„Die Marquise von O....“ – Inhaltsangabe (Kleist)
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Grundlagen zum Thema „Die Marquise von O....“ – Inhaltsangabe (Kleist)
Mit einer Zeitungsannonce den Vater seines Kindes zu suchen, das ist wohl heutzutage noch ebenso grotesk. Für die damaligen Umstände absolut absurd und eine gesellschaftliche Aufregung über ein solches literarisches Werk vorprogrammiert. Das Video verschafft dir Kenntnis über Inhalt und Figuren der Novelle von Kleist. Du wirst durch die Geschichte der Marquise verstehen, wie es zu Kleists Lebzeiten unehelich Schwangeren erging. Nach dem Video kannst du die erzählten Ereignisse wiedergeben und weißt, welche Rollen die Figuren für den Handlungsverlauf spielen. Viel Spaß!
Transkript „Die Marquise von O....“ – Inhaltsangabe (Kleist)
Heinrich von Kleist: Die Marquise von O. - Inhaltsangabe
“Ich, die Marquise von O... bin ohne mein Wissen in andere Umstände gekommen. Der Vater zu dem Kind, das ich gebären werde, soll sich bitte bei mir melden. Ich bin entschlossen, ihn zu heiraten.”
So ungefähr lautete wahrscheinlich die Zeitungsannonce der verwitweten Marquise von O..., die in der gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist bereits zu Beginn als aufsehenerregendes Ereignis erwähnt wird. Aber wie kommt eine verwitwete Dame von vortrefflichem Ruf und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern in diese Situation, den Vater ihres Kindes per Zeitungsannonce zu suchen?
Wir befinden uns in M…, einer bedeutenden Stadt im oberen Italien. Dort lebt die Marquise Julietta seit dem Tod ihres Mannes mit ihren beiden Töchtern zurückgezogen bei ihren Eltern, Herr und Frau von G…. Ihr Vater ist Kommandant der Zitadelle bei M….
Plötzlich fallen feindliche Truppen ein. Es herrscht Krieg. Bei der Eroberung der Zitadelle gerät das Haus des Kommandanten in Brand. Die Marquise flieht vor den Flammen, wobei russische Soldaten sie ertappen und zu vergewaltigen versuchen.
Ein russischer Offizier, Graf F… rettet die Marquise und führt sie in einen unversehrten Teil des Hauses. Die Marquise fällt in Ohnmacht. Als sie erwacht, ist ihre Gefolgschaft da und ein Arzt, den der Graf F… gerufen hat.
Der Graf ist in den Kampf zurückgekehrt und die Marquise kann ihrem Retter, der ihr wie „ein Engel des Himmels“ erschien, nicht danken. Er erhält aber am darauffolgenden Tag eine Lobesrede vom Befehlshaber der russischen Truppen, der die Soldaten erschießen lässt, die die Marquise belästigt haben.
Kurz nach dem Abzug der Truppen erfährt die Marquise, dass der Graf im Gefecht gefallen sei und zwar mit dem Ruf: „Julietta! Diese Kugel rächt dich!“. Sie glaubt, es handelt sich dabei um eine Namensschwester und vergisst den Grafen nach einigen Monaten.
Die Familie ist in die Stadt gezogen und die Marquise beginnt körperliche Unpässlichkeiten zu spüren, die sie aber zu ignorieren versucht.
Plötzlich besucht der totgeglaubte Graf die Familie. Er wurde damals nur schwer verwundet und befindet sich nun auf einer Dienstreise nach Neapel. Wie aus heiterem Himmel macht er der Marquise einen Heiratsantrag.
Die Familie ist überrascht, irritiert zugleich und fordert Bedenkzeit. Die Marquise möchte nach dem Tod ihres Mannes eigentlich nicht wieder heiraten, doch der Graf will sogar seine Reise abbrechen. Also gibt die Marquise ihm eine bedingte Zusage – Näheres soll nach seiner Dienstreise entschieden werden.
Da sich der gesundheitliche Zustand der Marquise nicht verbessert hat, sucht sie einen Arzt auf. Dieser bestätigt schließlich die Anzeichen einer Schwangerschaft bei der Marquise. Die Beleidigte erklärt den Arzt für frech und schwört auf ihr „reinstes Bewusstsein“ und „tugendhaftes Verhalten“. Die Mutter macht deutlich, dass sie ihr einen Fehltritt verzeihen würde, nicht jedoch ein Lügenmärchen.
Als auch die Hebamme erklärt, dass die Marquise von O… zweifelsfrei schwanger sei, fällt diese vor Schock in Ohnmacht. Die Mutter verflucht ihre Tochter und der Vater jagt sie mit einem Pistolenschuss aus dem Haus. Trotz des Befehls des Vaters nach Auslieferung der beiden Kinder, nimmt die Marquise diese mit auf ihr Landgut in V… .
In der Abgeschiedenheit findet sich die Marquise allmählich mit ihrer Situation ab und entwickelt ein Gefühl der Selbstständigkeit. Obwohl sie sich eine göttliche Empfängnis einzureden versucht, gibt sie die Zeitungsannonce auf, die zu Anfang der Erzählung erwähnt wurde.
Als der Graf von seiner Dienstreise zurückkehrt, reitet er zum Landsitz der Marquise und hält abermals um ihre Hand an. Obwohl sie ihn mit Hinweis auf die Schwangerschaft zurückweist, beteuert er ihr immer noch seine Liebe. Die Worte „Ich will nichts wissen“ lassen den Grafen enttäuscht zurück nach M… fahren, wo ihm im Gasthaus der Forstmeister die Zeitungsannonce zeigt.
Im Elternhaus der Marquise kritisiert die Mutter die harte Entscheidung des Vaters. Der bleibt stur und vermutet ein abgekatertes Spiel seiner Tochter, als jemand anonym auf die Zeitungsannonce antwortet und die Marquise im Haus der Eltern zu einem bestimmten Termin treffen möchte.
Die Mutter will ihre Tochter auf die Probe stellen. Sie fährt zu ihr aufs Landgut und erklärt, der mit ihr gekommene Jäger Leopardo hätte sich bei ihnen als Vater gemeldet. Da die Marquise sich daraufhin sogar nicht an eine mögliche Situation erinnern können will, ist Frau von G… von der Unschuld ihrer Tochter überzeugt. Sie bittet die Marquise um Verzeihung.
Zusammen kehren sie nach M… zurück und können den Vater von der Unschuld der Marquise überzeugen. Vater und Tochter versöhnen sich sehr zärtlich.
Der Termin mit dem unbekannten Kindsvater steht an. Während den Eltern der Stand des Mannes wichtig ist, möchte die Marquise ihr Wort halten, „wenn die Person nur nicht ruchlos wäre“.
Der Jäger Leonardo erscheint und kündigt den Graf F… an, der dieselbe Uniform trägt wie bei der ersten Begegnung mit der Marquise. Während sie verwirrt gehen will, erfasst die Mutter die Situation und ruft zur Versöhnung beider auf. Die Marquise aber erklärt dem hinzugekommenen Vater, sie könne den Grafen, diesen „Teufel“ nicht heiraten.
Die Eltern setzen dennoch die Hochzeit für den darauffolgenden Tag an. Nachdem der Graf einen Vertrag unterschrieben hat, dass er eheliche Pflichten leiste, jedoch auf Rechte des Gemahls verzichte, willigt die Marquise ein. Sie leben zunächst getrennt, doch als der Graf seinem Sohn und seiner Gattin im Todsfall sein gesamtes Vermögen zusichert, feiern sie nochmal Hochzeit und ziehen beide gemeinsam nach V… .
Der letzte Satz der Erzählung offenbart anscheinend, warum die Marquise sich so weigerte, den Grafen zu heiraten. Sie erklärt, „er würde ihr damals nicht wie ein Teufel erschienen sein, wenn er ihr nicht, bei seiner ersten Erscheinung, wie ein Engel vorgekommen wäre.“
„Die Marquise von O....“ – Inhaltsangabe (Kleist) Übung
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Schildere, wie die einzelnen Personen auf die Schwangerschaft der Marquise reagieren.
TippsWährend der Vater und die Marquise eher negativ auf die Schwangerschaft reagieren, sind ihre Mutter und der Graf positiv eingestellt.
LösungDie Schwangerschaft der Marquise wird von den Figuren unterschiedlich aufgenommen. Die Marquise selbst will zunächst nichts davon wissen und wirft ihren Arzt hinaus. Erst der Hebamme schenkt sie Glauben, kann sich aber nicht erklären, wie die Schwangerschaft zustande kommen konnte. Von Freude kann keine Rede sein.
Diese bleibt auch bei ihrem Vater aus, der sich hintergangen und beleidigt fühlt. Als seine Tochter ihn bedrängt, greift er sogar zum Warnschuss.
Diese Reaktion hält seine Frau für Übertrieben. Da sie die vermeintliche Lüge ihrer Tochter aber nicht unterstützen will, reagiert auch sie negativ. Eigentlich hat sie aber nichts gegen die Schwangerschaft einzuwenden.
Einzig der Graf freut sich über die Nachricht und möchte das Familienglück durch eine Hochzeit legitimieren.
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Gib die Reaktionen auf die Zeitungsannonce wieder.
TippsAuf die Annonce meldet sich genau eine Person, nämlich der Vater des Kindes – ohne dabei seinen Namen zu nennen.
Der Kommandant missbilligt den Schritt seiner Tochter.
LösungDer Schritt der Marquise, den Vater ihres ungeborenen Kindes über eine Zeitungsannonce zu suchen, ist unüblich. Er hat aber Erfolg. Es sind sicherlich viele Folgen eines solchen Vorgehens denkbar. Tatsächlich meldet sich aber nur der wahre Vater – ebenfalls über eine Annonce – und gibt einen Termin an, zu dem er das Haus der Eltern aufsuchen will.
Der Vater hält die Annonce für einen Schachzug seiner Tochter, um ihr Gesicht wiederherzustellen. Durch die List mit dem Jäger stellt die Mutter jedoch fest, dass die Marquise frei von Schuld ist. Den Jäger stellt sie nämlich als Vater vor und ist zufrieden mit der ahnungslosen Reaktion ihrer Tochter. So kann es zu einer Versöhnung der Eltern mit ihrer Tochter kommen.
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Prüfe die Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt.
TippsGraf F ist ein russischer Offizier.
Hätten sich die Soldaten, die die Marquise zuerst vergewaltigen wollten, auch so um die Marquise gekümmert?
Wer vereinbart einen Hochzeitstermin mit dem Grafen nach seinem Outing?
Die Mutter der Marquise startet hinter dem Rücken ihres Mannes einen Versuch herauszufinden, ob ihre Tochter den Vater ihres Ungeborenen kennt und die Annonce nur ein abgekatetes Spiel ist.
LösungDas erste Zusammentreffen der Marquise mit dem russischen Offizier, dem Grafen F., hätte nicht unglücklicher laufen können. Unter anderen Umständen wäre es möglicherweise sofort zu einer Liebeshochzeit mit anschließender Schwangerschaft gekommen. So hätten es sich ihre Eltern sicherlich gewünscht. Das erklärt, warum sie einer Ehe mit dem Grafen stets positiv eingestellt sind.
Beide lieben ihre Tochter und wollen das Beste für sie, sind aber von einem vermeintlichen Hintergehen entsetzt. Gerade die Mutter kann dies aber nicht einfach hinnehmen und versucht durch eine List herauszufinden, ob ihre Tochter den Vater des Ungeborenen kennt. Dazu stellt sie den Jäger Leopardo als Vater vor und ist erleichtert, als die Marquise, die übrigens zwei Töchter hat, unschuldig reagiert.
Der Graf scheint sein Handeln während des Bindestrichs in der Erzählung von Beginn an zu bereuen. Er versucht alles, um es wiedergutzumachen und scheint die Marquise aufrichtig zu lieben.
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Zeige auf, was der Graf unternimmt, um seinen Fehltritt wiedergutzumachen.
TippsAls der Graf von der Schwangerschaft erfährt, unternimmt er einen zweiten Heiratsantrag.
Achte auf Signalwörter wie „zu Beginn“ und „schließlich“.
LösungDer gewissenhafte Graf hat von Beginn an ein schlechtes Gewissen und sorgt sich um das Befinden der Marquise. Bis zum Schluss unternimmt er deshalb verschiedene Versuche, um die Situation für die Marquise wieder zurechtzurücken. Eine Hochzeit ist die Lösung. Zum Schluss hat er tatsächlich Erfolg: Es kommt nicht nur zur Hochzeit, sondern auch (danach) zur Versöhnung.
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Vervollständige die Inhaltsangabe.
TippsWer schrieb die Erzählung?
Gibts es ein Happy End?
LösungKleist inszeniert das abstruse Schicksal einer jungen Witwe, die sich beim Grafen sicher fühlt und schließlich von ihm vergewaltigt wird. Unwissend und unschuldig muss sie sich Vorwürfe anhören und schließlich das Elternhaus verlassen. Mutig und selbstbewusst wählt sie den Weg über die Zeitungsannonce und traut ihren Augen nicht, als ausgerechnet ihr Retter der Täter ist. Nach langen Anstrengungen des Grafen, kann sie ihm verzeihen und es kommt zur Liebeshochzeit, der – einvernehmlich – viele Kinder folgen.
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Vervollständige die Inhaltsangabe.
TippsNovellen geben eine unerhörte Begebenheit wieder und gehören zur Kurzprosa. Sie sind häufig allerdings deutlich länger als Kurzgeschichten.
Erst nach der Hochzeit mit dem Grafen wird aus der Marquise eine Gräfin.
Die Novelle Heinrich von Kleists endet mit einem Happy End.
LösungKleist inszeniert das abstruse Schicksal einer jungen Witwe, die sich beim Grafen sicher fühlt und schließlich von ihm vergewaltigt wird – nicht von ihrem Bruder. Unwissend und unschuldig muss sie sich Vorwürfe anhören und schließlich das Elternhaus verlassen. Mutig und selbstbewusst wählt sie den Weg über die Zeitungsannonce und traut ihren Augen nicht, als ausgerechnet ihr Retter der Täter ist. Nach langen Anstrengungen des Grafen, kann sie ihm verzeihen und es kommt zur Liebeshochzeit, der – einvernehmlich – viele Kinder folgen. Diese Hochzeit macht sie zur Gräfin, zuvor ist sie Marquise.
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Guten Abend, der Graf ruft keinen Arzt nachdem er die Marquise vergewaltigt hat. Es macht nicht mal einen Sinn, weil der Arzt vermutlich die Schandtat bemerken würde...
richtig Gut!!