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Literatur des Mittelalters

Die Verehrung der Frau, Rittergeschichten, Gott und Glaube waren die zentralen Themen der mittelalterlichen Dichtung. Diese Themen wurden in Form von Volksliedern, Märchen und Sagen vor allem mündlich überliefert, da die meisten Menschen zu dieser Zeit weder lesen und schreiben konnte.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Einleitung

Wenn du an das Mittelalter denkst, schießen dir sicher sofort Bilder von Burgen, Königen und Rittern in den Kopf. Wusstest du aber auch, dass im Mittelalter zahlreiche literarische Werke entstanden, die sogar verfilmt wurden? Die Epoche des Mittelalters kann man etwa in den Zeitraum von 500 bis 1500 einordnen. Die Literatur dieser Zeit unterscheidet man in die Epoche der althochdeutschen Literatur, die von 750 bis 1050 andauerte und in die Epoche der mittelhochdeutschen Literatur, die sich über den Zeitraum von 1050 bis 1350 erstreckte. Sprachlich unterscheiden sich diese Epochen ganz entscheidend voneinander und mit dem Deutsch von heute hat die Sprache von damals natürlich fast nichts mehr zu tun. Der größte Unterschied zwischen der Literatur der heutigen Zeit und der des Mittelalters besteht jedoch wahrscheinlich in Bezug auf den Zugang. Während heute ein Großteil der Menschen Zugang zu Büchern hat, waren Bücher in der Zeit des Mittelalters ausschließlich dem adligen und dem geistlichen Stand vorbehalten.

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Merkmale der Literatur des Mittelalters

Die Literatur des Mittelalters unterscheidet sich von der heutigen Literatur jedoch auch noch in einem anderen wichtigen Punkt: Viele Werke, die im Mittelalter entstanden, existierten schon lange Zeit vorher und wurden mündlich überliefert, bevor sie aufgeschrieben wurden. Bücher waren damals sehr kostbar, deshalb entstanden sie meist als Auftragswerke vermögender Menschen, wie Adligen oder Mitgliedern der Kirche.

In der althochdeutschen Zeit sind Klöster die Kulturzentren des Landes. Dort werden vornehmlich Bücher geschrieben, die sich mit geistlichen Themen beschäftigen. Außerdem werden zu dieser Zeit auch germanische Heldensagen verschriftlicht, in denen christliche Themen eingebunden werden, um so die Bevölkerung zu missionieren.

In der mittelhochdeutschen Zeit sind Fürstenhöfe und Stadtzentren die kulturellen Zentren, wodurch Gattungen wie der höfische Roman und der Minnesang entstehen. Im höfischen Roman werden die Wertvorstellungen und Verhaltensnormen der Ritter thematisiert. Der Minnesang ist eine Art Liebeslyrik, bei dem die Frau als Personifikation der Werte der höfischen Gesellschaft fungiert. Während Prosa und Lyrik also eine große Bedeutung im Mittelalter einnehmen, ist das Drama zu dieser Zeit nicht wirklich populär.

Autoren und Werke des Mittelalters

Zu den bekanntesten Autoren des Althochdeutschen gehören Otfried von Weissenburg, Hrotsvit von Gandersheim und Notker der Deutsche. Viele Verfasser althochdeutscher Werke sind bis heute nicht bekannt, wie beispielsweise der Verfasser der „Merseburger Zaubersprüche“ aus dem Jahr 840. So kann auch dem ältesten überlieferten Text der deutschen Heldendichtung, dem „Hildebrandslied“ von circa 750, bis heute kein Verfasser zugeordnet werden. Auch bei einem der berühmtesten mittelhochdeutschen Werke, dem Nibelungenlied, das zwischen 1150 und 1200 entsteht und von dem Helden Siegfried und dem Burgundenhof handelt, ist der Verfasser nach wie vor unbekannt.

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Mittelhochdeutsche Autoren, deren Namen überliefert werden konnten, sind Hartmann von der Aue, der den Epos „Iwein“ verfasste, Wolfram von Eschenbach, der Autor des „Parzival“, der von dem späteren Artusritter Parzival und seiner Suche nach dem Gral handelt und Gottfried von Straßburg, der Autor der tragischen Liebesgeschichte „Tristan und Isolde“. Der wohl berühmteste Autor des Mittelalters ist aber Walther von der Vogelweide, der vor allem durch seinen Minnesang bekannt geworden ist. In seinen Liedern vermittelt er meinungsstark und selbstbewusst geistliche, tagespolitische und belehrende Inhalte und besingt obendrein die Damenwelt.

Folgende Literaturepochen

Der mittelhochdeutschen Literaturepoche folgen die Epoche der Renaissance und des Barock. In der Renaissance nimmt die Bedeutung der Städte weiter zu und die Kirche verliert an Einfluss. Die Schriften und Kenntnisse der Antike werden wiederentdeckt und die Autonomie des Menschen wird im Zuge des Humanismus ausdrücklich betont. Es entstehen neue literarische Gattungen wie die Satire und das Volkslied. Eines der bedeutendsten Werke ist Martin Luthers vollständige Bibelübersetzung. Zugleich ist Martin Luther einer der Auslöser der Reformation, in dessen Verlauf sich die christliche Kirche spaltet. Eng damit verbunden ist auch der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648. Das Zeitalter des Barock ist von diesem Krieg besonders geprägt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Krieg auch in einem der bekanntesten Werke des Barock, dem Schelmenroman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, eine große Rolle spielt. Er gilt als der erste Abenteuerroman der deutschsprachigen Literatur.

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