„Dantons Tod“ – Entstehungsgeschichte (Büchner)
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Grundlagen zum Thema „Dantons Tod“ – Entstehungsgeschichte (Büchner)
Weißt du, was "Der Hessische Landbote" war? Nein, keine regionale Wochenzeitung. Das war ein revolutionäres Flugblatt von Georg Büchner. Was das mit "Dantons Tod" zu tun hat und warum Büchner das Stück in nur fünf Wochen schrieb, erfährst du in diesem Video. Ebenso liefert das Video die wichtigsten Eckdaten zur Französischen Revolution. Gleichzeitig lernst du, mit welchen Quellen Büchner gearbeitet hat. Zu wieviel Prozent besteht das Drama aus Originalzitaten, was denkst du? Find es heraus!
Transkript „Dantons Tod“ – Entstehungsgeschichte (Büchner)
Georg Büchner: Dantons Tod - Entstehungsgeschichte
Im Frühjahr 1835 soll Georg Büchner das Geschichtsdrama „Dantons Tod“ in nur 5 Wochen geschrieben haben. Unter ständiger Angst, verhaftet zu werden, denn Büchner war politischer Aktivist. Und: ihm fehlte das nötige Kleingeld für die Flucht.
Doch natürlich ging diesen fünf Wochen eine intensive Beschäftigung mit dem Stoff voraus. Büchner interessierte sich für die Französische Revolution und las alles über sie.
Wichtig für das Verständnis des Stücks ist, dass auch du grundlegende Kenntnisse zur Französischen Revolution hast. Also, wie war das nochmal?
Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Französische Staat in einer Krise. Dem Königreich ging es finanziell miserabel. Die Bürger und Arbeiter waren unzufrieden. Erste Aufstände der Arbeiter hatte es Jahrzehnte vor der Revolution, die von 1789 an zehn Jahre lang andauerte, bereits gegeben. Es verbreiteten sich die Ideen der Aufklärung: Jeder Mensch sei gleich und mündig, selbst zu denken und zu handeln.
Als der König Louis XVI. 1789 eine Sitzung der Generalstände einberief, wurde diese zum Gründungsstein der Revolution. Der dritte Stand, die freien Bürger und Bauern, erklärten sich kurzerhand zur Vertretung für die ganze Nation. Sie bildeten die Nationalversammlung und begannen, eine Verfassung auszuarbeiten.
Ein weiterer Meilenstein war der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789. Der Tag ist heute noch Nationalfeiertag in Frankreich. Ab dem Tag brachen überall im Land Bauernaufstände aus. In den Städten schlossen sich die revolutionären Bürgern zu Komitees zusammen.
Im Jahr 1793 wurde der König hingerichtet. Zugleich stiegen in Paris die Brotpreise und das Volk war von Hungersnot bedroht. Die Jakobiner, ein radikaler Klub unter der Revolutionären, errichteten eine revolutionäre Diktatur. 1794 wurden die noch radikaleren Hébertisten und die gemäßigten Dantonisten beseitigt.
Büchner selbst wurde durch die unmittelbar hinter ihm liegenden geschichtlichen Ereignisse mit der Revolution konfrontiert. 1830 hatte in Paris die Julirevolution stattgefunden. Sie weckte die Erinnerung an die Französische Revolution 1789.
Büchner war ein Verfechter revolutionärer Ideen. Er hielt eine Revolution auch in Deutschland für überfällig. Allerdings glaubte er, dass eine Revolution vom Volk, von der Masse ausgehen und getragen werden müsse. Um die Bauern aufzurütteln, gab er 1834 das Flugblatt „Der Hessische Landbote“ heraus.
Er rief darin zum Kampf gegen die Reichen auf. Büchners Situation wurde wegen polizeilicher Untersuchungen immer angespannter. 1835 schreibt er in wenigen Wochen “Dantons Tod”. Die Veröffentlichung des Dramas sollte seine Flucht finanzieren.
Für „Dantons Tod“benutzte er viele Originalquellen und Dokumente, aber auch Literatur über die Zeit der Französischen Revolution. Seine Hauptquelle war das zehnbändige Werk „Geschichte der französischen Revolution“ von Louis Adolphe Thiers. Auch die Zeitschrift „Die Geschichte unserer Zeit“ lieferte ihm wichtige Hintergrundinformationen.
Büchner übernahm die Zitate aus den Quellen zum Teil wörtlich. Allerdings erlaubte er sich künstlerische Freiheiten. So änderte er gewisse Zitate ab, teilte sie auf mehrere Figuren aus oder legte sie anderen Personen in den Mund. Insgesamt besteht ein Sechstel des Textes aus wörtlich übernommenen oder leicht abgeänderten Zitaten.
Nach Fertigstellung seines Dramas schickte Büchner das Manuskript an seinen Bekannten Karl Gutzkow mit der Bitte um schnelle Veröffentlichung. Dieser druckte einen Vordruck in der Zeitschrift „Phoenix“. Er stellte es auch seinen Freunden und seinem Chef, dem Verleger Johann David Sauerländer, vor. Dieser druckte “Dantons Tod” im Juli 1835 und schickte Büchner als Honorar hundert Gulden.
Doch schon vor der Veröffentlichung und den ersehnten Einnahmen spitzte sich Büchners Lage zu: Er wurde seit Anfang März steckbrieflich gesucht und floh, mit finanzieller Unterstützung seiner Mutter - gerade noch rechtzeitig - nach Straßburg.
„Dantons Tod“ – Entstehungsgeschichte (Büchner) Übung
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Beschreibe die Situation, in der sich Büchner beim Schreiben von „Dantons Tod“ befand.
TippsZwei Gründe führten zum Schreiben von „Dantons Tod“ in so kurzer Zeit: Geld und Interesse. Wofür benötigte er das Geld? Woher kam sein Interesse?
LösungGeorg Büchner schrieb „Dantons Tod“ im Frühjahr 1835. Er benötigte dringend Geld, denn er musste fliehen: Die Behörden suchten ihn schon seit einiger Zeit steckbrieflich. Denn Büchner war ein Revolutionär und damit den Reichen ein Dorn im Auge: Er hatte im Jahr davor die revolutionäre Flugschrift „Der Hessische Landbote“ herausgebracht, in der er die arme Landbevölkerung zum Aufstand aufwiegeln wollte. Denn er war der Meinung, dass eine Revolution vom Volke ausgehen müsse.
Zuvor hatte sich Büchner intensiv mit der Französischen Revolution beschäftigt: Er hatte einige Quellen studiert und fasste nun anhand seiner Schrift die Lehren, die ihm die Geschichte gab, zusammen. Auch um nicht die gleichen Fehler der Französischen Revolution zu begehen.
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Gib die Ereignisse der Französischen Revolution wieder.
TippsWelche Nöte verursachten die Französische Revolution? Welches philosophische Gedankengut spiegelte sie wider? Und wer waren ihre Anhänger? Waren es Bauern oder Adlige?
LösungDie Französische Revolution stellt einen wichtigen Bruch in der gesamteuropäischen Geschichte dar. Denn die Mehrheit der Bevölkerung schaffte es erstmals, sich gegen Unterdrückung durch eine privilegierte Gruppe aufzulehnen und die Machtverhältnisse umzudrehen.
Die Jahre vor der Revolution sind gekennzeichnet durch eine tiefe Krise des französischen Staates. Der Monarch Louis XVI. war nicht fähig oder willens, die Notlage der Bevölkerung zu lösen. Die Bürger, Bauern und Arbeiter – der sogenannte 3. Stand – hungerten, die Brotpreise stiegen weiter an, die Staatskassen waren leer.
Die Ideen der Aufklärung, die sich Jahrzehnte lang verbreitet hatten, waren weiterer Brennstoff: Alles sprach von Gleichheit vor dem Gesetz und der Mündigkeit eines jeden Bürgers, selbstverantwortlich zu denken und zu handeln.
Diese Situation führte zu Aufständen, zur Hinrichtung des Königs und vieler Adliger und letztlich zur Machtergreifung durch die Jakobiner, die eine Verfassung ausarbeiteten. Frankreich wurde erstmals nicht vom König, sondern vom Volk geführt.
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Gliedere die einzelnen Stationen der Entstehung des Werkes.
TippsBüchner schrieb das Drama auch, um an Geld für seine Flucht zu gelangen. Woher kam dieses Geld letztendlich? Und gelang ihm die Flucht? Aufgrund welcher Schrift wurde er gesucht?
Das Geld zur Flucht hatte Büchner nicht aus den Einnahmen von „Dantons Tod“, da die Untersuchungen sich schon vor dem Empfang seines Honorars zuspitzten.
Lösung- Georg Büchner wurde ab März 1835 steckbrieflich von den hessischen Behörden gesucht, nachdem er einer Vorladung des Untersuchungsrichters nicht Folge geleistet hatte. Der Grund war seine im Vorjahr verteilte Flugschrift „Der Hessische Landbote“, in der er mit dem Spruch „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ zur Revolution der Bauern gegen die Reichen aufrief.
- Um fliehen zu können, musste Büchner allerdings schnellstens an Geld kommen. Seine intensiven Studien über die Französische Revolution sollten ihm dabei weiterhelfen: Er verarbeitete das Material, das einige Parallelen zu seiner Zeit aufzeigte, in dem Drama „Dantons Tod“.
- Innerhalb von fünf Wochen bringt er es zu Papier. Danach schickt er es unmittelbar an seinen Freund Karl Gutzkow, der eine erste Veröffentlichung in seiner Zeitschrift „Phönix“ veranlasst und den Text an seinen Verleger Johann David Sauerländer weiterleitet.
- Noch bevor das langersehnte Honorar eintrifft, muss Büchner mit finanzieller Unterstützung seiner Mutter fliehen. Er schafft es, sich am 9. März 1835 nach Straßburg abzusetzen, bevor die Polizei ihn aufgreifen kann.
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Erläutere die Geschehnisse der Französischen Revolution im Detail.
TippsDie Ereignisse der Revolution waren sehr chaotisch. Nach Übernahme der Macht durch die Jakobiner und Robespierre wurde zuerst der König, dann die politischen Mitstreiter hingerichtet.
LösungDie Französische Revolution war eine blutige Zeit: Viele Führungspersönlichkeiten, die alten Herrschenden des Adels, der Politik, des öffentlichen Lebens und der König selbst wurden hingerichtet.
- Ausgangspunkt war die Krise des Staates Ende des 18. Jahrhunderts. Die Bevölkerung litt Not und fragte sich, warum die Adligen Feste feierten und Geld verprassten. Um sich der Probleme letztlich doch anzunehmen, berief König Louis XVI. die Generalstände zu einer Sitzung ein. Dort erklärte der dritte Stand (freie Bauern und Bürger), dass er die Vertretung der Nation übernehme. Somit ist diese Sitzung der Gründungsstein der Französischen Revolution.
- Die Repräsentanten des dritten Standes beriefen eine verfassungsgebende Versammlung ein. Diese wurde begleitet von Bauernaufständen und dem Sturm auf die Bastille, ein Gefängnis in Paris, am 14. Juli 1789. Daraufhin übernahmen revolutionäre Komitees die Verwaltung.
- 1793 wurde schließlich der König nach einigen Jahren der Gefangenschaft hingerichtet. Die Brotpreise in Paris stiegen weiter an. Die Jakobiner unter der Führung von Robespierre verteidigten ihre Vision des neuen Staates und der Revolution, indem der gemäßigte Flügel der eigentlich verbündeten Dantonisten hingerichtet wurde. Auch der radikale Flügel der Hébertisten wurde beseitigt.
- Doch Robespierre, der all diese Gewaltverbrechen mitverantwortet hatte und bereits auf circa 20.000 Tote durch die Guillotine zurückblicken konnte, war nicht dazu fähig, sich an der Macht zu halten: Er wurde einige Monate nach dem Tod von Danton selbst hingerichtet.
- Das Ende der Revolution wurde erst erklärt, als schließlich mit der Machtergreifung Napoleons 1799 eine gewisse Stabilisierung eintrat.
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Fasse zusammen, auf welche Quellen sich Büchner für „Dantons Tod“ stützte.
TippsBüchner stützte sich - auch durch die wörtliche Übernahme von Zitaten - auf zwei Geschichtswerke, die sich mit der Französischen Revolution beschäftigten. Der Autor des einen war Louis Adolphe Thiers, ein berühmter französischer Politiker und Historiker der Zeit Büchners.
LösungBüchner hatte in den Monaten vor der Niederschrift von „Dantons Tod“ ausführlich zu den Ereignissen der Französischen Revolution recherchiert. Dabei hatte er viele Zeugnisse und Quellen herangezogen, die die komplizierten Abläufe, Umbrüche und Aufstände darstellen konnten. Er stützte sich vor allem auf zwei Quellen: Einerseits die „Geschichte der Französischen Revolution“ von Louis Adolphe Thiers, ein monumentales Werk von 10 Bänden; und andererseits auf die Zeitschrift „Geschichte unserer Zeit“. Aus beiden Werken übernahm Büchner wörtliche oder poetisch abgeänderte Zitate und legte sie den auftretenden Figuren in seinem Drama in den Mund. Bis zu einem Sechstel des gesamten Buches bestehen dabei aus Bausteinen anderer Texte.
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Untersuche, wie der historische Kontext auf Büchner gewirkt haben muss.
TippsDie Julirevolution im Jahre 1830 vertrieb den französischen König endgültig. Damit war Frankreich ein Vorbild für alle Demokraten Europas.
LösungBüchner war inspiriert von den Geschehnissen seiner Zeit. Zwar war die Macht des Adels und des Königs stark wie eh und je; zwar konnten nach dem Wiener Kongress 1814/1815 restriktive und reaktionäre Politik jeden Fortschritt unterdrücken; doch schon merkte man die steigende Unzufriedenheit der einfachen Bevölkerung, die sich nicht mehr von den alten Traditionen blenden ließ und die Ideale der Aufklärung für sich in Anspruch nahm.
Ein Meilenstein des Weges zur Demokratie war die Julirevolution 1830 in Frankreich. Nachdem König Karl X. versucht hatte, das Parlament aufzulösen, vertrieben ihn Handwerker, Bauern, Arbeiter und Studenten aus dem Land; die Macht der bourbonischen Herrscher war ein für allemal gebrochen.
Dieses Ereignis beflügelte dieselben sozialen Gruppen auch in Deutschland: Die Studenten sprachen sich in ihren Verbindungen Mut zu, die überfällige Revolution auch in Deutschland zu initiieren. Es sollte jedoch noch über zehn Jahre nach Erscheinen von „Dantons Tod“ dauern, bis die demokratische Bewegung in Deutschland stark genug für eine eigene Revolution sein würde.
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Lieber Ralf,
das freut uns sehr zu hören. Wir hoffen, dass sie auch andere Literaturvideos in ihrem Deutschunterricht verwenden können.
Beste Grüße
Die Deutschredaktion
Dieser Beitrag war eine hilfreiche Ergänzung zum Deutschunterricht. Die Schüler meinten "lol".