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Erzählen aus veränderter Figurenperspektive

Schriftsteller erzählen Belletristik aus einer Figurenperspektive – dem Erzählen aus dem Blickwinkel einer Figur. Ein Perspektivenwechsel bedeutet, die Geschichte aus dem Blickwinkel einer anderen Figur fortzusetzen. Übe Perspektivenwechsel anhand eines Auszugs und entdecke, wie Texte vielfältiger werden können! Interessiert? Das und mehr im vollständigen Text erforschen!

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Sarina Gebel
Erzählen aus veränderter Figurenperspektive
lernst du in der Unterstufe 1. Klasse - 2. Klasse

Grundlagen zum Thema Erzählen aus veränderter Figurenperspektive

Was bedeuten Figurenperspektive und Perspektivenwechsel?

Wenn Schriftstellerinnen und Schriftsteller Belletristik wie zum Beispiel Kurzgeschichten und Romane schreiben, erzählen sie ihre Geschichte immer aus einer bestimmten Figurenperspektive bzw. Erzählperspektive. Meistens wählen sie dafür die Perspektive nur einer Figur, oft der Hauptfigur. Die Figurenperspektive ist der Definition nach also das Erzählen aus dem Blickwinkel einer Figur in einer fiktiven Welt.

Was ist in diesem Zusammenhang dann ein Perspektivenwechsel? Ein Perspektivenwechsel ist laut Definition das Erzählen aus veränderter Figurenperspektive. Das bedeutet, dass die Geschichte nun aus dem Blickwinkel einer anderen Figur weitererzählt wird. Die Erzählperspektive muss innerhalb der Handlung nämlich nicht immer dieselbe bleiben.

Was versteht man unter
Figurenperspektive?
Was versteht man unter
Perspektivenwechsel?
das Erzählen aus dem Blickwinkel einer Figur das Erzählen aus dem veränderten Blickwinkel einer anderen Figur

Perspektivenwechsel – Übung

Wer üben möchte, selbst die Figurenperspektive zu wechseln, kann einen beliebigen Text wählen – wie zum Beispiel folgenden Auszug aus Die wilden Hühner und die Liebe (2003) von der deutschen Schriftstellerin Cornelia Funke:

„Wenn wir in Shakespeares Zeiten lebten“, hatte Wilma gesagt, nachdem Willi sich endgültig für seine neue Freundin entschieden hatte, „dann würde Melli ihre Nebenbuhlerin auf der Stelle umbringen. Und zwar mit einem Gift, das sehr langsam und sehr qualvoll wirkt.“ Ja, Sprotte konnte sich das sehr gut vorstellen. Es war bestimmt kein Spaß, Melli zur Feindin zu haben. Es machte ja oft nicht mal Spaß, ihre Freundin zu sein, vor allem dann nicht, wenn sie Liebeskummer hatte. „He, Frieda!“, rief Melli laut, als Sprotte mit Frieda schon fast im Wohnwagen verschwunden war. „Schöne Fotos, die Maik dir da geschickt hat. Wer ist denn das Mädchen, das auf dem einen neben ihm steht?“${^1}$

Die Aufgabe ist nun, ein Beispiel für einen Perspektivenwechsel in Deutsch selbst zu schreiben – und zwar aus der Figurenperspektive von Melli, über die in diesem Abschnitt geredet bzw. nachgedacht wird. Wie das geht, zeigen folgende Schritte:

Erster Schritt: Gedanken zum Text

  • Um welche Textsorte handelt es sich?
    → Zuerst ist es wichtig, sich Gedanken zur Textsorte zu machen. Bei Die wilden Hühner und die Liebe handelt es sich um einen Kinder- und Jugendroman, also einen Erzähltext.
  • Gibt es die direkte Rede?
    → Die direkte Rede lässt sich an den Anführungszeichen und redeeinleitenden Wörtern wie rief Melli laut erkennen.
  • Wo spielt die Geschichte?
    → Beim Lesen des Textabschnitts lässt sich herausfinden, dass ein Wohnwagen an dem Ort steht. Da weitere Informationen fehlen, ist es erlaubt, sich selbst den Ort auszumalen, an dem die Handlung ihren Lauf nimmt.
  • Wann spielt die Geschichte?
    → Es gibt keine konkrete Zeitangabe zum erzählten Geschehen. Wahrscheinlich spielt die Geschichte in einer relativ aktuellen Zeit, also in der heutigen Zeit, denn ein Wohnwagen wird erwähnt. Anders wäre es, wenn in dem Textabschnitt altertümliche Gegenstände vorkämen. Dann läge der Zeitpunkt, an dem die Handlung stattfindet, weit zurück. Wichtig wäre es dann, keine modernen Dinge wie Fernseher oder Smartphones einzubauen. Auch der Schreibstil sollte der Zeit angemessen sein.
  • Wie ist die Atmosphäre der Geschichte?
    → Die Stimmung ist angespannt. Was Wilma über Melli gesagt hatte, lässt vermuten, dass Melli ziemlich wütend ist und ihren Ärger vor den anderen Figuren nicht versteckt.
  • Welche Charaktereigenschaften der Figuren sind bekannt?
    → Was wissen wir zum Beispiel über die Figur Melli? Wilma ist das Mädchen, das über Melli gesprochen hat. Sie behauptet, dass Melli – würde sie zu Shakespeares Zeiten leben – ihre Konkurrentin vergiften würde. Sie stellt Melli, die anscheinend eifersüchtig ist, als rachsüchtig dar. Sprotte, die, wie Frieda, mit Melli befreundet ist, findet es richtig, was Wilma über Melli sagt. Warum aber macht Melli dann Frieda auf ein Mädchen auf einem Foto, das Maik Frieda geschickt hat, aufmerksam? Möglicherweise will Melli Frieda eifersüchtig machen.
    → Hilfreich ist es, Hinweise auf Charaktereigenschaften wie eifersüchtig oder rachsüchtig im Text farbig zu markieren.

Zweiter Schritt: Gedanken zur Perspektive des Textauszugs

  • Aus welcher Perspektive wurde der Text geschrieben?
    → In diesem Textbeispiel wurde die Perspektive Sprottes gewählt. Das lässt sich an den folgenden Sätzen erkennen: Ja, Sprotte konnte sich das sehr gut vorstellen. Es war bestimmt kein Spaß, Melli zur Feindin zu haben. Es machte ja oft nicht mal Spaß, ihre Freundin zu sein, vor allem dann nicht, wenn sie Liebeskummer hatte.
  • Um welche Schreibperspektive handelt es sich?
    → Die Erzählinstanz beschreibt die Perspektive hier in der Sie-Form, denn es handelt sich um die weibliche Perspektive von Sprotte. Da grundsätzlich in Geschichten weibliche sowie männliche Perspektiven eingenommen werden können, wird von der Sie- bzw. Er-Erzählinstanz gesprochen. Dabei berichtet die Erzählerin oder der Erzähler nur das, was die gewählte Figur erlebt, denkt und fühlt.
  • Welche Schreibperspektive soll gewählt werden?
    → Die Erzählung soll aus der Ich-Perspektive von Melli geschrieben werden. Melli darf also nun die Geschichte selbst erzählen. Wichtig ist, beim Schreiben aus der Ich-Perspektive die Personalpronomen ich, mir oder mich zu benutzen. Sobald Melli sich in einer Gruppe befindet, ist es auch möglich, die Pronomen wir und uns zu verwenden.

Dritter Schritt: Gedanken zum Schreiben der veränderten Figurenperspektive

Nun sollte man noch eigene Ideen für die Umsetzung einer veränderten Erzählperspektive sammeln. Beim Perspektivenwechsel zu der vorliegenden Geschichte könnten zum Beispiel diese Fragen als Anregungen dienen:

  • Warum spielt ein Wohnwagen eine Rolle?
  • Warum treffen sich die Mädchen dort?
  • Warum ist Melli nicht mehr mit Willi zusammen?
  • Ist Melli tatsächlich rachsüchtig oder ist sie einfach nur traurig?
  • Aus welchem Grund wird Frieda von ihr geärgert?

Erzählen aus veränderter Figurenperspektive

Häufig gestellte Fragen zum Thema Erzählen aus veränderter Figurenperspektive

Welche Schreibperspektiven gibt es?
Was bringt ein Perspektivenwechsel?
Quellenangaben zum Thema Perspektivenwechsel
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Erzählen aus veränderter Figurenperspektive

Hallo, ich bin’s. Deine Deutschtutorin Sarina. In diesem Video erfährst du etwas zu einem Thema, das sehr viel Spaß macht, wenn du ein paar wesentliche Dinge beachtest - dem Erzählen aus veränderter Figurenperspektive.

Damit du das Ganze nicht nur theoretisch, sondern auch gleich praktisch nachvollziehen kannst, habe ich ein Textbeispiel vorbereitet, das als Grundlage für die Erklärung dienen soll.

Wenn du dir beim Schreiben Gedanken zu den Faktoren machst, die ich dir Schritt für Schritt erklären werde, steht deinem gut durchdachten Erzähltext nichts im Wege! Als Textbeispiel habe ich einen Auszug aus dem spannenden Buch „Die wilden Hühner und die Liebe” von Cornelia Funke gewählt:

„‚Wenn wir in Shakespeares Zeiten lebten’, hatte Wilma gesagt, nachdem Willi sich endgültig für seine neue Freundin entschieden hatte, ”dann würde Melli ihre Nebenbuhlerin auf der Stelle umbringen. Und zwar mit einem Gift, das sehr langsam und sehr qualvoll wirkt.” Ja, Sprotte konnte sich das sehr gut vorstellen. Es war bestimmt kein Spaß, Melli zur Feindin zu haben. Es machte ja oft nicht mal Spaß, ihre Freundin zu sein, vor allem dann nicht, wenn sie Liebeskummer hatte. “He, Frieda!”, rief Melli laut, als Sprotte mit Frieda schon fast im Wohnwagen verschwunden war. “Schöne Fotos, die Maik dir da geschickt hat. Wer ist denn das Mädchen, das auf dem einen neben ihm steht?”

Stell dir vor, du hättest im Deutschunterricht diesen Textauszug vor dir liegen und solltest ihn nun so umschreiben, dass du aus der Ich-Perspektive Mellis erzählst, über die in diesem Abschnitt geredet beziehungsweise nachgedacht wird. Als erstes ist es wichtig, sich Gedanken zur Textsorte zu machen. “Die wilden Hühner und die Liebe” ist ein Roman, also ein Erzähltext. In dem Textauszug befindet sich direkte Rede die du an den Anführungszeichen und redeeinleitenden Wörtern wie “rief Melli laut” erkennst. Über den Ort des Geschehens ist nur ein Detail bekannt: ein Wohnwagen. Da du keine anderen Informationen dazu im Text finden kannst, kannst du dir gerne selbst einen Ort ausdenken, an dem der Erzähltext spielt. Eine konkrete Zeitangabe des erzählten Geschehens ist auch nicht vorhanden. Da es einen Wohnwagen gibt, muss die erzählte Zeit relativ aktuell sein und durch das Fehlen weiterer Hinweise zur Zeit brauchst du nicht darauf zu achten, dass es manche Sachen, die dir heute selbstverständlich erscheinen, möglicherweise noch nicht gegeben haben könnte - ganz im Gegensatz zu einem Erzähltext, der 1740 spielt. Wenn du so einen mal umschreiben musst, solltest du keine Fernseher oder Handys einbauen! Was fällt dir zur Atmosphäre auf, die hier vorherrscht?

Ich empfinde sie als angespannt. Was Wilma ein bisschen drastisch dargestellt über Melli äußert, lässt vermuten, dass Melli zur Zeit eine schwierige Phase durchmacht und die anderen Figuren das spüren lässt. Was weißt du schon alles über die Charaktereigenschaften der Figuren?

Es bietet sich an, Hinweise darauf im Text zu markieren. Wilma ist ein Mädchen, das sich über Melli äußert. Da Wilma Melli unterstellt, dass sie zu Shakespares Zeiten ihre Konkurrentin mit qualvollem Gift umgebracht hätte, wirkt Melli ein wenig rachsüchtig. Sprotte, die gemeinsam mit Frieda zu Mellis Freundinnen gehört, stimmt der negativen Äußerung über Melli gedanklich zu. Allerdings erfährst du schnell den Grund für Mellis Stimmung, nämlich dass sie anscheinend von einem Willi für eine andere verlassen wurde. In der direkten Rede von Melli fragt diese Frieda nach einem Mädchen, das auf einem Foto neben einem Maik steht, der Frieda Bilder von sich geschickt hat. Will Melli sie vielleicht eifersüchtig machen? Nun, da du die Fakten kennst, ist es Zeit für eigene Ideen! Ich möchte dir ein paar Anregungen geben, wie du mit Hilfe von Fragen entscheiden kannst, in welche Richtung dein Text gehen könnte.

Was hat es mit dem Wohnwagen auf sich? Was machen die Mädchen dort?

Warum ist Mellis Beziehung zu Willi zerbrochen?

Sinnt Melli wirklich auf Rache oder ist Melli einfach nur traurig und will sich das nicht anmerken lassen?

Warum ärgert sie Frieda so offensichtlich?

Deiner Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Je mehr du von dir selbst einbringst, desto einzigartiger wird dein Text. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen wie der Wohnwagen und die Frage Mellis an Frieda in irgendeiner Weise in deinem Text vorkommen. Sprachlich solltest du dich beim Niederschreiben deiner Ideen an Mellis modernem Sprachstil orientieren, den man in ihrer direkten Rede erkennen kann! Wenn du aus Mellis Perspektive schreibst, sollte die Sprache dabei ähnlich sein. Bevor es aber an das Ausformulieren geht, erkläre ich dir noch kurz das Wichtigste zu den Erzählperspektiven.

Im Textauszug erzählt ein Erzähler, der in die Rolle einer oder mehrerer Figuren schlüpft, also deren Gedanken und Empfindungen kennt. Allerdings beschreibt er diese stets in der Er- beziehungsweise Sie-Form, weshalb er als Er-/Sie-Erzähler bezeichnet wird. Dieser verschwindet quasi hinter der Figur, also in unserem Fall hinter der Hauptfigur Sprotte. Es gibt übrigens auch andere Erzählperspektiven, bei denen aus der Er-/Sie-Perspektive erzählt wird. Wenn du aus der Ich-Perspektive Mellis schreiben willst, musst du aufpassen: Was kann Melli wissen beziehungsweise wahrnehmen?

Achte darauf, nur Informationen aufzugreifen, die die Figur gehört, gesehen, geschmeckt, gerochen, ertastet, gedacht oder empfunden hat, was das Hauptmerkmal des Ich-Erzählers darstellt.

Der Ich-Erzähler macht sich selbst zum Bestandteil der erzählten Welt und wird für den Leser als Person greifbar. Vergiss nicht, beim Schreiben die Personalpronomen “ich”, “mir” oder “mich” zu verwenden. Wenn der Erzähler sich in einer Gruppe befindet, kannst du natürlich auch “wir” beziehungsweise “uns” schreiben. Denke beim Schreiben an alle Tipps, die ich jetzt noch einmal für dich zusammenfassen werde.

Mache dir Gedanken über die Textsorte, den Ort und die Zeit. Also - keine Fernseher im 18. Jahrhundert!

Berücksichtige zudem die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen vorherrscht. Ist sie traurig, fröhlich, neutral oder doch ganz anders? Markiere Charaktereigenschaften der Figuren im Text und achte auf den Sprachstil der Figur, aus deren Sicht du schreibst! Bringe viele eigene Ideen ein, aber beachte dabei die durch den Originaltext gegebenen Rahmenbedingungen. „Die Wilden Hühner” wurden aus Sicht eines Er-/Sie-Erzählers geschrieben, der hinter einer oder mehreren Figuren verschwindet. Der Ich-Erzähler ist Teil der erzählten Welt und kennt nur das, was er selbst wahrnimmt.

Vielleicht hast du ja jetzt noch Lust, das Ganze auszuformulieren. Viel Spaß dabei und bis zum nächsten Video!

21 Kommentare
  1. Ich habe nicht verstanden über was die wilden Hühner und die Liebe jetzt gemeint ist

    Von Balukcic10, vor etwa einem Jahr
  2. Bro deine Stimme 😂

    Von Karo, vor etwa 3 Jahren
  3. Das war gut 😌

    Von Melina, vor etwa 3 Jahren
  4. Hallo Katharina 43,
    ich verstehe leider nicht, was du meinst. Wenn du eine Frage hast, bitte ich dich, sie genauer zu formulieren.
    Viele Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor etwa 5 Jahren
  5. Aber days Gift💀 ... I have Glaube ,das Samir gemaint it's ,das die Figur (😡 ) ist.

    Von Katharina 43, vor etwa 5 Jahren
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Erzählen aus veränderter Figurenperspektive Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Erzählen aus veränderter Figurenperspektive kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe die Erzählperspektive im Textausschnitt aus „Die Wilden Hühner”.

    Tipps

    Überlege noch einmal, was die Pronomen dir sagen.

    Lösung
    • In „Die Wilden Hühner” erzählt eine Erzählstimme.
    • Das bedeutet, dass sie die Gedanken und Empfindungen der Figuren kennt. Das ist zum Beispiel bei Ja, Sprotte konnte sich das sehr gut vorstellen. der Fall. Sprotte sagt es zwar nicht laut, aber die Erzählstimme liefert ihre Gedanken trotzdem.
    • Sie beschreibt alles in der Er-/Sie-Form. Das ist unter anderem daran zu erkennen, welche Pronomen verwendet werden. Es kommt kein ich vor, also ist es auch unwahrscheinlich, dass es sich hier um eine Ich-Erzählung handelt.
    • Außerdem verschwindet die Erzählstimme sozusagen hinter der Figur. Das ist in diesem Fall die Hauptfigur Sprotte.
  • Fasse zusammen, worauf du beim Erzählen aus veränderter Figurenperspektive achten solltest.

    Tipps

    Wichtig ist die Zeit des Geschehens. Hilft dir das weiter?

    Überlege auch, an welchem Ort das Geschehen stattfindet.

    Lösung

    Bevor du mit dem eigentlichen Umschreiben der Geschichte beginnst, solltest du einige Dinge beachten:

    • Stelle dir einige Fragen, bevor du den Text umschreibst. - Um welche Textsorte handelt es sich?, Wann spielt die Geschichte?, Wo spielt die Geschichte?, Welche Atmosphäre herrscht vor?
    • Dann solltest du Charaktereigenschaften der Figuren markieren. Diese werden nicht immer ausdrücklich genannt und müssen manchmal mit genauer Betrachtung herausgefunden werden.
    • Wenn du die Rahmenbedingungen beachtest, kannst du auch eigene Ideen mit einfließen lassen. Dabei solltest du bedenken, dass 1740 zum Beispiel noch keine Fernseher benutzt wurden.
    • Am wichtigsten ist es, dass du die Erzählperspektive beachtest. Darauf liegt nämlich der Fokus deines Textes.
  • Wende Mellis Figurenperspektive auf den Textausschnitt aus „Die Wilden Hühner” an.

    Tipps

    Überlege noch einmal, welche Pronomen du verwenden solltest, um aus Mellis Perspektive zu erzählen.

    Lösung

    • Erst musstest du Wilmas direkte Rede in Mellis Aussage umwandeln: Wenn wir in Shakespeares Zeiten lebten, würde ich meine Nebenbuhlerin auf der Stelle umbringen. Und zwar mit einem Gift, das sehr langsam und sehr qualvoll wirkt.
    • Dann folgt der Teil, der Sprottes Gedanken entspricht. Das denkt sich im umgeschriebenen Text jetzt Melli: Es ist kein Spaß, mich zur Feindin zu haben. Besonders, da ich momentan schlimmen Liebeskummer habe.
    • Als nächstes solltest du Mellis Taten mit ihren Gedanken umschreiben: Am besten weise ich Frieda auch mal auf die Fotos mit Maik hin. Das wird sie bestimmt auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Mit sie ist hier Frieda gemeint.
    Wichtig ist, dass du die richtigen Pronomen verwendest. Da es sich um eine Ich-Erzählerin handelt, musst du meist ich, mich oder manchmal wir und uns verwenden.

  • Zeige, welche Informationen du aus dem Textausschnitt aus „Tschick” entnehmen kannst.

    Tipps

    Die Erzählstimme sagt Aber es ist eben ein Unterschied, ob man dabei neben Erwachsenen sitzt, die über Waschbeton und Angela Merkel reden, oder ob sie eben nicht da sitzen und niemand redet. Hilft dir das weiter?

    Überlege noch einmal, ob etwas Schönes auch gleichzeitig eine angespannte Atmosphäre schaffen kann.

    Lösung

    Aus dem Textausschnitt kannst du einige Informationen entnehmen:

    • Es handelt sich um eine Ich-Erzählung. Das sieht man gleich schon im ersten Satz, der mit dem Wort Ich beginnt.
    • Das Geschehen spielt sich auf einer Landstraße ab. Die beiden sitzen nicht im Schulbus, sondern in einem Auto.
    • Die zweite Person im Auto heißt Tschick. Das kannst du im Satz Tschick hatte sich auf seiner Seite auch aus dem Fenster gehängt erkennen. Es ist auch der Titel des Romans.
    • Die Atmosphäre ist gelassen. Die Erzählstimme empfindet die Situation zwar als seltsam, aber auch als schön. Das ausgelassene Arme-Heraushalten und die Abwesenheit der Erwachsenen lassen das Geschehen entspannt für die Figuren wirken.
    • Damit wird auch klar, dass kein Erwachsener das Auto fährt, sondern ein/-e Jugendliche/-r.
    Quelle: Herrndorf, Wolfgang (2010): Tschick. Rowohlt Verlag. Hamburg, S. 104.

  • Gib wieder, woran du direkte Rede in einem Text erkennst.

    Tipps

    „Wenn wir in Shakespeares Zeiten lebten”, hatte Wilma gesagt ist ein Beispiel für direkte Rede. Hilft dir das weiter?

    Lösung

    „He, Frieda”, rief Melli laut, als Sprotte mit Frieda schon fast im Wohnwagen verschwunden war. Erkennst du darin die direkte Rede?

    • Du erkennst direkte Rede an Anführungszeichen. Im Deutschen sind diese erst unten und dann oben.
    • Außerdem erkennst du direkte Rede an redeeinleitenden Wörtern. Dies können sagen, rufen, flüstern oder andere Wörter dieser Art sein.
    • In Romanen wird oft direkte Rede verwendet.
    • Indirekte Rede ist sozusagen das Gegenstück zur direkten Rede. Bei dieser liegen keine Anführungszeichen vor. Hier wird aber der Konjunktiv eingesetzt.
    • Außerdem gibt es noch erlebte Rede und den inneren Monolog. Falls du nicht mehr weißt, wie diese aussehen, schlage das doch noch einmal nach.
  • Wende die veränderte Erzählperspektive der Er-/Sie-Erzählung auf den Textausschnitt aus „Tschick” an.

    Tipps

    In der Geschichte gibt es zwei Personen. Was musst du deshalb beachten?

    Lösung

    Wenn du den Text in der Erzählperspektive des Er-Erzählers verfasst, kann er so aussehen:

    • Er hatte seinen Arm aus dem Fenster gehängt und den Kopf darauf gelegt.“ Bei diesem Satz könntest du sowohl er als auch sie verwenden, da nicht klar war, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt.
    • Sie fuhren Tempo 30 zwischen Wiesen und Feldern hindurch, über denen langsam die Sonne aufging, irgendwo hinter Rahnsdorf, und er dachte, es war das Schönste und Seltsamste, was er je erlebt hatte.“ Dabei musstest du beachten, dass es sich um zwei Figuren handelt und deswegen die Mehrzahl verwendet wurde. Außerdem wurde er dachte eingefügt, um für die Lesenden verständlich zu machen, dass es sich um seine Gedanken handelt.
    • Der nächste Satz lautet in der veränderten Erzählperspektive: „Was daran seltsam war, ist für ihn schwer zu sagen. Aber es ist seiner Meinung nach eben ein Unterschied, ob man dabei neben Erwachsenen sitzt, die über Waschbeton und Angela Merkel reden, oder ob sie eben nicht da sitzen und niemand redet.“
    • „Tschick hatte sich auf seiner Seite auch aus dem Fenster gehängt und steuerte den Wagen mit der rechten Hand eine kleine Anhöhe hinauf.“ Bei diesem Satz musste nicht verändert werden, da Tschick nicht die Ich-Erzählstimme ist.
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