Blutgruppen – AB0-System und Rhesussystem
Blutgruppen einfach erklärt: Erfahre, was das AB0-System und der Rhesusfaktor sind, und wie sie bei Bluttransfusionen eine Rolle spielen. Wusstest du, dass deine Blutgruppe sagt, welche Antigene auf deinen Blutkörperchen sind? Interessiert? Erfahre mehr über Blutgruppen und Antikörper im Text!
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Grundlagen zum Thema Blutgruppen – AB0-System und Rhesussystem
AB0-System und Rhesusfaktor – Biologie
Beim Blutspenden oder bei einer Bluttransfusion ist die Blutgruppe wichtig. Eine mögliche Blutgruppe ist zum Beispiel AB positiv. Die unterschiedlichen Blutgruppen werden dabei nach dem AB0-System und dem Rhesusfaktor unterschieden. Weißt du, welche Blutgruppe du hast?
In diesem Lerntext erfährst du, was Blutgruppen und Blutgruppen-Antikörper sind, wie viele Blutgruppen es im AB0-System gibt und wie viele Blutgruppen es im Rhesussystem gibt.
Wie funktioniert das AB0-System? – Definition
Der historische Hintergrund der Entdeckung des AB0-Systems ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 1900 Dr. Karl Landsteiner feststellte, dass es unterschiedliche Typen von Blut gibt. Diese zu vermischen, hatte schwere Folgen und führte zu dieser Zeit dazu, dass viele Bluttransfusionen zum Tod führten. Auf der Suche nach der Ursache entdeckte Landsteiner die verschiedenen Blutgruppen und bezeichnete sie als A, B, AB und 0. Deswegen wird dieses System der unterschiedlichen Blutgruppen auch als AB0-System bezeichnet. Was aber sagt die Blutgruppe über einen aus?
Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen gibt es verschiedene Strukturen, die als Antigene bezeichnet werden und der Grund für unterschiedliche Blutgruppen sind. Die Blutkörperchen der Blutgruppe A haben bestimmte Antigene des Typs A. Die Blutkörperchen der Blutgruppe B haben bestimmte Antigene des Typs B. Die Blutkörperchen der Blutgruppe AB haben Antigene des Typs A und B, während die Blutkörperchen der Blutgruppe 0 keine Antigene besitzen. Das alles spielt aber nur eine Rolle, weil es im Blut die sogenannten Blutgruppen-Antikörper gibt. Was aber sind Blutgruppen-Antikörper?
Im Blutplasma befinden sich spezielle Eiweiße – die Antikörper. Diese verbinden sich mit Blutkörperchen körperfremder Blutgruppen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Ein A-Antikörper verbindet sich etwa mit Blutkörperchen mit A-Antigenen. Das führt zu Verklumpungen der roten Blutkörperchen, was tödlich enden kann.
Menschen mit der Blutgruppe A haben demnach Antikörper des Typs B. Und Menschen mit der Blutgruppe B haben A-Antikörper. Im Blutplasma der Blutgruppe AB befinden sich keine Antikörper, während sich bei Menschen mit der Blutgruppe 0 beide Antikörpertypen befinden.
Das AB0-System ist einfach erklärt in der Tabelle dargestellt.
Blutgruppe | A | B | AB | 0 |
---|---|---|---|---|
Antikörper im Blut | B-Antikörper | A-Antikörper | keine Antikörper | A- und B-Antikörper |
Wo wird das System AB0 verwendet und wann und wie bestimmt man die Blutgruppen? Das AB0-System wird als wichtigstes Blutgruppenmerkmal für die Bluttransfusion verwendet. Vor einer Bluttransfusion wird die Blutgruppe bestimmt, damit nicht Blut einer falschen Blutgruppe verabreicht wird. Hierfür wird Blut entnommen und anhand der Probe die Blutgruppe überprüft.
In der Abbildung sind noch einmal die unterschiedlichen Blutgruppen und Antikörper im Blut dargestellt.
Rhesussystem – Definition
Neben dem AB0-System gibt es auch noch den sogenannten Rhesusfaktor, der ebenfalls wichtig für Bluttransfusionen ist. Was gibt der Rhesusfaktor an? Auch beim Rhesusfaktor geht es um Antigene: die Rhesusfaktor-D-Antigene.
Ein Mensch, der Rhesus-positiv ist, hat das Antigen Rhesusfaktor-D auf der Blutkörperoberfläche, was mit einem Pluszeichen (+) symbolisiert wird. Ist dieses Antigen nicht vorhanden, sagt man Rhesus-negativ. Letzteres wird mit einem Minuszeichen (−) symbolisiert.
Die Rhesus-Antikörper im Blut entwickeln sich erst dann, wenn eine Rhesus-negative Person mit Rhesus-Antigenen in Kontakt kommt, und sind nicht wie die AB0-Antikörper bereits im Blut vorhanden. Ein solcher Kontakt kann zum Beispiel bei einer Bluttransfusion entstehen, bei der ein Rhesus-negativer Mensch Rhesus-positives Blut erhält. Daraufhin würde der Mensch Rhesus-Antikörper bilden. Für den Menschen kommt es also erst bei einem zweiten Kontakt zu einer gefährlichen Antigen-Antikörper-Bindung und damit kann es zur Unverträglichkeit des Rhesusfaktors kommen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich durch die Transfusion die Blutgruppe ändern kann, denn der Mensch war bereits vor der Transfusion Rhesus-negativ.
Das Rhesussystem und das AB0-System
Jetzt, da das AB0-System und das Rhesussystem erklärt wurden, ergeben sich acht verschiedene Kombinationsmöglichkeiten an Blutgruppen, die du hier in dem Bild sehen kannst. Die Rhesusfaktor-D-Antigene sind dabei als orangefarbene Quadrate dargestellt.
Das sind also alle möglichen Blutgruppen für einen Menschen. Dabei ist nicht jede Blutgruppe gleich häufig in der Bevölkerung. Die Vererbung der Blutgruppen führt dazu, dass manche Blutgruppen häufiger und andere seltener vorkommen.
Die Blutgruppenverteilung – also die Häufigkeit der Blutgruppe des AB0-Systems und des Rhesusfaktors – sind hier in der Tabelle gelistet. Dort kannst du sehen, was die seltenste und was die häufigste Blutgruppe ist.
Blutgruppe | Blutgruppenverteilung in Deutschland in $\%$ |
---|---|
0 RhD-negativ | 6 |
0 RhD-positiv | 35 |
A RhD-positiv | 37 |
A RhD-negativ | 6 |
B RhD-negativ | 2 |
B RhD-positiv | 9 |
AB RhD-negativ | 1 |
AB RhD-positiv | 4 |
Da es so viele unterschiedliche Blutgruppen gibt, ist es bei der Blutspende wichtig zu wissen, welche Blutgruppen zusammenpassen. In dem Bild kannst du sehen, an welche Blutgruppen du mit einer bestimmten Blutgruppe spenden kannst und welche Blutspende du annehmen kannst. Dabei handelt es sich jedoch um Bluttransfusionen mit roten Blutkörperchen, die am häufigsten durchgeführt werden. Die Antikörper sind also nicht mehr im übertragenen Blut vorhanden.
Du kannst an diese Blutgruppe spenden | Deine Blutgruppe | Du kannst Blut mit dieser Blutgruppe erhalten |
---|---|---|
AB+ | AB+ | 0− 0+ B− B+ A− A+ AB− AB+ |
AB−, AB+ | AB− | 0− B+ A− AB− |
A+, AB+ | A+ | 0−, 0+, A−, A+ |
A−, A+, AB−, AB+ | A− | 0−, A− |
B+, AB+ | B+ | 0−, 0+, B−, B+ |
B−, B+, AB−, AB+ | B− | 0−, B− |
0+, B+, A+, AB+ | 0+ | 0−, 0+ |
0−, 0+, B−, B+, A−, A+, AB−, AB+ | 0− | 0− |
Du weißt nun, was bei der Blutgruppe positiv oder negativ bedeutet, was der Rhesusfaktor bei Blutgruppen ist und was hinter dem Rhesusfaktor steckt.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben und Arbeitsblätter zu dem Thema Blutgruppen – AB0-System und Rhesussystem, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Blutgruppen – AB0-System und Rhesussystem
Alucards Party ist im vollen Gange. Besonders gut kommen seine Getränke an. Er hat das Blut in vier verschiedene Geschmacksrichtungen unterteilt. Es gibt die Sorten A, B und AB und Null. Alucard hat dafür das Blut der Menschen nach ihren BLUTGRUPPEN getrennt. Denn Blut ist nicht gleich Blut. Das erkannte bereits im Jahr neunzehnhundert der Mediziner Karl Landsteiner. Er entdeckte, dass die roten Blutkörperchen von zwei unterschiedlichen Menschen bei Kontakt oft verklumpten, was für den Menschen tödliche Folgen haben kann. Bluttransfusionen verliefen im neunzehnten Jahrhundert daher häufig tödlich. Landsteiner und seine Mitarbeiter fanden heraus, dass das Blut in vier Gruppen eingeteilt werden kann und kamen damit dem Phänomen der Blutzellenverklumpung auf die Spur. Weißt du noch, welche vier Gruppen es sind? A, B, AB und Null. Die Blutgruppen werden durch zwei verschiedene Strukturen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmt: A und B Diese Strukturen heißen ANTIGENE. Wir haben sie hier als blaue Dreiecke und grüne Kreise dargestellt. Menschen mit der Blutgruppe A besitzen nur Antigene vom Typ A auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Menschen mit der Blutgruppe B besitzen nur Antigene vom Typ B. Vermutlich kannst du dir denken, welche Antigene sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bei Menschen mit der Blutgruppe AB befinden? Typ A UND Typ B. Und die Blutgruppe Null? Die roten Blutkörperchen der Menschen mit dieser Blutgruppe besitzen keinen der beiden Antigen-Typen. Blutgruppen sind also nach den Antigenen benannt, welche sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden. Doch wieso verklumpen die roten Blutkörperchen, wenn man Blut von zwei verschiedenen Blutgruppen miteinander mischt? Das liegt an speziellen Eiweißen, die sich im Blutplasma befinden: Den ANTIKÖRPERN. Die Antikörper können sich mit den Antigenen körperfremder Blutgruppen verbinden. Dabei passen sie zu bestimmten Antigenen wie ein Schlüsselloch um den Schlüssel. Dies wird als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet. A-Antikörper binden an A-Antigene und B-Antikörper an B-Antigene. Treffen passende Antikörper und Antigene zusammen, führt das zur Verklumpung der roten Blutkörperchen, welche tödlich enden kann. Im eigenen Körper werden daher auch NIE Antikörper gebildet, die zu den eigenen Antigenen passen. Jedoch befinden sich Antikörper, die zu körperfremden Antigenen passen, im Blut. Welche Antikörper befinden sich demnach im Blutplasma eines Menschen mit der Blutgruppe A? B-Antikörper. Und ein Mensch mit der Blutgruppe B besitzt A-Antikörper im Blutplasma. Wie sieht es mit der Blutgruppe AB aus? Das Blutplasma enthält KEINEN der beiden Antikörper-Typen. Sonst würden die roten Blutkörperchen ja verklumpen. Und Blutgruppe Null? Im Blutplasma der Menschen mit dieser Blutgruppe befinden sich beide Antikörper-Typen: A und B. Bei Blutspenden muss man daher aufpassen, dass sich die Antigene eines Typs nicht mit den passenden Antikörpern vermischen können, sonst kommt es zu Blutzellenverklumpungen. Dieses von Karl Landsteiner entdeckte Blutgruppensystem wird AB Null-System genannt. Für Bluttransfusionen ist noch ein weiteres Blutgruppensystem wichtig: Das Rhesus-System. Vielleicht hast du schon mal die Begriffe Rhesus-positiv und Rhesus-negativ gehört. Auch hier geht es um Antigene. Menschen, die Rhesus-positiv sind, besitzen Rhesusfaktor-D-Antigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Menschen, die dieses Antigen nicht besitzen, sind Rhesus-negativ. Im Gegensatz zu Antikörpern im AB Null-Blutgruppensystem, die bereits im Blutplasma vorhanden sind, entwickeln sich Antikörper gegen Rhesus-Antigene erst dann, wenn eine Rhesus-negative Person mit fremden Rhesus-Antigenen, zum Beispiel durch eine Bluttransfusion, in Kontakt kommt. Zu einer gefährlichen Antigen-Antikörper-Bindung kann es also nur bei einem wiederholten Kontakt eines Rhesus-negativen Menschen mit Rhesus-positivem Blut kommen. Da diese Person nach dem ersten Kontakt Antikörper gebildet hat. Betrachtet man das AB Null-System mit dem Rhesus-System zusammen ergeben sich acht verschiedene Blutgruppenkombinationen: A positiv, das Plus-Zeichen symbolisiert hier also Rhesus-positiv, B positiv, AB positiv, Null positiv, A negativ, das Minus-Zeichen symbolisiert entsprechend Rhesus-negativ, B negativ, AB negativ und Null negativ. Bevor wir uns anschauen, wie Alucards Party läuft, fassen wir noch kurz zusammen. Menschen mit den Blutgruppen A, B, AB und Null unterscheiden sich durch die A- und B-Antigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen und die A- und B-Antikörper in ihrem Blutplasma. Besitzen die roten Blutkörperchen Rhesusfaktor-D-Antigene auf ihrer Oberfläche, ist man Rhesus-positiv. Treffen passende Antikörper und Antigene zusammen, führt das zur Verklumpung der roten Blutkörperchen, welche tödlich enden kann. Und was geht auf Alucards Party ab? Oh, die Party ging wohl etwas zu lang ...
Blutgruppen – AB0-System und Rhesussystem Übung
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Gib die Namen der Blutgruppen an.
TippsSchau dir die Abbildung, die zum Einleitungstext gehört, genau an.
Blutgruppen sind nach den Antigenen benannt, die sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden.
Die Blutgruppe AB hat beide Antigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Also müssen im Bild auch beide Symbole auf der Oberfläche zu finden sein.
LösungDie Blutgruppen werden durch zwei verschiedene Strukturen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmt: A und B. Diese Strukturen heißen Antigene. Im Blutplasma der verschiedenen Blutgruppen befinden sich unterschiedliche Antikörper.
Menschen mit der Blutgruppe A besitzen nur Antigene vom Typ A auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Im Blutplasma befinden sich B-Antikörper.
Menschen mit der Blutgruppe B besitzen nur Antigene vom Typ B auf ihren roten Blutkörperchen und A-Antikörper im Blutplasma.
Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bei Menschen mit der Blutgruppe AB befinden sich Antigene von Typ A und Typ B. Ihr Blutplasma enthält keinen der beiden Antikörper-Typen.
Die roten Blutkörperchen der Menschen mit der Blutgruppe 0 besitzen keinen der beiden Antigen-Typen. In ihrem Blutplasma befinden sich beide Antikörper-Typen: A und B.
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Gib an, wodurch die einzelnen Blutgruppen voneinander unterschieden werden.
TippsIm Blut einer Blutgruppe können nicht Antigene und Antikörper mit derselben Benennung sein.
Blutgruppen sind nach den Antigenen benannt, die sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden.
LösungDie Blutgruppen werden durch zwei verschiedene Strukturen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmt: A und B. Diese Strukturen heißen Antigene.
Menschen mit der Blutgruppe A besitzen nur Antigene vom Typ A auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen.
Menschen mit der Blutgruppe B besitzen nur Antigene vom Typ B.
Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bei Menschen mit der Blutgruppe AB befinden sich Antigene von Typ A und Typ B.
Die roten Blutkörperchen der Menschen mit der Blutgruppe 0 besitzen keinen der beiden Antigen-Typen.
Im Blutplasma der verschiedenen Blutgruppen befinden sich unterschiedliche Antikörper.
Im Blut der Blutgruppe A befinden sich B-Antikörper. Menschen mit der Blutgruppe B haben A-Antikörper im Blutplasma.
Blutplasma der Blutgruppe AB enthält keinen der beiden Antikörper-Typen. Im Blutplasma der Menschen mit Blutgruppe 0 befinden sich beide Antikörper-Typen: A und B.
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Beschreibe die Besonderheiten des Rhesussystems.
TippsWenn Rhesusfaktor-D-Antigene und Rhesusfaktor-D-Antikörper zusammentreffen, kommt es zu Blutzellenverklumpungen.
LösungAuch beim Rhesussystem geht es um Antigene und Antikörper.
Menschen, die Rhesus-positiv sind, besitzen Rhesusfaktor-D-Antigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Menschen, die dieses Antigen nicht besitzen, sind Rhesus-negativ.
Im Gegensatz zu Antikörpern im AB0-Blutgruppensystem, die bereits im Blutplasma vorhanden sind, entwickeln sich Antikörper gegen Rhesus-Antigene erst dann, wenn eine Rhesus-negative Person mit fremden Rhesus-Antigenen, zum Beispiel durch eine Bluttransfusion oder Schwangerschaft, in Kontakt kommt.
Zu einer gefährlichen Antigen-Antikörper-Bindung kann es also nur bei einem wiederholten Kontakt eines Rhesus-negativen Menschen mit Rhesus-positivem Blut kommen, da diese Person nach dem ersten Kontakt Antikörper gebildet hat.
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Bestimme, was bei einer Vermischung von roten Blutkörperchen und Blutplasma unterschiedlicher Blutgruppen passiert.
TippsDie Antigene auf den roten Blutkörperchen der Blutgruppe A passen zu den A-Antikörpern im Blutplasma der Blutgruppen B und 0.
Die Antigene auf den roten Blutkörperchen der Blutgruppe B passen zu den B-Antikörpern im Blutplasma der Blutgruppen A und 0.
Das Blutplasma der Blutgruppe AB enthält keine Antikörper.
LösungDie Blutgruppen werden durch Antigene auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmt. Außerdem befinden sich im Blutplasma der jeweiligen Blutgruppen unterschiedliche Antikörper.
Menschen mit der Blutgruppe A besitzen nur Antigene vom Typ A auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. In ihrem Blutplasma finden sich B-Antikörper.
Menschen mit der Blutgruppe B besitzen nur Antigene vom Typ B. In ihrem Blutplasma findet man ausschließlich A-Antikörper.
Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bei Menschen mit der Blutgruppe AB befinden sich Antigene von Typ A und Typ B. Im Blutplasma sind keine Antikörper zu finden.
Die roten Blutkörperchen der Menschen mit der Blutgruppe 0 besitzen keinen der beiden Antigen-Typen. Dafür enthält ihr Blutplasma A-Antikörper und B-Antikörper.
Die A-Antigene und A-Antikörper passen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zusammen. Werden rote Blutkörperchen mit den Antigenen A und A-Antikörper miteinander vermischt, dann werden dadurch die roten Blutkörperchen miteinander verbunden und das Blut verklumpt.
Die B-Antigene und B-Antikörper passen ebenfalls nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zusammen. Werden rote Blutkörperchen mit den Antigenen B und B-Antikörper miteinander vermischt, dann werden dadurch auch die roten Blutkörperchen miteinander verbunden und es kommt ebenfalls zu einer Blutzellenverklumpung.
Das Blutplasma der Blutgruppe AB enthält keine Antikörper. Daher kann dieses Blutplasma mit roten Blutkörperchen aller vier Blutgruppen vermischt werden, ohne dass es zu einer Verklumpung kommt.
Rote Blutkörperchen der Blutgruppe 0 besitzen keine Antigene auf ihrer Oberfläche. Daher können diese mit Blutplasma aller vier Blutgruppen vermischt werden, ohne dass es zu einer Verklumpung kommt.
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Beschreibe, was bei einer Vermischung von Vollblut unterschiedlicher Blutgruppen passiert.
TippsBevor das Blut verklumpen kann, muss erst einmal Blut verschiedener Blutgruppen miteinander vermischt werden.
Das Blut verklumpt erst, wenn Antigene und Antikörper miteinander verbunden sind.
LösungVermischt man Vollblut unterschiedlicher Blutgruppen, z. B. im Rahmen einer Bluttransfusion, kommt es zu einer Reaktion der Antigene auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen und der Antikörper im Blutplasma.
Die Antikörper können sich mit den Antigenen körperfremder Blutgruppen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip verbinden. Dabei passen sie zu bestimmten Antigenen wie ein Schlüsselloch um den Schlüssel.
Treffen passende Antikörper und Antigene zusammen, werden die roten Blutkörperchen miteinander verbunden, weil die Antikörper immer zwei Bindungsstellen für Antigene haben.
Die Verbindung mehrerer Antigene führt zur Verklumpung der roten Blutkörperchen, die tödlich enden kann.
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Erkläre, warum der Rhesusfaktor D bei Bluttransfusionen und Schwangerschaften beachtet werden muss.
TippsVier Aussagen sind richtig.
Rhesus-negative Menschen haben keine Rhesusfaktor-D-Antigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen, aber damit nicht automatisch Rhesusfaktor-D-Antikörper in ihrem Blutplasma.
LösungDas Rhesussystem ist ein weiteres Blutgruppensystem, das vom AB0-System unabhängig ist. Es wird ebenfalls durch Antigene und Antikörper bestimmt, in diesem Fall Rhesusfaktor-D-Antigene und Rhesusfaktor-D-Antikörper.
Rhesusfaktor-D-Antigene und Rhesusfaktor-D-Antikörper passen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zusammen und verbinden sich bei Kontakt. Und da ein Antikörper immer zwei Bindungsstellen hat, können auch immer mehrere Antigene und damit rote Blutkörperchen miteinander verbunden werden und dadurch verklumpen.
Menschen, die Rhesus-positiv sind, besitzen auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen das Rhesusfaktor-D-Antigen. Im Blutplasma dieser Personen befinden sich keine passenden Antikörper, weil es sonst zu Blutzellenverklumpungen kommen würde.
Menschen, die Rhesus-negativ sind, besitzen auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen keine Rhesusfaktor-D-Antigene. Zu vermuten wäre, dass sich in ihrem Blutplasma allerdings Rhesusfaktor-D-Antikörper befinden. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn eine Rhesus-negative Person mit fremden Rhesusfaktor-D-Antigenen, zum Beispiel durch eine Bluttransfusion, in Kontakt gekommen ist. Nur dann können sich entsprechende Antikörper im Blutplasma gebildet haben.
Eine Mutter, die Rhesus-negativ ist, kann im Blutplasma also Antikörper gegen den Rhesusfaktor des Babys haben. Dies ist möglich, wenn das Blut eines Rhesus-positiven Kinds mit dem der Mutter in Verbindung gekommen ist (z. B. bei der Geburt oder durch Untersuchungen während der Schwangerschaft) oder die Mutter zum Beispiel im Rahmen einer Bluttransfusion Kontakt mit Rhesus-positivem Blut hatte.
Wird die Frau mit einem Rhesus-positiven Kind schwanger, können diese Antikörper die roten Blutkörperchen des Ungeborenen verklumpen und sie zerstören (Antigen-Antikörper-Reaktion). Das ungeborene Kind kann unter einer Blutarmut leiden und infolgedessen wird sein Körper mit Sauerstoff unterversorgt, sodass seine Entwicklung beeinträchtigt wird.
Hatte die Rhesus-negative Mutter noch nie Kontakt zu Rhesusfaktor-D-Antigenen und damit auch keine Rhesusfaktor-D-Antikörper im Blut, ist eine Schwangerschaft mit einem Rhesus-positiven Kind im Normalfall diesbezüglich unproblematisch.
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