Was ist Sprache?
Sprache ist ein sich stetig wandelndes, komplexes System voller Zeichen, das die Kommunikation ermöglicht. Durch Grammatik und Wortschatz geordnet, beeinflusst sie unser Denken und Handeln. Neugierig geworden? Erfahre in unserem Text mehr über die Vielfalt, Bedeutung und Wandelbarkeit der Sprache!
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Grundlagen zum Thema Was ist Sprache?
Was ist Sprache?
Auf die Frage Was ist Sprache überhaupt? gibt es nicht nur die einzig gültige Antwort. Das liegt daran, dass nicht nur die verschiedenen Wissenschaften wie beispielsweise die Anthropologie, Linguistik (Sprachwissenschaft), Neurologie, Psychologie oder Rhetorik dazu unterschiedliche Ansichten haben, sondern auch der Begriff Sprache stets erweitert wurde. Dennoch ist festzuhalten, dass Sprache einfach erklärt ein sich stetig weiterentwickelndes, komplexes System von Zeichen ist und vor allem der (menschlichen) Kommunikation dient.
Was sind die Merkmale von Sprache?
Unter Sprache versteht man ein komplexes System, welches als feste Bestandteile eine eigene Grammatik und einen eigenen Wortschatz aufweist:
- Die Grammatik ist das Regelwerk der Sprache, welches die Ordnung zwischen den einzelnen Wörtern und Sätzen schafft.
- Der Wortschatz bezeichnet die Gesamtheit der Wörter, die aus sprachlichen Zeichen und Lauten bestehen.
Den Sprachwissenschaften nach ist Sprache ein geordnetes System von Zeichen, welches durch die Grammatik und den Wortschatz geordnet ist. Dabei ist jedes Wort ein Zeichen, welches auf etwas anderes verweist. Jedes Zeichen hat somit eine Bedeutung bzw. einen Sinn. Das Zeichen steht dabei für ein reales Objekt, von dem man eine bestimmte Vorstellung (Abbild) im Kopf hat. Allerdings ist die Ordnung von Wortschatz und Grammatik nicht fest, da sich die Sprache im ständigen Wandel befindet, indem zum Beispiel neue Wörter hinzukommen oder veraltete Begriffe verschwinden. So haben einflussreiche Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie beispielsweise der britische Lyriker und Dramatiker Shakespeare die Sprache nachhaltig beeinflusst und verändert. Dies geschah unter anderem, indem sie neue Wörter und Ausdrücke wie to be or not to be? in die Sprache der Gesellschaft einbrachten. Daneben nehmen auch äußere Faktoren (z. B. andere Sprachen, Kriege, Aus- und Zuwanderung) Einfluss auf die Entwicklung von Sprache.
Was bedeutet die Sprache für den Menschen?
Folgt man den Ansichten der Anthropologie (= Wissenschaft vom Menschen), so unterscheidet sich der Mensch vom Tier durch seine einzigartige Sprachfähigkeit. Denn keine andere „Art” verfügt über ein derart feingliedriges System zur Verständigung wie der Mensch. Dabei imitieren sich Menschen sprachlich gegenseitig und erlernen das komplexe System der Sprache. So versuchen beispielsweise bereits Säuglinge die Laute von älteren Personen nachzuahmen. Deshalb spricht man bei Sprache auch von einer natürlichen Fähigkeit.
Sprache und Sprachen
Es gibt eine Vielfalt menschlicher Sprachen. Insgesamt werden aktuell zwischen 2500 und 7000 verschiedene Sprachen auf der Welt gezählt (Stand 2022). Eine exakte Zahl kann nicht angegeben werden, da es nicht immer eindeutig möglich ist, eine Sprache auch als diese zu definieren. Schwierigkeiten bereiten zum Beispiel die Abgrenzungen von Sprachen und Dialekten oder die Klassifizierung einzelner Sprachen. So gelten je nach Klassifizierungsmodell einige bestimmte Sprachen als isolierte Sprachen. Damit sind Sprachen gemeint, bei denen sich bislang keine Verwandtschaft zu anderen Sprachen nachweisen lässt. Die gegenwärtig einzige bekannte isolierte Sprache in Europa ist das Baskische, welches im spanischen und französischen Baskenland gesprochen wird. Eine Gruppe von verwandten Sprachen, die auf eine bestimmte Grundsprache zurückzuführen sind, wird hingegen als Sprachfamilie bezeichnet.
Sprache und Kommunikation
Warum ist die Sprache so wichtig? Die Funktion von Sprache für die Gesellschaft im Allgemeinen ist essenziell, denn Menschen verständigen sich untereinander über Sprache – ob gesprochen oder geschrieben. Die Sprache dient im Kommunikationsvorgang als ein Medium zwischen dem Sender (z. B. Sprecherin/Sprecher) und dem Empfänger (z. B. Hörerin/Hörer). Personen kommunizieren nahezu pausenlos miteinander, denn neben den alltäglichen Dialogen in Schule, Freizeit sowie bei der Arbeit tauschen Menschen auch Mitteilungen, Nachrichten und Neuigkeiten über präsente (digitale) Medien aus. Selbst Konflikte lassen sich mithilfe der Sprache lösen. Damit ist die Sprache das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen.
Die Sprache hat zugleich eine Identitätsfunktion für den Menschen. So sind innerhalb einer Gemeinschaft bzw. Gesellschaft in der Regel verschiedene Sprachformen vorhanden, die sich voneinander abgrenzen. Diese unterschiedlichen Sprachformen sind zum Beispiel geprägt durch regionale Zugehörigkeiten (Dialekte) oder die Teilhabe an sozialen Gruppen (Soziolekte).
Außersprachliche Kommunikationsmittel
Daneben gibt es noch die außersprachlichen Kommunikationsmittel: Gestik, Mimik und Intonation. Ohne diese drei Kommunikationsmittel wäre Sprache an sich deutlich schwieriger zu verstehen. Außerdem verständigen sich Personen auch mittels anderer Zeichensysteme wie der Musik, der visuellen Kunst oder verschiedener Körperkulturen (z. B. Sport). Auch diese Mittel prägen unser Kommunikationsverhalten und damit unser Leben im Gesamten.
Sprachfähigkeit und Sprachgebrauch
Die Sprache dient dabei nicht nur der Kommunikation, sondern ist ebenso unerlässlich für das menschliche Denken und Handeln, denn mit Sprache werden Eindrücke, Informationen, Gefühle und Wünsche vermittelt. Menschen können durch Sprache andere Menschen zum Handeln bewegen oder es wird mithilfe der Sprache soziale Interaktion hergestellt. So können beispielsweise mit sprachlichen Warnungen Gefühle wie Achtsam- und Wachsamkeit oder durch Liebeserklärungen – im besten Fall – Glücksgefühle beim Gegenüber ausgelöst werden. Ebenso können Personen, die rhetorisch begabt sind und sich sprachlich besonders gut ausdrücken können, durch den Einsatz der Sprache andere gezielt überreden und beeinflussen. Aus der physiologischen Sichtweise wird Sprache auch als Fähigkeit verstanden, Äußerungen zu produzieren und aufzunehmen.
Die Phonetik (Lautlehre) untersucht, wie die Sprache in Stimmbändern, Mund und Nase entsteht und empfangen wird. So werden zum Beispiel bei den afrikanischen Khoisansprachen die Sprache durch Klicklaute erzeugt, welche hingegen in der indogermanischen Phonetik nicht zu finden sind. Dabei haben diese Klicksprachen genau dieselbe, wichtige Funktion wie alle anderen Sprachen: Sie organisieren das Denken der Menschheit.
Die Neurologie behauptet sogar, dass man ohne Sprache nicht denken könnte, oder anders ausgedrückt: Je komplexer und ausgefeilter eine Sprache ist, desto umfangreicher ist auch das Denkvermögen. Denn durch Sprachen werden die Umwelt und Sinneseindrücke geordnet und kategorisiert. Die Eindrücke, die auf eine Person einströmen, werden so in das jeweilige Sprachsystem eingespannt und damit Beziehungen hergestellt. So erzeugen beispielsweise die Begriffe Baum oder Apfel bei den meisten Deutschen ein eindeutiges Bild im Kopf.
Welche Arten von Sprache gibt es?
Die Sprachwissenschaft unterscheidet zwischen künstlichen und natürlichen Sprachen.
Künstliche sind dabei Sprachen, die Personen für bestimmte Zwecke entwickelt haben. Darunter fallen zum Beispiel die verschiedenen Programmiersprachen für Computer, aber auch menschliche Sprachen wie beispielsweise das Esperanto. Diese künstliche Sprache ist beeinflusst von verschiedenen europäischen Sprachen, besitzt aber eine eigene Grammatik sowie einen Wortschatz und wurde einst als neutrale, internationale Sprache konstruiert.
Natürliche Sprachen sind hingegen alle menschlichen und tierischen Sprachsysteme, die nicht bewusst geschaffen wurden, sondern sich evolutionär und ungesteuert entwickelt haben.
Was ist die Sprache? – kurze Zusammenfassung
Sprache | Erklärung |
---|---|
Merkmale | - komplexes System von Zeichen - eigener Wortschatz - eigene Grammatik |
Funktionen | - wichtigstes menschliches Kommunikationsmittel - dient der Identitätsbildung - organisiert menschliches Denken und Handeln - ermöglicht soziale Interaktionen |
Arten | - künstlich oder natürlich |
Transkript Was ist Sprache?
Hey Leute! Ich bins, Tim. Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, was Sprache eigentlich ist? Wie denkt ihr eigentlich über Sprache nach, wenn nicht mit Sprache? Können wir ohne Sprache leben? Und wenn ja, könnten wir mit anderen zusammen leben, oder müssten wir alleine sein? Bei einer so großen Frage wie “Was ist Sprache?” kann es natürlicherweise nicht nur eine einzige, “richtige” Antwort geben. Jeder denkt immer ein bisschen anders darüber, was ihm Sprache bedeutet und warum sie wichtig ist. Ich stelle euch hier einige Ansätze vor, die alle aus verschiedenen Fachrichtungen wie der Anthropologie, der Neurologie, der Linguistik, der Rhetorik und der Psychologie kommen.
Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Die Anthropologie behauptet, dass sei auf die einzigartige Sprachfähigkeit des Menschen zurückzuführen: Keine andere Art hat ein solch feingliedriges System zur Verständigung mit seinen Artgenossen ausbauen können. Schon im Säuglingsalter fangen die Menschen an, Ältere zu imitieren, ihre Laute nachzumachen, um so nach und nach das komplexe System menschlicher Sprache zu lernen. Sprache ist also eine natürliche Fähigkeit. Noch dazu kommt die erstaunliche Vielfalt menschlicher Sprache: Es werden mehr als 6500 Sprachen auf der Erde gezählt, jede einzelne mit eigener Grammatik und eigenem Wortschatz.
Grammatik und Wortschatz sind feste Bestandteile einer jeden Sprache: Die Grammatik ist das Regelwerk der Sprache, die Ordnung zwischen den einzelnen Wörtern schafft. Der Wortschatz legt den Laut und das Zeichen der Sprache fest. Sprache ist also das, was die Linguistik untersucht: ein geordnetes System von Zeichen, geordnet durch Grammatik und Wortschatz. Jedes Wort ist dabei ein Zeichen, das auf etwas anderes verweist: es deutet und hat deswegen eine Bedeutung; es hat einen Sinn, da es auf etwas Sinnliches hinweist. Das Zeichen steht für ein reales Objekt, von dem wir eine Vorstellung im Kopf haben. Die Ordnung von Grammatik und Wortschatz ist aber keineswegs fest: Sprachen sind in ständigem Wandel begriffen, sie nehmen neue Begriffe auf, vergessen veraltete, vergessen sogar sich selbst, bis sich keiner mehr an sie erinnert. Manche Menschen, wie Shakespeare, waren sogar so einflussreich in ihrer Sprachverwendung, dass sie die Sprache nachhaltig verändern konnten, etwa indem sie neue Wörter und Wendungen in das kollektive Gedächtnis der Mitbürger einbrannten.
Sprache ist deshalb so wichtig, weil wir “zivilisierten” Menschen uns heute vor allem mit Sprache verständigen: Neben den alltäglichen Dialogen mit Familie, Freunden, in Arbeit, Schule und Freizeit tauschen wir nicht nur Neuigkeiten über ständig präsente Medien aus, sondern lösen heutzutage auch viele Konflikte mit Sprache, was früher tendenziell nicht der Fall war. Andere, außersprachliche Kommunikationsmittel sind natürlich nicht wegzudenken: Ohne Gestik, Mimik und Intonation ist Sprache um einiges schwieriger zu verstehen; ohne andere Zeichensysteme wie die Musik, die visuelle Kunst, aber auch Körperkulturen wie Sport wäre unser Leben um ein Vielfaches ärmer. Sogar über das Essen und Trinken verständigen und verstehen wir uns. Wer allerdings schonmal im Ausland war, wo keiner seine Sprache spricht, wird gemerkt haben: Ohne Sprache ist jede Kleinigkeit ein aufwendiges, nervenaufreibendes Unterfangen. Sprache ist also unser wichtigstes Kommunikationsmittel! Nicht umsonst heißt es: Wissen ist Macht. Und: Die Feder besiegt das Schwert. Wer rhetorisch begabt ist, sich gut ausdrücken kann, der kann andere um Geist und Verstand und so schwindlig reden, bis der Andere seinen Schwindel nicht mehr merkt: Wer gut in Rhetorik ist und gut reden kann, der hat die Macht, andere zu über-reden. Sprache überträgt also nicht nur die pure Information: Sie geht durch den Willen der Menschen hindurch und wird unterwegs gefälscht und abgefälscht, so dass sie nur den Pfosten der Wahrheit trifft. Deshalb Vorsicht: Wer redet und ein Ohr findet, der hat Macht, der kann beeinflussen und andere benutzen.
Physiologisch wird Sprache als Fähigkeit aufgefasst, Äußerungen zu produzieren und aufzunehmen. Die Phonetik als Lautlehre des Sprechens untersucht, wie Sprache in unseren Stimmbändern, Mündern, Nasen und vielen anderen Organen entsteht. Die afrikanischen Khoisan-Sprachen z.B. erzeugen ihre Sprache durch Klicklaute, die in unserer indogermanischen Phonetik nicht zu finden sind.
Diese Klicksprachen haben jedoch genau dieselbe, wichtige Funktion wie unsere Sprache: Sie organisieren unser Denken. Die Neurologie behauptet sogar, dass man ohne Sprache nicht denken könnte, oder, anders ausgedrückt: je komplexer und ausgefeilter eine Sprache, desto umfangreicher das Denkvermögen. Denn durch Sprache kategorisieren und ordnen wir unsere Umwelt und die Sinneseindrücke, die auf uns einströmen, indem wir die Objekte unter das Joch der Begriffe werfen, in unser Sprachsystem einspannen und damit Beziehungen herstellen können: Die Begriffe “Baum” und “Apfel” erzeugen ein eindeutiges Bild bei den meisten Deutschen. Es dürfte aber wohl jedem klar sein, dass auch Tiere sprechen und denken können, selbst wenn wir das dann - wahnsinnig feinfühlig - als “Grunzen” oder “Krächzen” bezeichnen würden. Eines wird man aber meiner Einschätzung nach sagen können: Die elaborierte Sprachfähigkeit des Menschen ist Ursache und Wirkung seines großen Kopfes als auch seiner Überheblichkeit und Überhobenheit gegenüber seinen nicht-menschlichen Mitbewohnern.
Andererseits will ich auch nicht leugnen, dass es für die meisten schwieriger ist, mit Tieren zu kommunizieren, als mit Menschen. Durch Sprache vermitteln wir Anderen Eindrücke, Informationen und Wünsche. So können wir sie zum Handeln bewegen und soziale Interaktion herstellen. Mit Warnungen verursachen wir im Normalfall ein Gefühl von Wachsamkeit im Anderen, mit Liebeserklärungen lösen wir im Bestfall ein Gefühl von Glück im Anderen aus - begleitet von schnellem Herzschlag, Schwitzen, Adrenalin und alles, was der Körper zu bieten hat. Die Sprachwissenschaften unterscheiden Sprache in künstliche und natürliche Sprachen. Künstliche sind dabei Sprachen, die sich Leute für irgendwelche Zwecke ausgedacht haben. Darunter fallen z.B. die Programmiersprachen, in denen unsere Computer “denken” und sprechen, aber auch menschliche Sprachen wie das Esperanto, eine Sprache beeinflusst von verschiedenen europäischen Sprachen, mit eigener Grammatik und Wortschatz, konstruiert als neutrale, internationale Sprache, also mit derselben Funktion wie heutzutage das Englische. Natürliche Sprachen sind hingegen alle menschlichen und tierischen Sprachsysteme, die nicht bewusst geschaffen wurden, sondern sich evolutionär entwickelt haben.
Was zeichnet Sprache noch aus? Sprache und Sprechen - das klingt, als gehöre es notwendig zusammen. Aber Sprache kann auch geschrieben werden. Die Schrift wurde - wie die künstlichen Sprachen - irgendwann vor ca. 6000 Jahren erfunden. Sie hat sich allerdings seitdem so stark weiterentwickelt, dass sie heute viel komplexer als gesprochene Sprache ist. Und das muss sie auch sein: Der Schrift verdanken wir zum größten Teil die Überlieferung von Wissen, das uns so weit gebracht hat. So sind die ersten Schriften immer dort zu finden, wo sich eine frühe Hochkultur herausgebildet hat, wie bei den Ägyptern, den Chinesen, den Maya und den Sumerern.
Sprache, Wörter, Regeln, Wissen Sprache würd’ ich sehr vermissen: Was ist also Sprache? Sie ist - ein komplexes System von Zeichen, mit Grammatik und Wortschatz - das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen - unerlässlich zum Denken und Handeln: Sprache ordnet unsere Welt - der ausschlaggebende Faktor der sozialen Interaktion: über Sprache leben und überleben wir zusammen Außerdem gibt es künstliche und natürliche Sprachen, und gewaltige Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Das wars mal wieder! Haltet Sprache in Ehren! Ich sag ciao und c ya!
Was ist Sprache? Übung
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Ordne den Aussagen über Sprache den passenden Fachbereich zu, in dem man diese Sätze zu hören bekäme.
TippsWelchen Aspekt menschlichen Lebens untersuchen die einzelnen Fachbereiche? Mit welchem Körperteil beschäftigt sich beispielsweise die Neurologie, womit die Phonetik?
Die Anthropolgie untersucht, was Menschen zu Menschen macht, was sie daher von anderen Lebewesen unterscheidet. Die Soziologie untersucht das Zusammenleben von Menschen.
LösungWenn wir Sprache definieren wollen, müssen wir uns ganz unterschiedliche Ansichten einholen, denn Sprache hat viele verschiedene Funktionen und Aufgaben. Und da Sprache alle Lebensbereiche menschlichen Handelns durchdringt, kann sich jeder wissenschaftliche Fachbereich, der sich mit Menschen beschäftigt, auch zu diesem Bereich äußern:
- Die Neurologie untersucht das menschliche Gehirn und Denken. Sie sagt, dass ohne Sprache kein abstraktes Denken möglich wäre.
- Die Psychologie und Soziologie sagen, dass Sprache unser wichtigstes Kommunikations- und Interaktionsmedium ist; ohne Sprache wäre unser Zusammenleben sehr kompliziert.
- Die Anthropologie untersucht, was Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet und kommt zu dem Ergebnis, dass kein anderes Lebewesen ein derart komplexes und feingliedriges System zur Kommunikation erschaffen hat.
- Die Linguistik untersucht die Sprache als ein System von Zeichen, das durch Wortschatz und Grammatik geordnet ist.
- Die Rhetorik zeigt auf die Beeinflussung, die durch Sprache vorgenommen werden kann. Sprache ist also ein Mittel zur Übertragung eines Willens auf Andere.
- Die Phonetik untersucht, wie Sprache lautlich im Körper gebildet wird, denn Sprache besteht zuallererst aus Lauten. Die Schrift kam später hinzu.
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Gib einige Charakteristika von Sprache wieder.
TippsÜberlege, was die einzelnen Fachbereiche dazu sagen würden: Welche Funktion übernimmt Sprache in unserem Denken, Handeln, Interagieren, Erkennen, Überleben? Woraus besteht Sprache? Und wie kann sie unterteilt werden?
LösungDie menschliche Sprache ist einzigartig: Sie hat sich in langer Zeit sehr komplexe Regeln geschaffen, mit denen auf äußerst exakte Weise ein Abbild der Realität geschaffen werden kann. Zwar sprechen auch Tiere mit eigenen Zeichensystemen, die Komplexität der menschlichen Sprache ist aber unerreicht.
Sprache ist vor circa 40.000 bis 20.000 Jahren entstanden. Wir erlernen sie durch Imitation, wobei die Fähigkeit zur Sprache aber grundsätzlich bei jeder Person angeboren ist: Physiologisch und neurologisch haben alle gesunden Menschen die nötigen Voraussetzungen zum Sprechen.
Sprache ist jedoch nicht unsere einzige Kommunikationsform: Wir kommunizieren mit unserem ganzen Körper. Sie ist nur die wichtigste Form: Mit Sprache können wir beeinflussen und andere zum Handeln bewegen, in anderen sogar Körperreaktionen hervorrufen.
Alle Sprachen bestehen dabei aus einem Zeichensystem, in dem Zeichen nur deshalb eine Bedeutung haben, weil neben ihnen andere Zeichen stehen, die sich voneinander abgrenzen. Zeichen, wie z. B. Wörter, haben daher ihre Bedeutung nur über eine Negativ-Definition: Wir wissen, was sie sind, weil wir wissen, was sie nicht sind. So ist auch unser Denken aufgebaut: Wir ordnen und kategorisieren die verschiedenen Wahrnehmungen über Sprache ein und erschließen uns so die Welt. Was keinen Begriff hat, kann wahrgenommen, aber nicht begriffen werden.
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Entscheide, ob es sich bei den Beispielen um künstliche oder natürliche Sprachen handelt.
TippsÜberlege, ob sich die Sprache über lange Zeit und evolutionär entwickelte, oder ob sie für einen bestimmten Zweck intentional erfunden wurde.
LösungSprachen können viele verschiedene Formen annehmen. Wir können daher künstliche und natürliche Sprachen unterscheiden. Natürliche Sprachen haben sich über lange Zeit evolutionär entwickelt und wandeln sich nur langsam. Beispiele sind alle Tiersprachen wie Wolfsgeheul, Grillenzirpen oder der berühmte Schwänzeltanz der Bienen. Aber auch alle Nationalsprachen der Menschen wie Englisch, Deutsch oder Ungarisch sind natürlich gewachsen.
Anders die künstlichen Sprachen: Sie wurden von Menschen zu einem bestimmten Zweck entworfen und haben daher einen beschränkten Anwendungsbereich. Dazu gehören Programmiersprachen wie das C++, das Periodensystem der chemischen Verbindungen, mathematische und physikalische Formelsammlungen und Zeichensysteme ebenso wie die verschiedenen Musiknotationen, die Gebärdensprache für Taubstumme oder die neutrale Weltverständigungssprache Esperanto. Ob die Sprache der Buschtrommeln natürlich gewachsen ist oder künstlich entwickelt wurde, darüber lässt sich eventuell streiten: Jedoch ist sie dem Menschen nicht angeboren und wurde wohl zu einem bestimmten Zeitpunkt, mit der Erfindung der Trommeln, auch erfunden.
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Untersuche anhand des folgenden Zitats Vor- und Nachteile der Schrift.
TippsGehe jeden Satz des Zitats einzeln durch: Wie viele unterschiedliche Kritikpunkte an der Schrift kannst du im Zitat ausmachen?
LösungDie Erfindung der Schrift war ein großer Fortschritt für die Entwicklung der Menschheit: Durch das Verbreiten von Wissen, unabhängig von Zeit, Ort oder Verfasser/-in, konnte sich Wissen akkumulieren, d. h. ansammeln. Und nur durch den Wissensbeitrag vieler emsig studierender und forschender Menschen ist es gelungen, Techniken hervorzubringen, die die Natur beherrschen können. All die Gesellschaftssysteme, die sich in den ersten Hochkulturen mit komplexen Gesetzen und Regeln herausgebildet haben, konnten nur aufgrund der Schrift Bestand haben: Die Verwaltung eines derart großen Gebildes ist durch das menschliche Gehirn nicht mehr zu bewältigen. Die künstlich geschaffene Schrift kann also Ursache und ein Zeichen von Hochkultur sein.
Doch dass die Schrift viele Nachteile bringt, die eventuell die Vorteile überwiegen könnten, das haben schon frühe Philosophen wie Platon erkannt:
- Wir hatten gesagt, Schrift ist zeitunabhängig: Das ist gefährlich, denn Wissen ist oft kontextabhängig und hat zu einer anderen Zeit eine andere Bedeutung (das beste Beispiel sind religiöse Texte wie Bibel und Koran).
- Sie ist außerdem ortsunabhängig und erreicht Zuhörer/-innen, für die es nicht bestimmt ist: Wenn Wissen in die falschen Hände gelangt, kann es missbraucht werden (siehe: gestohlene Atombombentechnik).
- Weiterhin ist es unabhängig von dem/der Urheber/-in: Der/die Verfasser/-in ist nicht bei der Schrift und kann nicht nach Sinn und Interpretation der Worte gefragt werden.
- Und schließlich kann man durch Aufschreiben der Mühe entgehen, Wissen auswendig zu lernen und bei sich im Gedächtnis zu behalten. Eine schlechtere Gedächtnisfähigkeit könnte die Folge sein.
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Beschreibe die Beziehung zwischen sprachlicher und außersprachlicher Kommunikation.
TippsAuf welche Weise können wir noch kommunizieren als nur über Sprache? Welche Funktion hat das Gestikulieren oder die Intonation? Und welche Vorteile hat außersprachliches Kommunizieren?
LösungSprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Über die Jahrtausende haben wir komplexe Regeln der Grammatik, einen reichhaltigen Wortschatz und kleinste Lautunterschiede geschaffen. Damit können wir präzise Aussagen über die Welt treffen und detaillierte Informationen weitergeben.
Doch die Komplexität der Sprache hat den Nachteil, dass sie aufgrund der vielen Regeln und globalen Unterschiede sehr uneinheitlich und fehleranfällig ist. Viele Aussagen können so oder so verstanden werden und müssen immer interpretiert werden. Die Ironie ist ein bekanntes Beispiel dafür.
Bei dieser Interpretation von sprachlichen Aussagen können außersprachliche Kommunikationsformen wir Gestik, Mimik oder Intonation behilflich sein. Da diese Zeichensysteme einfacher und einheitlicher sind, sind sie auch eindeutiger und tragen daher maßgeblich dazu bei, dass sich Menschen auch überregional verständigen können.
Aufgrund der relativen Einfachheit und intuitiven Begreifbarkeit der außersprachlichen Formen sind diese in einigen Feldern der Bedeutungsübertragung der sprachlichen Äußerungsform aber weit voraus: Gefühle, häufig intuitiv, unbewusst, unbeabsichtigt, unkontrolliert und daher nicht vom Denken beeinflusst, können häufig besser über außersprachliche Zeichensysteme wie Lachen, Weinen, Brüllen etc. weitergeleitet werden als über lange Rede und kurzen Sinn.
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Analysiere das folgende Zitat darauf, was ein Zeichen ist.
TippsEin Zeichen besteht aus zwei Seiten: der Bezeichnung und dem Bezeichneten.
LösungFerdinand de Saussure war ein sehr einflussreicher und bis heute nur in Details angefochtener Sprachtheoretiker und Linguist. Sein Fachgebiet war die Semiotik, das heißt Zeichenkunde.
In seinen berühmt gewordenen „Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft“ legte er dar, was man bis dato nicht beachtet hatte. Denn normalsprachlich wird als ein Zeichen das betrachtet, was auf einen Gegenstand, eine Idee, ein Ding, eine Vorstellung, eine Handlung, ein Phänomen hinweist: nämlich ein bestimmtes Lautbild oder Schriftbild, bestehend aus sinnlich wahrnehmbaren Tönen, Frequenzen, Buchstaben, Strichen.
De Saussure deutete darauf hin, dass im Zeichen eine zweite Seite enthalten ist, ohne die ein Zeichen nicht gedacht werden kann, ohne die ein Zeichen keine Bedeutung hat: Die Vorstellung dessen, was das Lautbild oder Schriftbild bezeichnen.
Als Beispiel: Das Zeichen für Baum enthält auf der einen Seite die Bezeichnung oder das Bezeichnende, das aus vier Buchstaben und einer Silbe besteht. Diese vier Buchstaben wären allerdings sinnlos, wenn sie nicht einem bestimmten Objekt der Realität (zumindest der Realität in unseren Köpfen) zugeordnet wäre. Deshalb definierte er diese Vorstellung in unserem Kopf als das Bezeichnete.
Das Bezeichnende/die Bezeichnung und das Bezeichnete ergeben also nur zusammen ein sinnvolles Zeichen.
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Sehr gutes Video
Dankeschön
Wow das ist besser diese video kann helfen 👌
Vielen Dank 🤩
Hallo Crystalzhou0219,
hast du schon einmal versucht, die Videos mit deinen Kopfhörern zu hören? Wenn du dann die Lautstärke des Videos und die Lautstärkeeinstellungen deines Computers ganz nach oben regelst, müsste es eigentlich ausreichen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Beste Grüße aus der Redaktion