Partikeln – Überblick
Erfahre, dass Partikeln im Satz Funktionswörter sind und die Sprache lebendig machen. Trotz ihrer geringen Bedeutung können Partikeln Aussagen ergänzen. Erkenne ihre unterschiedlichen Funktionen und erfahre, wie sie die Einstellung zum Gesagten ausdrücken. Interessiert? Das und vieles mehr im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Partikeln – Überblick
Was sind Partikeln?
Neben Verben, Substantiven, Adjektiven und Adverbien zählen die Partikeln zu den Wortarten. Partikeln werden in der deutschen Grammatik als Funktionswörter bezeichnet. Nach der Definition sind Partikeln im Deutschen Wörter, die im Satz ausschließlich eine Funktion haben, nämlich Ausdrücke zu ergänzen. Sie kommen daher vermehrt in der gesprochenen Sprache vor. Was alles zu den Partikeln zählt und wie man Partikeln erkennt, erfährst du in dieser Erklärung.
Eigenschaften von Partikeln
Du kannst Partikeln daran erkennen, dass sie im Gegensatz zu anderen Wörtern wie Verben, Substantiven und Adjektiven nicht flektierbar, also nicht veränderbar sind. Wesentlich für die Partikeln ist auch, dass man nicht nach ihnen fragen kann, da sie kein Satzglied bilden können.
Obwohl Partikeln als Funktionswörter bezeichnet werden, haben sie keine grammatische Funktion. Auch haben sie keine oder nur eine geringe lexikalische Bedeutung, also keinen bzw. kaum einen inhaltlichen, bedeutungstragenden Sinn. Vielmehr dienen sie dazu, eine Aussage oder einen Ausdruck zu modifizieren, also zu ergänzen. Somit dienen sie dazu, die Sprache lebendig zu machen.
Je nach Funktion lassen sich die Partikeln in Gruppen einteilen. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die jeweilige Form der Partikeln mit entsprechendem Beispiel.
Form | Funktion | Beispiel |
---|---|---|
Gradpartikel | verstärkt oder schwächt ein Adjektiv | Es ist sehr kalt draußen. |
Fokuspartikel | hebt einen Satzteil hervor | Sogar Susi ist heute gekommen. |
Negationspartikel | dient der Verneinung | Das glaube ich nicht. |
Modalpartikel | verstärkt oder schwächt die Aussage | Eigentlich kommt sie immer pünktlich. |
Gesprächspartikel | dient als Antwort oder Hörersignal | Aha, okay. |
Ausdruckspartikel | drückt Gefühle aus | Autsch! |
lautmalende Partikel | ahmt Laute nach | Peng! |
Formen von Partikeln
Wie in der Tabelle ersichtlich, gibt es verschiedene Arten von Partikeln, die unterschiedliche Funktionen im Satz haben. Nachfolgend erfährst du, welche Funktionen das sind:
Gradpartikeln
Gradpartikeln werden auch Steigerungspartikeln genannt, da sie angeben, wie ausgeprägt eine Eigenschaft ist. Sie stehen immer vor demjenigen Adjektiv oder Adverb, auf das sie sich beziehen und verstärken es oder schwächen es ab.
Zu den Gradpartikeln zählen Wörter wie absolut, außerordentlich, außergewöhnlich, äußerst, einigermaßen, enorm, etwas, extrem, ganz, höchst, kaum, komplett, recht, sehr, total, überaus, ungemein, völlig, weit und ziemlich.
Fokuspartikeln
Fokuspartikeln lenken die Aufmerksamkeit der Hörenden auf einen bestimmten Teil des Satzes und heben ihn somit hervor. Sie stehen daher in der Regel vor dem Satzglied, welches sie hervorheben.
Zu den Fokuspartikeln zählen wenig, etwas, einigermaßen, fast, ziemlich, so, vor allem, sogar, ausgesprochen, besonders, ungemein, überaus, äußerst und zutiefst.
Negationspartikeln
Das Besondere an den Negationspartikeln ist, dass sie Teile der Verneinung bilden. Auch die Verneinung nicht ist also ein Partikel!
Neben nicht gibt es auch kombinierte Varianten wie überhaupt nicht oder ganz und gar nicht. Beachte aber, dass die Wörter nie, niemals, nirgends zu den Adverbien zählen.
Modalpartikeln
Modalpartikeln drücken die Einstellung zum Gesagten aus. Dahinter steckt die Erwartung, dass die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner die Meinung teilt. Sie zeigen die Gefühle oder die Stimmung der Sprecherin oder des Sprechers, indem sie Aussagen verstärken oder abschwächen. Sie stehen meist hinter dem Verb oder Substantiv bzw. Pronomen.
Zu den Modalpartikeln zählen die Wörter ja, denn, eigentlich, doch, mal und halt.
Gesprächspartikeln
Unter die Gesprächspartikeln fallen Antworten und Hörersignale, die im Gespräch genutzt werden, um dem Gegenüber zu signalisieren, dass man dem Gesagten folgen kann.
Zu den Gesprächspartikeln zählen ja, nein, gern, okay, gut, genau, richtig, äh, aha, jaja und hm.
Ausdruckspartikeln
Ausdruckspartikeln kommen besonders häufig in der gesprochenen Sprache vor. Man findet sie aber auch in der direkten Rede von Erzähltexten oder in der Lyrik. Bestimmt kennst du sie als Interjektionen. Ausdruckspartikeln sind nämlich nichts anderes als Ausrufe oder Zurufe, die die Gefühlslage der Sprecherin oder des Sprechers ausdrücken.
Zu den Ausdruckspartikeln zählen oh, he, schade, pfui, hurra, igitt, juhu, aua, autsch, uh, ah, ach, huch, oho, hoppla, oje, hihi, ätsch, hui, puh, uff und pff.
Lautmalende Partikeln
Lautmalende Partikeln, auch onomatopoetische Partikeln genannt, kennst du vielleicht ebenfalls aus der Lyrik. Es handelt sich hierbei um Nachahmungen von Lauten.
Zu den lautmalenden Partikeln zählen kikeriki, wau, wuff, miau, quak, peng, bumm, boing, tatütata, ticktack, plumps, klirr, zack, puff, dong, ratsch, bums, blub-blub, schnipp und hatschi.
Partikeln als Verbzusätze
Partikeln kommen allerdings nicht nur alleine vor, sondern werden manchmal mit Verben verbunden. Dann nehmen sie die Stellung von Präfixen, also Vorsilben, ein.
Man kann zum Beispiel etwas aufdrehen, abladen, wegnehmen, herbeizaubern oder vorbeilaufen. Auf, ab, weg, herbei und vorbei sind hier Partikeln, die aus Adverbien und Präpositionen hervorgegangen sind. Man bezeichnet sie als Verbzusätze.
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