Der räumliche Aufbau von Proteinen
Vertiefe dein Verständnis über Proteine und deren spezielle räumliche Strukturen! Erfahre alles über Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstrukturen, ihre Eigenschaften und ihre Zusammenhänge. Finde heraus, wie ein Protein wirklich aussieht und welche Form Hämoglobin hat. Interessiert? Dann entdecke alle Antworten in folgendem Text!

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Grundlagen zum Thema Der räumliche Aufbau von Proteinen
Der räumliche Aufbau von Proteinen – Chemie
Proteine erfüllen sehr wichtige biologische Funktionen im Körper. Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin in den roten Blutkörperchen ist ein solches Protein. Es hat die Aufgabe, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Blut zu transportieren. Doch welche Proteinstruktur hat das Hämoglobin?
Was eine Proteinstruktur ist, welche und wie viele es gibt, wie Proteinstrukturen entstehen und was man unter einer Tertiärstruktur eines Proteins versteht, erfährst du im folgenden Text.
Wenn du wissen möchtest, was ganz allgemein ein Protein ist, kannst du dir dieses Video dazu anschauen: Proteine.
Was sind Proteinstrukturen? – Definition
Einfach erklärt geben Proteinstrukturen die genaue Form eines Proteins an. Sie geben dir also Auskunft darüber, wie das Protein aussieht, von einfachen Ketten über Faltung und Drehung bis hin zu komplexen räumlichen Strukturen. In der Übersicht sind die vier grundsätzlichen Proteinstrukturen mit ihren Merkmalen gelistet:
Proteinstruktur und ihre Strukturebenen:
- Primärstruktur: Sie gibt Auskunft über die Reihenfolge der Aminosäurebausteine.
- Sekundärstruktur: Sie gibt Auskunft über Formen der komplexen räumlichen Struktur (z. B. -Helix oder -Faltblatt)
- Tertiärstruktur: Sie gibt Auskunft über die Anordnung, also die verschiedenen Kombinationen der Sekundärstrukturen.
- Quartärstruktur: Sie gibt Auskunft über die Anordnung der Tertiärstrukturen.
Primärstruktur von Proteinen
Proteine sind aus vielen Aminosäuren aufgebaut. Die Reihenfolge, in der die Aminosäuren angeordnet sind, wird auch als Aminosäuresequenz bezeichnet. Dies stellt die Primärstruktur dar.
Sekundärstruktur von Proteinen
Die Aminosäureketten können sich zu räumlichen Strukturen zusammenfinden. Man unterscheidet beispielsweise die Strukturen -Helix und -Faltblatt. Diese beiden Strukturen siehst du im Bild unten. Sie werden durch intramolekulare Wasserstoffbrückenbindungen zusammengehalten.
Tertiärstruktur von Proteinen
Die Tertiärstruktur gibt dir Informationen darüber, wie die Strukturen der -Helix und des -Faltblatts angeordnet sind. Im -Faltblatt faltet sich das Protein derart, dass in der Mitte der räumlichen Struktur ein unpolarer Kern entsteht und der polare Rest sich außen an der Oberfläche der Struktur anordnet. In der komplexen Struktur treten folgende Bindungsarten auf:
- Van-der-Waals-Kräfte
- Wasserstoffbrückenbindung
- Kovalente Bindungen
- Ionenbindung
- Intermolekulare Kräfte
Quartärstruktur von Proteinen
Die Quartärstruktur gibt dir zum Schluss Informationen darüber, wie die einzelnen Tertiärstrukturen angeordnet sind. Das Hämoglobin beispielsweise ist aus vier Tertiäreinheiten aufgebaut. Die komplexe Struktur wird wie bei der Tertiärstruktur durch Van-der-Waals Kräfte, Wasserstoffbrückenbindungen, kovalente Bindungen und intermolekulare Kräfte zusammengehalten.
Im Bild unten findest du eine Darstellung der vier Proteinstrukturen und wie sie aufeinander aufbauen.
Dieses Video
In diesem Video lernst du die vier Proteinstrukturen (Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur) kennen. Du lernst, wie die Strukturen aufgebaut sind und durch welche Bindungen die Proteinstrukturen zusammengehalten werden.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Der räumliche Aufbau von Proteinen
Hallo und ganz herzlich willkommen! In diesem Video geht es um den räumlichen Aufbau von Proteinen. Die Bausteine Proteine werden aus Aminosäuren aufgebaut. Es handelt sich dacei um α – Aminocarbonsäuren. Das α – Kohlenstoff – Atom ist chiral mit L – Konfiguration. Moderner spricht man von (S) – Aminosäuren. Alle Proteine bestehen aus etwa 20 Aminosäuren. Proteine Proteine sind Biopolymere. Sie bestehen aus vielen Aminosäuren, die durch Kondensationsreaktionen lange Ketten ausbilden. Dabei entsteht eine funktionelle Gruppe -CO-NH-. Das ist die Amid – Gruppe. Die chemische Bindung zwischen dem Carbonyl – Kohlenstoff -Atom und dem Stickstoff – Atom nennt man Peptidbindung. Strukturebenen eines Proteins Bei den Proteinen unterscheidet man vier Strukturebenen mit zunehmend Komplexität:
Primärstruktur Sekundärstruktur Tertiärstruktur Quartärstruktur
Die Primärstruktur Jedes Protein besitzt eine genau festgelegte Reihenfolge, in der die Aminosäure – Bausteine angeordnet sind. Ein einfaches Modell dafür ist eine Kette mit Kugeln verschiedener Farbe. Jede Farbe symbolisiert einen bestimmten Aminosäure - Rest. Die Reihenfolge dieser Aminosäure – Bausteine, ihre genaue Kenntnis, bezeichnet man als Aminosäure – Sequenz oder kurz Sequenz. Die Sequenz der Aminosäuren in der Proteinkette nennt man Primärstruktur eines Proteins. Sichelzellanämie Die Bedeutung der Primärstruktur kann man am Beispiel der Sichelzellanämie erkennen. Durch einen genetischen Defekt kommt es zu einer veränderten Aminosäure - Sequenz im Hämoglobin. Man sagt auch Hämoglobin S. Hämoglobin S ist im Vergleich zum normalen Hämoglobin viel weniger löslich. Das führt zur Verklebung von Hämoglobinmolekülen. Die roten Blutkörperchen nehmen eine sichelförmige Gestalt an. Es kommt zur Verstopfung kleiner Blutgefäße. Sekundärstruktur Ein Protein ist stets räumlich komplex angeordnet. Über die Gestalt eines solchen Moleküls gibt die Primärstruktur keine Auskunft. Räumliche Anordnungen von Proteinketten sind recht regelmäßig. Wir wollen die beiden wichtigsten Formen besprechen: α – Helix
β - Faltblatt
Bemerkung:
Die Begriffe “α” und “β” haben keinerlei Bedeutung bezüglich der Struktur der Moleküle. Sie bedeuten nur, dass die α – Struktur zeitlich vor der β – Struktur entdeckt wurde.
α – Helix
Die α – Helix ist eine Form der Sekundärstruktur eines Proteins.
Das Protein – Molekül bildet eine Spirale. Statt “Spirale” sagt man gewöhnlich “Helix”.
Ich habe ein Modell für eine α – Helix gebaut.
Die gelben Markierungen deuten auf Anfang und Ende des Spiralausschnitts hin.
Es wird etwas mehr als eine komplette Windung dargestellt. Die die Stabilität der α – Helix gewährleisten intramolekulare Wasserstoffbindungen. Ich habe sie durch die grünen Streben gekennzeichnet. Es handelt sich um C=O xxx H-N Wasserstoffbrücken. Sie haben eine Stärke von jeweils 21 bis 25 kJ/mol. (Zitat 2 in der Annotation) Man sieht sehr schön, dass alle Amid – Gruppen Wasserstoffstoffbrückenbindungen bilden. Die Wasserstoffbrücken bestehen immer zwischen den Amino - Bausteinen in den relativen Positionen 1 und 5. Achtung: In der Literatur sagt man auch i und i + 4. Die α – Helix kann rechtsgängig oder linksgängig sein. Der Rest R der Aminosäuren ist bei der α – Helix gewöhnlich groß. Um übersichtlich zu bleiben, habe ich im Modell für R = Methyl gewählt. β – Faltblattstruktur
Diese Struktur wird aus zwei nebeneinander liegenden Peptidketten gebildet. Es entsteht ein Faltblatt. 1. Die -CO-NH- - Gruppen sind eben und liegen zwischen den Faltungen. 2. Die α – Kohlenstoff – Atome liegen auf den Faltungslinien. 3. Zwischen den beiden Peptidketten werden intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen ausgebildet.
Tertiärstruktur Man spricht von Tertiärstruktur, wenn zum Beispiel α – Helices und β – Faltblattstrukturen miteinander vermischt sind. Im P13 Protein sieht man das sehr schön. Der Aufbau eines solchen komplexen Moleküls erfolgt nicht willkürlich. Die Bildung einer tertiären Struktur beginnt mit wasserlöslichen Proteinen. Sie falten sich zu kompakteren Strukturen mit einem unpolaren Kern. Die polaren Reste liegen an der Oberfläche. Durch die Tertiärstruktur wird das Proteinmolekül sehr dicht gepackt und ist daher besser vor chemischen Angriff geschützt. Verschiedene Wechselwirkungen, die zur tertiären Struktur führen: a) van der Waals – Kräfte b) Wasserstoffbrückenbindungen c) Ionenbindungen d) Kovalente Bindungen Ein Beispiel für letztere ist die Disulfid – Bindung -S-S-. Sie ist Bestandteil der Haarstruktur und unter anderem für die lockigen Haare verantwortlich.
Quartärstruktur Für die vierte Organisationsebene werden mitunter die Begriffe Dimer, Trimer, Tetramer usw. Verwendet. Polypeptidketten können sich zu Komplexen aus vielen Untereinheiten zusammenlagern. Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ketten sind die gleichen wie bei der Tertiärstruktur: a) van der Waals – Kräfte b) Wasserstoffbrückenbindungen c) Ionenbindungen d) Kovalente Bindungen Das bekannteste Beispiel ist Hämoglobin. Es ist ein Tetramer von vier Einheiten, von vier Tertiärstrukturen.
Das war es auch schon wieder für heute. Ich wünsche euch alles Gut und viel Erfolg. Tschüs Euer André
Der räumliche Aufbau von Proteinen Übung
-
Nenne die Stoffklasse, aus der die Proteine aufgebaut sind.
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Erkläre die Eigenschaften der vier verschiedenen Peptid-Strukturen.
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Bestimme die neu gebildeten Peptidbindungen im Protein.
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Bestimme die Bindungsart in folgenden Molekülausschnitten einer Tertiärstruktur.
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Entscheide, bei welcher Bindung es sich um eine Peptidbindung handelt.
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Erläutere, was chemisch gesehen beim Eierkochen passiert.
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- Kovalente Bindung
- Wasserhärte
- Peptidbindung
- Fermentation
Vielen Dank für das Feedback,
es hilft unsere Inhalte immer weiter zu verbessern.
Die entsprechende Stelle in der Übung wurde nun angepasst.
Hallo mir ist bei der einen Übung ein Fehler in der Lösung aufgefallen. Bei der Bestimmung der neuen Peptidbindung wird gesagt: "Das Verknüpfen von drei Aminosäuren bedeutet auch, dass drei Peptidbindung erzeugt werden."
Es entstehen jedoch bei drei AS nur zwei Peptidbindungen. Allgemein kann man sagen, dass die Anzahl der AS minus 1 = Anzahl der Peptidbindung.
Liebe(r) Tonolli,
auch von mir vielen Dank. Für das Lob.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg.
André Otto
Hallo André,
vielen Dank für die tollen Videos. Durch dich hat mein Chemisches Halbwissen aus dem Leistungskurs wieder eine Richtung bekommen. Da ich nicht unter jedes Video von dir einen Dank verfassen kann, möchte ich dir hiermit endlich mal für deine gesamte Videobibliothek danken.
Viele Grüße
Das müssten sie euch aber sagen, was darunter zu verstehen ist.
Videos: Vielleicht bei Biochemie / Biologie.
Tut mir leid.
Alles Gute