LösungAktivierungsenergie
Damit eine Reaktion ablaufen kann, muss die Energie der Edukte (Ausgangsstoffe) höher sein als die Energie der Produkt. Bei manchen Ausgangsstoffen, wie Natrium und Wasser, ist dieser Zustand schon vorherrschend. Bei der Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff muss man erst noch Energie hinzuführen, damit die Reaktion stattfindet. Diese benötigte Energie kann auf unterschiedliche Weise in ein Reaktionsgemisch eingebracht werden.
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Berechne die Aktivierungsenergie aus den angegebenen Punkten der Arrheniusgeraden.
TippsWelche Einheit hat dein Ergebnis?
Beachte, dass du die 4 Stellen nach dem Komma angibst.
LösungZuerst stellst du die Gleichung für die Aktivierungsenergie auf. Aus dem Video weißt du, dass du mit Δln k und Δ1/T, über die Gleichung
$ \frac{Ea} R = \frac {Δln k}{Δ1/T}$
die Aktivierungsenergie erhalten kannst.
Stellst du diese Gleichung nach Ea um, erhältst du:
$Ea=R \cdot \frac {Δln k}{Δ1/T}$
Nun notierst du dir die Werte aus der Gleichung, die schon gegeben sind :
R = 8,314 $ \frac J {mol}$ Δln k = ln 2
Alle anderen Werte musst du ausrechnen:
Δ1/T = $\frac 1 {300K}-\frac 1 {310K} $
Δ1/T = 0,0001
Jetzt setzt du die Werte ein:
Ea = 8,314 $ \frac J {mol} \cdot \frac {ln 2 }{0,0001 K}$
Ea = 53594,28 $\frac J {mol}$
Zum Schluss musst du die Aktivierungsenergie auf $\frac {kJ} {mol}$ umrechnen.
$\frac {57628,26 \frac {kJ} {mol}} {1000}$
Ea = 57,6283 $\frac {kJ} {mol}$
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