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AcI – Einführung

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Lisa Thomasius
AcI – Einführung
lernst du im 1. Lernjahr - 2. Lernjahr

Grundlagen zum Thema AcI – Einführung

Salve! In diesem Video lernst du, was der sogenannte AcI ist und wie man ihn übersetzt. Der accusativus cum infinitivo ist eine satzwertige Konstruktion, die nach Verben des Sagens, Denkens, Wissens, Fühlens, überhaupt nach den Verben der Wahrnehmung steht. Dem Namen entsprechend enthält er einen Subjektsakkusativ und einen Prädikatsinfinitiv. Ein AcI wird ins Deutsche immer mit einem dass-Satz übersetzt. Anhand vieler Beispiele erläutere ich dir die genaue Vorgehensweise für die Übersetzung eines einfachen AcI. Viel Erfolg beim Lernen wünscht dir dein Team von sofatutor!

Transkript AcI – Einführung

Hallo! Oder auch Salve! In diesem Video will euch zeigen, was ein AcI ist und wie man ihn einfach übersetzen kann. Nach dem Video wirst du einen einfachen AcI erkennen und auch übersetzen können. Du solltest dafür schon Akkusative in der a- und o-Deklination sowie Infinitive erkennen und auch übersetzen können. Kurz zur Erinnerung: Amicus, der Freund, aus der o-Deklination, heißt im Akkusativ amicum. Amica, die Freundin, aus der a-Deklination, heißt im Akkusativ amicam. Infinitive sind zum Beispiel laudare, das heißt loben, aus der a-Konjugation, oder auch videre, das heißt sehen, aus der e-Konjugation. AcI ist die Abkürzung für accusativus cum infinitivo, also auf Deutsch: Akkusativ mit Infinitiv. Den AcI gibt es auch im Deutschen, allerdings nur bei Verben der Wahrnehmung. Beispiel sind - sehen, hören, riechen. Ein Beispiel: Ich sehe den Freund rennen. "Den Freund" ist hier der Akkusativ, "rennen" der Infinitiv. Im Lateinischen heißt es dann: Amicum properare video. "Amicum", "den Freund", ist dabei der Akkusativ und "properare", "rennen", der Infinitiv. "Video", oder auch "ich sehe", ist das übergeordnete Verb, also das, wovon der AcI abhängt. Nochmals zur Erinnerung: Im Deutschen funktioniert ein AcI nur bei Verben der Wahrnehmung, zum Beispiel "sehen". Im Lateinischen ist der AcI sehr viel gebräuchlicher. Zum Beispiel kann man da auch sagen "amicum errare putat". Dabei ist "putat" das übergeordnete Verb, "errare" der Infinitiv und "amicum" der Akkusativ. Wörtlich übersetzt hieße das auf Deutsch - "er glaubt den Freund zu irren". Das macht natürlich keinen Sinn, also schnell weg damit. Aber wie können wir einen lateinischen AcI im Deutschen trotzdem zu übersetzen? Der Trick ist es, einen "dass"-Satz zu verwenden. Dabei wird der lateinische AcI in einen deutschen Nebensatz umformuliert, der mit einem "dass" eingeleitet wird. Wenn man den Satz so übersetzen will, muss man zuerst mit dem Prädikat, also "putat", anfangen. Das heißt "er/sie glaubt". Darauf folgt dann der Nebensatz - "dass der Freund irrt". Ihr habt bestimmt gemerkt, dass "der Freund" kein Akkusativ ist. Der lateinische Akkusativ wird im Deutschen nämlich zum Subjekt des Nebensatzes. Und auch "irrt" ist ja kein Infinitiv. Der lateinische Infinitiv wird nämlich im Deutschen zum Prädikat des Nebensatzes. Zusammenfassend: Einen lateinischen AcI übersetzt man im Deutschen am einfachsten mit einem "dass"-Satz. Dabei wird der Akkusativ des AcI zum Subjekt des Nebensatzes und der Infinitiv des AcI zum Prädikat des Nebensatzes. Noch ein Beispiel: Amicam celebrare putat. "Putat" ist das übergeordnete Verb und heißt übersetzt "er glaubt". "Amicam" ist der Akkusativ und "celebrare" der Infinitiv des AcI. Bei der Übersetzung fängt man mit dem übergeordneten Verb, dem Prädikat des lateinischen Satzes, hier "putat", an. Das heißt auf Deutsch "er/sie glaubt". Dann wird der AcI mit einem "dass" eingeleitet; der lateinische Akkusativ "amicam" wird zum Subjekt des Nebensatzes, und der lateinische Infinitiv "celebrare" wird zum Prädikat des Nebensatzes. Die Übersetzung lautet - "dass die Freundin feiert". Und natürlich kann der übergeordnete Satz auch mehr sein als nur ein Verb, er kann zum Beispiel noch ein Subjekt haben. Er könnte beispielsweise heißen - "Paulus amicam celebrare putat". Auf Deutsch heißt das dann - "Paulus glaubt, dass die Freundin feiert". Die Übersetzung - "dass die Freundin feiert" des AcI - hat sich dabei nicht verändert. Auch der AcI kann natürlich noch mehr Inhalt haben, zum Beispiel ein Objekt oder eine adverbiale Ergänzung. Das könnte dann zum Beispiel heißen - "Paulus amicam in templo celebrare putat". Der übergeordnete Satz - "Paulus putat" / "Paulus glaubt", bleibt dabei genau wie in unserem vorigen Beispiel. Der AcI heißt dann - "dass die Freundin im Tempel feiert." Es ist also nur die Ortsangabe - "im Tempel" - hinzugekommen. Von dem übergeordneten Satz, "Paulus putat" / "Paulus glaubt", hängt der gesamte AcI - "amicam in templo celebrare" - ab. Eingeleitet wird die deutsche Übersetzung des AcI mit einem "dass", dann folgt der lateinische Akkusativ "amicam", der im deutschen Nebensatz zum Subjekt wird. Der lateinische Infinitiv wird wieder zum deutschen Prädikat. Jetzt wisst ihr, was ein AcI ist, und wie man einen einfachen AcI übersetzt. Nochmals zusammengefasst: AcI heißt Akkusativ mit Infinitiv. In der deutschen Übersetzung macht man das am Einfachsten mit einem "dass"-Satz. Dabei wird dann der Akkusativ des AcI zum Subjekt des deutschen Nebensatzes und der Infinitiv des AcI zum Prädikat des deutschen Nebensatzes. Danke für das Zuschauen. Bis zum nächsten Mal!

83 Kommentare
  1. Eigenelich ein gutes Video aber der Ton ist schrecklich!!! Deshalb nur ⭐️⭐️. Schade!

    Von Timon, vor 13 Tagen
  2. Es heißt wirklich kopfverb aber sonst gut erklärt...

    Von Ole, vor 8 Monaten
  3. Gut erklärt etwas lang sonst sind die Vokabeln gut ab dem 1 lehrnjahr

    Von Sali, vor etwa einem Jahr
  4. Ich fand das Video auch gut, aber es heißt nicht übergeordnetes Verb sondern Kopfverb. Sonst ist es sehr empfehlenswert.

    Von Helene, vor mehr als einem Jahr
  5. Sehr gut erklärt

    Von Regaib, vor fast 2 Jahren
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AcI – Einführung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video AcI – Einführung kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche der Sätze einen AcI enthalten.

    Tipps

    Untersuche den lateinischen Satz immer ganz genau. Für einen AcI brauchst du einen Akkusativ und einen Infinitiv.

    Achtung: Nicht jeder Satz mit Infinitiv muss gleich ein AcI sein!

    Lösung

    Um einen AcI zu erkennen, musst du den Satz ganz genau untersuchen. Prüfe, ob er alle Bestandteile enthält, die für einen AcI nötig sind:

    • ein übergeordnetes Signalverb, also Verb des Sprechens, Fühlens oder der Wahrnehmung
    • ein Akkusativ, der beim Übersetzen zum Subjekt des dass-Satzes wird
    • ein Infinitiv, der beim Übersetzen zum Prädikat des dass-Satzes wird
    Nur wenn all das enthalten ist, liegt ein AcI vor. Auch die Übersetzung kann dir helfen. Aber Achtung: Im Deutschen muss man nicht immer zwangsläufig einen dass-Satz bilden.
    • Marcus Corneliam venire existimat. Hier liegt ein AcI vor. Der übergeordnete Teil lautet: Marcus meint. Wenn du aus dem Akkusativ Corneliam ein Subjekt und aus dem Infinitiv venire das Prädikat machst, erhältst du die Übersetzung: Marcus meint, dass Cornelia kommt.
    • Te videre possum. Dieser Satz enthält keinen AcI: Ich kann dich sehen. Te ist zwar ein Akkusativ und videre ein Infinitiv, aber possum kommt von posse (können) und ist kein Signalverb, dass einen AcI auslöst.
    • Servus Lucretiam in foro adesse nuntiat. Das ist ein Satz mit AcI. Der übergeordnete Teil ist servus ... nuntiat, das heißt so viel wie: Der Sklave meldet. Danach machst du aus dem Akkusativ Lucretiam das Subjekt und aus dem Infinitiv adesse das Prädikat. Dann fügst du noch in foro hinzu und erhältst die Übersetzung: Der Sklave berichtet, dass Lucretia auf dem Marktplatz anwesend ist.
    • Auch Puella fratrem ambulare dicit enthält einen AcI. Puella ... dicit ist übergeordnet, der Akkusativ ist fratrem und der Infinitiv ambulare. Durch Umwandlung der beiden Formen in Subjekt und Prädikat kommst du auf: Das Mädchen sagt, dass ihr Bruder spazieren geht.
    • Der letzte Satz Puer bene legere studet ist wiederum kein AcI: Der Junge bemüht sich, gut zu lesen. Es fehlt das übergeordnete Signalverb und der Akkusativ.
    Sei also auf der Hut: Nicht jeder Infinitiv muss gleich ein AcI sein!

  • Bestimme jeweils den Subjektsakkusativ und den Infinitiv des AcI.

    Tipps

    Lass dich nicht verwirren, wenn du mehrere Akkusative findest!

    Viele Verben sind transitiv, brauchen also ein Akkusativobjekt.

    Wenn sie zum Infinitiv in einem AcI werden, behalten sie dieses Objekt trotzdem bei.

    Lösung

    Jeder AcI besteht – wie der Name schon sagt – aus einem Akkusativ und einem Infinitiv. Er hängt immer von einem übergeordneten Signalverb ab. Weitere Elemente wie Orts- oder Zeitangaben können beliebig ergänzt werden. Das macht es unter Umständen schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb ist es wichtig, dass du genau hinschaust, welcher Akkusativ und Infinitiv beim Übersetzen wirklich zum Subjekt und Prädikat werden.

    Im ersten Satz hast du nur einen Akkusativ und den Infinitiv: Lucretiam celebrare. Der übergeordnete Teil lautet Mater…putat. Also übersetzt du am besten: Die Mutter glaubt, dass Lucretia feiert.

    Der zweite Satz enthält gleich zwei Akkusative: Marcum und librum. Das Verb tenere (haben) ist aber transitiv, braucht also ein Akkusativobjekt. Weil das Buch kaum Marcus haben kann, muss es wohl anders herum sein: Marcus hat das Buch. Der Satz bedeutet also: Die Freundin sagt, dass Marcus das Buch hat.

    Im dritten Satz hast du wieder zwei Akkusative: discipulos und falsa. Das Verb dicere ist aber wieder transitiv und braucht ein Akkusativ-Objekt. Logischerweise muss discipulos beim Übersetzen zum Subjekt werden: Der Lehrer erzählt, dass die Schüler oft Falsches sagen.

    Im vierten Satz ist es genauso: Lucium und canem sind zwei Akkusative. Letzterer ist das direkte Objekt zum Infinitiv amare, also das, was geliebt wird. Markieren musst du daher Lucium, der bei der Übersetzung zum Subjekt wird: Der Vater weiß, dass Lucius seinen Hund liebt.

  • Ordne die Sätze mit AcI der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Schau genau hin! Die Sätze sind sich sehr ähnlich.

    Findest du alle Teile in der Übersetzung wieder? Passt sie zum lateinischen Satz?

    Achte darauf, welche Satzteile in den AcI gehören und welche nicht!

    Lösung

    In dieser Aufgabe findest du viele Sätze mit AcI. Um jeweils die richtige Übersetzung zu erkennen, solltest du die Bestandteile der AcIs immer ganz genau bestimmen.

    Schau dir immer nur einen lateinischen Satz an und überlege, wo das übergeordnete Signalverb ist. Was ist der Subjektsakkusativ, was der Infinitiv? Was bedeuten die Wörter?

    Wenn du dir sicher bist, gehst du auf der rechten Seite auf die Suche.

    Zusammen passen:

    • Pater filiam celebrare putat. - Der Vater glaubt, dass seine Tochter feiert. Übergeordnetes Signalverb ist putat, der Akkusativ filiam, der Infinitiv celebrare.
    • Pater filiam advenire audit. - Der Vater hört, dass seine Tochter ankommt. Hier ist das übergeordnete Signalverb audit, der Akkusativ wieder filiam, der Infinitiv advenire.
    • Pater filiam cum amica abire videt. - Der Vater sieht seine Tochter mit einer Freundin weggehen. Hier ist das übergeordnete Signalverb videt, der Akkusativ wieder identisch filiam und der Infinitiv abire.
    • Pater amicum in foro celebrare putat. - Der Vater glaubt, dass ein Freund auf dem Forum feiert. Putat ist die übergeordnete Verbform, amicum der Akkusativ, celebrare der Infinitiv.
    • Amicus patrem abesse existimat. - Der Freund glaubt, dass der Vater nicht da ist. Hier ist existimat die übergeordnete Verbform, patrem der Akkusativ, abesse der Infinitiv.

  • Übersetze jeweils den AcI.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • magister, magistri (m.) – Lehrer
    • errare, erro – (sich) irren
    • ridere, rideo – lachen
    • legere, lego– lesen
    • liber, libri (m.) – Buch
    • tenere, teneo – haben, halten.

    Grundsätzlich kannst du den AcI immer mit einem dass-Satz wiedergeben.

    Bei Verben der Wahrnehmung ist auch eine wörtliche Übersetzung möglich.

    Also: Te venire video:
    1.) ich sehe, dass du kommst
    2.) ich sehe dich kommen.

    Lösung

    AcI-Konstruktionen kannst du generell immer mit einem dass-Satz übersetzen. Nur bei Verben der Wahrnehmung wie videre oder audire kannst du im Deutschen die Konstruktion nachbauen, den AcI also wörtlich übersetzen. Dies war in dieser Aufgabe bei Satz zwei und drei der Fall. Die beiden konntest du also auf zwei Weisen übersetzen:

    • Paulus amicos ridere audit. - Paulus hört, dass die Freunde lachen. Oder aber: Paulus hört die Freunde lachen.
    • Magister Lucium legere videt. - Der Lehrer sieht, dass Lucius liest. Oder aber: Der Lehrer sieht Lucius lesen.
    Bei den anderen beiden Sätzen ist nur ein dass-Satz möglich:
    • Magistrem errare puto. - Ich glaube, dass (sich) der Lehrer irrt.
    • Iulia Marcum librum tenere dicit. - Iulia sagt, dass Marcus das Buch hat. Hier kannst du im Deutschen auch den Konjunktiv nehmen und sagen: Iulia sagt, Marcus habe das Buch.

  • Benenne alle Verben der Wahrnehmung.

    Tipps

    Verben der Wahrnehmung können immer einen AcI auslösen.

    Überlege also, ob du einen dass-Satz anschließen kannst.

    Verben der Wahrnehmung haben etwas mit den Sinnen zu tun. Sie gehören zu den Kopfverben - weil man alle Tätigkeiten mit den Organen im Kopf ausführen kann.

    Lösung

    Verben der Wahrnehmung gehören zu den Kopfverben. Sie beschreiben nämlich eine Tätigkeit, die man mit dem Kopf ausführen kann - also sehen, hören oder fühlen. Sie lösen einen AcI aus. Wenn du dir unsicher bist, ob ein Verb dazugehört, kannst du also auch probieren, im Deutschen einen dass-Satz anzuschließen.

    Verben der Wahrnehmung sind:

    • audire - hören
    • videre - sehen
    • scire - wissen
    • cognoscere - erkennen
    • cernere - erkennen.
    Nicht dazu gehören:
    • studere - sich bemühen
    • cupere - begehren
    • canere - singen
    • venire - kommen.
    Hier kannst du auch keinen dass-Satz anschließen.

  • Bilde einen AcI aus den Aussagesätzen.

    Tipps

    Der Aussagesatz wird jeweils von einem übergeordneten Verb des Sagens oder der Wahrnehmung abhängig.

    Wie muss er sich verändern, wenn ein AcI daraus werden soll?

    Lösung

    Jeder Aussagesatz kann zu einem AcI werden, wenn er von einem übergeordneten Verb abhängig ist. Das übergeordnete Verb muss ein Verb der Wahrnehmung oder des Sprechens sein. Hier sind das zum Beispiel: putare (glauben) oder videre (sehen).

    Wenn das passiert, wird der Nominativ zum Akkusativ des AcI. Das Prädikat wird zum Infinitiv.

    Im Grunde musst du also nur diese beiden Veränderungen an den Sätzen vornehmen:

    • Puella ridet. - Puellam ridere video.
    • Filia venit. - Mater filiam venire putat.
    • Frater legit. - Puer fratrem legere dicit.
    • Homines errant. - Homines errare scit.
    Beim Übersetzen schließt du den ursprünglichen Satz dann jeweils mit einem dass an: ich sehe, dass - er glaubt dass... und so weiter.

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