Stefan Zweig
Stefan Zweig war ein bedeutender österreichischer Schriftsteller, der während der beiden Weltkriege wirkte. Bekannt wurde er vor allem für seine „Schachnovelle“.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Wer war Stefan Zweig?
- Stefan Zweig und seine Zeit
- Kurzbiographie von Stefan Zweig
- Bedeutende Werke von Stefan Zweig
Wer war Stefan Zweig?
Stefan Zweig war ein berühmter österreichischer Schriftsteller, der von 1881 bis 1942 lebte. Das Schreiben war so sehr seine Leidenschaft, dass er sein Studium weitestgehend vernachlässigte und stattdessen an seinen Büchern arbeitete. Zweig wirkte insgesamt an über 150 Büchern - als Autor, Herausgeber und Verfasser eines Vor- oder Nachwortes - mit. Schon während des ersten Weltkrieges wurde Zweigs pazifistische Haltung deutlich. So meldete er sich, um den Dienst an der Waffe zu vermeiden, freiwillig zum Dienst im Kriegsarchiv und publizierte mit einer Gruppe Intellektueller von Zürich aus Aufsätze der Friedensbewegung. Er ließ dabei kaum eine Gelegenheit aus, seinen internationalen Ruhm zu nutzen, um sich für Pazifismus, Völkerverständigung und kulturellen Austausch einzusetzen.
Stefan Zweig und seine Zeit
1881 als Kind einer jüdischen Familie in Wien geboren, musste Stefan Zweig beide Weltkriege erleben, die ihn elementar prägten. Als erklärter Kriegsgegner war es für ihn schwierig, mit den Ereignissen in Deutschland und Europa umzugehen. Im zweiten Weltkrieg sah er sich als Pazifist und Jude den Nationalsozialisten in besonderer Weise ausgesetzt. 1933 fielen seine Bücher der Bücherverbrennung zum Opfer. Im Exil in Großbritannien und Brasilien konnte er wieder frei publizieren.
Zweig reiste gern und viel. In den Jahren 1910 und 1912 führten ihn seine Reiselust und sein Unternehmungsgeist nach Indien und nach Amerika. Diese Reisen eröffneten ihm Kontakte zu anderen Schriftstellern: Zu Hermann Hesse und James Joyce beispielsweise pflegte er enge Bekanntschaften, die er mit einer sorgsamen und beständigen Briefkorrespondenz aufrecht erhielt.
Kurzbiographie von Stefan Zweig
Stefan Zweig begann nach seiner Matura in Wien das Studium der Philosophie, Germanistik und Romanistik. Trotz seines Studiums verbrachte er viel Zeit mit dem Schreiben. So veröffentlichte Zweig 1901, also im Alter von 20 Jahren, bereits seinen ersten Gedichtband „Silberne Saiten“. Den Ersten Weltkrieg verbrachte er in Zürich, er wurde 1917 vom Militärdienst freigestellt und kurz darauf entlassen. Als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse nutzte er diese Gunst und veröffentlichte als Journalist seine Einstellung gegenüber der Politik und ihren Machtansprüchen. Seine humanistische Gesinnung brachte er auch in der deutschsprachigen Tageszeitung Pester Lloyd zum Ausdruck.
Aufgrund seiner vielen Reisen, die er als wohlhabender Bürger unternehmen konnte, verstand sich Zweig allgemein eher als Europäer denn als Österreicher. Umso schlimmer muss es für Zweig gewesen sein, als er in beiden Weltkriegen Österreich an der Seite Deutschlands gegen den Rest Europas gewandt sehen musste. Im Exil emigrierte er nach Großbritannien und nahm sich 1942, von seiner Heimat weit entfernt, zusammen mit seiner zweiten Frau Lotte Altmann in Brasilien das Leben. Stefan Zweig wurde jahrelang von Depressionen geplagt. In seinem Abschiedsbrief beschrieb er Gefühle der Entwurzelung und der Erschöpfung, die ihn lange Zeit begleiteten.
Bedeutende Werke von Stefan Zweig
Stefan Zweig eignete sich über die Jahre hinweg eine sehr markante Schreibweise an. Seine Werke sind unterhaltsam-fesselnd, enthalten aber dennoch oft auch eine vorsichtige Portion psychologischer Deutungen. Zweig arbeitete darüber hinaus auch als Übersetzer und Journalist.
Die „Schachnovelle“ ist die erfolgreichste Novelle Zweigs. Er schrieb sie, als er sich bereits im brasilianischen Exil befand. Sie handelt von Dr. B., der während einer Dampferfahrt von New York nach Buenos Aires gegen den aktuellen Schachweltmeister spielt. Das Schachspiel hat Dr. B während seiner Gefangenschaft zur Zeit des Nationalsozialismus erlernt, nun leidet er am Nervenfieber. Die Geschichte zeigt die Qualen der Gefangenen auf und ist oft gedeutet worden als eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Terror der Gestapo.
In Zweigs Werk „Sternstunden der Menschheit“ sind insgesamt 14 historische Miniaturen gesammelt. Unter einer Miniatur versteht man in der Literatur kurze Erzählungen. In Zweigs Werk geht es um die Beschreibung historisch wichtiger Ereignisse. So tragen die einzelnen Miniaturen Titel wie „Der Kampf um den Südpol“ oder „Das erste Wort über den Ozean“.
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