Christian Dietrich Grabbe – Leben und Werk

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Grundlagen zum Thema Christian Dietrich Grabbe – Leben und Werk
Detmold 1831: Der Sohn des Gefängnisdirektors spielt verrückt: Er schreibt ein Napoleon-Drama mit gigantischen Massenszenen. Kein Theater, nah oder fern, kann das aufführen! Vier Jahre früher, anderes Stück: Grabbe lässt den Teufel auf der Erde ein neues Hufeisen an seinen Pferdefuß anpassen. Grabbe trinkt und heiratet eine Frau, die zehn Jahre älter ist als er. Was soll dieser Unfug, gehört so einer nicht selbst eingesperrt? Fragen die Einheimischen. Sie stoßen sich an einem aufrührerischen dramatisch begabten Geist, der sich Detmolds provinzieller Enge widersetzt – mit der Gewalt seiner Schreibfeder!
Transkript Christian Dietrich Grabbe – Leben und Werk
Christian Dietrich Grabbe: Ein verkanntes Genie. Er erfuhr zeitlebens keine Anerkennung für sein experimentelles, literarisches Schaffen. Nur eines seiner dramatischen Werke wird noch zu seinen Lebzeiten uraufgeführt. Ebenso wie Georg Büchner und Friedrich Hebbel schrieb er Dramen, die mit ihren strukturellen Neuerungen die Grenzen des Theaters sprengten.
Christian Dietrich Grabbe wurde 1801 in Detmold geboren. Er lebte in der Literatur-Epoche des deutschen Vormärz. In dieser Zeit der politischen Restauration wurden Autoren wie Büchner und Heine durch eine strenge Zensur in ihrem künstlerischen Schaffen beeinträchtigt. Freie öffentliche Äußerungen waren unter diesen Umständen undenkbar. Politische Emanzipation blieb eine Utopie.
Grabbes Desillusion und Geschichtsdramen
Grabbe war vom Rückschritt der Restauration desillusioniert. Er hegte Zweifel daran, ob die menschliche Geschichte überhaupt einer sinnvollen Entwicklung folge. Ab 1819 entstanden Grabbes sogenannte Geschichtsdramen:
* „Herzog Theodor von Gotland“
* „Marius und Sulla“
* „Napoelon oder die hundert Tage“
*„Die Hermannschlacht“.
Hinzu kamen „Kaiser Friedrich Barbarossa“ und „Kaiser Heinrich VI.“. Diese waren erster und zweiter Teil eines Hohenstaufen-Zyklus.
Von 1820 bis 1823 absolvierte der Dichter ein Jurastudium in Leipzig und Berlin. Grabbe suchte Anschluss an literarische Kreise. In Berlin lernte er unter anderem Heinrich Heine kennen. Zudem versuchte er sich als Akteur auf der Bühne.
Trotz schauspielerischen Talents konnte Grabbe aber keinen Wirkungsort am Theater finden. Das Lustspiel „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ von 1822 verleiht Grabbes illusionsloser Weltsicht Ausdruck. Seine Umwelt nahm er als gescheiterte Gottesschöpfung wahr. Dafür fand er zynische und sarkastische Töne.
1827 erschienen weitere Dramen Grabbes im ersten Band seiner dramatischen Werke. Im Jahr 1829 entstand das Stück „Don Juan und Faust“. Es wurde als einziges zu Lebzeiten des Autors aufgeführt. Zur Inszenierung am Detmolder Hoftheater komponierte Albert Lortzing eine Bühnenmusik. Auch in Dresden, Leipzig, Braunschweig und Hannover bemühte sich Grabbe vergeblich um eine Anstellung am Theater. 1828 fand er schließlich eine Stelle als Militärrichter in Detmold.
Erneuerung des deutschsprachigen Dramas?
Wie Georg Büchner strebte auch Grabbe eine Erneuerung des deutschsprachigen Dramas an. Er verehrte Shakespeare und die Dramatiker des Sturm und Drang. Dabei suchte Grabbe nach einem realistischen Abbild seiner Zeit für die Bühne: Für seine Stücke sind zum Teil schnell wechselnde Massenszenen typisch. Mit damaliger Theater- und Bühnentechnik waren sie allerdings kaum aufführbar.
Wie Büchner verabschiedete auch Grabbe die strenge Form des klassischen Dramas. An ihre Stelle setzte er eine Reihe relativ unverbundener Szenen. Er lieferte damit wichtige Impulse für die spätere Entwicklung der offenen Form des epischen Dramas. Grabbe schreckte auch vor schrillen Gewalt- und Zerstörungsszenen nicht zurück. Auf zeitgenössische Leser wirkte das abstoßend und unverständlich.
1827 schrieb Grabbe den Aufsatz „Shakespearo-Manie“. Darin setzte er sich mit Komödien-Konzeptionen in der Nachfolge des verehrten englischen Dramatikers auseinander. Nach seiner Auffassung konnten weder Autoren des „Jungen Deutschland“ noch Trivial-Literaten oder Schiller-Nacheiferer den von Shakespeare gesetzten ästhetischen Anspruch einlösen. In Schiller sah Grabbe den einzig würdigen Vertreter eines deutschen Nationaldramas.
Grabbes weiteres Leben und Tod
Grabbe versuchte schreibend aus der kleinstädtischen spießbürgerlichen Enge seiner Heimatstadt zu entfliehen. Im Detmolder Umkreis wurde er aufgrund seiner Trinksucht schon früh als hoffnungslos gescheitert angesehen. Ähnlich wie seine Zeitgenossen galt er als genial, aber ebenso unrettbar wie die früh verstorbenen Dichter Lenz, Kleist oder Büchner. 1835 weilte Grabbe mit Unterstützung seines Bekannten Karl Immermann in Düsseldorf. Er schrieb Theaterrezensionen für das dortige Theater.
1836 starb Grabbe in seiner Geburtsstadt Detmold.
Grabbe wurde zum Anreger für die Dramatiker des Naturalismus und Expressionismus. Er war Ansporn für das epische Theater Brechts und für das absurde Theater. Für die Literaturgeschichtsschreibung und Theaterwissenschaft bilden Grabbes Dramen und Theaterkritiken bis in unsere Tage einen Reibungspunkt.
Zusammenfassung
Der fragmentarische Charakter seines Gesamtwerkes ist Spiegel seines ungeordneten Lebens. Aus diesem Grund liegen für die wenigsten seiner Werke zuverlässige Interpretationen vor. Nicht zum ersten Mal scheitert mit Grabbe ein Dichter an einem widrigen gesellschaftlichen Umfeld. Dieses verweigerte ihm Wirkungsmöglichkeit und künstlerische Anerkennung. Dennoch ist vor allem sein Werk “Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung” eine Hommage an die Komik.

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