Andreas Gryphius – Leben und Werk
Andreas Gryphius war ein bedeutender Vertreter der schlesischen Barockdichterschule, die vom Dreißigjährigen Krieg geprägt war und sein Werk beeinflusste. Sein Leitspruch "Memento mori" unterstreicht seine thematische Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Lebens. Erforsche seine Biografie und literarischen Einflüsse im Barock. Neugierig geworden? Finde mehr heraus im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Andreas Gryphius – Leben und Werk
Andreas Gryphius: Lebenslauf eines Barockdichters
Andreas Gryphius war einer der wichtigsten Vertreter der barocken schlesischen Dichterschule. Weil der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) das Leben des Dichters prägte, hieß sein Leitspruch Memento mori. Die Übersetzung aus dem Lateinischen heißt sinngemäß: „Denke daran, dass du sterben musst.” Gryphius war sich also der Vergänglichkeit irdischen Lebens sehr bewusst. Er verarbeitete sie immer wieder in seinen Werken. Vergänglichkeit gilt als typisches literarisches Motiv im Barock. Weil der Dichter auch eine zeittypische Bildungslaufbahn absolvierte, eignet sich Andreas Gryphius’ Biografie sehr gut dazu, Kenntnisse über die Barockdichtung zu vertiefen.
Andreas Gryphius: Steckbrief
So lautet Andreas Gryphius’ Kurzbiografie in Stichwörtern:
- 1616 geboren im schlesischen Glogau
- 1636 Abschluss des Gymnasiums in Danzig
- 1636 Hauslehrer bei einem Rechtsgelehrten in der Nähe von Fraustadt
- 1637 Veröffentlichung seiner bekanntesten Werke Es ist alles eitel und Tränen des Vaterlandes
- 1638–1644 Studien in Leiden
- 1644–1646 Reisen durch Frankreich und Italien
- 1650 zurück in Glogau, Arbeit als Rechtsanwalt
- 1664 tödlicher Schlaganfall in Glogau
Kindheit und Jugend von Andreas Gryphius
Wo wurde Andreas Gryphius geboren? Er wurde als Sohn eines protestantischen Erzdiakons 1616 im schlesischen Glogau geboren. Als Schüler veröffentlichte er zwei Herodes-Dramen in lateinischer Sprache. Doch schon während der Schulzeit interessierte er sich auch für neuere deutsche Dichtung. 1636 schloss er das Gymnasium in Fraustadt ab.
Die Jahre 1636–1638
Ab 1636 arbeitete Andreas Gryphius als Hauslehrer bei einem Rechtsgelehrten in der Nähe von Fraustadt. Im Jahr darauf erschienen seine ersten Dichtungen in deutscher Sprache, die Lissaer Sonette.
Du sihst/wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden. (Andreas Gryphius: Es ist alles eitel, 1637)
Eitelkeit bedeutete zu dieser Zeit in etwa Vergänglichkeit. Damit ist schon das zentrale Thema von Andreas Gryphius’ Werken erkennbar: Das wesentliche Anliegen des Dichters war es, auf die Vergänglichkeit des irdischen Lebens hinzuweisen. Ihm war es wichtig, das menschliche Streben auf das zu richten, was ewig ist.
Die Jahre 1638–1644
Von 1638 bis 1644 begleitete Andreas Gryphius zwei Söhne seines Arbeitgebers zum Studium im holländischen Leiden. Leiden war zu dieser Zeit ein gefragter Studienort für die Söhne wohlhabender protestantischer Schlesier. Gryphius selbst widmete sich Studien der Staatslehre und der modernen Naturwissenschaften.
Die Jahre 1644–1663
Zwischen 1644 und 1646 reiste der Dichter durch Frankreich und Italien. Dort erweiterte er seine Kenntnisse über das europäische Theater. In Paris lernte er Pierre Corneille kennen, einen klassischen französischen Dramatiker. In Venedig machte er sich mit der Commedia dell'arte vertraut, der zeitgenössischen Form der italienischen Volkskomödie. Bereits auf der Heimreise über Straßburg schloss er sein erstes deutschsprachiges Trauerspiel ab, den Leo Armenius. Aufgrund seiner Dichtungen wollten ihn mehrere renommierte Universitäten zum Dozenten berufen. Doch Gryphius kehrte nach Hause in das schlesische Glogau zurück, denn dort setzte die katholische Gegenreformation alles daran, ihren Einfluss wieder auszuweiten. Er übernahm hauptamtlich als Rechtsanwalt den Beistand für die einheimischen Protestanten. Nur in den sogenannten Nebenstunden, also außerhalb der hauptberuflichen Tätigkeit, fand Andreas Gryphius Zeit, Gedichte zu schreiben. Im Jahr 1650 erschien das Werk Teutsche Reim-Gedichte, 1657 Deutsche Gedichte Erster Theil und 1663 Andreae Gryphii Freuden und Trauer-Spiele auch Oden und Sonnette.
Andreas Gryphius: seine bekanntesten Werke
Zu den bekanntesten Werken von Andreas Gryphius zählen die Barockgedichte Es ist alles eitel und Tränen des Vaterlandes.
Ebenso bedeutsam wie seine Poesie war und ist sein dramatisches Werk. Mit ihm legte er den Grundstein für das deutschsprachige Kunstdrama. Auch in Catharina von Georgien, Cardenio und Celinde sowie Carolus Stuardus von 1657 und Papinianus von 1659 beschäftigte er sich mit der Vergänglichkeit irdischen Lebens. Doch er konnte auch heitere Stoffe verarbeiten. Das zeigte er später mit den Lustspielen Horribilicribrifax Teutsch, Peter Squenz und dem Gesangsspiel Verlibtes Gespenste – Die gelibte Dornrose.
Andreas Gryphius: Tod im Jahr 1664
Wo ist Andreas Gryphius gestorben? Er starb im Jahr 1664 mit 48 Jahren an einem Schlaganfall in Glogau. Trotz aller Wirren und Gefahren des Dreißigjährigen Krieges war Andreas Gryphius zu einem der bedeutendsten Verfasser von Gedichten und Sonetten und einem der wichtigsten Dramatiker des Barocks geworden.
Transkript Andreas Gryphius – Leben und Werk
Andreas Gryphius: Leben und Werk
Super, dass wir heute dein Wissen über Barockdichtung vertiefen. Andreas Gryphius war einer der wichtigsten Vertreter der barocken schlesischen Dichterschule. Deshalb eignet er sich besonders gut.
Das Motiv der Vergänglichkeit menschlichen Lebens verarbeitet der Dichter vielseitig in seinen Werken. Denn das prägende Ereignis dieser Zeit war der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648. Daher der Leitspruch „Memento mori! Denke daran, dass du sterben musst!"
Gryphius wurde 1616 im schlesischen Glogau geboren. Er war der Sohn eines protestantischen Erzdiakons. 1636 schloss er das Gymnasium in Fraustadt ab. Bereits seine Lehrer am Gymnasium hatten sein Interesse an neuerer deutscher Dichtung geweckt. Als Schüler veröffentlichte Gryphius jedoch zunächst zwei Herodes-Dramen in lateinischer Sprache.
Ab 1636 arbeitete der Dichter als Hauslehrer bei einem Rechtsgelehrten in der Nähe von Fraustadt. Im Jahr darauf erschienen Gryphius' erste Dichtungen auf Deutsch, die „Lissauer Sonette“. „Du sihst, wohin du sihst/ nur eitelkeit auff erden“, heißt es darin.
Damit ist schon das zentrale Thema von Gryphius' Dichtung benannt: Sein Anliegen war es, auf „die vergänglichkeit menschlicher sachen“ aufmerksam zu machen. Er wollte das menschliche Streben auf das richten, „was ewig ist“.
Von 1638 bis 1644 begleitete er zwei Söhne seines Arbeitgebers zum Studienaufenthalt ins holländische Leiden. Leiden war zu jener Zeit ein gefragter Studienort für die Söhne wohlhabender protestantischer Schlesier. Gryphius selbst widmete sich Studien der Staatslehre und der modernen Naturwissenschaften.
1644 bis 1646 war der Dichter auf Reisen durch Frankreich und Italien. Dort erweiterte er seine Kenntnisse des europäischen Theaters. Er knüpfte wissenschaftliche wie literarische Verbindungen. In Paris lernte er Pierre Corneille kennen, einen klassischen französischen Dramatiker. In Venedig machte er sich mit der Commedia dell'arte vertraut, der zeitgenössischen Form der italienischen Volkskomödie. Bereits auf der Heimreise über Straßburg schloss Gryphius sein erstes deutschsprachiges Trauerspiel ab, den „Leo Armenius“.
Aufgrund seiner Dichtungen wollten ihn mehrere renommierte Universitäten zum Dozenten berufen. Doch Gryphius kehrte nach Hause ins schlesische Glogau zurück. Denn dort setzte die katholische Gegenreformation alles daran, ihren Einfluss wieder auszuweiten. Gryphius übernahm als Rechtsanwalt den Beistand für die einheimischen Protestanten. Er war hauptamtlich für seine Heimatstadt tätig. Daher schrieb Gryphius nur in seinen „Nebenstunden“ Poesie.
1650 erschienen seine „Teutschen Reim-Gedichte“, 1657 „Deutsche Gedichte / Erster Theil“ und 1663 „Freuden und Trauer-Spiele auch Oden und Sonnette“.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Gedichte „Es ist alles eitel“ und „Tränen des Vaterlandes“. Ebenso bedeutsam war sein dramatisches Werk. Mit ihm legte Gryphius den Grundstein für das deutschsprachige Kunstdrama. Auch mit „Catharina von Georgien“ und „Cardenio und Celinde“ von 1657, „Carolus Stuardus“ aus dem selben Jahr und „Papinianus“ von 1659 folgte Gryphius seinem Programm. Er wollte „die vergänglichkeit menschlicher sachen“ vor Augen zu führen.
Seine später entstandenen Lustspiele „Horribilicribrifax“, „Peter Squenz“ und das Gesangsspiel „Verlibtes Gespenste/Die gelibte Dornrose“ machen deutlich, dass Gryphius durchaus auch heitere Stoffe verarbeitete. Andreas Gryphius starb im Jahr 1664 mit 48 Jahren an einem Schlaganfall.
Dem Dichter ist es trotz aller Wirren und Gefahren des Dreißigjährigen Krieges gelungen, zu einem der bedeutendsten Sonettdichter und Dramatiker des Barock zu reifen. Er absolvierte eine zeittypische Bildungslaufbahn. Die Dichtung verband er mit seiner Tätigkeit als Hauslehrer und später mit einem öffentlichen Amt. Das Motiv “memento mori” blieb zeitlebens Grundlage seines literarischen Schaffens. Wie die Dichtungen von Opitz, Hallmann, Lohenstein und Hoffmannswaldau gehören auch Gryphius' Werke zur berühmten, einflussreichen schlesischen Dichtungstradition.
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