Das Fell der Säugetiere
Erfahre alles Wesentliche über den Aufbau der Haare und ihre Funktionen im Fell von Säugetieren. Deck- und Wollhaare spielen eine wichtige Rolle und ermöglichen verschiedene Anpassungen. Entdecke interaktive Übungen, um dein Wissen zu vertiefen. Interessiert? Mehr dazu im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Das Fell der Säugetiere
Das Fell der Säugetiere
Das Fell hat in der Tierwelt eine große Bedeutung. Für Säugetiere sind Haare oftmals sogar überlebenswichtig. Aber haben denn alle Säugetiere ein Fell? Und welche Funktion hat Fell bei Tieren?
Einfach erklärt findest du hier alles Wichtige über Aufbau und Funktion des Fells der Säugetiere und wir beantworten dir deine wichtigsten Fragen rund um das haarige Thema.
Fell – Definition
Der Begriff Fell beschreibt das Hautkleid von Säugetieren mit 50 bis 400 Haaren pro $\pu{cm2}$. Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle, was denn der Unterschied zwischen Fell und Pelz ist? Ganz einfach – ist die Behaarung noch stärker als beim Fell spricht man von Pelz. Beschaffung und Farbe sind beim Fell naturgegeben und die Funktionen sehr vielseitig.
Was sind Haare? – Definition
Aber woraus bestehen Haare eigentlich? Haare sind lange Hornfäden, die tief in die Haut eingesenkt sind. Die Haarwurzel liegt dabei schräg in der Haut und dient der Verankerung der Haare. Dort findet auch das Wachstum durch Bildung neuer Haarzellen statt. Der herausragende Haarschaft besteht aus abgestorbenen Zellen. Der Hauptbestandteil der Haare ist das sogenannte Keratin.
Phasen des Haarwachstums
Jedes Haar unseres Körpers durchläuft bestimmte Phasen.
In der Wachstumsphase wird ein neues Haar gebildet. Es wächst täglich rund 0,3 mm, also etwa 1 mm in drei Tagen. Pro Kopf bedeutet dies ein durchschnittliches Wachstum von 30 m Haar am Tag. Diese Phase dauert etwa zwei bis sechs Jahre. 85 % unserer Kopfhaare befinden sich in der Wachstumsphase.
In der Übergangsphase ist das Haarwachstum abgeschlossen. Das Haar trennt sich von der Haarwurzel. Die Übergangsphase, in der sich ungefähr 1 % unserer Kopfhaare befindet, dauert zwei bis vier Wochen.
In der Ruhephase befinden sich etwa 18 % der Kopfhaare. Das Haar ist nicht mehr mit der Haarwurzel verbunden und wird somit nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. In der drei- bis fünfmonatigen Ruhephase wird ein neues Haar gebildet, das das alte verdrängt. Das alte Haar wird von dem neuen weiter aus der Kopfhaut gedrückt, bis es schließlich ausfällt.
Pro Tag fallen beim Menschen bis zu 100 Kopfhaare aus. Die Haarwurzeln, die in der Kopfhaut verbleiben, bilden im Normalfall wieder neue Haare aus und ersetzen die ausgefallenen. Wachsen die Haare nicht wieder nach, spricht man vom Haarausfall.
Fell – Aufbau und Funktion
Im Folgenden wollen wir uns mit dem Aufbau und danach mit der Funktion von Fell beschäftigen.
Wie ist das Fell bei Säugetieren aufgebaut?
Bei Menschen wächst pro Haarzwiebel genau ein Haar. Hier liegt der Unterschied zum Fell, aus dem pro Haarzwiebel mindestens zwei Haartypen herauswachsen. Das Fell besteht einerseits aus Deck- oder Fellhaaren. Diese sind kräftig, lang und bilden den Hauptanteil des Fells. Daher bestimmen die Deckhaare auch die Fellfarbe. Außerdem besteht das Fell aus dem Wollhaar, auch Unterfell genannt. Dieses Wollhaar ist dünn und gekräuselt. Es umgibt das Fellhaar. Die Dichte des Wollhaars ist vor allem für die Wärmeisolierung verantwortlich.
Neben diesen zwei unterschiedlichen Haartypen gibt es weitere Anpassungen von Fell und Haar, die die vielseitigen Funktionen von Fell unter verschiedenen Lebensumständen widerspiegeln.
Welche Funktion hat das Fell bei Säugetieren?
Die Funktion von Fell und Haaren ist sehr vielfältig. Sie dienen dem UV- und Lichtschutz, der Wärmedämmung und -isolierung, dem Feuchtigkeitsschutz und der Feuchtigkeitsregulierung, der Tarnung, dem Imponieren, dem Drohen und der Verbreitung körpereigener Duftstoffe sowie zur Kommunikation.
Welche Aufgabe hat das Fell der Säugetiere? – Beispiele
Fellanpassung | Haartyp | Säugetiere – Beispiele | Funktion |
---|---|---|---|
Fellfarbe | Deckhaar | Schneehase, sandfarbener Löwe | Tarnung (Räuber, Beutetier) |
Hase – Aufstellen des weißen Schwanzes | Warnung | ||
Mähne | Langhaar | Löwe, Pferd | Schutz vor Insekten |
Schwanzspitze | Langhaar | Esel, Zebra | Schutz vor Insekten |
Tast- oder Schnurrhaare | Sinneshaar | Katze | Orientierung im Dunkeln, Raumgefühl |
Borstenhaare | Deckhaar | Wildschwein | Schutz beim Durchstreifen von Gebüschen |
Horn | Haar | Nashorn | Verteidigung |
Fellwechsel | Deck- und Wollhaar | Polarfuchs | Anpassung an Witterungsbedingungen |
Schneehase | Tarnung durch Farbwechsel |
Kannst du dir vorstellen, dass Hörner aus Haaren bestehen? Tatsächlich bestehen Hörner aus dem gleichen Material wie Haare, nämlich Keratin (griech. Horn). Keratin ist ein Eiweiß bzw. Protein (Biologie), aus dem viele Strukturen der Säugetierkörper aufgebaut sind, darunter Haare, Fingernägel, Zehennägel, Hufe, Krallen, Stacheln des Igels, Vogelschnäbel und Federn. Obwohl Hörner sehr fest sind, unterscheiden sie sich vom Knochenaufbau.
Die Körperbedeckung der Säugetiere ist sehr vielfältig. Aber haben alle Säugetiere ein Fell? Es gibt Säugetiere mit dichtem Fell, mit wenig Fell, aber auch ganz ohne Fell. Zwei sich gegenüberstehende Extreme findet man beim Langhaar, wie beispielsweise bei den Yaks, oder bei gänzlich fehlendem Haar, wie beim Nacktmull, Nashorn, Elefant oder Delfin.
Anhand dieser verschiedenen Beispiele wird die Vielfältigkeit von Fell deutlich und erklärt, warum Säugetiere ein Fell haben.
Das Fell der Säugetiere – Zusammenfassung
Haare sind lange Hornfäden. Das Fell der Säugetiere setzt sich aus zwei Haartypen zusammen: dem Deck- und Wollhaar. Das Haarkleid der Säugetiere hat vielfältige Funktionen und ermöglicht den Tieren die Anpassung an verschiedene Lebensräume.
Auch zum Thema Das Fell der Säugetiere haben wir einige interaktive Übungen und Arbeitsblätter vorbereitet. Du kannst dein neu gewonnenes Wissen also direkt testen. Viel Spaß!
Das Fell der Säugetiere Übung
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Nenne Funktionen von Haaren.
TippsDer Eisbär lebt in der Arktis. Dort ist es sehr kalt. Das Fell ist sehr wichtig, damit er nicht erfriert.
Biber sind oft im Wasser unterwegs. Das Fell ist sehr dicht, sodass es vor Wasser und Kälte schützt.
LösungDas Fell von Säugetieren besteht aus vielen Haaren. Diese übernehmen die unterschiedlichsten Funktionen wie:
- Schutz vor UV- und Lichtstrahlung
- Wärmedämmung und -isolierung
- Schutz vor Feuchtigkeit
- Tarnung
- Imponieren
- Drohen
- Verbreitung von Duftstoffen
- ...
-
Bestimme die Phasen des Haarwachstums.
TippsIn der Ruhephase ist das Haar nicht mehr mit der Wurzel verbunden und fällt früher oder später aus.
LösungJedes Haar unseres Körpers durchläuft bestimmte Phasen:
- In der Wachstumsphase wird ein neues Haar gebildet. Es wächst täglich rund 0,3 Millimeter, also etwa 1 mm in drei Tagen. Diese Phase dauert etwa 2-6 Jahre. 85 % unserer Kopfhaare befinden sich in der Wachstumsphase.
- In der Übergangsphase ist das Haarwachstum abgeschlossen. Das Haar trennt sich von der Haarwurzel. Die Übergangsphase, in der sich ca. 1 % unserer Kopfhaare befindet, dauert 2-4 Wochen.
- In der Ruhephase befinden sich etwa 18 % der Kopfhaare. Das Haar ist nicht mehr mit der Haarwurzel verbunden und wird somit nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. In der 3 bis 5-monatigen Ruhephase wird ein neues Haar gebildet, welches das alte verdrängt. Das alte Haar wird von dem neuen weiter aus der Kopfhaut gedrückt, bis es schließlich ausfällt.
Wachsen die Haare nicht wieder nach, spricht man vom Haarausfall. -
Prüfe, ob es sich bei den dargestellten Tieren um Säugetiere mit oder ohne Fell handelt.
TippsNicht alle Säugetiere leben auf dem Land. Es gibt auch Säugetiere, die ihre Heimat im Wasser haben.
LösungSäugetiere säugen ihren Nachwuchs mit Milch und bringen ihren Nachwuchs in der Regel lebend zur Welt. Zudem tragen nur Säugetiere ein Fell. Allerdings hast du bestimmt gemerkt, dass gar nicht alle Säugetiere ein Fell tragen. Hier gibt es also Ausnahmen.
Zu den Säugetieren ohne Fell zählen
- Nacktmullen,
- Elefanten,
- Nilpferde,
- Nashörner,
- Hausschweine sowie
- Delfine und Wale.
- Fledermäuse,
- Tiger,
- Giraffen,
- Affen,
- Hamster,
- Schafe,
- Bären,
- Pferde sowie
- die meisten Hunde und Katzen.
Spinnen, Insekten oder Vögel sind gar keine Säugetiere.
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Erkläre verschiedene Fellanpassungen.
TippsDie Haare eines Pinsels werden als Borsten bezeichnet.
Dass Katzen schnurren, hat nichts mit ihren Schnurrhaaren zu tun.
Tiere kommunizieren, also „sprechen“, durch ihre Fellfarbe. Stellen Hasen ihren Schwanz auf, wird darunter weißes Fell sichtbar. Dieses gilt als Warnsignal.
LösungDu siehst: Haar ist nicht gleich Haar. Schon beim allgemeinen Fellaufbau hast du gelernt, dass das Fell aus zwei verschiedenen Haararten aufgebaut ist (Deck- und Wollhaar). Nun wollen wir noch weitere Anpassungen von Fell und Haar zusammenfassen:
- Die Fellfarbe ist bei vielen Tieren an die Umgebung angepasst, sodass sie in ihrem Lebensraum gut getarnt sind. Denke an den schneeweißen Schneehasen oder den sandfarbenen Löwen. Eine gute Tarnung ist sowohl für Räuber als auch für Beutetiere überlebenswichtig. Zudem kann eine bestimmte Farbe ein Warnsignal für andere Tiere sein oder Artgenossen anlocken.
- Über das Jahr hinweg kann sich ein Lebensraum schon ziemlich verändern, vor allem, wenn im Winter Schnee liegt. Um die Tarnung über das Jahr hinweg zu gewährleisten, findet bei vielen Tieren ein Fellwechsel statt. So kann es passieren, dass ein Schneehase plötzlich ein bräunliches Fell hat.
- Borsten-, Tast-, Lang- und Kurzhaare sind weitere Anpassungen, welche ganz bestimmte Aufgaben übernehmen. Alle haben gemeinsam, dass sie die Wahrscheinlichkeit des Überlebens verbessern, indem sie der Orientierung oder dem Schutz dienen.
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Skizziere den Aufbau von Fell.
TippsFellhaare sind länger als Wollhaare und bestimmen die Farbe des Fells.
Die Wollhaare schützen das Tier vor Kälte und stehen daher sehr dicht beieinander.
LösungAls Fell wird die Haut von Säugetieren bezeichnet, das mit bis zu 400 Haaren pro cm² besetzt sein kann. Ist die Behaarung noch stärker, spricht man von Pelz.
Das Fell besteht einerseits aus Deck- bzw. Fellhaaren. Diese sind sehr kräftig. Da sie den Hauptanteil des Fells bilden, bestimmen sie auch die Fellfarbe.
Jedes Deckhaar wird von Wollhaaren (Unterfell) umgeben. Diese stehen dicht beieinander und schützen das Tier vor Kälte (Wärmeisolierung). Sie sind dünn und gekräuselt und mit dem Flaumhaar des Menschen vergleichbar. -
Untersuche, ob es sich beim Horn um eine spezielle Anpassung des Haares handelt.
TippsKnochen sind besonders hart. Sie bilden das Skelett aller Wirbeltiere (nicht nur der Säugetiere). Sie sind mit Blutgefäßen durchzogen, welche die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung gewährleisten. Knochen sind also kein lebloses Material.
Elfenbein findet sich vor allem beim Elefanten, im weiteren Sinne aber auch z. B. beim Walross oder Flusspferd. Das Horn von Nashörnern und anderen Tieren besteht aus einem anderen Material.
Das Wort Keratin kommt aus der griechischen Sprache. Es bedeutet Horn.
LösungHörner bestehen aus Haaren? Das klingt zwar unglaubwürdig, aber Hörner bestehen tatsächlich aus dem gleichen Material wie Haare, nämlich Keratin (griech. Horn).
Keratin ist ein Eiweiß bzw. Protein, aus dem viele Strukturen des Körpers aufgebaut sind, darunter Haare, Fingernägel, Zehennägel, Hufen, Krallen, Stacheln des Igels, Schnäbel und Federn.
Obwohl Hörner sehr fest sind, enthalten sie keine Knochensubstanz und auch kein Elfenbein. Hörner können sich abnutzen und infolge von Kämpfen sogar abbrechen. Da das Material, aus dem Hörner bestehen, aber stetig wächst, wächst auch ein abgebrochenes Horn ein Leben lang nach.
Übrigens sind Hörner und Geweihe nicht dasselbe. Das Geweih wird jedes Jahr gewechselt und besteht aus Knochensubstanz.
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