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Sprachwandel – Einfluss neuer Medien

Erfahrt, wie moderne Medien die deutsche Sprache formen. Durch den Einfluss digitaler Medien erweitert sich nicht nur der Wortschatz um Begriffe wie Smartphone oder streamen, sondern auch die Schriftsprache passt sich an. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Welche Auswirkungen haben die sozialen Medien auf die Kommunikation?**

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Sprachwandel – Einfluss neuer Medien
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Grundlagen zum Thema Sprachwandel – Einfluss neuer Medien

Die Sprache – einfach erklärt

Die Sprache ist ein komplexes System von Zeichen und dient in erster Linie der (menschlichen) Kommunikation. Sprache ist anpassungsfähig, das heißt, sie passt sich an wandelnde Kommunikationssituationen, aber auch regionale sowie kulturelle Unterschiede an. Es gibt also nicht nur die eine wahre Sprache, sondern im Laufe der Zeit entwickeln sich immer wieder Sprachvarianten, wie zum Beispiel in Form von Dialekten oder Soziolekten.

Der Einfluss der Medien auf die Sprache

Doch welchen Einfluss haben moderne Medien auf die (deutsche) Sprache? Medien beeinflussen sowohl die Sprache als auch die Gesellschaft. Sie sind Kommunikationsmittel, die dazu verwendet werden, Nachrichten zu transportieren. Heutzutage haben insbesondere die sozialen Medien sowie digitalen Medien einen großen Einfluss auf unsere Sprache. Die Nutzung von Smartphones und Computern prägt unsere Kommunikations- und Textformen, beispielsweise in Form von Messengern oder Videos.

Auf welche Art und Weise beeinflussen also digitale Medien die Kommunikation? Und wie genau verändert sich die Sprache unter dem Einfluss der Medien?

Erweiterung des Wortschatzes

Durch die Entwicklung digitaler oder sozialer Medien hat sich unser alltägliches Leben und damit auch die deutsche Sprache verändert. Neue technische Erfindungen und damit einhergehende veränderte Kommunikationswege benötigen eigenständige Bezeichnungen. Diese neuen Wörter, wie beispielsweise WLAN-Router, Smartphone Instagram, App, twittern oder streamen, werden in die Sprache integriert und erweitern so den (deutschen) Wortschatz.

Zunahme schriftlicher Kommunikation

Doch nicht nur der Wortschatz an sich verändert sich, sondern auch die Art der Kommunikation wird beeinflusst: So hat durch die modernen Medien der Anteil schriftlicher Kommunikation zugenommen, wobei insbesondere E-Mails, Internetforen, Chats, Tweets oder Posts für diesen Zuwachs gesorgt haben. Dabei findet sowohl im privaten Umfeld als auch in der Arbeits- und Bildungswelt die Kommunikation immer mehr über diese schriftlichen Wege statt. Mittlerweile haben zum Beispiel digitale Medien Einzug in die Schulen gehalten und auch in Betrieben wird immer mehr über Chats und E-Mails kommuniziert.

Auswirkungen auf die Schriftsprache

Die neuen und sozialen Medien haben verschiedene Auswirkungen auf die Schriftsprache. So sorgt das Nutzen von digitalen und sozialen Medien dafür, dass die Schriftsprache zunehmend auch der informellen Kommunikation dient. Denn die Menschen versuchen, so zu schreiben, wie sie sich mit anderen unterhalten würden. Daher weist die Schriftsprache immer mehr Merkmale mündlichen Sprachgebrauchs auf.

  • Es ist in vielen Fällen auch nicht mehr zwingend erforderlich, dass Mitteilungen oder Anweisungen besonders ausführlich oder detailliert verfasst werden. Kommt es zu Missverständnissen, kann durch die direkten Kommunikationswege sofort nachgefragt werden.

  • In der Regel passen die Schreibenden ihren Schreibstil dem Gegenüber an und achten so auf einen angemessenen, situationsbedingten Sprachgebrauch.

  • Zugleich wird durch das Nutzen eines eher mündlichen Sprachgebrauchs die Barriere der Schriftlichkeit überwunden. Man fühlt sich der kommunizierenden Person innerhalb eines Chats näher und es fällt vielen Personen leichter, ein informelles Hallo anstelle eines förmlichen Sehr geehrte Frau oder geehrter Herr … zu schreiben.

  • Sowohl die steigende Produktion schriftlicher Texte als auch die erhöhte Geschwindigkeit der Kommunikation haben dazu geführt, dass wir versuchen, so ökonomisch wie möglich zu schreiben. Hierbei spielt auch die Vorgabe einer begrenzten Zeichenanzahl, wie beispielsweise bei Tweets mit 280 Zeichen, eine große Rolle. Demnach wird meist auf eine Anrede oder Grußformel verzichtet, Interpunktionszeichen fallen weg oder lange Wörter werden durch Abkürzungen ersetzt, wie zum Beispiel OMG für Oh mein Gott. In diesem Zusammenhang wird häufig auch auf die Großschreibung verzichtet.

  • Die schriftliche Kommunikation besteht dabei nicht nur aus Worten, sondern mithilfe von Smileys oder Emojis können zusätzlich Gefühlsäußerungen wiedergegeben werden. Mit diesen Symbolen und Zeichen wird versucht, nonverbale Elemente, wie Stimmlage, Pausen, Mimik und Gestik, in die Kommunikation einfließen zu lassen und damit die Absicht einer Nachricht zu verdeutlichen. Gerade wenn jemand nicht in der Lage ist, mit Worten das auszudrücken, was sie oder er fühlt, können diese Bilder eine gute Kommunikationshilfe sein. Allerdings kann nicht ausschließlich mittels Bildern kommuniziert werden, da dann die Eindeutigkeit einer Nachricht verloren ginge und es zu Missverständnissen kommen würde. Somit ist auszuschließen, dass irgendwann unsere Sprache nur noch aus Emojis oder Smileys besteht oder durch diese Symbole ersetzt wird.

Die folgende Tabelle stellt die verschiedenen Arten der Kommunikation kurz gegenüber:

Art der Kommunikation Beispiele
mündliche Kommunikation Gespräche, z. B. mit Freunden oder Familienmitgliedern
formelle, schriftliche Kommunikation E-Mails an Ämter, Bewerbungsanschreiben
informelle, schriftliche Kommunikation Chatnachrichten, Tweets, Posts in sozialen Netzwerken
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Medieneinfluss auf die Sprache: Sprachverfall oder Spracherweiterung?

Unter Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern wird oft diskutiert, wie der Umgang mit sozialen Medien unsere Sprache verändert. So sehen kritische Stimmen die Gefahr, dass dieser negative Folgen für die Sprache haben könnte. Ihrer Meinung nach führen insbesondere die Ausdrucksweise im Internet und in den sozialen Medien, wie zum Beispiel eine inkorrekte Groß- und Kleinschreibung oder der Gebrauch von Abkürzungen, zu einem Sprachverfall, sodass auf lange Sicht keiner mehr richtiges Deutsch schreiben oder sprechen würde.

Andere sind hingegen der Meinung, dass genau dieser Sprachwandel, also zum Beispiel die Zunahme schriftlicher Kommunikation oder die Erweiterung des (deutschen) Wortschatzes, eher zu einem Ausbau der Sprache und Kommunikation führt. Die Menschen lernen, unterschiedlich zu kommunizieren, je nachdem in welchem Kommunikationsrahmen sie sich befinden. Dabei komme es vor allem immer auf die jeweiligen Kommunikationspartnerinnen oder Kommunikationspartner an. Denn auch in Chats oder in sozialen Netzwerken wird sich gewählt oder förmlich ausgedrückt, je nachdem wie es die jeweilige Kommunikationssituation erfordert.

Einfluss der Medien auf Sprache

Häufig gestellte Fragen zum Thema Sprachwandel – Einfluss neuer Medien

Transkript Sprachwandel – Einfluss neuer Medien

Sprache ist wie ein Chamäleon – sie ist anpassungsfähig und reagiert auf ihre Umwelt. Wenn das Chamäleon in Berlin unterwegs ist, kann es sich durch gekonntes ick und wa? als Berliner tarnen. Wandert es durch die bayrischen Alpen, wäre ein Grüß Gott angebracht. Vor 100 Jahren hätte es sich sicher mit erquicklichen Leibesübungen ertüchtigt. Und taucht es in deinem Schulaufsatz auf, bemüht es sich, möglichst korrekt und ordentlich auszusehen. So kann sich unsere Sprache an regionale und kulturelle Unterschiede anpassen und sich im Laufe der Zeit und je nach Situation verändern.

Aber was genau passiert mit unserem Sprachchamäleon, wenn du ihm einen Laptop mit Internetzugang und ein Smartphone zur Verfügung stellst? Oder anders formuliert: Welchen Einfluss haben die neuen Medien auf unsere Sprache? Medien sind Kommunikationsmittel – also die Mittel, die verwendet werden können, um sprachliche Botschaften zu transportieren. Sehen wir uns an, an welche neuen Medien sich die Sprache wie angepasst hat.

Die neuen Medien wie SMS, Mails und Chats haben großen Einfluss auf die Kommunikationsverhältnisse und Textformen. Sie definieren neu, wie viel durch welche Art von Texten worüber kommuniziert wird.

Dafür müssen zunächst neue Wörter in die deutsche Sprache integriert werden. Die Veränderung der Lebensumstände sorgen immer wieder für neue Bezeichnungen. Geräte, wie Smartphone oder W-Lan-Router werden erfunden und bekommen Namen. Aber auch Tätigkeiten, wie chatten, mailen oder simsen gab es früher nicht.

Durch die neuen Medien hat außerdem die Menge der schriftlichen Kommunikation zugenommen. Mails, Internetforen, Chats und Posts zu aktuellen Ereignissen sorgen dafür, dass heute weit mehr geschrieben wird als früher. Laut einer Studie hat ein in den USA lebender Teenager 2010 innerhalb eines Monats durchschnittlich 4050 SMS versendet.

Im beruflichen Kotext sind Mails nicht mehr wegzudenken. Egal ob Arbeitsanweisungen und Absprachen innerhalb eines Betriebes oder Beratung und Coaching per Mail und Chat – überall wird geschrieben, was das Zeug hält.

Das kann natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Schriftsprache bleiben. Sehen wir uns dies genauer an:

Die Schriftsprache dient heute mehr als früher auch der informellen Kommunikation, zum Beispiel, wenn Absprachen auf schnellem Weg schriftlich getroffen werden oder man sich schriftlich beraten lässt. Darum weist sie vermehrt Merkmale mündlichen Sprachgebrauchs auf. Man unterhält sich - nur eben schriftlich. Häufig besteht keine Notwendigkeit, sich ausführlich und detailliert auszudrücken oder die Standardsprache zu verwenden. Versteht der andere etwas nicht, hat er sofort die Möglichkeit, nachzufragen. Die Verwendung eher mündlichen Sprachgebrauchs dient hierbei auch dazu, die Barriere der Schriftlichkeit zu überwinden und sich einander nah zu fühlen. Die Hürde, statt einem „Sehr geehrter Herr … „ ein unförmliches „Hallo“ zu schreiben, ist wesentlich geringer als in einem Brief.

2) Aufgrund der großen Anzahl der zu produzierenden Texte, der erhöhten Geschwindigkeit der Kommunikation und der begrenzten Anzahl der Zeichen beisielsweise bei einer SMS, besteht die Notwendigkeit, ökonomisch zu schreiben. Die Frage lautet: Wie kann ich die Aussage mit so wenig Aufwand wie möglich transportieren? Sieh dir dieses Beispiel aus meinem Postfach an:

bräuchte mal deine meinung zu punkt b bin mir nich sicher ob das so ok ist

klar schick mir das doc guck dann gern drüber bekommste morgen bzw. übermorgen zurück

Was fällt dir dabei auf? Es wird auf Großschreibung, Anrede und Gruß verzichtet. Satzteile und Satzzeichen, wie zum Beispiel, Kommas und Punkte, werden ausgelassen und einzelne Wörter abgekürzt. Auch wenn wir nicht verstanden haben, worum es genau ging – die Schreiber wussten es und am Ende war alles Notwendige gesagt. Je mehr du also zu schreiben hast, umso mehr wirst du dich bemühen, dich kurz zu fassen.

3) Wenn mündliche Kommunikation verschriftlicht wird, gibt es noch eine große Herausforderung. Nonverbale Elemente, wie Stimmlage, Pausen, Mimik und Gestik müssen ebenso verschriftlicht werden, da sie für den Sinn einer Aussage unter Umständen eine große Rolle spielen. Du Idiot! sagt etwas anderes aus als Du Idiot ; ) Neben den sogenannten Smileys und Emoticons helfen auch Abkürzungen wie “Laughing out loud”, “Rolling on the floor laughing” und “See you”, schnell zu kommunizieren und die Aussage zu unterstützen. Diese in der Kommunikation mit neuen Medien gebräuchlichen Abkürzungen, häufig sind das Akronyme, werden auch als Netzjargon bezeichnet. Jetzt weißt du, wie unser Sprachchamäleon versucht, mit der neuen Fülle und Geschwindigkeit schriftlicher Kommunikation klarzukommen. Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass es schlecht sein könnte, wenn sich die Sprache so stark verändert. Manche denken, unsere Sprache würde dadurch verfallen und die Sprecher wären nicht mehr in der Lage „ordentliches“ Deutsch zu sprechen und zu schreiben. Doch was macht das Chamäleon aus? Genau, dass es sich der Umgebung und Situation anpassen kann. Mit der Sprache ist es genauso: Je nach Situation kann ein unterschiedlicher Sprachgebrauch zielführend sein. In einer SMS ist “In my humble opinion” definitiv angebrachter als im nächsten Aufsatz. Dort sollte sich das Chamäleon dann doch lieber einen korrekten „meiner Meinung nach“ -Anzug anziehen.

7 Kommentare
  1. Mir hat das Video geholfen. Es passte genau zu meinem momentanem Thema in Deutsch.

    Von Lilli Burkhardt, vor fast 3 Jahren
  2. :)

    Von Lezius, vor fast 4 Jahren
  3. Hallo, finde es blöd, Nichtsprache auch noch analysieren zu müssen, da verfällt wirklich eine Generation durch diese "wenig Zeit", die sie hat (SMSen ist doch inzwischen kostenlos meist, also das mit dem Platz ist wirklich kein Argument mehr). Was ist ein Akronym? Lasse zum ersten Mal eine Übung sausen... ist Strick-Doppelpunkt schon im neuen Duden? Ach ja, und warum soll das dann in Deutsch nicht gelten? Da muss ja irgendwie die Schule schlechter abschneiden...

    Von Juliane Viola D., vor mehr als 5 Jahren
  4. Hallo, liebes Deutschteam, also die Gestaltung war ja supi!!
    Leider bedaure ich die Nachlässigkeit der Sprachzeichensetzung auch in den neuen Medien. Ich schrieb vor 22 Jahren die SMS' auch immer mit Zeichensetzung und Großschreibung. Es stört immens, wenn jemand im Chat nur klein und ohne Punkt und Komma schreibt. Man verlernt so die richtige Rechtschreibung ganz automatisch, und da sollten wir uns über eine steigende Zahl an Legasthenikern nicht beschweren. Einzige Therapie bei solch üblichem Verhalten: alte Bücher ohne Rechtschreibfehler durch Faulheit und nur ein Rechtschreibprogramm als Korrektur lesen. Ich finde die Aussage: "ist halt so" hier mehr als nicht angebracht, habe selbst die negativsten Auswirkungen von ausschließlichem Lesen in Foren ect. an mir erlebt vor über 10 Jahren. Eine Erklärung der Abkürzungen per SMS wäre noch toll gewesen!

    Von Juliane Viola D., vor mehr als 5 Jahren
  5. informell kommt aus dem Französischen und bedeutet: ohne Formen, für mich neues Fremdwort, ob das jeder versteht? (engl. "informal language" Umgangssprache)

    Von Juliane Viola D., vor mehr als 5 Jahren
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