Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor!
  • 93%

    haben mit sofatutor ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert

  • 94%

    verstehen den Schulstoff mit sofatutor besser

  • 92%

    können sich mit sofatutor besser auf Schularbeiten vorbereiten

„Der Vorleser“ – Entstehungsgeschichte (Schlink)

Du willst ganz einfach ein neues Thema lernen
in nur 12 Minuten?
Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
  • Das Mädchen lernt 5 Minuten mit dem Computer 5 Minuten verstehen

    Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.

    92%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen.
  • Das Mädchen übt 5 Minuten auf dem Tablet 5 Minuten üben

    Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.

    93%
    der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert.
  • Das Mädchen stellt fragen und nutzt dafür ein Tablet 2 Minuten Fragen stellen

    Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.

    94%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Bereit für eine echte Prüfung?

Das Der Vorleser Entstehungsgeschichte Quiz besiegt 60% der Teilnehmer! Kannst du es schaffen?

Quiz starten
Bewertung

Ø 3.5 / 10 Bewertungen
Die Autor*innen
Avatar
Deutsch-Team
„Der Vorleser“ – Entstehungsgeschichte (Schlink)
lernst du in der Oberstufe 7. Klasse - 8. Klasse - 9. Klasse

Grundlagen zum Thema „Der Vorleser“ – Entstehungsgeschichte (Schlink)

Bernhard Schlink ist ein erfolgreicher Schriftsteller, darüber hinaus ist er aber auch Jurist. Vor "Der Vorleser" hat er Kriminalromane geschrieben. Erfahre in diesem Video, wie es zu dem weltberühmten Roman kam und warum er keinen Bruch mit Schlinks anderen Werken darstellt. Zudem wirst du den zeitlichen Hintergrund und in diesem Zusammenhang die drei Wellen der Aufarbeitung der Nazizeit kennenlernen. Viel Spaß dabei!

Transkript „Der Vorleser“ – Entstehungsgeschichte (Schlink)

Sich ein Problem stellen und es dann lösen. Diese Tätigkeit ist Bernhard Schlink gewohnt. Denn er ist hauptberuflich Jurist und Richter. Sich ein Problem stellen und es dann lösen. Diese Möglichkeit findet er jedoch auch beim Schreiben von Kriminalromanen vor. Er veröffentlicht erfolgreich drei Bände. Doch dann schreibt Bernhard Schlink seinen ersten Nicht-Krimi. “Der Vorleser” wird international ein Riesenerfolg. Wie kommt Schlink dazu? Wie passt das zusammen? Ist er sich selbst untreu geworden oder ist genau seine Treue zum Prinzip das Erfolgsgeheimnis? Bernhard Schlink ist 41 Jahre alt, als er zwar keinen Krimi schreibt, aber einen Roman, der so spannend ist wie ein Krimi. Schon in seinen vorangegangenen Kriminalromane hat er gern Gesellschaftskritik verpackt - und stets hatten die Hauptfiguren etwas mit Juristerei zu tun.

Sein Roman “Selbs Justiz” handelt vom 68-jährigen Privatdetektiv Gerhard Selb, den ein Auftrag zurück in die eigene Vergangenheit als Staatsanwalt während der Zeit des Nationalsozialismus führt. In “Die gordische Schleife” ist der Protagonist Georg Polger ein ehemaliger Jurist, der als Übersetzer nach Südfrankreich aussteigt und durch die Übersetzung von Konstruktionsplänen für Kampfhubschrauber in das Visier eines Spionagerings gerät. Der Kriminalroman erhält den Friedrich-Glauser-Preis.

In “Der Vorleser” wird der Protagonist Michael Berg erst Jurist und später Rechtshistoriker. Er setzt sich mit Rechtsfragen bezogen auf im Nationalsozialismus verübte Taten auseinander. Auch diese Themen fehlen in keinem von Schlinks Romanen: politische Aktualität und die deutsche Vergangenheit. Was war aber nun genau der Auslöser, den “Vorleser” zu schreiben? Bernhard Schlink erklärt, es sei Ost-Berlin gewesen. Dort musste er Anfang der 90er Jahre als Gastprofessor wochenlang an die Humboldt-Universität kommen.
“Die Welt ohne die Farben und Töne, die grauen Häuser, die schlechten Straßen, der geringe Verkehr, der Holzzaun, den ich mit der Hand zerkrümeln konnte wie in meiner Kindheit - das alles hat die fünfziger Jahre so lebendig vor mein inneres Auge gebracht, dass ich über sie schreiben konnte.” Genau zu der Zeit beginnt auch eine dritte Welle der Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Die erste Welle direkt nach dem Krieg 1945 war die Trümmerliteratur. Darin verarbeiten die Betroffenen und Erschütterten den Krieg, Gefangenschaft, Schrecken und Erlebnisse des Holocaust literarisch.

Die zweite Welle der Auseinandersetzung mit dem Holocaust entsteht in den 60er-Jahren in Form einer Politisierung der Literatur und Studentenrevolten, heftigen Auseinandersetzungen und Beschuldigungen mit ihren Eltern und dem Etablissement. Durch die junge Generation wird radikale Kritik an der widerstandslosen Beteiligung am Nationalsozialismus geäußert. Es entsteht eine Diskussion um die Themen Verantwortung, Verdrängung und Versagen der Elterngeneration. Die dritte Welle der Auseinandersetzung ist mit dem Holocaust in den 90er-Jahren zu verorten. Die Autorinnen und Autoren, die sich neu zu Wort melden, sind überhaupt nicht oder kaum noch mit ihrer eigenen Lebensgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus verwurzelt. Es wird eine allgemeine Ebene der Auseinandersetzung mit menschlichen Verhaltensweisen, Fragen von Schuld und Sühne, Egoismus und anderen Unzulänglichkeiten erreicht. Es wird deutlich gemacht, dass es nicht möglich ist, dem historischen Erbe zu entkommen, es zu bewältigen. Diese Texte mischen Heiterkeit und Leichtigkeit mit Melancholie.

Auch wenn nichts Humorvolles in seinem Text zu finden ist, reiht sich Schlink mit seiner leichten Erzählweise in diesen Tenor ein. In seinem Roman tauchen zudem alle drei Generationen auf: Hanna und die überlebende Tochter sind unmittelbar in die Ereignisse verstrickt - gehören also zur ersten Generation der Täter und Opfer. Michael und seine Mitschüler sind die nächste Generation, die Kinder der Beteiligten, die kritisch fragen und anklagen. Schließlich kennen die Enkel als dritte Generation den Holocaust nur aus Dokumentationen, Filmen, sind Leser des Romans und aufgeklärte Zeitgenossen. Bernhard Schlink erklärt, dass ihn das Thema Schuld und Verstrickung in Schuld schon lange beschäftigt hat, auch wissenschafltich. “In meinem Kopf spiele ich immer mit Geschichten, und ich hatte mit den Elementen von „Der Vorleser“ schon länger gespielt. In dem Spiel mit den Elementen der Geschichte ging es von Anfang an um eine Frau. Sie war auch von Anfang an Analphabetin. Über der Wiederbegegnung mit der Welt der fünfziger Jahre in Ost-Berlin fügten sich die Elemente zur Geschichte des Romans.”

Ansonsten hält Schlink sich bedeckt, erklärt, dass die anderen Elemente aus Gehörtem, Gesehenem, Gefühltem und Erinnertem kämen: “Wie genau sich das zusammenfügt, keine Ahnung. (...) Natürlich spielt das Autobiographische immer hinein, aber wenn ich “Roman” drauf schreibe, ist es eben Fiktion” Sich ein Problem stellen und es dann lösen. Das ist definitiv etwas Autobiographisches, weil Bernhard Schlink die Denk-, Arbeits- und Schreibprozesse eines Juristen auch beim literarischen Schreiben anwendet. Daraus resultiert auch beim “Vorleser” seine viel gelobte knappe und präzise Darstellungsweise.

Auch sein erster Nicht-Krimi dreht sich letztlich um den Komplex von Recht und Gerechtigkeit. Bernhard Schlink stellt die Frage, wie über Taten, die unter einem anderen Rechtssystem begangen wurden, zu urteilen ist. Das Buch beantwortet die Frage bewusst nicht. Schlink fordert jeden Leser auf, sich die Frage selbst zu beantworten. Jeder für sich soll sich ein Problem stellen und es dann lösen.

2 Kommentare
  1. Hallo Kalliopi J.,
    vielen Dank für den Hinweis. Das ist richtig. Wir werden den Fehler zeitnah beheben.
    Beste Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor mehr als 3 Jahren
  2. muss es in diesem Video nicht heißen: "sich EINEM Problem stellen und es lösen"?

    Von Kalliopi J., vor mehr als 3 Jahren
30 Tage kostenlos testen
Mit Spaß Noten verbessern
und vollen Zugriff erhalten auf

8.883

sofaheld-Level

6.601

vorgefertigte
Vokabeln

7.384

Lernvideos

36.046

Übungen

32.594

Arbeitsblätter

24h

Hilfe von Lehrkräften

laufender Yeti

Inhalte für alle Fächer und Schulstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.

30 Tage kostenlos testen

Testphase jederzeit online beenden