Martial – Epigramme
Martial – Der römische Dichter mit Biss. Entdecke sein scharfes Auge für die Gesellschaft im 1. Jh. und die Kunst des Epigramms. Interessiert? Das und vieles mehr erfährst du im folgenden Video!

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Grundlagen zum Thema Martial – Epigramme
Martial und das Epigramm
Vielleicht hast du im Lateinunterricht schon einmal über seine frechen Gedichte gelacht: Der römische Dichter Martial schreibt klug, frech und zielsicher über die Schwächen und Fehler der römischen Gesellschaft. Dabei beobachtet er die Menschen im römischen Alltag mit scharfem Auge – genauso, wie es die besten Comedians auch heute noch tun.
In diesem Video erhältst du einen Überblick über das Leben und Werk des Dichters Martial. Wir stellen dir das Epigramm als literarische Gattung vor, erklären Merkmale und Aufbau der Epigramme und geben dir anhand von Beispielen Ansätze zur Interpretation von Epigrammen.
Marcus Valerius Martialis: Überblick über sein Leben und Werk
Martial schreibt über sich selbst:
Jener ist es, den du liest, nach dem du fragst:
Martial, bekannt in der ganzen Welt
durch seine Epigrammbüchlein voll Geist und Witz. (Mart. I, 1)
Marcus Valerius Martialis (40 n. Chr.–104 n. Chr.), kurz Martial, verließ mit ca. 25 Jahren seine Heimat in Bilbilis (Spanien) und ging nach Rom, um Anwalt zu werden. Dort wandte er sich der Literatur zu. Seinen Durchbruch als Dichter erlangte er im Jahr 80 n. Chr. mit seinem Epigrammbüchlein Liber spectaculorum über die Gladiatorenkämpfe zur Einweihung des Kolosseums, das er dem Kaiser Titus widmete. Von da an wurde er vom flavischen Kaiserhaus – auch unter Domitian – gefördert. Er wurde in den Ritterstand erhoben und besaß ein Stadthaus auf dem Quirinal. Nach Domitians Ermordung im Jahr 98 n. Chr. kehrte er in seine spanische Heimat zurück und starb dort um 104 n. Chr.
Martial und das Epigramm
Martials Hauptwerk sind die Epigrammaton libri duodecim, zwölf Bücher mit ca. 1.500 Epigrammen.
Definition: Was ist ein Epigramm?
Ein Epigramm (griech. epigramma = Grabinschrift) ist ein kurzes, prägnantes und witziges Gedicht. Es ist im elegischen Distichon verfasst, also in Verspaaren aus jeweils einem Hexameter und einem Pentameter.
Alle Epigramme sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:
- Beschreibung eines Ereignisses oder einer Tatsache
- Überraschende Wendung
- Witziger Kommentar als Pointe
Nach diesem Prinzip kommentiert Martial mit viel Witz zahlreiche Themen des römischen Alltags, z. B.:
- Soziale Themen wie Liebe, Eheführung, Freundschaft
- Gesellschaftliche Themen wie das Verhältnis zwischen Klient und Patron
- Leben in den Thermen, Gladiatorenkämpfe
- Beschreibung typischer Charakterschwächen wie Faulheit, Eitelkeit, Geiz
- Beschreibung von Bauwerken
- Sexualität und Erotik
Martial geht dabei nach folgendem Motto vor:
-
Parcere personis, dicere de vitiis.
Personen schonen, von Fehlern berichten.
Schonungslos macht er sich über menschliche Fehler und Schwächen lustig und karikiert gesellschaftliche Missstände. Dabei tauchen fiktive Personen regelmäßig in den Epigrammen auf, wie beispielsweise die Figur Postumus.
Beispiel für ein Epigramm Martials
Petit Gemellus nuptias Maronillae
et cupit et instat et precatur et donat.
Adeone pulchra est? Immo foedius nil est.
Quid ergo in illa petitur et placet? – Tussit! (Mart. I, 10)
Gemellus will Maronilla heiraten,
er begehrt sie und bedrängt sie und betet sie an und beschenkt sie.
Ist sie denn so hübsch? Im Gegenteil, es gibt nichts Hässlicheres.
Was will er also von ihr, was gefällt ihm? – Sie hustet!
Sie wird bald sterben! – Gemellus umwirbt die alte Maronilla.
Was wie ein romantisches Liebesgedicht beginnt, zeichnet schon ab dem dritten Vers ein anderes Bild. Wir erfahren überraschend: Die Angebetete des Gemellus ist nicht hübsch, sondern alt und hässlich. Und wir fragen uns: Warum begehrt er sie dann? Martial gibt uns die messerscharfe Pointe in einem einzigen Wort: Tussit! Kannst du dir vorstellen, warum das ein Grund ist, die alte Maronilla zu begehren? Richtig: Gemellus will Maronilla in der Hoffnung auf ein rasches Erbe nach ihrem Tod zur Heirat bewegen.
Übungen und Arbeitsblätter zu Martial und der Übersetzung und Interpretation seiner Epigramme findest du rechts.
Transkript Martial – Epigramme
Salvete! Seid gegrüßt! Latein einfach erklärt von Anne. Ich möchte dir in diesem Video einen ganz besonderen lateinischen Dichter vorstellen. Er schreibt über Verdauungsprozesse, Klatsch und Tratsch, Ehekrisen, Heuchler, Betrüger und sexuelle Eskapaden. Er beschreibt das unappetitliche Treiben in den Thermen, aber auch die Arena des Kolosseums oder die Kaiserpaläste auf dem Palatin. Wer wird denn mit solchen Themen berühmt? Und wie heißt dieser Dichter überhaupt? Sein Name ist Martial. Sein Werk sind die Epigramme. Schauen wir uns diesen Dichter und sein Werk einmal genauer an. Ich sage dir etwas zu seinem Leben, seinem Werk, gehe dann auf die Gattung Epigramm ein und zeige dir ein kurzes Beispiel. Du erfährst, über welche Themen Martial schrieb und welche Bedeutung er für uns hat. Zum Abschluss gebe ich dir eine kleine Zusammenfassung. Marcus Valerius Martialis, kurz Martial, wurde zirka 40 nach Christus in Bilbilis, im heutigen Spanien, geboren. Er studierte Rhetorik und Grammatik und ging mit 25 Jahren nach Rom. Sein Durchbruch, ca. 80 nach Christus, war ein Gedichtband für Kaiser Titus zur Einweihung des Kolosseums. Seitdem wurde er von mehreren Kaisern gefördert. 98 nach Christus kehrte er nach Spanien zurück, wo er um 104 nach Christus verstarb. Welche Werke gibt es von Martial? Berühmt wurde er mit einem Buch zur Einweihung des Kolosseums über Gladiatorenspiele, dem Liber Spectaculorum. Es wurde 80 nach Christus veröffentlicht. Später schrieb er kurze Gedichte zu speziellen Anlässen und Festen. Sie sind immer jemandem als Geschenk gewidmet. Sein Hauptwerk ist ein großes Buch mit Epigrammen. Es besteht aus 12 Einzelbüchern mit über tausend Gedichten. Aber was ist denn jetzt eigentlich ein Epigramm. Der Name Epigramm kommt vom griechischen epigramma. Das bedeutet Grabinschrift. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Epigramm zum kurzen, prägnanten Gedicht. Es hatte ganz unterschiedliche Themen. Epigramme sind meist im Versmaß des elegischen Distichon geschrieben. Das bedeutet, ein Hexameter und ein Pentameter wechseln sich ab. Epigramme haben einen typischen Aufbau. Zuerst berichtet der Dichter von einer Tatsache oder einem Ereignis. Dabei weckt er die Spannung des Lesers. Dann folgen eine überraschende Wende und ein Kommentar. Daraus ergibt sich eine lustige Pointe. Schauen wir uns so ein Epigramm von Martial einmal genauer an: “Occurris quocumque loco mihi, Postume, clamas Protinus et prima est haec tua vox „Quid agis?“ Hoc, si me decies una conveneris hora, Dicis: habes puto tu, Postume, nil quod agas.” “Überall, wo du mir begegnest, Postumus, rufst du sofort – und das ist dein erstes Wort: „Was treibste denn so?“ Auch wenn du mich zehnmal pro Stunde triffst, sagst du’s. Du hast, wie es mir scheint, Postumus, nichts, was du treibst.” Postumus taucht gleich in mehreren Epigrammen auf. Martial lässt kaum ein gutes Haar an ihm. Er stinke und habe Mundgeruch. In den ersten zwei Zeilen wird Spannung aufgebaut. Martial beschreibt die Tatsache, dass Postumus ihn andauernd überall anspricht. „Quid agis?“ “Was treibste denn so?” Das ist eine feste Begrüßungsformel, wie das englische „How do you do?“. Martial spielt damit, indem er das Wort agere am Ende wieder aufgreift und wörtlich nimmt. In den letzten beiden Zeilen meint er, auch wenn er Postumus zehnmal pro Stunde treffe, wolle dieser immer nur quatschen. Die Schlussfolgerung: Offenbar hat Postumus nichts zu tun und quatscht den ganzen Tag. Doch Martial schrieb nicht nur über nervige Leute. Seine Epigramme haben viele Themen. Ein Teil sind Widmungen an Gönner und Freunde. Manche behandeln Philosophie und Literatur, andere soziale Themen wie arm und reich. Und es gibt erotische Epigramme. In diesen schreibt Martial tabulos über Ausschweifung und Ehebruch. Er schildert typisch römische Charaktere: Geizkrägen, Erbschleicher oder Schönlinge. Manche Personen tauchen immer wieder auf. Sie tragen fiktive, erfundene Namen. Denn Martial hat ein literarisches Motto: “Parcere personis – dicere de vitiis.” “Personen schonen – über Laster sprechen.” Worin liegt nun die Bedeutung Martials? Martial machte die Epigrammdichtung in Rom gesellschaftsfähig. Er war ihr bedeutendster Vertreter. Er stellte gesellschaftliche Missstände dar, was auf großes Interesse stieß. Seine Werke bieten uns einen Einblick in das Alltagsleben Roms. Abschließend gebe ich dir nun eine kleine Zusammenfassung: Marcus Valerius Martialis lebte von 40 bis 104 nach Christus. Er war der Hauptvertreter der Epigrammdichtung. Ein Epigramm ist ein kurzes, prägnantes Gedicht. Er hat 12 Bücher mit über tausend Epigrammen verfasst und schrieb größtenteils im elegischen Distichon. Er behandelt in seinen Gedichten den römischen Alltag, Philosophie und Moral und zeigt typisch römische Charaktere. Ich hoffe, du hast dir einiges über Martial merken können. Res bene succedat. Viel Erfolg wünscht Anne.
Martial – Epigramme Übung
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Vervollständige den Text über Epigramme.
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Bestimme, welche Aussagen über das Epigramm richtig sind.
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Bestimme die Teile eines Epigramms, welche dem Bericht, dem Spannungsaufbau und der Wende entsprechen.
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Bestimme die richtigen Aussagen über das Epigramm.
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Ermittle, welche Aussagen über Martial richtig sind.
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Ermittle die richtigen Aussagen über das Epigramm.
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