Marco Polo – es war einmal der Mensch (Folge 12)
Marco Polo war ein bekannter Reisender im Mittelalter. Er machte sich von Venedig auf den Weg nach China. Dort arbeitete er als Kurierfahrer für den mongolischen Kaiser und verbrachte 17 Jahre in diesem fernen Land. Als er zurückkehrte, schrieb er zusammen mit einem Schreiber einen Bericht über seine Abenteuer. Bist du neugierig geworden? Dann lies den folgenden Text, um mehr darüber zu erfahren!
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Grundlagen zum Thema Marco Polo – es war einmal der Mensch (Folge 12)
Der Entdecker Marco Polo – ein Steckbrief für die Grundschule
Möchte man heute in ein fernes Land wie zum Beispiel China reisen, dann ist das mit einem Flugzeug ganz einfach möglich. Du kannst morgens in Deutschland in das Flugzeug steigen und schon am Abend bist du dort. So einfach wie heute war das Reisen in weit entfernte Länder jedoch nicht immer.
Als das Reisen noch ein großes, gefährliches und lange dauerndes Abenteuer war, davon erzählt die Geschichte von Marco Polo, einem Händler aus Venedig, der zum berühmtesten Reisenden des Mittelalters wurde.
Warum ging Marco Polo auf Reisen und was hat er entdeckt? Warum ist Marco Polo so berühmt und was hat Marco Polo in China gemacht? Wer Marco Polo war und was er erlebte, wird dir in diesem Überblick für Kinder einfach erklärt.
Die Familie von Marco Polo
Marco Polo wuchs als Sohn eines Kaufmanns in Venedig (Italien) auf. Er lebte im Mittelalter, wurde 1253 geboren und starb 1324. Sein Vater Niccolo und dessen Bruder Matteo, die als Händler bereits große Reisen unternommen hatten, waren sehr wohlhabend. Von ihren weiten Reisen in den fernen Osten brachten sie feine Stoffe, kostbare Edelsteine und exotische Gewürze mit. Diese besonderen Waren konnten die Kaufleute nach ihrer Heimkehr teuer verkaufen.
Das Reisen zu dieser Zeit war viel beschwerlicher, als wir es heute kennen. Die Händler mussten weite Wege zu Fuß zurücklegen und durchquerten dabei so manche Wüste und auch Steppen oder Gebirge.
Marco Polos Vater war bereits einmal bis nach China gereist, als Marco noch nicht geboren war. Er kam zurück als dieser bereits einige Jahre alt war, so lange hatte die Reise gedauert.
War Marco Polo wirklich in China?
Marco Polos Vater und Onkel hatten auf ihrer Reise bereits mit dem mongolischen Herrscher Kublai-Khan gute Geschäfte machen können und er bat sie, bald wieder zu ihm zurückzukehren. Deshalb machten sie sich erneut auf den Weg nach China, diesmal sollte sie der junge Marco begleiten.
Die Reise war für Marco beschwerlich. Unterwegs erkrankte er, sodass sie für viele Monate nicht weiterreisen konnten. Die Reiseroute von Marco Polo, seinem Vater und Onkel kannst du auf der Abbildung sehen. Insgesamt waren sie 24 Jahre auf Reisen, wovon sie 17 Jahre in China verbrachten.
Was hat Marco Polo in China gemacht?
Marco Polo konnte sich mit dem mongolischen Herrscher, der Kaiser von China war, gut stellen und übernahm zahlreiche Kurierfahrten und Aufträge für ihn. So lernte er viele fernöstliche Städte, Länder und Sprachen kennen. Hier erfährst du mehr zum Reich der Mongolen.
Als Kublai-Khan alt geworden war und sein Amt an einen neuen Herrscher abgeben musste, machten sich die Polos wieder auf den Weg in ihre italienische Heimat.
Die Reiseberichte des Marco Polo
Während seiner langen Reise sammelte Marco Polo zahlreiche Eindrücke und besondere Erlebnisse. Als er nach seiner Rückkehr davon berichtet, wollte ihm das kaum einer glauben, so anders beschrieb er das ferne Leben in China. Die Menschen wussten einfach nichts über diese exotischen Länder.
Nach Marcos Rückkehr kam es zu einem Krieg zwischen seiner Heimatstadt Venedig und der Stadt Genua. Marco Polo kam in Gefangenschaft und lernte dort den Schreiber und Geschichtenerfinder Rustichello de Pisa kennen, dem er von den Erfahrungen und Erlebnissen seiner jahrelangen Reise berichtete. Danach schrieb Rustichello Marco Polos großen Reisebericht nieder. Dieser wurde später sogar gedruckt und vervielfältigt. Bereits im späten Mittelalter war Marco Polo ein sehr berühmter Mann.
Zusammenfassung zur Person Marco Polo
In der folgenden Tabelle werden noch ein paar Fragen zu dem berühmten Händler, Reisenden und Seefahrer Marco Polo beantwortet:
Wann und wo wurde Marco Polo geboren? | Marco wurde im Jahr 1253 in Venedig (Italien) geboren. |
Wo lebte Marco Polo? | Marco Polo lebte sowohl in seiner Heimatstadt Venedig als auch in China. |
Welchen Beruf hatte Marco? | Wie auch sein Vater war Marco Polo Kaufmann und Händler. |
Wo startete Marco Polo seine Reise? | Sowohl Start- als auch Endpunkt seiner Reise war das italienische Venedig. |
Wohin reiste er? | Seine Reise brachte ihn in das ferne China. |
Wie reiste Marco Polo? | Zu Fuß und mit dem Schiff war Marco Polo auf seiner Reise unterwegs. |
Wie lange dauerte seine berühmte Reise? | Insgesamt war Polo 24 Jahre unterwegs. |
Wann und wo ist Marco Polo gestorben? | Marco Polo verstarb 1324 in Venedig. |
Transkript Marco Polo – es war einmal der Mensch (Folge 12)
“Weißt du, wie viel Sterne stehen,Und wohin die Flüsse gehen?Sag warum der Regen fällt,Wo ist das Ende dieser Welt?Was war hier vor tausend Jahren?Warum können Räder fahren?Sind Wolken schneller als der Wind?So viele Fragen hat ein Kind.”“Ach Kind, komm lass die Fragerei,Für sowas bist du noch zu klein,Du bist noch lange nicht so weit,Das hat noch Zeit…”“Was ist Zeit???Was ist Zeit???Was ist Zeit???”“Ein Augenblick, ein Stundenschlag,Tausend Jahre sind ein Tag!” In Asien beginnt ein junger Fürst die Mongolenstämme zu einigen. Unter ihm wird ein neues Weltreich entstehen, das von Asien bis nach Europa reicht. Der Name des jungen Fürst ist Tenouchi, was soviel heißt wie der Schmied. Die Mongolen sind Nomaden. Im Tross führen sie ihre zerlegbaren Häuser mit. Man nennt sie Jurten. Und sie sind praktisch und gut durchdacht. Ein schöner Mist. Pferdeäpfel geben herrliche Wärme und was anderes ist in dieser Gegend sowieso nicht zu finden. Die Kinder werden kurz gehalten und streng erzogen. Und da kann es schon einmal vorkommen, dass sie sich mit den Hunden um die Knochen streiten. “An die Arbeit.” Der junge Fürst Tenouchi sammelt seine Anhängerschaft und verfolgt seine Gegner unnachsichtig und gnadenlos. “Haltet an.” “Ich grüße dich Tenouchi.” “Hast du die drei Juten gesehen?” “ Ja, Tenouchi, sie sind drei Tage weit. Wir begleiten dich.” “Ich danke euch, meine Freunde.” “Yeah!” “Keine Gnade den Verrätern.” “Los! Vernichtet sie.” Tenouchi ist ebenso gründlich wie grausam. Und bald wird sein Name nur noch Furcht und Schrecken verbreiten. Sein eigentlicher Name, Dschingis Khan. Sicher wird es nicht an Leuten fehlen, die seien Grausamkeit auch noch übertreiben. Aber es gibt auch Stimmen, die seine Klugheit und Duldsamkeit rühmen. Sechs Jahre später ist er der Khan und erobert Sibirien und die Mongolei. Dschingis Khan sammelt 200.000 Reiter und erobert 1.220 Samarkand und Buchara. Für diese Geschichte kann ich mich zwar nicht verbürgen, aber sie soll sich zugetragen haben. Die grausamen Reiter treiben ihre Gefangenen vor sich her, bis der Stadtgraben angefüllt mit Leibern eine Brücke bildet für die stürmenden Eroberer. Und was hört man von Dschingis Khan zu solchen Geschichten? Lasst hinter dem Heere keine Überlebenden zurück, denn immer wird der Besiegte daran denken, dass Joch abzuwerfen. Übrigens, Gefangene hat er doch gemacht, und zwar Facharbeiter, gute Handwerker, die konnte er brauchen. Als Dschingis Khan stirbt ist er 60 sagen die einen, andere geben ihm 70 Jahre. Das Reich, das er hinterlässt, ist riesengroß. Und seine Nachkommen werden es noch ein bisschen größer machen. Besonders hervortun wird sich sein Lieblingsenkel, von dem er sich gerade verabschiedet, Klein Kublai. Von Venedig aus geht ein Schiff in See zu einer der bekanntesten und längsten Reisen der Welt. Darüber wird man noch Tausend Jahre später sprechen von den Reisen des Marco Polo. Der junge Marco wird von seinem Vater Nicolo und seinem Onkel Matteo Polo mitgenommen. Das Ziel ist Peking, die Residenz des großen Kublai Khan. Von ihm hatte Marcos Vater auf seiner ersten Reise den Auftrag bekommen, hundert christliche Gelehrte nach China zu bringen. “Hey, kann ich euch helfen?” “Nein danke, lass nur.” “Ich bin gespannt auf Papst Gregor, die Leute nennen ihn den Lustigen. Tut mir wirklich leid meine Freunde, aber hier trennen sich unsere Wege. “ “Könnt ihr nicht noch einen starken Mann gebrauchen? So was, wie ihn?” “Sicher braucht ihr noch ein kluges Köpfchen, so was wie ihn.” “Da werde ich fragen. Papa, wollen wir die beiden nicht mitnehmen? Ich glaube, wir können sie gebrauchen, was meinst du?” “Vielleicht gar keine schlechter Gedanke. Nehmen wir sie mit.” “Fein, das wird sie freuen.Ich habe es geschafft, ihr könnt mitkommen.” “Hurra.” Während sich die beiden ein bisschen die Stadt anschauen, begeben sich die Polos zum Papst. “Heiliger Vater, Kublai Khan, den wir besucht haben, bittet um die Entsendung von Gelehrten. Sie dürfen den christlichen Glauben verkünden. Wir bitten euch auch um eine persönliche Botschaft, denn wir glauben, dass den Khan ein solches Zeichen eures Respekt sehr günstig für unsere Sache stimmen wird.” “Hier, das wird genügen, mein Sohn.” “Aber heiliger Vater.” “Gewiss, die heiligen Öle.” “Wie steht es mit dem Gesandten? So etwas wie die beiden Brüder da.” “Einverstanden, die beiden können mit.” “Aber glaubt ihr nicht, dass wir hier von viel größerem Nutzen sind, Heiliger Vater?” “Die zwei sind genug.” “Dazu muss ich sagen, sechs müssen es wohl mindestens sein.” “Oh, wo denkst du hin? Ausgeschlossen. Soviel kann ich auf keinen Fall entbehren.” “Dann sagen wir vielleicht fünf?” “Nein, nein, nein.” “Oder vier?” “Ich sagte nein.” “Aber die beiden?” “Das hatte ich ja bereits gesagt. Sie werden euch begleiten, die Brüder Nikolas von Vincenze und Wilhelm von Trier. Sag mal, wo ist der denn hin? Bruder Wilhelm? Bruder Wilhelm! Das ist ja nicht zu glauben. Bruder Wilhelm! Ich sehe wohl nicht recht, was machst du denn da oben? Komme sofort da herunter, du musst verreisen.” “Oh Herr, habe Erbarmen und lasse mich hier sitzen.” Die Reise führt zuerst in das Innere Armeniens und dann weiter nach Bagdad, das heißt, wenn nichts dazwischen kommt. “Hört mal, da kommen welche.” “Wir wollen doch hier nicht durchreiten, ohne zu zahlen?” “Wieso? Wir sind eingeladen, wir wollen zum Khan.” “Vielleicht können wir uns hiermit besser verständigen?” “Wo das ist gibt es auch noch mehr. Komm, wir setzen sie fest und verkaufen sie als Sklaven.” “Nicht schlecht. Also los, nehmt sie gefangen.” “Keine angenehme Mission. Wir ziehen es doch vor, zum Heiligen Vater zurückzukehren.” “Wie ihr wollt, aber ihr wolltet uns doch helfen?” “Wir werden für euch beten.” “Hört zu, ihr beiden, passt auf euch auf.” “Wir beten auch für uns. Amen.” Direkt am Wege hoch droben auf dem Berg macht Marcos Onkel eine Entdeckung, die recht sonderbar ist. Noch sonderbarer allerdings finde ich seine Erklärung dafür. “Seht da, wisst ihr, was das ist? Das ist die Arche Noah. Na kommt, weiter.” “Hier sind sie durch. Wir werden sie bald haben, in der Gegend finden sie sich nicht zurecht.” Die nächste Station ist Mossul. Nach dieser Stadt ist eine Stoffart benannt, Mosulin. Und sie ist auch noch für eine andere Überraschung gut. “Sagt mir, was tragt ihr da für eine schwarze Flüssigkeit mit euch herum.” Na was wird das schon sein? Heizwert 10.250 Kilokalorien. Richtig, Petroleum. Und so kommen sie nach Bagdad. “Nicht aufgeben, Kameraden, gleich haben wir sie. Weit können sie nicht mehr sein.” Aber die Freunde suchen das Weite. Ein kleines Segelschiff bringt sie bis zum Hafen von Hormuz am Persischen Golf. “Und wir verfolgen sie bis aufs Meer hinaus.” “Ich könnte euch sehr preiswert dieses vorzügliche Boot überlassen. Es ist so gut wie neu.” “Sieht weder gut noch neu aus.” “Hey, kommt mal hier her. Habt ihr diese drei hier irgendwo gesehen?” “Nein.” “Wenn dich jemand fragt, wir sind auf das Meer hinaus gefahren.” “Hast du die drei gesehen? Sag die Wahrheit.” “Sie sind aufs Meer gefahren, ist schon eine Weile her.” “Das wird ihnen überhaupt nichts nützen. Hinterher.” Die lange Reise des Marco Polo nach Peking zu Kublai Khan ist zur Hälfte geschafft, aber die schwierigste Strecke liegt noch vor ihnen. Der Weg ins Pamirhochland. “Achtung.” “Und diesmal sitzen sie in der Falle.” Nach Erledigung des Kleinkrams geht es nun endlich aufwärts. Die höchsten Berge hier sind 7000er. Die alte Pamirstraße führt weit über 4000 Meter hoch. Wenn es Herbst wird, verlassen die Mongolen mit ihren Herden die Sommerweiden und suchen Futterplätze für den Winter. “Sag mal, diese Wüste Gobi nimmt ja überhaupt kein Ende.” Sie ist ja auch fast 2000 Kilometer lang. Ich meinte ja auch nur, sie ist 2000 Kilometer lang und 1000 Kilometer hoch und steckt voller Überraschungen. “Seine Majestät Khan Kublai, von eurem Besuch unterrichtet, hat befohlen, euch sicheres Geleit zu seinem Palast zu geben.” “Wir danken für euren Beistand und folgen gern dem Ruf des Kaisers.” “Vierzehn, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig.” Nach weiteren 40 Tagen und insgesamt vier Jahren Reisezeit sind sie am Ziel, Peking. “Willkommen.” “Seid gegrüßt.” Khan Kublai, der mächtige Herrscher, findet gefallen an dem jungen Marco Polo und nimmt ihn in seine Dienste. Marco, obwohl erst 21, wird Berater des Kaisers, später Gesandter und eines Tages Gouverneur. 17 Jahre lang wird Marco Polo in den Diensten des Kublai Khan stehen und nie die Gunst seines Kaisers verlieren. “Der Stern des Tages strahlt über den Turm des Himmels unter all den…” Was wir nicht vergessen wollen, die Mongolen haben China erobert und beherrschen nun dieses Reich mit seiner 1000jährigen Kultur. Und eines Tages werden sie wieder gehen müssen. “Was es hier alles gibt. Toll, was?” “Wenn es euch gefällt.” “Darf ich es probieren?” “Natürlich.” “Gibt es in meiner Größe auch etwas?” “Aber sicher doch, hier.” “Danke.” “Na.” “Und ich?” “Ich hab nur eins bei mir.” “Das macht doch nichts. Das ist schon alles in Ordnung.” “Ich möchte die schönste Tunika haben, die es bei dir gibt.” “Mit dem größten Vergnügen, ich eile.” “Ah.” “Ich bin geblendet von ihrem Glanz, grundgütiger Herr.” “Wie viel verlangst du.” “Nun, für euch,vier.” “Du sollst fünf bekommen.” “Hilf meinem Truppenführer, der Chengdu belagert. Zeig dich der Aufgabe würdig.” “Mahlzeit.” “Na guck dir das hier an. An diesen Mauern können wir uns die Zähne ausbeißen. Auch meine Männer können hier nichts erreichen.” “Wenn du keinen Vorschlag hast, dann sollten wir die Truppen am besten abziehen.” “Ich hab es, hier könnten wir solche Schleudern einsetzen wie bei den Kreuzzügen.” “Kolossal.” Marco Polo hat sich bewährt und ist in der Gunst des Kaisers noch gestiegen. Er schickt Marco als seinen persönlichen Berater bis in weit entfernte Provinzen. “Ihr betet zu Jesus, die anderen zu Mohammed und Buddha, ich bitte sie alle um ihren Schutz. Schaden kann es auf keinen Fall. Und nun mache dich auf den Weg und überbringe meine Botschaft. Hier.” “Ich werde euer Vertrauen nicht enttäuschen.” Sie kommen nach Quenzai. Die Kanäle dort erinnern sie schmerzlich an ihre Heimatstadt Venedig. Nach 17 Jahren möchten sie endlich wieder nach Hause. Aber Kublai Khan will sie nicht gehen lassen. Aber eines Tages ergibt sich die lang ersehnte Gelegenheit. Eine Gesandtschaft vom persischen Hof trifft in Peking ein und bittet für ihren König für eine Prinzessin, die dieser zur Frau begehrt. Die Wahl fällt auf Prinzessin Chokachi. “Oh, ich bin entzückt.” Und es erhebt sich die Frage, wer soll die Prinzessin sicher nach Persien geleiten. “Können nicht diese drei wackeren Männer den Schutz der Prinzessin übernehmen?” Naja, da konnte man einfach nicht nein sagen. “Aber wo kriege ich jetzt neue Berater her? Na da haben wir uns ja etwas schönes eingehandelt.” “Nur keine Sorge, das kriegen wir schon hin. Majestät werden mit uns zufrieden sein.” Mit Geschenken und Ehrungen überhäuft nehmen sie Abschied. Eigentlich fällt er doch allen schwer. Drei Jahre wird die Rückreise dauern. Sie geht um die halbe Welt, vorbei an Vietnam über Sumatra und Ceylon bis Persien, wo sie die Prinzessin wohlbehalten abliefern. Endlich wieder in Venedig. Mit 13 Schiffen und 600 Passagieren hatten sie China verlassen. Durch Stürme und Krankheit und Unglücksfälle haben nur 16 überlebt. “Was wollt ihr denn? Also gut, kommt herein, ihr könnt im Stall schlafen.” Naja, der Anfang ist wenig ermutigend. Aber am nächsten Tag vor versammelter Familie kriegte die Sache schon mehr Glanz. Nach 24 Jahren Abwesenheit haben sie einem vornehmen Publikum erstaunliches zu berichten. “Der Speisesaal ist so riesig, dass 6000 Personen zum Essen Platz haben und es gibt so viele Zimmer, dass man sie kaum zählen kann. Alles wunderschön und übergroß. Und unsere Palazzi in Venedig nehmen sich dagegen richtig winzig aus.” “Was sagt ihr dazu? Das ist ja kaum zu glauben.” “Die Armen, die Alten, die Weisen, alle bekommen sie Unterkunft und Brot vom großen Khan. In der Provinz Zardandan stehen die Frauen, sobald ihr Kind geboren ist, sofort wieder auf und gehen an die Arbeit. Dafür legt sich der Mann ins Bett. 40 Tage lang und behält das Kind bei sich. Und Freunde und Verwandte gratulieren.” “Aber das ist doch unsinnig.” “Das ist überhaupt nicht unsinnig, es kommt noch besser. Der Kaiser lässt das Mark des Maulbeerbaums ernten und daraus wird Papier hergestellt und schwarz eingefärbt. Dann wird es geschnitten und bekommt einen kaiserlichen Stempel. Und je nach Größe ist so ein Stück so viel wert wie eine kleine Münze oder ein Goldstück oder sogar hundert Goldstücke. Der Reichtum des chinesischen Kaisers ist grenzenlos. Wenn der Kaiser im März in seine Sommerresidenz geht, nimmt er zur Jagd 10.000 Falkner mit und in Peking treffen mehr Kostbarkeiten ein als in allen anderen Städten der Welt. Allein Tausend Karren voll Seide werden jeden Tag abgeladen. Ihr könnt die wunderschönsten und prächtigsten Farben und Muster bewundern. Auch an den Menschen, denn fast alle kleiden sich in reine Seide.” “Der übertreibt aber reichlich, der junge Mann.” “In der ganzen Provinz von Katai gibt es eine Art von schwarzem Gestein, dass man in den Bergen gewinnt. Diese Steine brennen wie Reisig und halten die Glut über die ganze Nacht.” “Steine, die brennen, sehr komisch.” “Es gibt einen Fluss, der von 15.000 Booten befahren wird und in Hangzhou, der Hauptstadt, die er durchfließt, kann man 12.000 Steinbrücken bewundern. Und diese Brücken sind so hoch, dass die größten Schiffe der venezianischen Flotte mit vollen Segeln durchfahren könnten und die Stadt ist wie unsere ganz auf dem Wasser gebaut.” “Jetzt ist aber genug.” 1298 – Krieg zwischen Venedig und Genua. Marco Polo befehligt ein venezianisches Schiff. “Sieht nicht gut aus, es sind so viele und sie sind schwer bewaffnet.” “Jeder auf seinen Posten, sie greifen an.” Der verzweifelte Widerstand wird gebrochen, Marco Polo gerät in Gefangenschaft.” “Kämpft nicht weiter, meine Freunde, rettet euch.” “Wir kommen wieder, Marco.” “Das stimmt.” In seiner Gefängniszelle diktiert Marco Polo seinem Mitgefangenen Busticello aus Pisa seine Reiseberichte. Und er nennt sie „Beschreibung der Welt“. Wohl nie zuvor hat ein Europäer das Reich der Mitte gründlicher gekannt und besser beschrieben als er. 1299 verlässt er mit dem fertigen Manuskript das Gefängnis als freier Mann. Mehr wenn ihr mich wieder seht, ihr müsst unbedingt gucken, wie es weiter geht. “Was ist Zeit???Was ist Zeit???Was ist Zeit???” “Ein Augenblick, ein StundenschlagTausend Jahre sind ein Tag.”
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