„Nathan der Weise“ – Inhaltsangabe (Lessing)
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Grundlagen zum Thema „Nathan der Weise“ – Inhaltsangabe (Lessing)
Wer ist Nathan der Weise? Ein weiser Jude ist er, der in Jerusalem lebt. Wann war das? Zur Zeit der Kreuzzüge. Wie Nathan seine Grundsätze bezüglich Vernunft und Toleranz verbreitet, wie er die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse aufklärt und erfolgreich gegen Vorurteile kämpft, lernst Du in diesem Video. Auch, wie Nathan auf die Frage nach der richtigen Religion antwortet. Und wie es ihm gelingt, Judentum, Christentum und den Islam zu vereinen. Viel Spaß mit dem Video!
Transkript „Nathan der Weise“ – Inhaltsangabe (Lessing)
Nathan der Weise (Lessing) - Inhaltsangabe
Menschen mit unterschiedlichem Glauben, also z.B. Juden, Hinduisten, Christen, Moslems oder Buddhisten sind zunächst eines: Menschen. Ausgehend von diesem Verständnis, dass alle Menschen somit Brüder und Schwestern sind, schreibt Lessing sein ‘dramatisches Gedicht’ “Nathan der Weise”. Schauen wir zunächst, wie sich das im Inhalt widerspiegelt.
Nathan ist ein reicher und weiser Jude, der zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem lebt. Eben von einer Geschäftsreise zurück, erfährt er von Daja der Erzieherin, dass sein Haus gebrannt hat. Seine Tochter Recha wäre beinahe ums Leben gekommen. Ein Tempelherr jedoch hat Recha aus den Flammen gerettet. Recha schwärmt von dem Engel, der sie gerettet hätte.
Recha und Nathan wollen dem Tempelherrn danken und schicken die Erzieherin Daja zu ihm. Als christlicher Ordensritter will der Tempelherr jedoch nichts mit einem Juden zu tun haben. Erst als Nathan persönlich zu ihm kommt, schafft er es mit seinem Verhalten und seinen Argumenten die Vorurteile des Tempelherrn zu durchbrechen. Dieser sieht Nathan jetzt als Menschen und erkennt, dass Mitmenschlichkeit wichtiger ist als Religionszugehörigkeit.
Der Tempelherr war kürzlich ebenfalls vom Tod bedroht. Er wurde vom Moslem Sultan Saladin gefangen genommen. Saladin begnadigte ihn jedoch, weil der Tempelherr ihn an seinen verstorbenen Bruder erinnerte.
Saladin selbst hat große Geldprobleme. Er erfährt, dass Nathan sehr reich sei und will Geld von ihm leihen. Um ihn in die Enge zu treiben, stellt er ihm eine Aufgabe: Er will wissen, welche der drei Religionen die richtige sei. Das Christentum, das Judentum oder der Islam? Nathan antwortet ihm mit einer Geschichte, der sogenannten Ringparabel:
Ein Ring wird als wertvoller Familienschmuck immer vom Vater auf seinen liebsten Sohn vererbt. Der Ring hat eine besondere Eigenschaft: Er macht den Träger „vor Gott und den Menschen angenehm“, wenn der Träger daran glaubt. Doch plötzlich gibt es einen Vater, der alle drei Söhne gleich liebt. Weil er sich nicht entscheiden kann, lässt er Kopien des Rings anfertigen. Er sagt allen Söhnen, dass sie den echten Ring bekommen hätten.
Als der Vater stirbt, gehen die Söhne vor den Richter. Der kann die Ringe auch nicht unterscheiden. Er empfiehlt ihnen, dass jeder so leben soll, als hätte er den echten Ring. Nämlich so, dass er zu einem guten und verantwortungsbewussten Mitmenschen wird. Saladin ist beeindruckt von Nathans Weisheit und schließt mit ihm Freundschaft.
Als der Tempelherr Recha, Nathans Tochter trifft, verliebt er sich Hals über Kopf in sie. Er bittet Nathan um ihre Hand. Doch Nathan reagiert zögerlich. Der Tempelherr erinnert auch ihn an jemanden. Diesem Verdacht will er erst nachgehen.
Die Erzieherin Daja verrät dem verschmähten Tempelherrn ein Geheimnis: Recha ist nicht Nathans echte Tochter, sondern ein Pflegekind. Sie ist eigentlich Christin. Der Tempelherr hält Nathans Verhalten für einen schweren Verstoß gegen das Christentum. Er spricht beim Religionsoberhaupt vor. Nathans Namen verrät er jedoch nicht. Auch Saladin erzählt er von Nathans Tat.
Dieser fühlt sich vom Äußeren des Tempelherrn immer noch an seinen Bruder erinnert. Als Nathan einen Klosterbruder trifft, klären die beiden gemeinsam Rechas Herkunft. Es stellt sich heraus: Der Klosterbruder hat Recha als Baby zu Nathan gebracht. Ihre Mutter war gestorben und Rechas leiblicher Vater, Wolf von Filnek, musste in den Krieg ziehen. Er war Nathans Freund. Zu diesem Zeitpunkt hatte Nathan seine sieben Söhne und seine Frau verloren.
Christen hatten sie ermordet. Doch er überwand seine Gefühle und nahm das Christenbaby Recha bei sich auf. Durch ein kleines Gebetsbuch voll persischer Schriftzeichen erhärtet sich nun Nathans Verdacht: Wolf von Filnek ist Saladins verstorbener Bruder.
In Saladins Palast klärt Nathan alle Anwesenden über die wahren Verwandtschaftsverhältnisse auf. Saladins Bruder Assad konvertierte zum Christentum und nannte sich danach Wolf von Filnek. Der Tempelherr, der eigentlich Leo von Filnek heißt, und Recha, die eigentlich Blanda von Filnek heißt, sind seine Kinder. Somit ist Saladin ihr Onkel.
Lessings dramatisches Gedicht, klassisch in fünf Aufzügen gebaut, endet also versöhnlich. Die Vertreter der Weltreligionen sind freundschaftlich verbunden und verschmelzen gar zu einer Familie. Ginge es nach Lessing, müssten Vernunft und Menschlichkeit längst über Vorurteile und Glaubenskriege gesiegt haben.
Die Lektion der Ringparabel erinnert immer wieder daran, dass Juden, Hinduisten, Christen, Buddhisten und Moslems nicht allein Gläubige, sondern in erster Linie Menschen sind.
„Nathan der Weise“ – Inhaltsangabe (Lessing) Übung
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Vervollständige die kurze Zusammenfassung des Dramas.
TippsWelche Personen werden wann eingeführt? Welcher Religion gehören sie an? Warum ist das wichtig?
LösungIn Lessings Drama Nathan der Weise wird eine verstrickte Geschichte erzählt, bei der letztlich augeklärt wird, dass die Anhänger/-innen der unterschiedlichen Religionen verwandt sind. So stammen die Protagonist/-innen aus den drei Religionen Islam, Christentum und Judentum. Durch ihr Verhalten und ihre Beziehung zueinander wollte Lessing auch die Beziehungen der Religionen zueinander beschreiben. Die Ringparabel als Herzstück plädiert dabei nach aufklärerischer Manier für Toleranz und Frieden.
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Bestimme die Reihenfolge der Geschehnisse, in der sie im Drama dargestellt werden.
TippsÜberlege, welche Schritte notwendig vor den anderen passiert sein müssen. Überlege auch, was gleichzeitig passiert sein könnte.
Nathan erzählt dem Sultan die Ringparabel bevor der Tempelherr um die Hand von Recha anhält.
LösungDas Theaterstück Nathan der Weise hat einen stark verflochtenen Handlungsstrang. Dieser bietet sich für die Szenenhaftigkeit einer Theateraufführung sehr gut an, denn man kann von einer Szene zur nächsten springen und dabei Setting und Personen ändern. Das macht die Geschichte allerdings auch etwas komplizierter.
Zuerst kommt Nathan zurück, er hört vom Feuer und bedankt sich beim begnadigten Tempelherrn.
In der nächsten wichtigen Szene sehen wir Nathan und den ihn um Geld bittenden Sultan. Nathan erzählt die Ringparabel. Die beiden werden Freunde.
Währenddessen verliebt sich der Tempelherr in Recha und hält bei Nathan um ihre Hand an. Dieser schlägt es aus.
Während Nathan aufgrund eines Verdachts die Herkunft von Recha und dem Tempelherrn aufklären will, erzählt Rechas Erzieherin Daja dem Tempelherrn davon, dass Recha Christin ist. Dieser erzählt es dem Patriarchen und dem Sultan weiter.
Nathan entdeckt bei einem Treffen mit dem Klosterbruder, dass Recha und der Tempelherr Geschwister sind. Er eilt zum Sultanspalast, wo er allen die Entdeckung erzählt. Die neu gefundene Familie fällt sich glücklich in die Arme.
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Erkläre die Bildebene der Ringparabel.
TippsWelche Aussage werden in der Ringparabel getroffen? In welchem Kontext, in welcher Situation erzählt Nathan sie?
LösungDie Ringparabel ist das Herzstück von Lessings Drama Nathan der Weise. Nathan erzählt sie dem Sultan, um ihm eine Antwort auf dessen Frage nach der einzig richtigen Religion zu geben.
Eine Parabel ist eine mit dem Gleichnis verwandte Form von kurzer Erzählung. Die wichtigsten ihrer Elemente lassen sich eins zu eins auf die Wirklichkeit übertragen und stehen hier analog zum eigentlich gemeinten Kontext.
In dieser Parabel hat ein Vater (Gott) drei Söhne (die Anhänger der drei monotheistischen Religionen), denen er drei Ringe (die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam) vererbt. Der Richter am Ende könnte Nathan selbst sein, der in seiner Situation als Befragter ebenso wie der Richter die Beantwortung der Frage zurückweist.
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Bestimme, worum es in den einzelnen Textabschnitten aus dem Drama „Nathan der Weise" thematisch geht.
TippsÜberlege, von wem die gesprochenen Sätze stammen. An welcher Stelle im Buch tauchen sie auf?
LösungManche Textpassagen stehen im Zentrum der Handlung. Es fällt dir bestimmt leichter, die Siuationen zu analysieren, wenn du dich in den Sprechkontext versetzt. So wird schnell klar, wer was wann und warum zu wem gesprochen hat:
- Daja verrät dem Tempelherrn das Geheimnis um Rechas Religionszugehörigkeit.
- Der Derwisch beklagt sich über die Heuchelei mancher Religionshäupter.
- Der Tempelherr verteidigt sich vor Nathan, weil dieser ihn bezichtigt hatte, ihn angezeigt zu haben.
- Nathan will dem Tempelherrn danken, nachdem Daja ihm von dessen Tat erzählt hat.
- Nathan erzählt dem Tempelherrn von dessen Herkunft.
- Der Richter gibt seinen Spruch am Ende der Ringparabel ab.
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Bestimme eine chronologische Reihenfolge der Geschehnisse.
TippsVersuche dir den Handlungsverlauf vorzustellen. Welches Ereignis muss logischerweise vor einem anderen kommen? Durch welche Umstände würden andere Szenen und Handlungen überflüssig?
LösungHandlungen sind häufig nicht chronologisch geordnet, sondern werden durch Erzählungen über Vergangenes und gleichzeitig abgelaufene, aber nacheinander erzählte Geschehnisse unterbrochen. In dieser Aufgabe müssen einige Dinge notwendig vor anderen passiert sein:
1. Recha wird geboren.
2. Die Geschichte wird eröffnet, als Nathan von einer Geschäftsreise zurückkommt.
3. Der Sultan bekommt Geldsorgen, als der Derwisch al-Hafi ihm von seinen leeren Staatskassen erzählt, und ruft daher Nathan zu sich, der ihm die Ringparabel erzählt.
4. Bevor der Tempelherr dem Patriarchen von Nathan und Recha erzählt, verliebt er sich bereits in sie und hält bei Nathan um ihre Hand. Dieser verweigert sie ihm.
5. Als Nathan über die Abstammung von Recha und Leu von Filnek aufklärt, nimmt der Sultan die Kinder seines verstorbenen Bruders auf und an.
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Schildere den Handlungsverlauf aus der Perspektive des Tempelherrn.
TippsOrdne die Geschehnisse chronologisch, das heißt, in zeitlich fortschreitender Reihenfolge und anfangend beim ältesten Geschehnis.
LösungDie Figur des Tempelherrn Curd von Stauffen ist eine wichtige Hauptfigur in diesem Theaterstück, denn er repräsentiert zu einem großen Teil das Christentum. Daher spiegelt das Verhalten des Tempelherrn auch zu einem Stück weit die Meinung Lessings über das real-historische Verhalten der Christen gegenüber anderen Religionen wider.
Denn der Tempelherr ist an und für sich ein guter Mensch. (1) Er zieht ins Morgenland, um sich an den Kreuzzügen zu beteiligen. (2) Er stürzt dort in eine Identitätskrise, da er, gefangengenommen, (3) vom Sultan begnadigt wird.
(4) Später rettet er Recha aus den Flammen. (5) Allerdings ist er sehr vorurteilsbehaftet und folgt blindlings den Prinzipien, die seine Oberen ihm gegeben haben. Er will eigentlich nichts mit Juden zu tun haben und weist Nathan, der sich bei ihm bedanken will, zuerst ab. (6) Trotzdem verliebt er sich in Recha (7) und hält bei Nathan um ihre Hand an. Hier folgt er seinem Herzen.
Als er von Nathan eine Absage erhält (8) und nachdem er von Daja erfährt, dass Recha Christin ist, (9) verrät er ihn fast an den Patriarchen und den Sultan,
(10) Nathan und der Tempelherr treffen sich und eilen zum Sultanspalast. Die Geschehnisse danach und seine geteilte Herkunft öffnen ihm jedoch die Augen: (11) Sein Vater war kein Christ von Geburt an und auch kein schlechter Mensch. Christentum und Islam liegen nah beieinander. Der Tempelherr lässt sich vom Toleranzgedanken des weisen Juden Nathan überzeugen.
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