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Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke war ein bedeutender Dichter des 20. Jahrhunderts. Seine Kindheit war schwierig, überwunden hat er die negativen Erfahrungen nie ganz. Seine Gedichte, wie „Der Panther“, geben uns heute Einblicke in sein Seelenleben.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Wer war Rainer Maria Rilke?

Rainer Maria Rilke ist einer der bekanntesten deutschen Lyriker und Vertreter der Moderne. Um einen Einblick in das lyrische Schaffen Rilkes zu erhalten, kannst du dir in Ruhe den folgenden Auszug eines Gedichts durchlesen:

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe/ so müd geworden, daß er nichts mehr hält. / Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe / und hinter tausend Stäben keine Welt. […] Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille / sich lautlos auf — Dann geht ein Bild hinein, / geht durch der Glieder angespannte Stille — / und hört im Herzen auf zu sein.

Das Gedicht „Der Panther“ (1903) gehört zu Rilkes populärsten Gedichten und drückt die Stimmung einer ganzen Epoche aus: Melancholie und Zukunftsangst prägen die Zeit, in der Rilke dieses Gedicht verfasste. Der Panther, der sein trostloses Dasein hinter Gitterstäben verbringt, nimmt die ihn umgebende Welt kaum noch wahr. Obwohl manche Bilder zu ihm durchdringen, bleibt die Raubkatze in ihrer eigenen Welt gefangen.

Panther

Rilke und seine Zeit

Die Zeit der Moderne, die die Epoche des rational-sachlichen Naturalismus ablöste, war geprägt durch Themen, die zuvor als anstößig oder „nicht-literaturwürdig“ galten. Angeregt durch Sigmund Freuds Studien zur Psychoanalyse steht das Individuum mit seinen seelischen Problemen im Fokus. Geisteskrankheiten und seelische Unruhezustände sind Themen der verschiedensten Autoren. Rilke, der zeitlebens als kränklich beschrieben wird, erlebte eine traumatische Kindheit und war innerlich tief zerrissen. Bis heute gilt er als ein ruheloser, introvertierter Einzelgänger, der aber eine zutiefst empfindsame Person gewesen ist.

Rilkes Kurzbiografie

Rilke wurde am 04.12.1875 in Prag geboren. Seine Kindheit und somit seine Heimatstadt waren für ihn negativ besetzt. Seine Mutter litt an einer psychischen Störung, mit der sich der junge Rilke konfrontiert sah. Sein Vater schickte seinen feinfühligen Sohn auf eine Militärschule. Doch der künstlerisch begabte Junge hasste den Drill und das Militär. Nach sechs Jahren Ausbildung, die Rilke ein Leben lang prägen sollten, verließ er die Schule endgültig. Als Erwachsener reiste Rilke viel. Begleitet wurde er von der deutlich älteren Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé. Doch die Liaison hielt nur drei Jahre. Später versuchte Rilke, ein bürgerliches Leben zu führen, heiratete die Bildhauerin Clara Westhoff. Gemeinsam bekamen sie eine Tochter, doch Rilke verließ die Familie nach einem Jahr. Rilke unterhielt sein Leben lang diverse Beziehungen zu einflussreichen Frauen, die ihn vor allem materiell unterstützten. Er starb mit nur 51 Jahren am 29.12.1926 an Leukämie.

Rilke

Bedeutende Werke

Rilke ist uns heute vor allem als erfolgreicher Lyriker in Erinnerung. Das anfangs erwähnte Gedicht „Der Panther“ ist ein sogenanntes Dinggedicht. In diesen Gedichten treten meist belebte oder unbelebte Objekte auf. Diese Objekte werden so beschrieben, dass man meint, sie hätten eine eigene Seele, die zu den Leserinnen und Lesern spricht. Rilke war ein Meister im Schreiben von Dinggedichten. Gegenstände oder Tiere wirken menschlich und lassen Assoziationen über den Gemütszustand des Dichters zu.

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