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Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung

Erfahre, wie man die tiefere Bedeutung eines Gedichts in einer Gedichtinterpretation herausarbeitet. Lerne den Aufbau kennen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Entdecke anhand des Gedichts Der Panther von Rainer Maria Rilke, wie du eine Einleitung verfasst. Interessiert? Tauche ein und werde zum Gedichtsprofi!

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Was beinhaltet die Einleitung einer Gedichtinterpretation?

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Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung
lernst du in der Unterstufe 3. Klasse - 4. Klasse

Grundlagen zum Thema Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung

Die Gedichtinterpretation

In einer Gedichtinterpretation beziehungsweise Gedichtanalyse wird die tiefere Bedeutung eines Gedichts herausgearbeitet. Dabei werden formale Merkmale und sprachliche Mittel analysiert und mit dem Inhalt in Verbindung gebracht. Eine Gedichtinterpretation besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss.

In dieser Übersicht zeigen wir dir anhand eines Beispiels, wie eine solche Einleitung einer Gedichtinterpretation aussehen kann.

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, ist es wichtig, dich mit dem Gedicht zu beschäftigen, es beispielsweise aufmerksam zu lesen und deine ersten Eindrücke festzuhalten. Eine ausführliche Vorarbeit kann eine hilfreiche Stütze beim Schreiben der Gedichtinterpretation sein. In der folgenden Abbildung sind noch einmal die wesentlichen Aspekte einer guten Vorarbeit festgehalten:

Vorarbeit Gedichtinterpretation

Was muss in die Einleitung einer Gedichtinterpretation?

In der Einleitung nennst du stets folgende Elemente des jeweiligen Gedichts:

  • die Textsorte,
  • den Namen der Autorin oder des Autors,
  • den Titel des Gedichts,
  • das Thema des Gedichts,
  • die Zeit, in der das Gedicht entstanden ist oder veröffentlicht wurde,
  • die Deutungshypothese.

Die Bestandteile der Einleitung einer Gedichtinterpretation kannst du dir anhand der TATTZ-Formel einprägen:

TATTZ-Formel
Textsorte
Autorin/Autor
Titel
Thema
Zeit

Die Einleitung einer Gedichtinterpretation – Beispiel

Wie schreibt man die Einleitung einer Gedichtinterpretation?
Am Beispiel des Gedichts Der Panther von Rainer Maria Rilke verdeutlichen wir, wie die oben genannten Elemente der Einleitung einer Gedichtinterpretation in einem Fließtext angewendet werden:

In dem Dinggedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, geschrieben 1902 bis 1903, geht es um einen gefangenen Panther und dessen Existenz in einem Käfig. Das Gedicht beschreibt das Leid von Lebewesen in Gefangenschaft, was einerseits buchstäblich und andererseits metaphorisch gemeint sein kann, ausgelöst beispielsweise durch gesellschaftliche Grenzen.

  • Der Begriff Dinggedicht beschreibt die Textsorte beziehungsweise den Gedichttypus.
  • Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichts.
  • Der Panther lautet der Titel.
  • Die Jahresangaben 1902 bis 1903 zeigen den Entstehungszeitraum des Gedichts an.
  • Die Wortgruppe ein gefangener Panther und dessen Existenz in einem Käfig beschreibt das Thema des Gedichts.
  • Die Deutungshypothese im letzten Satz erklärt, was der Autor möglicherweise mit dem Gedicht sagen wollte.

Im Anschluss an die Einleitung folgt der Hauptteil der Gedichtinterpretation, in dem du die wichtigsten Ergebnisse deiner Analyse in einer geordneten Reihenfolge darlegst. Einen speziellen Übergang von der Einleitung zum Hauptteil der Gedichtinterpretation gibt es nicht. Du beginnst den Hauptteil also einfach mit der formalen Analyse. Im Schlussteil der Gedichtinterpretation fasst du deine Analyse- und Interpretationsergebnisse noch einmal kurz zusammen.

Auf sofatutor findest du nützliche Übungen und Arbeitsblätter zum Thema Gedichtanalyse, um dein Wissen zu vertiefen und zu testen.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung

„Mon dieu. Diese ganze Gefühle machen misch ganz malade! Sacre bleu!! Isch fühle misch wie in eine Käfig...“ Ach ihr Gedichte! Ihr versteht eure eigenen Gefühle nicht. Doch mit meiner patentierten UPSI-Therapie hab ich schon die tiefgründigsten Gedichte interpretiert! Schritt 1: „U“ wie „Urschrei! Da hat Ira aber einen abgefahrenen Interpretationsansatz wir bleiben mal lieber bei der klassischen Methode und schauen uns an, wie man die Einleitung einer Gedichtinterpretation schreibt. Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du dich bereits ausführlich mit dem zu interpretierenden Gedicht beschäftigt haben. Falls du das noch nicht gemacht hast, schau dir unser Video „Gedichtinterpretation Schritt für Schritt“ an! Das Gedicht, das WIR interpretieren wollen, ist von Rainer Maria Rilke und heißt „Der Panther“.

„Der Panther. Im Jardin des Plantes, Paris. Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.“

Wie du sehen kannst, haben wir Verse und Strophen bereits nummeriert. Außerdem kannst du im Text Markierungen und Randnotizen sehen. Das liegt daran, dass wir das Gedicht bereits in einer Vorarbeit gründlich untersucht haben. Folgendes haben wir erledigt: Wir haben das Gedicht aufmerksam gelesen und einen ersten Eindruck bzw. eine Deutungshypothese auf einem Notizzettel festgehalten. Wir haben uns Sprecher bzw. Sprecherin des Gedichts etwas genauer angesehen. Außerdem haben wir auch den formalen Aufbau, also Verse, Strophen, Reim und Metrum, des Gedichts untersucht. Sprachliche Gestaltungsmittel, d.h. sprachliche Bilder und Wortwahl, haben wir ebenfalls genauer unter die Lupe genommen und unsere Erkenntnisse mithilfe einer Tabelle auf dem Notizzettel festgehalten. Im Zuge der Vorbereitung haben wir außerdem den Inhalt der einzelnen Strophen kurz in Stichpunkten zusammengefasst. Weil wir uns den Titel in Bezug zum Gedicht genauer angesehen haben, konnten wir feststellen, dass es sich bei „Der Panther“ z.B. um ein Dinggedicht handelt. Merke, bei einer Gedichtinterpretation geht es darum, herauszufinden, wie Inhalt, Aussage und Wirkung eines Gedichts durch seine sprachliche Gestaltung verdeutlicht werden. Eine vollständige Gedichtinterpretation besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung nennst du immer folgende Elemente: Die Textsorte, den Namen der Autorin oder des Autors, den Titel des Gedichts, das Thema des Gedichts und die Zeit, in der das Gedicht entstand. Als Eselsbrücke kannst du dir den Begriff „TATTZ-Formel“ merken. Für unser vorliegendes Gedicht könnte eine Einleitung also so lauten: In dem Dinggedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, geschrieben 1902-1903, geht es um einen gefangenen Panther und dessen Existenz in einem Käfig. Kannst du alle Elemente der TATTZ-Formel wiederfinden? Dinggedicht beschreibt die Textsorte. Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichts und „Der Panther“ der Titel. HIER wird das Thema des Gedichts kurz genannt. 1902-1903 ist die Zeit, in der das Gedicht verfasst wurde. Im Anschluss an die Einleitung folgt der Hauptteil deiner Gedichtinterpretation, in dem du die wichtigsten Ergebnisse deiner Analyse in einer geordneten Reihenfolge darlegst. Aber bevor wir dir zeigen wie das geht, schauen wir nochmal bei Iras Therapiesitzung vorbei... „Und jetzt der Urschrei, um mit unserem Innersten zu resonieren!“ „Ahhhhh!“ „Ahhhhh!“ „Und? Fühlen Sie sich schon besser?“ „Non.“ Ob der nächste Schritt der UPSI-Therapie besser funktioniert, zeigen wir dir im nächsten Video zum Hauptteil der Gedichtinterpretation.

4 Kommentare
  1. Hallo,
    danke für das Video, aber bei der Zuordnung der Aussage "geht es um einen gefangenen Panther und dessen Existenz in einem Käfig" als Thema tue ich mich doch sehr schwer bzw. würde das in einer Klausur als falsch markieren. Das ist eine inhaltliche Beschreibung, aber kein Thema. Thema definiere ich immer so, dass damit die Aussageabsicht gemeint ist, so nach dem Motto, was will uns der Dichter damit sagen? Für den "Panther" würde das so etwas bedeuten wie: "... wird die Monotonie des Alltags dargestellt, das Gefangensein in den gesellschaftlichen Normen, ..." Das Thema ist die Problemstellung des Textes und nicht der Inhalt, so vermittle ich das zumindest bzw. versuche es ;-).

    Von Cla, vor mehr als einem Jahr
  2. Hallo Luzmarina,
    das Video zum Schlussteil ist bereits in der Erstellung und wird ganz bald veröffentlicht. Bitte habe noch etwas Geduld.
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor etwa 3 Jahren
  3. Liebe Redaktion, ich wollte nochmal nachfragen ob das Video zum Schlussteil schon veröffentlicht wurde? Es währe schön wenn Sie antworten würden.
    Vielen Dank!!

    Von Luzmarina, vor etwa 3 Jahren
  4. Hallo Fredy,
    das Video zum Schlussteil ist bereits in der Erstellung und wird bald veröffentlicht. Bitte habe noch etwas Geduld.
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Marie K., vor etwa 3 Jahren

Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Eine Gedichtinterpretation schreiben – Einleitung kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche generelle Frage bei einer Gedichtinterpretation beantwortet wird.

    Tipps

    Bei der Gedichtinterpretation liegt der Fokus auf den sprachlichen Mitteln.

    Nur eine Antwortmöglichkeit ist korrekt.

    Lösung

    Gedichte vermitteln oft besondere Gefühle sowie Stimmungslagen und berichten von berührenden Ereignissen. Um dies den Lesenden zu übermitteln, nutzen die Schreibenden verschiedene sprachliche Mittel.

    In einer Gedichtinterpretation werden Inhalt, Aussage und Wirkung des Gedichts mit den sprachlichen Mitteln und dem Aufbau des Gedichts in Beziehung gesetzt und analysiert.

  • Bestimme die verschiedenen Elemente der Einleitung.

    Tipps

    Rainer Maria Rilke ist ein bekannter Gedichteschreiber.

    Ein Dinggedicht ist eine besondere Gedichtform, bei der ein Objekt im Mittelpunkt steht.

    Lösung

    Versuche, bei der Einleitung der Gedichtinterpretation alle fünf Elemente zu bedienen. Oft beginnen Gedichtinterpretationen mit „In dem Gedicht ...“. Du kannst dir diesen Satz einprägen und als Grundgerüst für die Einleitung deiner Gedichtinterpretationen verwenden.

    Es ist natürlich auch einmal interessant, übliche Pfade zu verlassen und eine andere Reihenfolge bei der Darstellung der Elemente zu wählen. So kannst du beispielsweise auch mit dem Thema beginnen.

    Sollte deine Lehrerin oder dein Lehrer jedoch eine bestimmte Reihenfolge präferieren, halte dich bitte daran.

  • Formuliere die Einleitung zur Gedichtinterpretation.

    Tipps

    Beginne hier mit der Nennung des Vor- und Nachnamens des Autors.

    Auf den Autor folgen hier die Textsorte und der Titel.

    Der erste Satz endet hier mit dem Veröffentlichungsdatum.

    Der zweite Satz umfasst hier das Thema.

    Lösung

    Die fünf Merkmale sind in dieser Einleitung der Gedichtinterpretation zu dem Gedicht „Er ist’s“ klar ersichtlich abgehandelt.

    Wie so oft gibt es meist verschiedene Zuordnungsformen bei der Analysearbeit. Manchmal zählen zur Einleitung ebenso ein etwas ausführlicherer Bezug zur Zeit der Entstehung des Gedichts.

    Hier könnte also das Gedicht noch der Biedermeierzeit (etwa 1814–1848) zugeordnet werden und die Naturnähe könnte als ein Merkmal dieser Literaturepoche aufgezeigt werden.

    Mörike, Eduard: „Er ist’s“. https://www.lyrikmond.de/gedicht-342.php [aufgerufen am 11.07.21]

  • Nenne Beispiele für Autor, Textsorte, Zeit und Thema.

    Tipps

    Novalis hieß eigentlich Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg.

    Sonett und Ballade sind eine bestimmte Form des Gedichts und gehören damit zur Textsorte.

    Lösung

    Erinnerst du dich an die TATTZ-Formel? Neben den vier hier genannten Begriffen führst du auch immer den Titel des Gedichts in der Einleitung an.

    Im Folgenden siehst du einen Gedichtausschnitt und eine mögliche Einleitung dazu:

    „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ (Novalis)

    Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
    Sind Schlüssel aller Kreaturen,
    Wenn die, so singen oder küssen,
    Mehr als die Tiefgelehrten wissen [...]

    Einleitung der Gedichtinterpretation:
    Novalis schrieb das Gedicht „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ im Jahr 1800, zu Beginn der Frühromantik. Das Gedicht beschreibt die Grundgedanken der Epoche der Romantik.

    Gedicht aus: Schulz, Gerhard (2011): Novalis: Leben und Werk von Friedrich von Hardenbergs. München.

  • Vervollständige die TATTZ-Formel.

    Tipps

    Der oder die Verfasser*in des Gedichts wird wie bei einer Erzählung als Autorin oder Autor bezeichnet.

    Lösung

    Die TATTZ-Formel kann dir helfen, die fünf Elemente der Einleitung einer Gedichtinterpretation zu verinnerlichen.

    • Textsorte: Kennst du die Gedichtart, nenne sie. Ansonsten sprichst du hier von der Textsorte Gedicht.
    • Autor*in: Der Vor- und Nachname der Person, die das Gedicht verfasst hat, wird hier angegeben.
    • Titel: Den Titel des Gedichts schreibst du in Anführungszeichen.
    • Thema: Hierfür brauchst du in der Regel die meisten Wörter. Oft wird das Thema im Nebensatz oder als eigenständiger Hauptsatz formuliert.
    • Zeit: Benenne hier die Zeit bzw. die Epoche, in der das Gedicht geschrieben wurde.

  • Formuliere die einzelnen Aspekte der Vorarbeit der Gedichtinterpretation.

    Tipps

    Bevor du den formalen Aufbau untersuchst, liest du das Gedicht.

    Lösung

    Merke dir die Abfolge einer Gedichtinterpretation:

    1. Begegnung
    Du liest das Gedicht und lässt es wirken.

    2. Untersuchen
    Du untersuchst das Gedicht auf verschiedene Aspekte hin (Sprecher*in, formaler Aufbau, sprachliche Gestaltung, Strophenaussagen, Titelbezug).

    3. Schreiben
    Nutze die Notizen aus der Vorarbeit als Grundlage für das Schreiben der Gedichtinterpretation. Teile deinen Text in Einleitung, Hauptteil und Schluss ein.

    Mörike, Eduard: „Er ist’s“. https://www.lyrikmond.de/gedicht-342.php [aufgerufen am 11.07.21].

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