Spanische Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur
Werfen wir einen Blick auf einige der bekanntesten Künstler Spaniens aus verschiedenen Epochen.
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Berühmte Persönlichkeiten aus Spaniens Kunst und Literatur
Picasso, Dalí, Lorca... vielleicht hast du schon mal etwas von diesen berühmten Persönlichkeiten Spaniens gehört. Mit dem Erlernen einer neuen Sprache beschäftigst du dich nicht nur mit Vokabeln und Grammatik, sondern entdeckst gleichzeitig eine neue Kultur mit vielseitigen Traditionen und einer kulturellen Geschichte und Vergangenheit, die das Land und die dort lebenden Menschen geprägt hat. Dazu gehört der Themenbereich berühmte Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur, den wir uns heute mal anschauen werden. Lass uns erstmal einen Blick auf die spanischen Maler werfen!
Der Künstler Pablo Picasso
Sicherlich hast du schon einiges von Pablo Picasso gehört. Der Künstler wurde 1881 in Málaga geboren. Mit 14 Jahren besuchte er zunächst die Akademie La Llotja in Barcelona und studierte später an der Königlichen Akademie von San Fernando in Madrid. Hier frequentierte er die Künstlerszene, besuchte Museen und Kunstausstellungen. Daneben hielt er sich auch einige Zeit in Paris auf, wo er sich von Künstlern wie Paul Cézanne oder Henri de Toulouse-Lautrec beinflussen ließ. In dieser Zeit schuf Picasso melancholische Bilder, deren tiefe Blautöne namensgebend für die künstlerische Phase Blaue Periode waren. Dagegen besticht die Rosa Periode (1905-1907) mit heitereren Motiven. Die Rosa Periode wurde mit dem berühmten Gemälde Les Demoiselles d'Avignon (1907) eingeleitet, für das Fernande Olivier, die Picasso in Paris kennengelernt hatte, Modell stand.
Zusammen mit dem Künstler Georges Braque entwickelte Picasso den sogenannten Analytischen Kubismus, der Farben und Formen geometrisch zersplittert. Diese Kunstrichtung verkörpert vor allem das Bildnis Ambroise Vollard von 1910. Mit dem collageartigen Gemälde Papiers collés (1912) wendete sich Picasso schließlich zum Synthetischen Kubismus hin. Bei der Arbeit am Bühnenbild und den Kostümen des Ballets Russes von Sergej Diaghilews lernte der Künstler im Jahre 1917 die Ballerina Olga Koklowa kennen, die er später heiratete. Die Tänzerin posierte für einige seiner Gemälde. Aus der Ehe ging der Sohn Paulo hervor. Ab 1928 tauchte immer wieder das vom Stierkampf inspirierte Stier-Motiv in Picassos Werken auf. Für den spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung schuf er 1937 das Gemälde Guernica, das heute als ein Schlüsselwerk in der Kunst des 20. Jahrhunderts gilt und von den Ereignissen des Spanischen Bürgerkriegs inspiriert worden ist. Während des 2. Weltkrieges wanderte Picasso nach Paris aus. Seine zweite Ehefrau Jacqueline Roque heiratete Picasso 1961 - sie wurde sein meist dargestelltes Modell. Pablo Picasso verstarb 1973 in Mougins bei Cannes. Mehr Informationen über das Leben von Picasso findest du in diesem Video: Pablo Picasso Steckbrief
Der Maler El Greco
Du hast von El Greco vielleicht noch nicht so viel gehört - er stellt einen wichtigen Künstler, Bildhauer und Architekten der Renaissance dar. Er gilt neben Diego Velázquez (1599-1660) und Francisco de Goya (1746-1828) als einer der drei großen Meister der spanischen Schule. Nach seinem Tod vor 400 Jahren geriet er in Vergessenheit und erlangte erst Anfang des 20. Jahrhunderts erneut Berühmtheit. Sein Kunststil beeinflusste Künstler der Moderne - wie die Expressionisten. El Greco malte vor allem Gemälde mit religiösen Themen, aber auch Porträts und Landschaftsbilder. Das besondere Merkmal seiner Kunst war, dass er sich vom Naturalismus abwendete und einen individuellen Stil kreierte.
El Greco bedeutet auf Spanisch der Grieche und ist darauf zurückzuführen, dass der Künstler im Jahre 1541 im heutigen Iraklion auf Kreta geboren wurde. Sein bürgerlicher Namen lautete Dominikos Theotokópoulos. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Ikonenmaler. Mit 27 Jahren verließ er Kreta und siedelte nach Venedig über, wo er von Tizian, dem Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance, unterrichtet wurde und sich von dem italienischen Maler Tintoretto beeinflussen ließ. Einige Zeit später wurde er in Rom im Palast des Mäzens Alessandro Farnese aufgenommen. Der Künstler gelangte 1576 schließlich zum religiösen Zentrum Spaniens - Toledo. Für die Kathedrale der Stadt malte er eines seiner bedeutendsten Werke, nämlich die Die Entkleidung Christi. El Greco reformierte die katholische Bilderwelt, indem er Bildthemen neu kreierte und die Ikonenmalerei in einem modern erscheinenden Individualstil neu interpretierte. Er verstarb am 7. April 1614 in Toledo.
Der Künstler Salvador Dalí
Bestimmt kannst du etwas mit den Hauptthemen von Salvador Dalís Kunst anfangen. Als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zählt er zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Die Welt des Unbewussten und der Träume erscheint zum Beispiel in Form von Schmelzenden Uhren in seinen Gemälden.
Salvador Dalí wurde 1904 in Figueras (Katalanien) geboren. Bereits sehr früh verlor er seine Mutter. Von 1921 bis 1926 studierte er an der Kunstakademie in Madrid, doch beenden sollte er sein Studium nie. Aufgrund politisch rebellischer Äußerungen wurde er von der Akademie verwiesen. Seine Werke zeichneten sich zu dieser Zeit durch kubistische und futuristische Einflüsse sowie durch Merkmale der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts aus. Im Jahr 1928 war Salvador Dalí erstmals in Paris, wo er in den Surrealisten-Kreis eingeführt wurde. In Paris lernte er schließlich auch seine zukünftige Ehefrau Gala kennen. Nach ihrer Heirat 1934 wurde sie nicht nur zu seiner Muse, sondern auch zur Managerin seiner Karriere. Berühmte Gemälde seiner Frau sind Die Madonna und Das Abendmahl (Christus). Daneben entwarf Dalí auch Bühnendekorationen für Ballettaufführungen und später Modeaccessoires und Schmuck. Ab 1948 widmete er sich auch religiösen Bildthemen. Bis heute gilt Dalí als Hauptvertreter der surrealistischen Malerei. Er starb 1989 in dem spanischen Ort Figueras. Willst du mehr über den Surrealismus und das Leben dieses besonders exzentrischen Künstlers erfahren?
Maler des Goldenen Zeitalters - Francisco de Zurbarán
Der Maler Francisco de Zurbarán lebte im Goldenen Zeitalter, dem berühmten Siglo de Oro (etwa von 1550 bis 1660). In dieser Zeit erlebte Spanien seine Blütezeit in Politik, Kunst und Literatur. Das Siglo de Oro gilt als Übergang von der Renaissance zum Barock. Francisco de Zurbarán wurde 1598 im westspanischen Fuente de Cantos geboren. Schon früh erkannten seine Eltern die künstlerische Begabung ihres Sohnes. Im Jahre 1614 wurde er Lehrling des Malers Pedro Diaz de Villanueva in Sevilla. 1617 zog er in die damals sehr bedeutende Stadt Llerena, wo er bis 1628 lebte. Später heiratete Zurbarán María Paet. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, jedoch starb seine Frau sehr früh. Kurz darauf ging Zurbarán nach Sevilla in die Schule des Juan de las Roelas, wo er sich einen naturalistischen Stil aneignete. Im Jahre 1625 heiratete Zurbarán erneut - diesmal die wohlhabende Witwe Beatriz de Morales, Tochter eines Patriziers von Llerena. Seine produktivste Schaffensperiode verbrachte er in Sevilla, wo viele Gemälde für den Dom zu Sevilla sowie verschiedene Kloster entstanden. In den Folgejahren arbeitete Zurbarán an zahlreichen Aufträgen für Kirchen- und Klosterausstattungen. Nach dem schockierenden Tod seiner zweiten Frau ließ die Qualität seiner Malerei jedoch nach und er erhielt weniger Aufträge. Am 27. August 1664 starb Francisco de Zurbarán in Madrid.
Der Regisseur Luis Buñuel
Nun soll es um den spanischen Regisseur Luis Buñuel gehen. Er gilt als einer der einflussreichsten spanischen Filmemacher des letzten Jahrhunderts. Buñuel wurde 1900 in der spanischen Kleinstadt Calanda geboren und wuchs in einer streng katholischen Familie auf. Er studierte in Madrid, wo er sich mit Dalí anfreundete. Dank der Freundschaft entstand 1929 sein erster surrealistischer Kurzfilm „Ein andalusischer Hund“. Seine ersten Erfahrungen in der Filmbranche sammelte er ab 1925 in Paris. Hier arbeitete er als Assistent des französischen Filmtheoretiker Jean Epstein.
Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wanderte Buñuel in die USA aus, wo er von 1942 bis 1946 bei Warner Brothers arbeitete. Erst in Mexiko drehte er einige Zeit später erneut selbst Filme. Hier entstanden einige seiner besten Werke, wie zum Beispiel Los Olvidados. In diesem Film geht es um den Kampf in Armut lebender Kinder in Mexiko. Im Jahre 1960 kehrte er kurz nach Spanien zurück und drehte den Film Viridiana, der zwar in Spanien verboten, aber bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes (1961) mit einer „Goldenen Palme“ ausgezeichnet wurde. Für sein Werk „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ erhielt Buñuel 1973 sogar einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“. Der Regisseur hatte 1934 seine Frau Jeanne Rucar geheiratet. Zusammen zogen sie zwei Söhne groß. Am 29. Juli 1983 starb Luis Buñuel in Mexiko Stadt.
Der Torero Luis Miguel Dominguín
Luis Miguel Dominguín wurde 1926 in Madrid geboren und war einer der berühmtesten spanischen Toreros und Matadores. Er war der Sohn eines bedeutenden Matadors, dessen Namen er als Künstlername übernahm. Du fragst dich bestimmt, was der Unterschied zwischen Torero und Matador ist? Ein Torero ist zwar am Stierkampf beteiligt, jedoch tötet nicht er, sondern der Matador (von matar → töten, ermorden) den Stier im Hauptakt. Der Stierkampf wird als corrida de toros bezeichnet.
Bereits mit zwölf Jahren nahm Dominguín an Stierkämpfen teil. Im Jahre 1944 wurde er dann schließlich zum Matador de Toros ernannt. 1973 beendete er offiziell seine Stierkampfkarriere. Dominguín war von 1955 bis 1968 mit der italienischen Schauspielerin Lucia Bosè verheiratet. Dominguín war unter anderem mit Pablo Picasso befreundet.
Der andalusische Dichter Federico García Lorca
Der berühmteste andalusische Dichter ist zweifellos Federico García Lorca. Du hast vielleicht schon einmal seinen Namen gehört, eventuell sogar schon etwas von ihm gelesen oder im Theater angesehen.
Geboren wurde Lorca 1898 in der Nähe von Granada, wo er auch aufgewachsen ist. Im Jahre 1909 zog die Familie in ein schönes Stadthaus in Granada, wo Federico das Gymnasium besuchte. Danach wollte er Musik studieren, befolgte jedoch den Rat seines Vaters und studierte Jura sowie Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität von Granada. Hier kam er mit andalusischen Dichtern in Kontakt und war ein fester Bestandteil der künstlerischen und literarischen Kreise der Stadt.
Im Jahre 1918 veröffentlichte Lorca schließlich seinen ersten Gedichtband Impresiones y paisajes (Eindrücke und Landschaften), dessen Druck vom Vater finanziert worden war. 1919 wechselte Lorca dann auf die Universität von Madrid. Dort studierten auch der Maler Salvador Dalí und der spätere Filmemacher Luis Buñuel, zu denen eine enge Freundschaft entstand. Drei Jahre später, 1921, veröffentlichte Lorca einen zweiten Gedichtband und schloss sich der Madrider Theaterszene an. Seine ersten Theaterstücke brachten ihm im Gegensatz zum 1928 erschienen Gedichtband Romancero Gitano (Zigeuner-Romanze) wenig Erfolg ein.
Nach mehreren Auslandsaufenthalten, unter anderem in New York und Cuba, kehrte Lorca 1930 nach Granada zurück. Mit der studentischen Wanderbühne La Barraca brachte Lorca die spanischen Klassiker von Dichtern wie Cervantes oder Lope de Vega in die Dörfer. Im Jahre 1933 veröffentlichte er sein bekanntestes Theaterstück Bodas de Sangre (Die Bluthochzeit), während Romancero Gitano zum meistverkauften Gedichtband des Jahrhunderts wurde. Bei seiner Rückkehr nach Madrid Anfang 1934 fand Lorca eine chaotische politische Lage vor. Die Konservativen hatten die Wahl gewonnen, Linke und Rechte bekämpften sich auf den Straßen. Lorca engagierte sich für die Rettung der Spanischen Republik. Im Sommer 1936 hatte Lorca sein Theaterstück La Casa de Bernarda Alba fertig gestellt und reiste zur Erholung in das Landhaus seiner Eltern. Dort wurde er von dem Putsch des Generals Franco überrascht. Drei Tage nach dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs besetzten die Putschisten Granada. Sie verhafteten und erschossen ihn mit zwei anderen Republikanern. Wo ihr Grab liegt, ist bis heute unbekannt.
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