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Kältemaschine und Wärmepumpe

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Lerntext zum Thema Kältemaschine und Wärmepumpe

Wärmepumpe und Kältemaschine

In diesem Text geht es um die Wirkungsweise der Wärmepumpe und der Kältemaschine. Das sind Maschinen, denen du im Alltag begegnest. Wärmepumpen sind seit einigen Jahren sehr gefragt, weil viele Menschen hoffen, durch den Einsatz einer Wärmepumpe den Verbrauch von Gas oder Öl und damit auch die Heizkosten in ihrem Haus oder ihrer Wohnung senken zu können. Das Paradebeispiel für eine Kältemaschine ist der Kühlschrank. Bei beiden Maschinen ist die Idee, eine Temperaturänderung herbeizuführen, indem Wärme transportiert wird: von einer warmen Umgebung wird Wärme abtransportiert (Kältemaschine), sodass diese abkühlt, oder einer kalten Umgebung wird Wärme zugeführt (Wärmepumpe), sodass sie sich erwärmt.

Im Folgenden erklären wir schematisch, wie die Wärmepumpe und die Kältemaschine funktionieren. Diese Erörterungen werden jeweils mit Beispielen ergänzt. Zum Schluss vergleichen wir die Wirkweise dieser beiden Maschinen mit der Wirkweise der Wärmekraftmaschine, die du bereits kennen solltest, um diesen Text besser zu verstehen.

Das Prinzip der Wärmepumpe

Das Ziel einer Wärmepumpe ist, Wärme von einem kälteren Reservoir zu einem wärmeren Reservoir zu transportieren. Das entspricht nicht dem natürlichen Lauf der Dinge! Gewöhnlich verhält es sich so, dass sich ein wärmeres Reservoir, wenn es in Kontakt mit einem kälteren Reservoir kommt, abkühlt – wenn du im Winter nach draußen gehst, kannst du dies am eigenen Leib erfahren. Um diesen Vorgang umzukehren, muss man Arbeit aufwenden.

Schematisch besteht eine Wärmepumpe aus einem heißen Reservoir mit Temperatur $T_1$, einem kälteren Reservoir der Temperatur $T_2$ sowie einer Maschine, die dazwischen geschaltet ist, um Wärme vom kalten zum warmen Reservoir zu transportieren. Beispielsweise könnte das warme Reservoir ein Haus sein und das kalte die Umwelt.

Prinzip der Wärmepumpe

Mithilfe eines Trägermediums (z. B. Wasser) wird der Umwelt zunächst die Wärme $Q_2$ entzogen. Dafür muss das Trägermedium kälter sein als die Umgebung! Danach wird es mithilfe der Wärmepumpe in das heiße Reservoir hineingepumpt. Damit es Wärme an das heiße Reservoir abgeben kann, muss das Trägermedium jetzt jedoch noch heißer sein als das heiße Reservoir. Deshalb führt die Wärmepumpe dem Trägermedium weitere Energie zu, bevor es in das heiße Reservoir gelangt. Das geschieht durch Einsatz von Arbeit $W$, etwa mithilfe eines Kompressors, sodass das Trägermedium schließlich die Gesamtwärme $Q_1 = Q_2 + W$ in das heiße Reservoir trägt. Wie gut eine Wärmepumpe funktioniert, lässt sich an zwei Kenngrößen ablesen, dem thermischen Wirkungsgrad $\eta$ und der Leistungszahl $\varepsilon$:

$\eta = \dfrac{W}{Q_1}$

$\varepsilon = \dfrac{1}{\eta}$

Die beiden Kenngrößen setzen die in das heiße Reservoir eingebrachte Wärmemenge $Q_1$ ins Verhältnis zur Arbeit $W$, die dafür nötig ist, dass der Vorgang des Wärmetransports von kalt nach warm auch funktionieren kann. Sie lassen sich auch durch die Temperaturdifferenzen der Reservoire ausdrücken:

$\varepsilon = \dfrac{T_1}{T_1-T_2}$

Ein gängiger theoretischer Wert für die Leistungszahl ist $\varepsilon_{\text{theo}} = 10$. In der Realität sind die Leistungszahlen von Wärmepumpen niedriger – nämlich zwischen $2{,}5$ und $4$.

Die Heizung

Die Wärmepumpe wird zum Beheizen von Häusern und Wohnungen eingesetzt. Das kalte Reservoir entspricht dabei der Umwelt (blauer Bereich) und das warme Reservoir den Innenräumen (roter Bereich). Die Wärmepumpe setzt sich im Wesentlichen aus einem Kompressor, einer Pumpe und einem Drosselventil zusammen.

Beheizung eines Hauses

Die Wärmepumpe pumpt ein Kühlmedium von innen nach außen und wieder zurück. Das Kühlmedium ist gasförmig, wenn es außerhalb des Hauses verläuft. Es ist kälter als die Umgebung, sodass es von ihr Wärme $Q_1$ aufnehmen kann. Sobald dieses Gas ins Haus gelangt, trifft es auf den Kompressor. Der Kompressor verrichtet Arbeit am Kühlmedium, indem es einen starken Druck darauf ausübt. Dadurch erhitzt sich das Medium auf eine Temperatur, die höher als die Raumtemperatur ist, und wird dabei flüssig. Diese Flüssigkeit trägt die Wärme $Q_2 = Q_1 + W$ ins Haus und erwärmt die Räume, bis sie zum Drosselventil gelangt. Dort wird jetzt der Druck weggenommen. Das Kühlmedium wird wieder gasförmig und kühlt dabei stark ab. Solange die Außentemperatur höher ist als die Temperatur des Kühlmediums beim Verlassen des Hauses, kann die Wärmepumpe arbeiten.

Eine Wärmepumpe wird beim Beheizen eines Hauses verwendet: Dabei ist das Medium innerhalb des Hauses flüssig und gibt Wärme ab. Außerhalb des Hauses ist es gasförmig und nimmt Wärme aus der Umgebungsluft auf. Bei Eintreten in das Haus wird das Medium durch einen Kompressor unter Druck gesetzt und dadurch verflüssigt und erhitzt – dabei wird Arbeit verrichtet. Beim Verlassen des Hauses durchläuft es ein Drosselventil, wodurch sich der Druck verringert, das Medium wird gasförmig und kühlt ab.

Das Prinzip der Kältemaschine

Eine Kältemaschine funktioniert im Grunde genauso wie die Wärmepumpe: Von einem kalten Reservoir, z. B. einem Kühlschrank, soll Wärme abtransportiert und einem wärmeren Reservoir (der Umgebung, in der der Kühlschrank steht) zugeführt werden. Nur ist der Nutzungsraum diesmal das kältere Reservoir, das wir abkühlen oder auf einer niedrigen Temperatur halten wollen. Damit wir die Wärme in dieser Richtung vom kälteren zum wärmeren Reservoir transportieren können, müssen wir wieder Arbeit aufwenden – und dafür benötigen wir die Kältemaschine.

Kältemaschine

Dem warmen Reservoir, etwa deiner Küche, wird dabei die Wärme $Q_1 = Q_2 + W$ zugeführt. Dabei ist $W$ die Arbeit, die durch die Kältemaschine verrichtet wird, damit die Kühlflüssigkeit auf eine höhere Temperatur gebracht wird als die Zimmertemperatur. Wie gut eine Kältemaschine funktioniert, lässt sich wieder am thermischen Wirkungsgrad $\eta$ und an der Leistungszahl $\varepsilon$ ablesen, wobei diesmal gilt:

$\eta = \dfrac{W}{Q_2}$

$\varepsilon = \dfrac{1}{\eta}$

Die beiden Kenngrößen setzen die aus dem kalten Reservoir wegtransportierte Wärmemenge $Q_2$ ins Verhältnis zur Arbeit $W$, die dafür nötig ist, dass der Vorgang des Wärmetransports von kalt nach warm auch funktionieren kann. Sie lassen sich auch durch die Temperaturdifferenzen der Reservoire ausdrücken:

$\varepsilon = \dfrac{T_2}{T_1-T_2}$

Der Kühlschrank

Auf dem Bild siehst du den Aufbau eines Kühlschranks. Der rote Bereich entspricht dabei dem heißen Reservoir, dem Wärme zugeführt werden soll. Es umfasst einen Teil des Kühlschranks, der Wärme an die Umgebung abgibt. Der blaue Bereich entspricht dem kalten Reservoir. Er entspricht dem Kühlraum des Kühlschranks.

Kühlschrank

Ein gasförmiges Kühlmedium durchläuft den Kühlraum und entzieht diesem die Wärme $Q_2$. Dafür muss es kälter sein als der Kühlraum. Nun gelangt es zu einem Kompressor, der einen hohen Druck auf das Gas ausübt, sodass es sich verflüssigt und auf eine Temperatur erhitzt, die höher ist als die Temperatur im heißen Reservoir. Der Kompressor übt dabei die Arbeit $W$ aus und erhöht die vom Kühlmedium transportierte Wärme auf $Q_1 = Q_2 + W$. Da die Kühlflüssigkeit eine höhere Temperatur hat als Zimmertemperatur, kann sie Wärme abführen. Schließlich gelangt die Kühlflüssigkeit wieder zu einem Drosselventil, wo der Druck herausgenommen wird, sodass sie sich auf eine Temperatur abkühlt, die kleiner ist als die Temperatur im Kühlraum, und gasförmig wird.

Eine Kältepumpe wird im Kühlschrank verwendet: Dabei ist das Medium innerhalb des Kühlraums gasförmig und nimmt Wärme auf. Außerhalb des Kühlraums ist es flüssig und gibt Wärme an die Raumluft ab. Beim Eintreten in den Kühlraum durchläuft das Medium ein Drosselventil, wodurch sich der Druck verringert, das Medium sich abkühlt und gasförmig wird. Beim Verlassen des Kühlraums läuft das Medium durch einen Kompressor, der Druck ausübt und dadurch das Medium verflüssigt und erhitzt – dabei wird Arbeit verrichtet.

Wärmepumpe und Kältemaschine – Vergleich mit der Wärmekraftmaschine

Du erinnerst dich vielleicht noch daran, dass eine Wärmekraftmaschine Wärme in mechanische Energie (Arbeit) umwandelt. Sie nutzt den natürlichen Verlauf der Wärmeübertragung aus: Wenn man ein warmes und ein kaltes Reservoir zusammenbringt, wird Wärme, also thermische Energie, vom warmen auf das kalte Reservoir übertragen. Die Wärmekraftmaschine zweigt sich gewissermaßen etwas von der übertragenen Wärme ab und wandelt sie in mechanische bzw. elektrische Energie um. Aus diesem Grund sagt man auch, dass eine Wärmekraftmaschine eine Antriebsmaschine ist. Sie wird von der natürlichen Wärmeübertragung angetrieben. Wärmepumpe und Kältemaschine machen das Gegenteil, sie wandeln mechanische Energie (Arbeit) in Wärme um.

Wärmekraftmaschine im Vergleich

Zusammenfassung zur Kältemaschine und zur Wärmepumpe

  • Im Gegensatz zur Wärmekraftmaschine, die durch Wärme Arbeit verrichtet, wird bei der Wärmepumpe bzw. der Kältemaschine durch Arbeit Wärme umgeleitet.
  • Bei der Wärmepumpe wird durch Arbeit Wärme von einem kälteren Reservoir in ein wärmeres Reservoir transportiert. Im wärmeren Reservoir können wir diese Wärme nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Heizung.
  • Bei einer Kältemaschine wird auch durch Arbeit Wärme in ein wärmeres Reservoir transportiert. Der Nutzungsraum liegt dabei aber im kälteren Reservoir, der dadurch abkühlt. Das geschieht beispielsweise beim Kühlschrank.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kältemaschine und Wärmepumpe

Worin unterscheidet sich die Definition des thermischen Wirkungsgrads bei der Wärmepumpe und bei der Kältemaschine?
Warum muss bei Kältemaschinen und Wärmepumpen Energie von außen zugeführt werden?
Worin besteht der Unterschied zwischen einer Wärmekraftmaschine und einer Kältemaschine oder Wärmepumpe?
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Kältemaschine und Wärmepumpe Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Kältemaschine und Wärmepumpe kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe die Funktion der Wärmepumpe.

    Tipps

    Wärmepumpe und Kältemaschine tun zwar prinzipiell das Gleiche, werden aber entsprechend ihrer Verwendung unterschiedlich genannt.

    Lösung

    Mit einer Wärmepumpe kann man z.B. sein Haus heizen. Die Wärmepumpe erzeugt dem Namen nach Wärme. Dies geschieht durch Arbeit. Es wird also ein kühleres Medium aus der Umgebung genutzt, welches durch Arbeit erwärmt und dann zum Wärmen verwendet wird. Dazu in Aufgabe 2 mehr.

    Bei der Kältemaschine passiert genau das Gleiche, wobei die Wärme weggeleitet wird.

  • Erläutere die Beheizung eines Hauses.

    Tipps

    Wenn du nicht weiter kommst, versuche aus dem Kontext zu erkennen, welcher Begriff in die Lücke passt.

    Eine Wärmepumpe transportiert Wärme aus einem kühleren Gebiet und erwärmt sie dabei. Da wir hier einen Kreislauf haben, muss das Ganze irgendwo von vorne anfangen können.

    Lösung

    Wie funktioniert eine Wärmepumpe im Haushalt?

    Die Wärmepumpe besteht aus Rohren innerhalb und außerhalb des Hauses sowie einem Kompressor.

    Der Kompressor erhöht den Druck in den Rohren, wodurch das Kühlmittel flüssig wird und sich die Wärme erhöht (der Kompressor verrichtet Arbeit).

    Diese Wärme wird zum Heizen des Hauses verwendet. An der Hauswand befindet sich ein Drosselventil. Dort verringert sich der Druck des Kühlmittels. Es wird gasförmig und die Temperatur fällt. Das Kühlmittel nimmt die Außentemperatur an und kann im Kompressor wieder verflüssigt werden.

  • Benenne Unterschiede zwischen Wärmekraftmaschine, Wärmepumpe und Kältemaschine.

    Tipps

    Bei Wärmepumpe und Kältemaschine wird unter anderem Wärme "verschoben".

    Lösung

    Wo liegen denn überhaupt die Unterschiede dieser Maschinen?

    Wärmepumpe und Kältemaschine tun im Grunde dasselbe, nur werden sie für gegenteilige Zwecke verwendet: zum Heizen oder zum Kühlen.

    Aber in beiden Fällen transportieren sie Wärme unter Einwirkung von Arbeit woanders hin. Durch die Arbeit wird allerdings zusätzliche Wärme erzeugt.

    So wird aus dem Kühlraum Wärme abgeführt. Dahinter entsteht aber dafür noch mehr Wärme.

    Die Wärmekraftmaschine wird verwendet, um mithilfe von Wärme Arbeit zu verrichten.

  • Berechne den thermischen Wirkungsgrad der Kältemaschine.

    Tipps

    Wir haben hier nur zwei Temperaturen. Wir können also nur eine Gleichung wählen, die aus Temperaturen besteht.

    Das Ergebnis ist einheitenlos. Die Gleichung ist ein Bruch, in dem sich die Temperatureinheiten wegkürzen.

    Lösung

    Um Kältemaschinen miteinander zu vergleichen und ihre Effektivität zu ermitteln, müssen wir die Leistungszahl herausfinden.

    • Dazu könnten wir die abgeführte Wärme und die verrichtete Arbeit benutzen:
    $\varepsilon=\dfrac{Q_2}{W}$ .

    Das ist allerdings schwieriger messbar. Würden wir die Leistungszahl kennen, könnten wir die abgeführte Wärme leicht ermitteln. Das wäre z.B. vor dem Kauf/der Verwendung interessant.

    • Wir wollen aber die Leistungszahl ermitteln. Das geht leichter über die Temperaturmessung der beiden Temperaturen im Kühlraum und außen:
    $\varepsilon=\dfrac{T_2}{T_1-T_2}=\dfrac{7~C^\circ}{30~C^\circ-7~C^\circ}=0,3$.

  • Ordne den Maschinen die richtigen Objekte zu.

    Tipps

    Auch wenn beide Maschinen in etwa das Gleiche tun, werden sie unterschiedlich verwendet.

    Lösung

    Was ist nun der Unterschied zwischen einer Kältemaschine und einer Wärmepumpe?

    Das kommt ganz darauf an, ob man die Maschine zum Wärmen oder Kühlen verwendet.

    So sind der Kühlschrank und die Klimaanlage eine Kältemaschine, die Hausheizung aber ist eine Wärmepumpe.

    Der Bunsenbrenner und auch die Wärmeströmung in einem Becherglas sind keine Wärmekraftmaschinen.

  • Benenne die Zustände der Kühlflüssigkeit im Kühlschrank.

    Tipps

    Der graue Kasten stellt den Kühlraum dar. Achte auch auf die Farben der Rohre. Damit weißt du, wo es warm und kalt sein soll.

    Hoher Druck bedeutet hohe Temperatur.

    Lösung

    Jeder hat einen Kühlschrank, aber wenige beschäftigen sich damit, wie er funktioniert:

    Unter Verrichtung von Arbeit wird Wärme aus dem Kühlraum abgeführt und mit mehr Wärme an die Umwelt abgegeben.

    Dieses Mehr an Wärme entsteht durch die verrichtete Arbeit.

    Der Kompressor komprimiert das Kühlmittel, wodurch es flüssig und warm wird. Außen am Kühlschrank verliert das Kühlmittel aber gleich wieder Wärme.

    Am Drosselventil geht das Kühlmittel in den Kühlraumbereich über. Das Drosselventil verringert den Druck und das Kühlmittel wird gasförmig.

    Da niedrigerer Druck eine niedrigere Temperatur bedeutet, kühlt das Kühlmittel ab und kann wieder Wärme aus dem Kühlraum aufnehmen. Es gelangt dann wieder zum Kompressor und alles geht von vorne los.

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