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Erzählung – Nacherzählungen schreiben

In einer Nacherzählung gibst du einen bekannten Text, wie eine Sage, einen Roman oder eine Kurzgeschichte, mit deinen eigenen Worten wieder. Du fasst die wichtigen Punkte zusammen und bleibst dabei dem Stil und der Erzählperspektive des Originals treu, ohne eigene Elemente hinzuzufügen. Interessiert? Erfahre im nächsten Schritt, wie du deine eigene Nacherzählung schreibst, und erhalte hilfreiche Tipps für den Schreibprozess.

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Was ist eine Nacherzählung?

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Annas Sofatutor
Erzählung – Nacherzählungen schreiben
lernst du in der Unterstufe 1. Klasse - 2. Klasse

Grundlagen zum Thema Erzählung – Nacherzählungen schreiben

Was ist eine Nacherzählung?

Oft kommt man von der Schule nach Hause und möchte nacherzählen, was am Tag passiert ist. Man kann aber nicht nur ein Ereignis oder Erlebnis nacherzählen, sondern auch Texte. Bei einer Nacherzählung wird ein bereits bekannter Text mit eigenen Worten nacherzählt. Dazu muss man zunächst den Inhalt verstehen, ehe man diesen wiedergeben kann. Somit ist die Nacherzählung eine Erzählung, die auf einer bereits bekannten Textvorlage aufbaut. Die Grundlage einer Nachzählung ist meist eine Geschichte, eine Fabel, eine Sage oder ein Märchen. Aber auch Novellen, Romane oder Kurzgeschichten können nacherzählt werden. Das Ziel dabei ist, einer anderen Person die Geschichte, das Erlebnis oder den Text anschaulich und gebündelt wiederzugeben.

Wie schreibt man eine Nacherzählung?

Inhalt

Wenn man eine Nacherzählung schreibt, gibt man die wesentlichen Punkte eines Textes wieder. Das heißt, dass für den Fortgang der Handlung irrelevante Textstellen weggelassen werden können. Was man hingegen nicht darf, ist die Erzählung weiter ausschmücken und Dinge hinzufügen. Das Erzählte muss stets mit dem Text übereinstimmen. Dabei ist wichtig, dass die Reihenfolge beibehalten wird. Den Text darf man außerdem nicht einfach abschreiben, sondern soll ihn mit eigenen Worten zusammenfassen.

Aufbau

Die Nacherzählung ist eine Art des Aufsatzes und lässt sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss gliedern. Der Aufbau der Nacherzählung sollte mit dem Aufbau der Geschichte übereinstimmen.

Die Einleitung kann kurzgefasst werden. In dieser wird knapp erwähnt, welche Personen in der Handlung relevant sind und wann und wo die Handlung spielt. Es werden die Fragewörter Wer?, Wann?, Wo? beantwortet.

Im Hauptteil erzählt man die Geschichte von Anfang bis zum Höhepunkt nach. Dabei darf man unwichtige Sachen weglassen, aber keine eigenen Sachen hinzudichten. Alle Handlungsstränge müssen in der Nacherzählung ersichtlich sein und auch die Reihenfolge muss beibehalten werden. Im Hauptteil wird somit die Frage Was passiert? beantwortet.

Zum Schluss wird das Ende der Geschichte in eigenen Worten wiedergegeben.

Nacherzählung

Sprache

Eine Nacherzählung wird immer im Präteritum, also in der Vergangenheit, geschrieben. Zwischen den Zeitformen darf nicht gewechselt werden. Auch die Erzählperspektive muss mit dem zugrunde liegenden Text übereinstimmen. Wird dort aus der Ich-Perspektive berichtet, so wird dies auch in der Nacherzählung beibehalten. Dasselbe gilt auch für die Verwendung von auktorialen oder personalen Erzählformen. Der Stil der Sprache sollte nah an dem Ausgangstext sein. Wörtliche Rede kann übernommen werden, wenn diese auch in der ursprünglichen Geschichte vorkommt.

Inhalt Aufbau Sprache
  • Wesentliche Punkte mit eigenen Worten wiedergeben
  • Irrelevante Textstellen weglassen
  • Reihenfolge der Handlung beibehalten
  • Einleitung: die Fragen Wer?, Wo?, Wann? kurz beantworten
  • Hauptteil (Was passiert?): die Erzählung von Anfang bis zum Höhepunkt nacherzählen
  • Schluss: Ende der Erzählung wiedergeben
  • Zeitform: Präteritum
  • Erzählperspektive beibehalten
  • Sprachstil des Textes übernehmen

Nacherzählung – Checkliste

  1. Lies den Text mehrmals.
  2. Fasse den Inhalt in Stichpunkten zusammen.
  3. Verfasse den Text mit eigenen Worten.
  4. Lies Korrektur und achte auf folgende Regeln der Nacherzählung:
    • → Stimmt die Reihenfolge?
      → Ist der Text im Präteritum verfasst?
      → Stimmt die Erzählperspektive?

Im Anschluss an dieses Video findest du Arbeitsblätter und Übungen zum Thema Nacherzählung. Wenn du Lust hast, dann schreibe zum Üben selbst eine Nacherzählung zum Beispiel zu deinem Lieblingsmärchen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Nacherzählung

Was ist der Unterschied zwischen einer Nacherzählung und einer Inhaltsangabe?
Wie schreibt man eine Märchen-Nacherzählung?
Welche Merkmale hat eine Nacherzählung?
Was bedeutet der Begriff Nacherzählung?

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Erzählung – Nacherzählungen schreiben

Hallo, ich bin Anna und ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Video. In diesem Video zeige ich dir, wie du eine Nacherzählung des Märchens „Der süße Brei“ von den Gebrüdern Grimm schreibst. Es wäre gut, wenn du schon weißt, was ein Märchen ist und wer die Gebrüder Grimm waren. Außerdem solltest du dich schon ein bisschen mit dem Schreiben von Nacherzählungen auskennen, damit du alles besser verstehst. Wenn du eine Nacherzählung schreibst, gibst du eine Geschichte mit deinen eigenen Worten wieder. Eine Nacherzählung ist keine Interpretation der Geschichte. Als allererstes musst du darauf achten, dass du die Geschichte, die du nacherzählen sollst, ganz genau liest oder ganz genau hörst. Vielleicht machst du das sogar mehrmals. Das ist wichtig, weil du die wichtigsten Informationen aus der Geschichte für deine Nacherzählung brauchst, damit du sie wahrheitsgemäß wiedergeben kannst. Wenn du die Geschichte liest, kannst du dir im Text schon die Sachen, die du wichtig findest, mit einem farbigen Stift unterstreichen. Wenn du die Geschichte nur hörst, dann nimm dir ein Blatt und notiere dir die Sachen, die du wichtig findest. So einen Stichwortzettel solltest du dir auch machen, wenn du eine mündliche Nacherzählung vortragen sollst, damit du deine Gedanken vorher ordnen kannst. Schauen wir und nun einmal das Märchen „Der süße Brei“ an: „Es war einmal ein armes frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald und begegnete dort einer alten Frau, die wusste seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollte es sagen: „Töpfchen, koche!“, so kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte „Töpfchen, steh!“, so hörte es wieder auf zu kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers los und aßen süßen Brei, sooft sie wollten.“ Das Märchen geht noch weiter, aber schauen wir erst einmal, was bis hierhin besonders wichtig war. Du hast erfahren, dass die Geschichte von einem Mädchen mit seiner Mutter handelt, die nichts zu essen haben. Eines Tages bekommt das Mädchen ein Töpfchen geschenkt, das Hirsebrei kochen kann, wenn man zu ihm sagt „Töpfchen, koche!“, und wieder aufhört, wenn man zu ihm sagt „Töpfchen, steh!“. Jetzt mussten die beiden also keinen Hunger mehr leiden. Weiter geht das Märchen: „Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: „Töpfchen, koche!“, da kocht es und sie isst sich satt. Nun will sie, dass das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollt’ s die ganze Welt satt machen und es ist die größte Not und kein Mensch weiß sich da zu helfen.“ Kurzer Stopp! Wichtige Information, die du hier anstreichen oder aufschreiben könntest wären, dass die Mutter sich eines Tages alleine Brei kocht, aber weil sie das Wort nicht weiß, kocht der Topf immer weiter, sodass die Stadt schließlich mit Brei überflutet wird. Und so ist der Schluss des Märchens: „Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: „Töpfchen, steh!“, da steht es und hört auf zu kochen und wer wieder in die Stadt wollte, der musste sich durch essen.“ Hier wäre wichtig, dass das Kind mit den Worten „Töpfchen, steh!“ den Topf zum Stillstand gebracht hat. Nun also zu der Nacherzählung. Deine angestrichenen Stellen oder deine Stichpunkte werden dir helfen, zum Beispiel so mit der Einleitung zu beginnen: „Ein Mädchen lebte mit seiner Mutter. Sie waren sehr arm, sodass sie nichts zu essen hatten und immer hungrig waren.“ Wichtig ist, dass du deine Nacherzählung im Präteritum schreibst. Im Hauptteil beschreibst du die wichtigen Geschehnisse für den Handlungsablauf. „Eines Tages bekam das arme Mädchen ein wunderbares Töpfchen geschenkt, das leckeren Hirsebrei kochen konnte, wenn man zu ihm sagte „Töpfchen, koche!“ und wieder aufhörte, wenn man zu ihm sagte: „Töpfchen, steh!“. Jetzt mussten die beiden also endlich keinen Hunger mehr leiden. Als die Mutter einmal allein zu Hause war, wollte sie sich selbst Hirsebrei kochen. Allerdings fielen ihr später die wichtigen Worte nicht mehr ein, um das Töpfchen zum Stillstand zu bringen, sodass nach und nach die ganze Stadt mit dem süßen Brei überflutet wurde.“ Du siehst, dass man zum Beispiel einige Adjektive benutzen kann, um die Dinge besser zu beschreiben. Außerdem solltest du eine abwechslungsreiche Sprache verwenden, also nicht immer die gleichen Wörter. Das macht deine Nacherzählung lebendig und spannend. Eine Nacherzählung ist nämlich nicht einfach nur eine Inhaltsangabe. Du kannst deine Sätze mit deinen eigenen Worten formulieren, hier zum Beispiel: „Die ganze Stadt wird von dem Brei überflutet.“ Es ist aber auch erlaubt, dass du manche Formulierungen des Autors übernimmst. Das nennt man dann textnahes Nacherzählen. Wichtig ist nur, dass du nichts hinzufügst. Also, dass du dir nicht weitere Informationen zur Handlung dazu denkst. Im Schlussteil deiner Nacherzählung kommst du nun auf das Ende der Geschichte zu sprechen. „Als das Mädchen endlich wieder nach Hause kam, sprach es die wunderbaren Worte: „Töpfchen, steh!“ und der Spuk hatte ein Ende. Von nun an musste sich jeder Besucher durch den Brei durch essen, wenn er in die Stadt wollte.“ Wenn du nun also deine eigene Nacherzählung schreibst, dann merke dir die Stichworte, die ich dir genannt habe. Du schreibst deine Nacherzählung im Präteritum. Du benutzt verschiedene Adjektive, um Dinge genauer zu beschreiben. Du verwendest eine abwechslungsreiche Sprache. Du verfasst keine einfache Inhaltsangabe der Geschichte. Du benutzt deine eigenen Worte, kannst aber auch mit dem textnahen Nacherzählen arbeiten. Du fügst nichts Ausgedachtes hinzu. Und nun wünsche ich dir viel Erfolg beim Schreiben deiner Nacherzählung. Ich hoffe du hast alles verstanden und bis zum nächsten Mal.

67 Kommentare
  1. Cool

    Von Finnlay , vor 2 Monaten
  2. Ist richtig cooooooooooool

    Von Habib, vor 8 Monaten
  3. cool danke,jetzt verstehe ich es.

    Von Lias, vor 10 Monaten
  4. Semigut

    Von Florian, vor 10 Monaten
  5. Sehr Cool

    Von Kory, vor etwa einem Jahr
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Erzählung – Nacherzählungen schreiben Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Erzählung – Nacherzählungen schreiben kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme die Merkmale einer Nacherzählung.

    Tipps

    Erinnere dich an die Beispielnacherzählung zurück. Welche Zeitform wurde verwendet?

    Zwei Antworten sind korrekt.

    Lösung

    Beim Schreiben einer Nacherzählung solltest du einige Punkte beachten.

    • Eine Nacherzählung sollte im Präteritum geschrieben sein, weil sie selbst ein erzählender Text ist. (Nach-)Erzählungen werden meistens im Präteritum geschrieben, weil man sich auf Ereignisse bezieht, die bereits vergangen sind.
    • Inhaltsangabe und Nacherzählung sind nicht das Gleiche. Bei der Inhaltsangabe fasst du die Inhalte einer Geschichte zusammen, bei der Nacherzählung erzählst du eine Geschichte in eigenen Worten nach.
    • Weil es sich bei der Nacherzählung ebenfalls um eine Erzählung handelt, kannst du bei der Wiedergabe der Geschichte auch eine abwechslungsreiche Sprache mit vielen Adjektiven verwenden.
    • Außerdem ist es durchaus möglich, Formulierungen aus der Geschichte zu übernehmen. Das sollte natürlich in Maßen geschehen.

  • Gib die Nacherzählung zu Der süße Brei wieder.

    Tipps

    Achte darauf, dass die Teile der Geschichte logisch aufeinander aufbauen.

    Orientiere dich auch an den Wörtern, die die Abschnitte formal miteinander verbinden wie dadurch, erst als und letztendlich.

    Lösung

    Im Video hast du bereits das Märchen Der süße Brei und die Nacherzählung desselben gehört. Die richtige Reihenfolge ist:

    1. Ein Mädchen lebte zusammen mit seiner sehr armen Mutter.
    2. Da die beiden immer hungrig waren, bekam das Mädchen an einem ganz gewöhnlichen Tag ein Töpfchen geschenkt, das wunderbarerweise Brei kochte, wenn man „Töpfchen koche“ sagte.
    3. Zum Aufhören brachte man es mit den Worten „Töpfchen, steh.“
    4. Dadurch hatten die beiden genug zu essen. Die Mutter wollte eines Tages auch selbst Hirsebrei mit dem Töpfchen kochen, als das Mädchen nicht zu Hause war.
    5. Das Problem war, dass sie die Worte vergessen hatte, die das Töpfchen stoppten und so die ganze Stadt mit Brei flutete.
    6. Erst als das Mädchen endlich wieder zurückkam und die magischen Worte sprach, hörte das Töpfchen auf zu kochen.
    7. Letztendlich mussten die Bewohner der Stadt sich durch den Brei essen, um von einem Ort zum anderen zu kommen.
    Hinweiswörter wie da, dadurch oder letztendlich geben dir einen Hinweis darauf, in welcher Reihenfolge die Geschichte erzählt werden muss. Außerdem musst du auf inhaltlich logische Zusammenhänge der einzelnen Erzählteile achten, damit die Geschichte Sinn ergibt.

  • Ermittle, um welche Textsorte es sich bei den Ausschnitten handelt.

    Tipps

    Achte auf die Zeitformen, die verwendet werden.

    Die Nacherzählung nimmt den Stil der eigentlichen Geschichte auf und reflektiert das Geschehen nicht.

    In einer Inhaltsangabe fässt man die Informationen eines Textes knapp zusammen.

    Lösung

    Bei den Textausschnitten handelt es sich um Beispiele zu den folgenden Textsorten:

    1. Der erste Abschnitt ist ein Teil einer Inhaltsangabe. Das erkennst du einerseits an der Verwendung des Präsens und andererseits in dem typischen Einleitungssatz, der in jeder Inhaltsangabe vorkommen sollte.
    2. Beim zweiten Abschnitt handelt es sich um einen Teil einer Interpretation der Kurzgeschichte An diesem Dienstag. Die Aussage der Geschichte wird interpretiert und nicht bloß wiedergegeben.
    3. Der dritte Abschnitt, eine Analyse, ermittelt die Besonderheit der Sprache. Die Alltagssprache und der direkte Einstieg werden nicht nur genannt, sondern auch analysiert.
    4. Der vierte Abschnitt ist eine Nacherzählung des Märchens Der Froschkönig. Das erkennst du an der Verwendung des Präteritum und dem Stil, der sich an der Erzählung orientiert.

  • Arbeite die wichtigsten Informationen aus Die Sterntaler heraus, die für eine Nacherzählung der Geschichte verwendet werden könnten.

    Tipps

    Überlege noch einmal, welche Informationen du unbedingt für eine Nacherzählung brauchst.

    Die wichtigsten Bestandteile der Handlung sollten bestehen bleiben.

    Meistens werden nur die Abschnitte für eine Nacherzählung ausgewählt, bei denen etwas passiert. Gespräche, Gedanken und Details zu einer Situation werden selten mit einbezogen.

    Lösung

    Für die Nacherzählung einer Geschichte und die damit verbundene Auswahl von wichtigen Informationen ist es wichtig, sich an der Handlung der Geschichte zu orientieren, also an dem was passiert, sich verändert, neu ist. Natürlich sind auch die in die Handlung eingebundenen Personen wichtig. Gespräche, Gedanken und Details zu einer Situation werden selten mit einbezogen. Ort und Zeit werden nur markiert, wenn sie für die Geschichte wichtig sind.

    Das Märchen besteht aus einer kurzen Handlung mit relativ viel wörtlicher Rede. Eine Möglichkeit der Markierung wäre:

    1. Es ist wichtig das kleine Mädchen in der Nacherzählung zu erwähnen, da sie die Hauptperson der Geschichte ist. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist es entscheidend, dass das Mädchen arm war. Damit verbunden ist auch die Information relevant, dass es nur noch die Kleider am Leib und ein Stückchen Brot hatte, weil es diese letzten Dinge im nächsten Teil der Geschichte weggibt. Dass die Eltern verstorben sind, hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Geschichte. Ebenso können die Details weggelassen werden, an denen man erkennt, wie arm das Mädchen war.
    2. Dass das Mädchen gut und fromm war, lässt sich auch an dessen Verhalten in der Geschichte ablesen. Wichtiger ist hier, dass es davonzieht, weil es allein und arm war, dass es auf einen alten Mann trifft und dass es ihm sein letztes Brot gibt. Das Gespräch gibt keine zusätzlichen Informationen.
    3. In diesem Abschnitt sind alle Handlungen wichtig. Die Gespräche, Gedanken und die Beschreibung der Dunkelheit können vernachlässigt werden.
    4. Im letzten Abschnitt ist es nur wichtig, dass die Taler vom Himmel regneten und das Mädchen somit nicht mehr arm war. Das neue Kleid ist ein Detail, welches nur erzählt wird, damit die Leser nicht verwirrt sind, wie das Mädchen die Taler auffängt.

  • Gib an, worum es sich bei einer Nacherzählung handelt.

    Tipps

    In dem Begriff Nacherzählung findest du bereits einen Hinweis auf ihren Inhalt.

    Lösung

    Eine Nacherzählung gibt eine Geschichte in eigenen Worten wieder. Das bedeutet, dass du nicht zu viele Formulierungen 1:1 aus der Geschichte übernehmen solltest.

    • Sie ist keine Interpretation. Du darfst also nicht versuchen, die Geschichte zu analysieren oder zu deuten.
    • Sie ist auch keine Inhaltsangabe. Zwar gibst du durch das Nacherzählen auch die Inhalte einer Geschichte wieder, aber du nimmst keine Zusammenfassung des Inhalts vor. Bei einer Nacherzählung versuchst du auch, abwechslungsreiche Sprache und viele Adjektive zu verwenden, anders als in der Inhaltsangabe.
    • Außerdem ist sie keine selbst ausgedachte Geschichte. Du musst dich an den wesentlichen Inhalten einer Geschichte orientieren. Das Hinzufügen von Informationen solltest du vermeiden.

  • Prüfe die Nacherzählung von dem Märchen Die Sterntaler auf inhaltliche und formale Fehler.

    Tipps

    Denke daran, welche Zeitform in einer Nacherzählung verwendet werden soll.

    Überlege, wobei es sich um wertende oder interpretierende Angaben handelt, die nicht in eine Nacherzählung gehören.

    Lösung

    Eine Nacherzählung sollte immer im Präteritum geschrieben sein. Außerdem darfst du der Geschichte nichts hinzufügen. Das gilt auch für wertende Aussagen.

    • Dass das Mädchen einsam gewesen sein soll ist bereits eine Interpretation, weil einsam einen Gefühlszustand widerspiegelt. In der Geschichte erfährt man nur, dass das Mädchen alleine war.
    • Eine bewertende Information wie was sehr gefährlich ist im nächsten Satz sollte auf keinen Fall in einer Nacherzählung stehen.
    • Der Satzteil Dort trifft sie auf verschiedene Leute steht im Präsens und ist daher falsch.
    • Der Relativsatz welches frech danach fragte sollte nicht in der Nacherzählung stehen, da frech wertend ist und so die Geschichte interpretiert. Es steht nicht im Märchen und sollte deshalb auch nicht in der Nacherzählung stehen.
    • Der letzte Satz Die Geschichte zeigt, dass Selbstlosigkeit belohnt wird ist zwar eine gute Interpretation der Botschaft des Märchens, jedoch kein Bestandteil einer Nacherzählung.
    Quelle: Brüder Grimm (1819): Die Sterntaler. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/162 [Zugriff am 26.03.2015]

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